Women in Jazz Festival 2015 in Halle
24. April bis 3. Mai 2015
Das Festival startet mit PAULA MORELENBAUM, der Grande Dame des zeitgenössischen Bossa Nova. Ihr sanfter, schillernd anregender Sound atmet trotz aller Modernität brasilianische Musikgeschichte. Zehn Jahre waren sie und ihr Ehemann Jaques Morelenbaum Teil des legendären Ensembles „Nova Banda“ von Antonio Carlos Jobim. Er gilt zusammen mit Vinicius de Moares als einer der Urväter der Bossa Nova, die Anfang der 50er Jahre den Samba mit Jazz und Gesang verknüpfte.
24.04.2015, 20:00 Uhr, Goethe Theater Bad Lauchstädt
Beim ersten Konzert in der Oper Halle stehen Catherine Russell und Susan Weinert & Torun Eriksen
Das Talent wurde der New Yorkerin CATHERINE RUSSELL bereits in die Wiege gelegt. Vater Luis Russell war Pianist, Bandleader und über viele Jahre Louis Armstrongs musikalischer Direktor. Die Mutter Carline Ray hat als herausragende Bassistin und Sängerin mit Mary Lou Williams und den International Sweethearts of Rhythm gearbeitet. Als Sängerin und Multi-Instrumentalistin stand sie bereits mit Größen wie Steely Dan, Levon Helm, David Bowie, Cyndi Lauper, Paul Simon, Jackson Browne, Michael Feinstein, Carrie Smith und Rosanne Cash auf der Bühne. Ihr aktuelles Album „Bring It Back“ wurde von zahlreichen Jazz-Magazinen als eines der besten Alben des Jahres bezeichnet.
Weitere Konzerte mit Catherine Russell:
26.04.2015, 19:30 Uhr, DAS DIE Brett`l Erfurt
27.04.2015, 20:00 Uhr, Peterskirche Leipzig
Zwei Ausnahmekünstlerinnen entfachen im zweiten Teil des Eröffnungskonzerts einen sinnlichen Klangzauber, der die Welt zum Leuchten bringt. Es war wie ein musikalischer Blitz aus heiterem Himmel, der SUSAN WEINERT und TORUN ERIKSEN bei ihrem ersten Zusammentreffen auf der Bühne durchfuhr. Auf der einen Seite die wundervolle Stimme TORUN ERIKSENs, in der all die Schönheit des rauen Nordens Ausdruck findet. Auf der anderen Seite das Klanguniversum der Gitarristin SUSAN WEINERT, die mit meisterhafter Leichtigkeit die Stimme ERIKSENs in Klänge der harmonischen Moderne hüllt. Auf dem gemeinsamen Album „Fjord“ fließen die kreativen Energien von SUSAN WEINERT und TORUN ERIKSEN zusammen. Dieser Synergismus lässt Songs entstehen, deren Eigenständigkeit fasziniert und entspannt.
25.04.2015, 20:00 Uhr, Oper Halle
Im Konzert „I Have A Dream“ widmet ANKE HELFRICH eine Komposition dem wohl berühmtesten Satz Martin Luther Kings aus seiner Rede am 28. August 1963 beim Marsch auf Washington für Arbeit und Freiheit. Weitere Kompositionen des Konzerts sind dem Nobelpreisträger Nelson Mandela und ihrem musikalischen Vorbild Thelonious Monk gewidmet. Zahlreiche Preise und Einladungen belegen das Talent der Pianistin und Komponistin, die sich mit überzeugender Musikalität und swingender Virtuosität auf klassischem wie modernem Terrain bewegt.
