Nein zu Gewalt gegen Mädchen* & Frauen*

Internationaler Aktionstag 25.11.2021

Sexuelle Belästigungen und häusliche Gewalt sind für viele Frauen* und Mädchen* weltweit Alltag. Auch in Deutschland wird jeden dritten Tag eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Um dem ein Ende zu setzen, haben sich wieder viele Institutionen zusammengeschlossen, um dagegen zu protestieren und Solidarität zu zeigen. Rund um den diesjährigen Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen* und Mädchen* findet eine Vielzahl von Aktionen und Veranstaltungen statt.

Am 25.11.2021 begeht die Welt den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen*. Die Organisation „Terre des Femmes“, die sich seit 40 Jahren für ein freies Leben ohne Gewalt und Gleichberechtigung für alle Mädchen* und Frauen* einsetzt, hat im September einen kurzen und wirkungsstarken Film veröffentlicht, der eine klare Botschaft verbreitet: Es ist absurd, dass ein winziges zweites X-Chromosom dein Leben bestimmt – #bornequal! Noch immer spüren Milliarden Frauen weltweit jeden Tag, dass sie mit zwei X-Chromosomen auf die Welt gekommen sind: Vergewaltigungen, Genitalverstümmelungen, Zwangsverheiratungen, Schläge und Hassworte gehören zu ihrer Lebensrealität.

  

Mit einem Livestream am 12.11. ab 19 Uhr will Terre des Femmes sein Jubiläum feiern. Hier könnt ihr die Arbeit der NGO für ein freies Leben ohne Gewalt für alle Mädchen und Frauen unterstützen.

Pünktlich zum Aktionstag machen viele Städte auch wieder bei der weltweiten Aktion „Orange Your City“ mit, bei der öffentliche Gebäude und andere Wahrzeichen orange beleuchtet werden. Neben öffentlichen Einrichtungen mit städtischen Gebäuden sind auch Unternehmen, Geschäfte, Kirchen, Sozialverbände und Privatleute eingeladen, sich an der Illumination zu beteiligen. Auch Frankfurt ist mit dabei und lässt u.a. die Paulskirche, Alte Oper, Historisches Museum und Gewerkschaftshaus in Orange erstrahlen. Gerne können sich noch weitere Gebäude beteiligen, Meldungen bitte an das Frauenreferat per Mail. Mit einem Banner mit der Aufschrift „Respekt. Stoppt Sexismus“ in 11 Sprachen wird die Stadt am Eisernen Steg vom 22.11. bis Januar ein weiteres Zeichen setzen. Am Aktionstag selbst organisiert das Bündnis Frankfurt für Frauenrechte gemeinsam mit Politik, NGOs, Gewerkschaften und dem Frauenreferat ab 17 Uhr eine Demonstration gegen Gewalt an Frauen* und Mädchen* und ruft zur Teilnahme auf (Treffpunkt: Willy-Brandt-Platz). Der Arbeitskreis gegen Häusliche Gewalt Frankfurt West veranstaltet am 25.11.2021 von 17-19 Uhr die Kunstaktion „Tatorte“ am Höchster Bahnhof und ab 19.11.2021 jeweils freitags von 11:00 – 13:00 Uhr via Zoom die digitale Fachreihe „Häusliche Gewalt und Kinderschutz“. Weitere Veranstaltungen in Frankfurt findet ihr hier.

Städte und Vereine können sich auch wieder an der bundesweiten Fahnenaktion „25. November – NEIN zu Gewalt an Frauen. Frei leben – ohne Gewalt“ von Terre des Femmes beteiligen (bestellen könnt ihr sie im Online-Shop) oder sich hier inspirieren lassen.

Solidarische Gesten sind wichtig, noch wichtiger aber ist die konkrete politische Arbeit. Die Union der Deutschen Zonta Clubs hat eine Petition gestartet, mit der sie eine staatliche Koordinierungsstelle fordern, um jeglicher Gewalt gegen Frauen in Deutschland wirksam entgegenzutreten. Die Bundesregierung wird aufgefordert, eine ressort-übergreifende Gesamtstrategie zu entwickeln, um Gewalt gegen Frauen zu verhüten und zu bekämpfen und damit Artikel 7 und 10 des Übereinkommens des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt umzusetzen sowie den Empfehlungen des Bündnisses Istanbul Konvention zu folgen. Diese schließt eine umfassende Aus- und Weiterbildung von Mitarbeiter*innen aller Berufsgruppen, die mit Betroffenen und Tätern in Kontakt kommen, sowie die entsprechende Entwicklung von Curricula für Kindergärten und Schulen ein. Die Petition könnt ihr noch bis 06.12.2021 hier mitzeichnen.

Am 06.11.2021 lädt Zonta ab 16:30 Uhr zu einer Online-Auftaktveranstaltung ein. U.a. wird Maria Freifrau von Welser („Mona Lisa“) mit renommierten Expertinnen aus Gewaltschutzarbeit und Wissenschaft über Möglichkeiten diskutieren, noch bestehende Hürden zu überwinden. Jede*r ist herzlich eingeladen zu 90 Minuten, mit denen die Organisatorinnen dafür sensibilisieren wollen, was jede*r von uns tun kann, um Gewalt an Frauen* zu beseitigen.

(Titelbild: Roland Beyer)

04.11.2021