„MELODIVA NET CLUB PRÄSENTIERT:

Jazzfest Berlin 2005

„Starke Musikerinnen On Stage“
SOLL- meets IST-Zustand
Jazz ist ja immer noch eine Männerdomäne. Es gibt einfach prozentual gesehen viel mehr Männer, die Jazz spielen als Frauen. Und schaut man sich den hohen Prozentsatz der Sängerinnen unter den Musikerinnen an, stellt man fest, daß nicht viele Instrumentalistinnen übrig bleiben.

Daß bei solchen Zahlen auch Jazzfestivals fast ausschließlich in Musikerhand sind, ist dann nicht weiter verwunderlich. Doch langsam aber beständig ändert sich die Situation. Nicht nur bei Festivals wie dem in Berlin, sondern auch in Medien wie der „Jazzthetik“ oder bei CD-Veröffentlichungen etc. steigt der Anteil von Musikerinnen, vor allem auch von Instrumentalistinnen immer mehr an, auch wenn der „Sollzustand“ noch lange nicht erreicht zu sein scheint. Aus diesem Grunde präsentiert MELODIVA genau dieses Festival, um auf die wenigen, aber hervorragenden Instrumentalistinnen im Jazz aufmerksam zu machen.

Die Big-Band-Frauen

Das Jazzfest Berlin (2.-6. Nov) bildet in diesem Jahr wieder einmal eine rühmliche Ausnahme. Nachdem in den letzten Jahren schon Bands wie die Frauenbigband Diva, Gail Thompsons Band oder Annie Whiteheads Frauenband spielten, werden in diesem Jahr ebenfalls einige starke Frauen auf der Bühne präsentiert:

Eine wichtige Figur seit vielen Jahren ist die Pianistin, Bigbandkomponistin und –arrangeurin Carla Bley.
Ihre Klangsprache ist unverkennbar, egal, ob am Klavier oder im großen Ensemble. Für das Jazzfest Berlin 2005 stehen ihre Arrangements für Charlie Hadens Liberation Orchestra im Mittelpunkt.

Eine ganze Generation jünger ist Maria Schneider, über die Melodiva auch schon berichtet hatte. Die 1960 geborene Komponistin und Arrangeurin hat für ihre „Orchestra“ betitelte Bigband eine neue Klangsprache gefunden. Ihre Kompositionen lehnen sich mit ihren langen Formen an klassische Werke an. Wie Carla Bley auch, legt sie sehr viel Wert auf individuelle Mitmusiker, denen sie Stücke und Soli auf den Leib schreibt.

Amina Claudine Myer

Özay

Jenny Scheinman

Die Pianistin Amina Claudine Myers stellt ihr Programm mit der Sängerin Özay vor, und das Trio des Gitarristen Bill Frisell bringt die bekannte New Yorker Geigerin Jenny Scheinman mit.

Festivalleiter Peter Schulze stellt in diesem Jahr seinen thematischen Schwerpunkt vor und bietet mit einen Streifzug durch die italienische Jazz-Szene und einen Blick auf die pulsierende Metropole Istanbul – ein spannendes Programm.

Außergewöhnliche Duo-Konstellationen zwischen „nie gehört“ und „unerhört“ sind zu erleben, sowie jede Menge aktueller Glanzlichter.

Zu den populären Acts dieser Saison gehören Joe Zawinul mit der WDR Big Band Köln, Maria Schneider, Enrico Rava, Bill Frisell, Hermeto Pascoal und das Charlie Haden Liberation Music Orchestra mit Carla Bley. Das komplette Programm ist beim u.a. Festival-Link zu finden.

Copyright: Redaktion Melodiva

www.jazzfest-berlin.de
Autorin: Angela Ballhorn

29.09.2005