Im zweiten Teil des Konzerts verbreiten der UNIVERISTÄTSCHOR HALLE unter Leitung von UMD Jens Lorenz und das ANKE HELFRICH TRIO mit der Interpretation der LATIN JAZZ MASS des Schweizer Komponisten Martin Völlinger die Botschaft der Freude, Zuversicht und Hoffnung, die unsere Gegenwart so dringend benötigt. Die heute nur noch selten als Kompositionsform gewählte Musikgattung der Messe bedient sich ganz unterschiedlicher Rhythmen und Musikstile, schöpft aus Salsa, Samba, Bossa Nova, Rumba, Tango, Gospel bis zur Pop-Ballade und Funk. Vervollständigt wird das Ensemble durch die Saxofonistin KATHARINA MASCHMEYER, die Erfahrungen aus verschiedenen Jazz- und Blues-Bands und aus ihrem eigenen 2006 gegründeten Modern Jazz Quartett in das Projekt einbringt.
26.04.2015, 19:00 Uhr, Konzerthalle Ulrichskirche Halle
Die erfolgreichste Jazzband aus Sachsen-Anhalt darf auch auf dem 10. Festival „Women in Jazz“ nicht fehlen – die UNI-BIGBAND. Diesmal präsentiert sie sich mit vielen Solisten und mit einer jungen Pianistin: VERA HEPPT studiert seit 2011 Klavier an der Martin-Luther-Universität bei Albrecht Hartmann und derzeit bei Prof. Marco Antonio de Almeida. Sie nahm bereits an zahlreichen Wettbewerben und Meisterkursen bei und konzertierte auf internationalen Bühnen, darunter beim größten Musikfestival Brasiliens „Festival de todas as musicas“ in Londrina. Eigentlich aus der Klassik kommend, beschäftigt sie sich zunehmend auch mit der Stilrichtung des Jazz. Zum Konzertabend spielt sie George Gershwins legendäres Werk „Rhapsody in Blue“.
27.04.2015, 19:30 Uhr, Konzerthalle Ulrichskirche Halle
Zum Festivalmotto „Deutsch-Amerikanische Begegnungen“ widmen das Hallenser MARTIN REIK QUARTETT und die US-amerikanische Mezzosopranistin ELIZABETH KING der einzigartigen Sängerin Billie Holiday ein musikalisches Portrait mit großen Emotionen, einfühlsamen Interpretationen und mitreißenden Geschichten.
28.04.2015, 19:00 Uhr, Georgenkirche Halle (Saale)
SUSANA SAWOFF passt in keine Schublade. Bekannt durch Indie-Rock mit der Band „Monk“ und Trash-Pop mit „Sawoff Shotgun“, zeigt die in der Steiermark aufgewachsene Tochter einer Spanierin und eines Australiers nun, dass sie auch im Jazz zu Hause ist. Mit ihrem ersten Soloalbum „Wrapped Up In A Little Sigh“ ist sie die Jazz-Entdeckung aus Österreich.
29.04.2015, 20:00 Uhr, Objekt 5 Halle
CYRILLE AIMÉE und MARIALY PACHECO bestreiten das zweite Festialkonzert in der Oper in Halle.
Die Sängerin CYRILLE AIMÉE ist eine Koryphäe des Gypsy Jazz. Sie wuchs als Tochter eines Franzosen und einer Dominikanerin auf. Ihre kindliche Neugier führte immer wieder dazu, dass sie heimlich ihr Kinderzimmer verließ, um die berühmt-berüchtigte Atmosphäre des nahegelegenen Django Reinhardt-Festivals mitzuerleben. Die Musik und Lebensweise der dort campierenden Roma faszinierten sie. Jahre später zog sie selbst als Straßenmusikerin von Ort zu Ort. Mittlerweile hat sie sieben Alben aufgenommen und gibt weltweit Konzerte mit ihrer Band und dem brasilianischen Gitarristen Diego Figueiredo. 2007 gewann sie mit gerade einmal 23 Jahren sowohl den ersten Preis als auch den Public-Choice-Award beim Montreux-Jazz-Festival, 2010 stand sie im Finale des Thelonious Monk-Gesangswettbewerbs, 2012 gewann sie die Sarah Vaughan International Jazz Vocal-Competition.
