Folk Noir & Southern Soul

Female Voices in der Brotfabrik

Gerade hat sie den Spielstättenprogrammpreis Rock, Pop, Jazz 2013 für ihr kulturell herausragendes Live-Musikprogramm verliehen bekommen und beweist einmal mehr mit ihrem Oktober Programm, dass sie ihn zu Recht verdient. Die Rede ist von der Brotfabrik in Frankfurt, die den Preis wohl auch deshalb bekam, weil sie seit Jahren mit ihrer Konzertreihe Female Voices internationale Künstlerinnen nach Frankfurt holt, aber auch Local Heroines auf die Bühne bringt. Ende Oktober hat sie gleich 5 sagenhafte Künstlerinnen eingeladen…

MÉLANIE PAIN (F) – Charmanter Retro-Pop

Nachdem die Schwedin Frida Hyvönen zum Auftakt am Monatsersten aufgespielt hat, folgt die Französin Mélanie Pain am 21.10. im Rahmen von Female Voices. Nouvelle Vague Fans dürften sie kennen, sie gehört zum Stammpool der Leadsängerinnen der französischen New Wave-Electropopband. Nachdem sie 2009 ihr Debütalbum „My Name“ vorgestellt hatte, das die KritikerInnen mit ihrer „luftigen Leichtigkeit“ begeistert hatte, bringt sie nun ihre neuste Platte „Bye Bye Manchester“ mit nach Frankfurt. Komponiert wurden die zwölf Titel tatsächlich in Manchester und zwar an der Autoharp, an der Ukulele oder mit Hilfe von Casio Keyboards. Songs in Englisch und Französisch und wie aus einer anderen Zeit, an die man gern zurückdenkt. „Ich bin sehr stolz auf das neue Album“, sagt Pain. „Es hat einen frischen Popsound mit diesem eher altmodisch melancholischen Vibe.“
http://www.melaniepain.com

Foto: Réne Limbecker

KAT FRANKIE (AUS/D) – Magischer Folk Noir

Bereits im November vergangenen Jahres war sie in der Brotfabrik und bass erstaunt über das beständig den Atem anhaltende und aufmerksame Publikum – man hätte die sprichwörtliche Nadel fallen hören können. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass auch am 24.10. der Konzertsaal an ihren Lippen hängt, so berührend, intensiv und kraftvoll ist die Singer-/Songwriterkunst der australischen Sängerin und Gitarristin. Auf ihrer aktuellen „The Ruthless Woods Tour“ lässt sich die Sängerin und Gitarristin von Hanno Stick (Drums), Chris Rodriguez (Bass, Gesang), Fernando Mujica (Gesang, Keyboards), Katrin Hahner (Gesang, Keyboards) und Stella Veloce (Gesang, Cello) begleiten. Mehr Infos auch unter CD-Reviews: https://www.melodiva.de/cdreviews/please-dont-give-me-what-i-want/. http://www.katfrankie.com

DOTA & BAND (D) – Pointierte Poesie im Akustikgewand

Vielen ist sie wohl als Straßenmusikerin unter dem Künstlernamen Kleingeldprinzessin bekannt, die Berlinerin Dota Kehr. Die umtriebige Singer-/Songwriterin lässt sich nichts von erfolgshungrigen Plattenfirmen vorschreiben und betreibt lieber ihr eigenes Label, auf dem sie vor kurzem den elften Silberling veröffentlicht hat. „Wo Soll Ich Suchen“ ist einmal mehr zauberhafte und kluge musikalische Dichtkunst – nicht umsonst urteilt das Musikmagazin laut.de, Dota Kehr kenne „…die deutsche Sprache, so sehr, dass man meinen könnte, ihre Eltern hätten ihr zum Einschlafen früher aus dem Duden vorgelesen. Oder sie sei als kleines Kind in einen Topf Buchstabensuppe gefallen.“ Mit ihren Mitstreitern, dem langjährigen Wegbegleiter Jan Rohrbach (E-Gitarre), Jonas Hauer (Piano, Keyboards und Akkordeon) und Schlagzeuger Janis Görlich, bringt sie ihre bildreichen Geschichten von der „Stadt am Meer“, dem „Warten auf Wind“ oder dem „Wesen der Glut“, in einem Akustik-Mix aus Chanson, Singer-/Songwriter und Pop am 26.10. auf die Brotfabrik-Bühne. Mehr Infos auch unter CD-Reviews: https://www.melodiva.de/cdreviews/wo-soll-ich-suchen/. http://www.kleingeldprinzessin.de

TRIXIE WHITLEY (USA/BE) – Soul, Blues & Leidenschaft pur

Im Rahmen der Konzertreihe Female Voices kommt am 29.10. noch eine charismatische Sängerin in die Fabrik, die US-amerikanische Multiinstrumentalistin Trixie Whitley (Support: das belgische Duo ECHO BEATTY), deren Konzert wir mit präsentieren. Als Tochter des 2005 nur 45jährig verstorbenen Singer-/Songwriters Chris Whitley kam sie schon früh in musikalisch-kreative Gefilde, wurde zu Konzerten mitgenommen und wirkte auf einigen seiner Platten mit. Ihre Stimme war so gewaltig, dass sie der legendäre Produzent und Musiker Daniel Lanois in seine Allstar Band Black Dub aufnahm, mit der sie 2010 eine CD produzierte und auf Tournee ging. Nach einigen EP’s brachte sie jetzt im Frühjahr endlich ihr Debut auf den Markt. Im Zentrum der Songs steht ihre großartige rauchige Stimme, die den Soul und Blues wie keine andere verkörpert und doch so wandlungsfähig ist. http://www.trixiewhitley.com

AMPARO SÁNCHEZ (ES) – Rebellischer “Southern European Soul”
Schon der Opener von Amparo Sánchez‘ neuem Album hat das Zeug zum Welthit: „Alma De Cantaora“ geht unter die Haut geradewegs in die Seele hinein. Die spanische Songwriterin Amparo Sánchez, ehemals bekannt als Frontfrau der Mestizo-Band Amparanoia, präsentierte im letzten Jahr ihr zweites Solo-Album, auf dem sie mit unzähligen MusikerfreundInnen aus der spanischsprachigen Musikszene zusammen gearbeitet hat. Am 31.10. kommt sie mit ihrer Band nach Frankfurt und wird uns mit ihren weise-rebellischen Texten und ihrer wunderbaren Musik bezaubern – einer Melange aus Cumbia, Son und Bolero, gemixt mit andalusischer Rumba und Flamenco sowie Reggae und Tex Mex. Von Barcelona über Tucson nach Guadalajara und weiter geht die Reise und ist doch so nah, denn ihre Songs umspannen die großen „Lebensthemen“, Unschuld, Weisheit, Rebellion und – Freundschaft. http://www.amparosanchez.info

www.brotfabrik.info
Autorin: Mane Stelzer

06.10.2013