Festivalbeats unter fallenden Blättern

Festivals im November

Im Herzen des Novembernebels erwacht die Festival-Saison zu neuem Leben! Tauche ein in eine Welt voller musikalischer Zauber, kunstvoller Darbietungen und herbstlicher Schönheit. Erlebe die einzigartige Atmosphäre unter dem fallenden Laub, während Künstlerinnen* aus aller Welt die Bühne betreten, um dich zu verzaubern. Wir haben wieder eine Auswahl an Festivals für dich zusammengestellt. Genieß die Vorfreude auf die Festivals im November!

20.10. – 26.11.2023 Jazztage Dresden

Das vielfältigste und längste Jazzfestival Deutschlands mit mehr als 80 Konzerten, knapp 40.000 Besucher*innen und 500 Künstler*innen aus 30 Nationen an 23 Spielstätten! Auch 2023 wird es groß: mit Pascal von Wroblewsky, Tina Tandler, Candy Dulfer, Kennedy Administration, Jörg Seidel Trio & Sabine Kühlich, Morgan James, Günter Fischer Quintett mit Uschi Brüning, Enna Miau, Duo Zahltag, Yumi Ito, Maria Markesini, Tantfreaky, u.v.m. kann sich das Line-Up wieder sehen lassen. Außerdem könnt ihr euch auf The Joni Project (Foto: Sebastian Madej) freuen: Anlässlich des 50. Jubiläums der Singer-/Songwriterin Joni Mitchell fanden sich 2021 Anne de Wolff, Iris Romen und Stefanie Hempel als Trio zusammen, um die großartige Musik der Joni Mitchell neu zu beleben – mit drei starken Stimmen und vielen Instrumenten. Infos

 

01. – 04.11.2023 JAZZNOJAZZ Festival Zürich

Am Mittwoch,  1. November 2023, ist es soweit: Das ZURICH JAZZNOJAZZ FESTIVAL geht wieder über die Bühnen der Gessnerallee Zürich. Unterstützt von der Hauptsponsorin Zürcher Kantonalbank sowie der Co-Partnerin Migros-Kulturprozent stehen vom 1. bis 4. November 2023 vier reich befrachtete Konzertnächte im Herzen von Zürich auf dem Programm. Freut euch auf Nubya Garcia. Die Londoner Saxofonistin vermischt Jazz mit Afro-Groove, Hip-Hop-Breaks und karibischen Klängen zu einem mitreissenden Sound. Ein weiteres Highlight: Samara Joy (Foto: Meredith Truax), die mit ihren 23 Jahren bereits über alles verfügt, was eine grosse Jazzsängerin ausmacht: eine makellose Intonation, eine wunderbare Phrasierung, eine glasklare Artikulation und schier unglaublichen rhythmischen Drive. Kein Wunder hat sie dieses Jahr gleich zwei Grammys gewonnen, als «Best New Artist» und für das beste Jazzalbum. Infos

 

01. – 04.11.2023 NEW FALL FESTIVAL Düsseldorf

Besondere Musik an besonderen Orten: Das alljährlich im goldenen Herbst stattfindende New Fall Festival hat den Schlüssel gefunden, für außergewöhnliche Bands und ihr Publikum Räume zu erschließen, die dem Pop normalerweise nicht offenstehen. Das Programm in den ungewöhnlichen Spielstätten Düsseldorfs beinhaltet eine Mixtur aus internationalen Stars und Geheimtipps. Ob Singer-Songwriter, Elektro oder Indie – einzig die Qualität ist hierbei entscheidend. Beim New Fall Festival 2023 spielen internationale Größen wie Girlwoman (Foto), Kokoroko, Hania Rani und viele mehr. Die Konzerte finden rund um die Kulturstätte des Ehrenhofs statt und erschließen der Popmusik dabei neue Wege. Neben Veranstaltungen in der Tonhalle, im Robert-Schumann-Saal und im Pong werden dieses Jahr auch erstmalig das Düsseldorfer Schauspielhaus und das Theatermuseum bespielt. Infos

 

