Mit dem Studium zur Berufsmusikerin
Ein Überblick über Pop/Rock/Jazz Studiengänge in Deutschland
Alle Musikhochschulen sind auf das Bachelor und Master System umgestiegen. Ein Bachelor Studium dauert 6-8 Semester, danach kann man das Master Studium, das weitere 4 Semester dauert, dranhängen. Bei den Musikschulen, die staatlich anerkannt sind und eine Ausbildung anbieten, dauert ein Studium 6 Semester. Als Abschluss winkt der Titel „ProfimusikerIn“.
Wer schon ein bestimmtes Niveau hat und sich auf die Aufnahmeprüfung vorbereiten möchte, hat auch die Möglichkeit, Vorbereitungskurse an der jeweiligen Hochschule zu besuchen. Für die Vorbereitung muss frau jedoch ca. 1-2 Jahre (in machen Fällen bei staatlichen Hochschulen sogar noch mehr) einplanen, um das Niveau zu erreichen, das die Aufnahmeprüfung vorgibt.
Normalerweise findet überall eine Aufnahmeprüfung statt, die aus Gehörbildung, Theorieprüfung und Praxis/Technikprüfung besteht. Die Prüfung ist nicht leicht, man muss schon einige Erfahrung haben, gut spielen und Noten lesen können. Neben dem gewählten Instrument ist auch immer Klavier Pflicht (natürlich nicht wie ein Profi, die grundlegenden Sachen sollte man aber beherrschen – die Gehörbildung baut auf dem Klavier auf).
Ob eine staatliche, oder eine private Hochschule die richtige ist, muss jeder selbst entscheiden, beide Schulformen haben ihre Vor- und Nachteile. An den Privatenschulen ist die Schwierigkeit eher die Studiengebühr, die aufgebracht werden muss, an den staatlichen, ob man angenommen wird. Das bedeutet nicht, dass die Privatenschulen schlechter sind; es gibt nur weniger Menschen, die es sich leisten können, also viel weniger BewerberInnen. Wir wollen für Euch exemplarisch zwei Beispiele näher beschreiben: einmal die Popakademie Mannheim als staatliche Schule und zum anderen das International College Freiburg, das privat geführt ist. Beide Hochschulen bieten vielfältige Möglichkeiten, sich schon im Studium auszuprobieren, es gibt viele Workshops & Projekte (im Studium muss frau z.B. eine Band gründen) und die StudentInnen können internationale Kontakte knüpfen.
Popakademie Baden-Wüttemberg (Mannheim)
(http://www.popakademie.de/)
– Schulart: staatlich
– Studiendauer: 6 Semester
– Abschluss: Bachelor of Arts (akkreditiert)
-Studienbeginn: Jeweils zum Wintersemester
– Studienplätze: ca. 30
– Studiengebühr: keine
– Finanzielle Fördermöglichkeiten: BAFöG
– Pflichtpraktika: Je 12 Wochen im 3. und 5. Semester
– Aufnahmeprüfung: im Frühsommer, unterschiedlich je Studiengang
– Studiengänge: Popmusikdesign B.A. (Komposition/Songwriting, Producing/DJ-Producing, Gesang, E-Bass, E-Gitarre, Drums, Keyboard), Musikbusiness B.A., Weltmusik B.A., Music and Creative Industries M.A., Popular Music M.A. (Musikpädagogik, Producing, Performing)
–Sonstiges: Künstleragentur steht zur Verfügung: vermittelt KünstlerInnen der Popakademie für Veranstaltungen. Die Popakademie pflegt internationale Beziehungen mit Partnereinrichtungen u.a. in USA, England, Schweden, Norwegen, China.
International Music College Freiburg
(http://www.jrs.org/de/international-music-college-freiburg/)
– Schulart: privat
– Studiendauer: 6 Semester
– Abschluss: Profimusiker im Bereich Rock, Pop und Jazz
– Bewerbungschluss: ~
– Studienbeginn: WS / SS
– Studienplätze: Keine Studienplatzbeschränkung
– Aufnahmeprüfung: Janur/Februar, Juli (nach Absprache)
– Studiengänge: Rock/Pop/Jazz
– Finanzielle Fördermöglichkeiten: BAFög, Stipendien
– Studiengebühr: Hauptstudium 1. Jahr 445 € pro Monat, 2. Jahr 425€ pro Monat, 3. Jahr 485 € pro Monat
Wer das Niveau für das Hauptstudium noch nicht erreicht hat, hat die Möglichkeit, zuerst das sog. Basic Studium zu machen. Dies ist eine 2jährige Vorbereitung auf das Hauptstudium. Studiengebühr:
1. Jahr 395 € pro Monat, 2. Jahr 375 € pro Monat
(Es besteht auch die Möglichkeit, im laufenden Schuljahr “quer” in das Hauptstudium einzusteigen)
Die Absolventen des Hauptstudiums sind je nach Studienschwerpunkt im 3. Jahr ausgebildet für folgende Berufsfelder der Musikbranche:
Studienschwerpunkt Performance
Live-Musik Engagements oder eigene Projekte als SolistIn oder BegleitmusikerIn in Bands, Ensembles oder Musical-/Theaterprojekten. Studio Engagements für künstlerische oder kommerzielle Produktionen in Tonstudios.
