Dozentin im Porträt: Brigitte Volkert

Schon die Instrumentenwahl lässt darauf schließen, dass Brigitte Volkert eine überaus vielseitige Musikerin ist: Als Livemusikerin hat sie sich nicht nur als Keyboarderin, sondern auch als Oboistin, Percussionistin und Sängerin in den verschiedensten Bandformationen betätigt. Auch die Bandbreite ihres Repertoires ist groß, sie reicht von argentinischem Tango bis Dance und Jazz bis Afropop, ihre Liebe gehört aber der Elektronik und dem Rock.

Angefangen hatte alles mit einem klassischen Musikstudium. Sie studierte Oboe, Klavier und Gesang an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt. Bereits während und nach ihrem Studium arbeitete sie bei den verschiedensten Musik- und Theater-Projekten, ob als Bühnenmusikerin bei den Städtischen Bühnen Frankfurt, mit Heiner Goebbels im legendären Theater am Turm oder als Instrumentalistin und Arrangeurin bei einem guten Dutzend Produktionen des Theaters „Die Katakombe“ in Frankfurt. Als Produzentin, Oboistin und Notensetzerin wirkte sie 2001 beim Zweitausendeins-Opernprojekt „Der Golem in Bayreuth“ mit.

Als Keyboarderin spielte sie bei Alex Oriental Experience, außerdem mit der legendären Krautrock-Band Bröselmaschine und dem Liedermacher Santino de Bartolo sowie bei Tango- und Afro-Pop Projekten. Mit einem Studienaufenthalt in Cuba erweiterte sie diese weltmusikalischen Aspekte.

Bei ihrem Duo-Projekt Enkheym (2010) setzte sie improvisatorische Ansätze des Musizierens von Dance bis Free um (http://www.enkheym.de/).

Zur Jahreswende 2015 erschien die CD „Coolanova“ ihres gleichnamigen aktuellen Projekts mit elektronisch gefärbter Lounge-Musik mit jazzigen Akzenten (www.coolanova.de).

Außerdem spielt sie in weiteren Bands wie der Paul Bauer Connection oder den Purple Snake Heroes, einer Tributeband, die sich der Musik von Deep Purple und Whitesnake verschrieben hat – nicht gerade eine Frauendomäne, aber gerade darin sieht sie einen besonderen Reiz.

Neben der aktiven Musik betätigt sie sich schon lange als Musikjournalistin: seit 1993 arbeitet sie als feste Mitarbeiterin für das „drums & percussion“-Magazin und leitet dort zudem seit 2009 die Audio-Produktion der Playalongs. Außerdem arbeitete sie bereits für das amerikanische „Keyboard“-Magazin und als Workshopdozentin bei Peter Bursch u.v.a. Als solche schätzen wir sie bereits seit einigen Jahren: viele von Euch werden sie von unseren Wochenend-Workshops „Soulsisters“ kennen! Wir freuen uns, dass sie im Frühjahr bei der Frauen Musik Woche dabei ist!

Was bedeutet Dir Musik?
Musik gehört zum kulturellen Überbau, der aus dem Homo Sapiens mehr macht als nur das rein biologissche Tier. Sie ist das Kompliment des denkenden, selbstbewussten Gehirns, absolut nicht notwendig zum Überleben, aber lebenswichtig.

Dein schönstes Erlebnis auf der Bühne?
Mit einer Band gemeinsam eine andere Bewusstseins-Stufe zu erreichen und dann gemeinsam „abzuheben“. Synergie eben.

Welches ist Deine Lieblingsmusik?
Intelligent gemachte, anspruchsvolle Musik egal welcher Kategorie. Auf keinen Fall das „Ibiza-und-für-blöd-verkaufen-Zeug“ oder deutscher Country oder gar Schlager (Grusel). Und die Stille.

Was möchtest Du beim Unterrichten vermitteln oder weitergeben?
Spass am Musikmachen, das Gefühl „Ich kann das!“, und Verständnis für musikalische Zusammenhänge. Musikalische Selbständigkeit.

Wer oder was inspiriert Dich?
Schöne Musik, eine technische Herausforderung, eine Aufgabe. Ein Bild.
Ich höre gerne Bugge Wesseltoft, Jeff Beck, Billy Cobham, Yes, Debussy, Bach, die Jazz BigBand Graz…

Hast Du (außer Musik) noch andere Hobbies?
Schmökern (Science Fiction) und Salsa tanzen. 🙂