MARIALY PACHECO ist Jazz-Pianistin aus Leidenschaft. Ihre Heimat Kuba spürt man bei jedem Ton ihrer vielschichtigen Arrangements. Gekonnt erschafft sie auf Grundlage traditioneller Rhythmen eine sinnlich tiefgründige Musiksprache, mit der sie wunderbare Geschichten erzählt, die den Zuhörer in ihre Heimat Havanna entführen. Hier wuchs sie in einem Elternhaus auf, in dem Musik allgegenwärtig war. Wie bereits ihre Eltern genoss auch MARIALY PACHECO eine klassische Musikausbildung. Doch schon mit 15 Jahren entdeckte sie ihre Leidenschaft für Jazz und traditionelle kubanische Musik.
30.04.2015, 20:00 Uhr, Oper Halle
Mit ihrer warmen, voluminösen Stimme und ihren gefühlvollen ganz eigenen Interpretationen von Jazz-, Pop- und Swing-Klassikern ist JANE MONHEIT eine wahrhaft Große der US-amerikanischen Jazz-Szene. Schon 1998, als MONHEIT beim Gesangswettbewerb des Thelonious Monk Institute den zweiten Platz belegte, lobte die mit Dee Dee Bridgewater, Diana Krall, Dianne Reeves, Nnenna Freelon und Joe Williams prominent besetzte Jury ihre „erfrischende Natürlichkeit, die Wärme ihrer Stimme und ihren Swing“. Ihr Thema beim Konzert ist „Hello Bluebird. Celebrating the Jazz of Judy Garland“.
Mit skandinavischer Eleganz und brodelndem New Yorker Groove überwindet die Jazzpianistin SUNNA GUNNLAUGS die Kluft zwischen Brooklyn und Reykjavik. Auf Island geboren, ging sie wie magisch angezogen vom Modern Jazz 1993 in die USA, um in New Jersey Jazzpiano zu studieren. Sie erarbeitete sich eine ganz eigene Musikalität, improvisierte, komponierte und beschäftigte sich doch gleichermaßen mit den Jazz- Standards. Beeinflusst von amerikanischen Jazzern wie Bill Evans und Keith Jarrett sowie Skandinaviern wie Bobo Stenson und Jon Balke, komponiert SUNNA GUNNLAUGS Jazz-Stücke, die auf beiden Seiten des Atlantiks sowohl das Publikum, als auch die Kritiker überzeugen. Sie ist Dauergast bei den großen internationalen Jazz-Festivals Europas. Außerdem setzt sie sich gezielt für die Förderung von Frauen im Jazz ein und gibt Workshops.
01.05.2015, 20:00 Uhr, Oper Halle
Ein Höhepunkt des Festivals wird sicher das Konzert des Julia Hülsmann Oktetts werden! Als diesjähriges Festivalprojekt werden die „Songs für Double-Trio und drei Voices“ uraufgeführt. „Auf vielen Jazzfestivals und auf Konzertbühnen sind mir immer wieder Sängerinnen und Instrumentalistinnen aus den unterschiedlichsten Ländern begegnet, die mich mit ihrer Musik in ihren Bann gezogen haben. Irgendwann habe ich mich gefragt, wie es wohl klingen würde, diese Musikerinnen in einem Konzert mit speziellen Kompositionen und Arrangements zusammenzuführen“, erläutert Julia Hülsmann die Idee zu dem Projekt. Sie schreibt ein Konzertprojekt für die drei Vokalistinnen Live Maria Roggen (Norwegen), Aline Frazão (Angola) und Jelena Kuljic (Serbien) mit einer außergewöhnlichen musikalischen Begleitung – einerseits einem klassischen Piano-Trio (Piano, Violine & Cello) und andererseits einem klassischen Jazz-Trio (Piano, Bass & Drums) mit Gerdur Gunnarsdottir (v) – IS/DE, Susanne Paul (clo) – DE/US, Eva Klesse (dr) – DE, Eva Kruse (b) – DE
02.05.2015, 20:00 Uhr, Oper Halle
„Play and discover the World“ – unter diesem Motto hat die Saxofonistin Nicole Johänntgen das Projekt SOFIA (SUPPORT OF FEMALE IMPROVISING ARTISTS) initiiert. SOFIA soll es jungen Jazz-Musikerinnen ermöglichen, sich besser zu vernetzen und internationale Erfahrungen zu sammeln. Die Idee des Projekts basiert auf dem amerikanischen Förderprogramm „Sisters in Jazz“. Johänntgen ergänzte es aber um eine wichtige Komponente: Neben der künstlerischen Profilierung steht die Förderung der internationalen Vernetzung und Selbstvermarktung im Fokus. Im Rahmen von WOMEN IN JAZZ findet das Abschlusskonzert von SOFIA BAND – diesmal als Sextett – statt. Mit Karin Ospelt (voc) – LI/CH, Sophie Baudon (p) – FR, Carla Gaudré (sax) – FR, Olga Trofimova (tb) – RU/CH, Katharina Gross (b) – DE, Imogen Gleichauf (dr) – DE.