02. – 05.11.2023 Jazzfest Berlin

Die 60. Edition des Jazzfest Berlin gibt Raum für das Spielerische und Intuitive in der Musik und bringt in 36 Projekten unterschiedliche Generationen zusammen. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gehen im Festivalprogramm vielseitige Verbindungen ein – sei es in der gelebten Erfahrung von Musiker*innen, die seit Jahrzehnten die Spielregeln ihrer Musik immer wieder neu definieren, oder im kreativen Potenzial derjenigen, die als Expert*innen auf dem Gebiet von Spiel und Intuition gelten können: der Kinder. Die kommenden Generationen rücken beim Jazzfest Berlin 2023 bereits vor Beginn des Konzertprogramms ins Zentrum des Geschehens: In den Herbstferien bietet das Jazzfest ImproCamp erstmals 30 Kindern, die über verschiedene soziale Träger eingeladen werden, einen ganzheitlichen, transdisziplinären Zugang zur Kunst der Improvisation. Die Kinder blicken hinter die Kulissen und treffen in Gesprächen und Workshops auf Musiker*innen des Festivals. Zudem werden zur Eröffnung des Konzertprogramms 30 weitere Kinder zwischen neun und zwölf Jahren aus zwei Berliner Kinderchören nach mehrtägiger Probenphase mit Antonin-Tri Hoang und Romain Clerc-Renaud für die Auftragsinszenierung „Apparitions“ auf der Bühne im Festspielhaus stehen. Schließlich erweitern weitere Workshops und ein Seminar zu Artistic Leadership den Aktionsradius des Jazzfest Berlin 2023 um spannende Zusammenkünfte von Musiker*innen des Festivals mit Studierenden des Jazz Institut Berlin und der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Zum diesjährigen Konzertprogramm gehören zudem einige der etablierten Ausnahmekünstler*innen, die – aus unterschiedlichen Traditionslinien kommend – die Spielregeln ihrer Musik und ihrer jeweiligen Instrumente über die vergangenen sechs Jahrzehnte immer wieder neu definiert haben. Mit dabei sind unter anderem Trompeterin Susana Santos Silva und Schlagzeugerin Mariá Portugal (Foto: Frank Schindelbeck). Joyce Moreno präsentiert in einer Live-Performance ihr bislang unveröffentlichtes und erst kürzlich als Album erschienenes Songmaterial aus den 1970er-Jahren „Natureza“. Geriet Moreno am Anfang ihrer Karriere als 19-Jährige, die es gewagt hatte, aus der Ich-Perspektive über das Frausein zu singen, in ihrer brasilianischen Heimat noch der Zensur der Militärdiktatur ins Visier, so steht ihre Stimme 45 Jahre später exemplarisch für die große Vielfalt origineller, unabhängiger weiblicher Stimmen in der globalen Musiklandschaft. Dass diese von der Musikgeschichtsschreibung viel zu oft überhört worden sind, stellt eine Arbeit Nancy Mounirs beim Jazzfest Berlin eindrücklich unter Beweis: Die Kairoer Multiinstrumentalistin hat sich fünf Jahre lang im Archiv auf die Spuren von selbstbestimmt lebenden Sänger*innen im liberalen Ägypten der 1920er-Jahre begeben. Weiblich geprägt ist auch die große Bandbreite an starken musikalischen Stimmen der jüngeren Generation im diesjährigen Programm, darunter die Trompeterin und Jazz-Avantgardistin Steph Richards, das Kollektiv Irreversible Entanglements mit Spoken-Word-Künstlerin Camae Ayewa alias Moor Mother, die Gitarristin Mary Halvorson mit der Pianistin und Komponistin Sylvie Courvoisier. Infos

 

04. – 19.11.2023 KlezMORE Wien

Diesen November darf – und wird! – in Wien tatsächlich die 20. Ausgabe des KlezMORE Festivals gefeiert werden! Was abermals die Beständigkeit, aber auch die Beweglichkeit und Flexibilität der Kulturarbeit von Friedl Preisl unter Beweis stellt, oder wie er es wahrscheinlich formulieren würde, die Nachhaltigkeit derselben. Dabei darf aus dem organisatorischen Innenleben des Festivals berichtet werden, dass sich der unermüdliche Kulturvermittler und -Veranstalter Preisl, der unseren Planeten schon über ein Dreivierteljahrhundert bereichert, ähnlich wie bei seinen anderen wohlgelittenen Wiener Festival-Formaten Akkordeonfestival und Der Musikalische Adventkalender, zunehmend auf Kernbereiche zurückzieht, während Strukturelles und anderes mehr in die kundigen und engagierten Hände von Franziska Hatz und Lisa Reimitz-Wachberger gewandert ist, mit Blick in die Zukunft wird auch versucht werden, programmatische Unterstützung und Ergänzung zu finden. Dabei schöpft Friedl Preisl heuer im Zeichen der erweiterten Klezmer-Kultur nach den schwierigen Jahren der Pandemie, mit ihren Absagen, Auf- und Verschiebungen, tatsächlich aus dem Vollen, hat ein überaus stimmiges, qualitativ hochstehendes Programm zusammengetragen, dass, wenn es denn die Zeit des werten und interessierten Publikums erlaubte, am besten als Ganzes genossen werden würde. Was zwischen der Eröffnungsgala mit Timna Brauer (Foto: Manfred Baumannund Ensemble (4.11., Stadtsaal), die nicht nur einen bekannten Namen trägt, sondern diesem auch von jeher einen eigenen künstlerischen Charakter verleiht, und der zweiten Abschlussgala mit dem VIENNA KLEZMORE ORCHESTRA (19.11., Metropol) alles noch passiert, ist jeweils für sich auf viele Arten spannend und substantiell, bietet zahllose intellektuelle und sinnliche Impulse. Infos

 