Studienschwerpunkt Pädagogik
Privatunterricht, Workshops oder Engagements an Musikschulen als MusikpädagogIn im Einzel- und Gruppenunterricht und als Band-Coach, Chor- oder EnsembleleiterIn.
Studienschwerpunkt Songwriting/Producing
Auftragsarbeiten oder eigene Schreibprojekte als KomponistIn, SongwriterIn oder ArrangeurIn zum Beispiel für Solisten, Bands und Chöre oder Werbung, Filmmusik und Musikverlagsproduktionen.
– Sonstiges: Das Berklee College of Music in Boston ist die Partnerschule vom International College Freiburg, das bedeutet, es gibt die Möglichkeit ein Auslandssemester in den USA zu verbringen. Außerdem gibt es die Möglichkeit „Parttime-Student“ (http://www.jrs.org/de/international-music-college-freiburg/parttime-studien/) zu werden.
Heute ist es mit diesen fundierten Ausbildungsmöglichkeiten leichter, einen Weg als BerufsmusikerIn zu gehen. Während des Studiums können Kontakte geknüpft und Perspektiven eröffnet werden, die den Start ins Berufleben sehr erleichtern. Wer etwas Phantasie hat, hat es nicht schwerer, von Musik zu leben als konventionellen Berufen nachzugehen; es gilt, die eigenen Möglichkeiten zu finden und zu nutzen. Sich als MusiklehrerIn, StudiomusikerIn oder KomponistIn zu betätigen oder eine Band zu gründen und auf Veranstaltungen (Hochzeit, Geburstag) zu spielen, sowie Musikworkshops zu organisieren, sind nur einige Möglichkeiten.
Weitere Infos:
Theorie – Aufgaben – Muster
http://www.jrs.org/files/Studium-Downloads/Theorie_Aufgaben.pdf
Gehörbildung Muster
http://www.jrs.org/de/international-music-college-freiburg/aufnahme–zulassung/
Andere Musikschulen
http://www.miz.org/static_de/themenportale/einfuehrungstexte_pdf/04_JazzRockPop/heyd.pdf
Aufnahmeprüfung Popakademie Mannheim
http://www.popakademie.de/studium/bewerbung/Eignungsprufung.pdf
Popularmusikförderung Dokumentation
http://www.initiative-musik.de/fileadmin/PDFs/Projekte/Plan__Pop_Doku_PDFs/Plan__Pop_09_Doku.pdf
Die Hochschulen und Musikschulen:
Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“, Dresden (Studiengang: Rock / Pop)
(http://www.hfmdd.de/)
Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt (Studiengang: Jazz / Pop)
(http://www.hfmdk-frankfurt.info/)
Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (Studiengänge Bachelor Jazz und jazzverwandte Musik, Bachelor Popular Music, Master JazzRockPop sowie Fächerübergreifender Bachelorstudiengang Erstes Fach (Major), Musik in Studienrichtung Klassik oder Jazz/Rock/Pop)
(http://www.jrp.hmtm-hannover.de)
Hochschule für Musik Köln (Studiengang: Jazz / Pop)
(http://www.mhs-koeln.de/)
Hochschule für Musik und Theater
„Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig (Studiengang: Jazz / Pop)
(http://www.hmt-leipzig.de/)
Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim (Studiengang: Jazz / Pop)
(http://www.muho-mannheim.de/)
Fachhochschule Osnabrück Konservatorium (Studiengang: Pop)
(http://www.ifm.fh-osnabrueck.de/)
Hochschule für Musik Stuttgart (Studiengang: Jazz / Pop)
(http://www.mh-stuttgart.de/)
Autorin:Kitti Pietrucha (Titelfoto links)
Fotos 1 + 4: Frauen Musik Büro, Hess. Frauen Musik Woche 2009
Copyright: Redaktion MELODIVA
04.02.2010