02.05.2015, 20:00 Uhr, Oper Halle
03.05.2015, 11:00 Uhr, SOFIA-Performance Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)
Ein fröhliches Konzert mit den European Swing Ladies bildet das Finale des Festivals. Vier europäische Jazzmusikerinnen lassen in einem erstmals aufgeführten Konzertprojekt die goldene Ära des Swing aufleben. Begleitet vom JÖRG SEIDEL QUARTETT zeigen die vier Ausnahmesängerinnen der EUROPEAN SWING LADIES in der Konzerthalle Ulrichskirche, was den Swing ausmacht: voller Klang, dynamische Rhythmen, Gesang, der nach
vorne geht und jede Menge Entertainment. Greetje Kauffeld ist die „Grande Dame“ des Europäischen Swing. 1939 in den Niederlanden geboren, sang sie bereits im Alter von 16 Jahren zusammen mit Showgrößen wie Rudi Schuricke und Réne Carol. Als Vertreterin der Nachfolgegeneration wird der Österreicherin Ines Reiger „Schwarzes Jazzfeeling“ nachgesagt. Atemberaubende Scat-Soli, romantische, „unter die Haut gehende“ Eigenkompositionen und packende Jazz-Rock-Titel kennzeichnen das große Repertoire und die Bandbreite der charismatischen Künstlerin. „Mensch, hat die Swing in der Stimme“, schwärmte der einzigartige Albert Mangelsdorff von den Sangeskünsten Silvia Drostes. Sie gilt bei den Kritikern als „eine der großen Jazz-Ladies“ und begeisterte u.a. an der Seite von Peter Herbolzheimer, Klaus Doldinger oder Michael Sagmeister, mit virtuosen Scat- Vocals und dem ausdrucksvoll charmanten Alt-Timbre einer der profiliertesten
deutschen Jazz–Interpretinnen. Komplettiert werden die EUROPEAN SWING LADIES durch die in Rumänien geborene Kroatin Christiana Uikiza. Mit ihrer 5-Oktaven Stimme wurde sie in ihrer Heimat Kroatien ein Superstar, lebt heute in Wien und hat gerade eine Album unter dem Titel „How to get“ vorgelegt, gemeinsam produziert mit Schlagzeuglegende Vinnie Colaiuta und David Sanborn.
03.05.2015, 17:00 Uhr, Konzerthalle Ulrichskirche Halle
Für den kleinen Geldbeutel empfehlen sich sie die Open Air-Veranstaltungen: Der SWH SaaleJazz findet am 26. April ab 11.00 Uhr auf der Peißnitz statt und auch der beliebte CityJazz lädt nun schon zum 10. Mal in die Hallenser Innenstadt ein. Am 2. Mai zeigen diverse hallesche Jazzformationen wieder, was sie können.
Autorin: Hildegard Bernasconi
21.04.2015