10. – 11.11.2023 BASF Newcomerfestival

Jahr für Jahr versucht eine Vielzahl von Bands in der Musikwelt Fuß zu fassen. Doch es fehlt häufig an Auftrittsmöglichkeiten. Um diesen Missstand zu beheben, hat BASF 2019 in Kooperation mit dem Kulturzentrum dasHaus eine Newcomer-Reihe ins Leben gerufen, die aufstrebenden Talenten eine Bühne bietet. Künstlerinnen und Künstler wie Alex Mayr, Derya Yildirim oder Madsius Ovanda waren hier bereits zu Gast. In dieser Saison präsentieren sich die jungen Bands erstmals in konzentrierter Form im Rahmen eines Festivalwochenendes einem breiteren Publikum: Marianne Neumann, Sophia u.a. Infos

 

22. – 26.11.2023 Made in Stuttgart

Vom 22. bis 26. November 2023 öffnen Stuttgarter Kulturinstitutionen im Rahmen von Made in Stuttgart ihre Häuser zum sechsten Mal für (post-)migrantische, freie Künstler*innen aus Stuttgart und der Region. Auf dem Programm stehen Theater- und Tanzaufführungen, Lesungen, Filme, Ausstellungen, Konzerte und Workshops – allesamt „made in Stuttgart“. Das Festival will migrantischen Kulturschaffenden und Kulturinteressierten intensive Partizipation am Kulturleben und stärkere Vernetzung untereinander ermöglichen. Die Bedeutung und der Wirkungsgrad migrantischer Künstler*innen soll sichtbar gemacht und innerhalb der Stuttgarter Kulturlandschaft als fester Bestandteil etabliert werden. Mit dabei: The Cuban Orquesta, die die kubanische Salonmusik des 19. und 20. Jahrhunderts wieder aufleben lassen und ihre Zuhörer*innen mit auf eine musikalische Reise durch das vorrevolutionäre Kuba nehmen. Das Russudan Meipariani Ensemble präsentiert eine genreübergreifende Komposition, in der Strukturen und Beats der elektronischen Clubmusik auf klassisches Instrumentarium übersetzt werden und ein tanzbarer Akustik-Techno entsteht. Jolie Folie präsentieren selten gehörte Lieder in französischer, hebräischer oder persischer Sprache, ebenso wie bekannte Pop-Perlen der 1970er Jahre oder auch humorvolle Eigenkreationen im Dialekt. Das Ensemble Asamblea Mediterranea spielt Stücke aus spanischer Musik des 11. Jahrhunderts über Barockwerke bis hin zu modernem Pop aus Israel. Das iranische Duo Rezaei-Hasti (Foto) kreiert originelle musikalische Stücke, die Genres überschreiten und eine einzigartige Atmosphäre schaffen. Mit eigenen Kompositionen, Arrangements und Improvisationen begeistern die Pianistin und Komponistin Arezou Rezaei und die Kamanche-Spielerin Sara Hasti ihr Publikum immer wieder aufs Neue. Infos

 

23. – 25.11.2023 7. FABRIK Jazz Festival Frankfurt

Das 7. FABRIK Jazzfestival findet im Netzwerk Seilerei statt und featured u.a. das Quintett der vielfach ausgezeichneten Bassistin Eva Kruse, die ihr neues Werk „New Legend“ präsntiert. Eingeladen ist auch ein klassisches Destillat des Klaviertrios: Uwe Oberg – Joe Fonda – Lucia Martinez. Mit dem legendären New Yorker Bassisten Joe Fonda verbindet Uwe Oberg eine lange musikalische Freundschaft. Zusammen mit der spanischen Schlagzeugerin Lucía Martínez haben sie jetzt ein neues Trio formiert, das als Kollektiv spielt – alle drei lassen ihren individuellen kulturellen Background einfließen. Die Wahlberlinerin Lucía Martínez hat ein reiches Perkussions-Arsenal und verknüpft mediterrane Rhythmik mit avantgardistischen Sounds. Joe Fonda ist ein gefragter Bassist der New Yorker Downtown-Szene. Infos

 

25.11.2023 WORLD DRUM FESTIVAL Mannheim

Am Samstag, den 25. November 2023 veranstaltet die Popakademie Baden-Württemberg in Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Mannheim und dem europäischen Schlagzeug- und Perkussionsverband „Percussion Creativ“ ab 14 Uhr das neunte World Drum Festival. Kuratiert wird das World Drum Festival von Anika Nilles (Foto), Department Chief Drums der Popakademie Baden-Württemberg. Beim World Drum Festival treffen sich jährlich im November Schlagzeuger:innen, Perkussionisten und Perkussionistinnen aus verschiedenen Weltkulturen an der Popakademie, um Musik zu machen, sich auszutauschen und zu Netzwerken. In einer Mischung aus Workshops, Masterclasses, Panels und Konzerten stellen sich Weltklasse-Solisten und Solistinnen einem interessierten Fachpublikum vor. Sie zeigen, was derzeit Stand der Dinge in der internationalen Drum- und Percussionszene ist. Im Jahr 2023 findet das Event bereits zum neunten Mal statt. Infos

 

Beitragsbild: hessenschau.de

Autorin: Delia Brauburger

31.10.2023