Duo: CLIENT/UK

Hypnotischer Elektro-Pop mit "düsterem" Songwriting

Das Debutalbum „Client“ des gleichnamigen Duos aus England erschien vergangenen September als erster Act auf Andrew Fletchers (Depeche Mode) neuem Label „Toast Hawaii“. Die Scheibe begeistert viele, die von Popmusik vom Fließband genug haben. Die beiden Musikerinnen „CLIENT A“ und „CLIENT B“ haben die Band im November 2001 in Leipzig gegründet, wo sie noch unter anderem Namen als Vorgruppe von Depeche Mode aufgetreten sind.

Ungewöhnlich ist die Namens-Maskerade und das Nicht-Zeigen der Gesichter der Musikerinnen zu Beginn ihrer gemeinsamen Karriere.

Electro POP der „80s“

Begeistete Kritiker vergleichen die Musik der beiden Frauen mit den großen Bands des Elektro-Pops der 80er Jahre: Namen wie New Order, Yazoo oder Human Leaque werden in diesem Zusammenhang häufig genannt. Doch diese Vergleiche gefallen den Musikerinnen nicht, und – obwohl sie Bands wie The Human Leaugue sehr mögen und auch der eigene Club in London , in dem die beiden Ladies hin und wieder selbst Platten auflegen, nach einem Lied von dieser Gruppe benannt wurde –“Being Boiled“ –, betonen die Frauen ihren eigenen Stil. Zur Zeit sei Elektro-Pop ja wieder schwer angesagt, doch könne man nicht alle Bands in einen Topf schmeißen. Bei CLIENT zum Beispiel sei auch das etwas „düstere“ Songwriting ein wichtiges Stil-Element. Als „düster“, „hypnotisch“ und „ungewöhnlich“ beschreibt auch häufig die Presse die Band – nun ja, ungewöhnlich wenn man die Band mit heutiger Musik vergleicht. In das Genre des elektronischen Pop à la „80s“ reiht sich CLIENT nahtlos ein. Einfache, eingängie Melodien, Beats, Elektronik und Stimme – Anne Clark, Devine, Bobby Orlando – „P. A. S. S. I. O. N.“.

Zunächst wollten CLIENT als Personen unerkannt bleiben, um unabhänhig von ihrer musikalischen Vergangenheit oder wegen ihres Aussehens beurteilt zu werden. Deshalb zeigten veröffentlichte Fotos bis vor einiger Zeit noch keine Gesichter. „Wir wollten, dass unsere Musik bewertet wird, als wäre sie von Männern. […] Frauen werden immer danach bewertet, wie sie aussehen, während Männer objektiv an ihren Leistungen gemessen werden. Es ist das alltägliche Problem von uns Frauen. Wir haben ursprünglich versucht, das mit den Fotos zu vermeiden, doch leider hat es nicht wirklich geklappt.“

Ebenfalls konnte nicht verborgen bleiben, dass sich hinter „CLIENT A“ Kate Holmes und hinter „CLIENT B“ Sarah Blackwood verbergen, die in der Vergangenheit in Bands wie Dubstar oder Technique aktiv waren – keine unbekannten Namen in der Elektro-Szene.

Insgesamt ist CLIENT hier nicht radikal erfinderisch, trotzdem eigen und sehr empfehlenswert. Das Debutalbum „CLIENT“ versammelt 11 eingängige Songs, die einem mit der warmen Erinnerung an die frühen „80s“ schnell ans Herz wachsen können. Auf ihrer Herbsttour 2003 waren sie u.a. in namhaften Locations und Clubs unterwegs in Berlin, Dresden, Magdeburg, Köln, Erlangen, Heidelberg und Saarbrücken.

Links: www.client-online.net
labe-page: www.mute.deein
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Aktuelle Debut-CD:
Client „Client“
(Sept. 2003 bei Mute/EMI)

Copyright: Melodiva Net Club.

Autorin: Esther Zeschky

29.01.2004