Big LADIES im JAZZHAUS

...und auf Tour durch die Clubs!

Jazz meets Blues, Sex and Soul!
Aufgefallen war mir eine Häufung weiblicher Stars und Sterne im Jazzhaus in Freiburg. Dieses gelangte somit zum Aufhänger für vier spannende Kurzporträts hier bei MELODIVA, von vier Sängerinnen und Komponistinnen, die mehr als von sich hören und sehen lassen. Sie sind allesamt im Herbst in namhaften deutschen und europäischen Clubs unterwegs.
Im Folgenden möchte ich Euch diese VIER BIG LADIES kurz vorstellen und auf ihre neuen CDs sowie ihre Konzerte hinweisen: Ulita Knaus, Rigmor Gustafsson, Marla Glenn und Candye Kane. Ich bedanke mich vorab für die gute Zusammenarbeit mit, Ariane Reiber vom Jazzhaus in Freiburg.

Ulita Knaus (Jazz-Hamburg)

„Sea Journey“- SO – 30.10. 2005

Eine in den letzten Jahren zur großen deutschen Jazzsängerin herangereifte ULITA KNAUS geht auf Tour mit ihrer neuen CD und gastiert in Freiburg. ULITA KNAUS, die mit 18 Jahren vom Klavier zum Jazzgesang wechselte, in Hilversum am dortigen Konservatorium Jazzgesang studierte, kam 1993 nach Hamburg und gründete dort die Gesangsschule „VokaLine“. Außerdem wurde Ulita Knaus als Dozentin u.a. am berühmten Thalia Theater sowie Deutschen Schauspielhaus verpflichtet. 1998 suchte sich ULITA KNAUS ihre neue Band zusammen und begann, ihre eigenen Songs zu arrangieren. 2002 erschien dann ihre Debut – CD „Cuisa“, die weithin Beachtung fand. 2004 folgte dann die CD „So Lost Like Peace“, die mit guten Kritiken förmlich überhäuft wurde. Eine neue deutsche Jazzsängerin hatte sich damit endgültig etabliert. Dies ist nicht zuletzt auch das Verdienst ihrer seit Jahren in fester Besetzung spielenden Begleitband. Der Pianist, Komponist und Arrangeur Mischa Schumann hat an der Hamburger Musikhochschule und in New York studiert. Der Bassist Gerold Donker, der in Oldenburg und Hilversum studierte gilt als einer der führenden deutschen Jazzbassisten. Der Schlagzeuger Heinz Lichius hat ebenfalls an Musikhochschule in Hamburg studiert.

Mit dem Programm ihres unwiderstehlichen neuesten Albums „Sea Journey“ zeigt ULITA KNAUS erneut und mehr denn je ihre Individualität und Internationalität, ihre Kunst und ihr Können und illustriert darüber hinaus, daß Reisen bildet.

www.ulitaknaus.com

Rigmor Gustafsson (Jazz-Schweden)

„Close to you“ – SO – 06.11. 2005

Zum ersten Mal im Freiburger Jazzhaus wird der „neue Stern am Jazz-Gesangshimmel“ (Jazzthetik), die schwedische Sängerin RIGMOR GUSTAFSSON mit ihrem neuen Trio auftreten und dabei ihr brandneues Programm sowie einige der schönsten Popnummern aller Zeiten präsentieren.
Seit ihrem Auftritt beim Jazzfest Berlin 2001 wird diese grandiose Jazzsängerin weltweit gefeiert. Und das zu Recht! Bereits ihr erstes Album auf dem deutschen Label ACT „I Will Wait For You“ im Jahre 2003 katapultierte sie auf Platz 1 der schwedischen Jazzcharts. Mit ihrem Folgealbum „Close To You“ aus dem Jahre 2004 gelang RIGMOR GUSTAFSSON dies erneut.
Mit Nils Landgren war RIGMOR GUSTAFSSON mit der JazzNight – Tournee auch bereits in Freiburg, lernte dort den Pianisten Jacky Terrasson kennen, mit dem sie dann nicht nur eine ganze Reihe von Konzerten bestritt, sondern auch die wunderbaren Songs von Dionne Warwick auf ihrer Grammy nominierten CD „Close To You“ einspielte.

RIGMOR GUSTAFSSON genoß an der renommierten „Royal Academy of Music“ in Stockholm eine hervorragende musikalische Ausbildung, machte sich früh bereits einen Namen als Jazzsängerin mit eigenen Gruppen und Big Bands, ging dann anschließend in die USA und studierte dort am „Mannes College of Music“ in New York.

Von Anfang an begeisterte RIGMOR GUSTAFSSON ihr Publikum mit ihrer makellosen Intonation, ihrer federleichten Phrasierung sowie ihrer ungemein biegsamen und schlanken Stimme.

Das Konzert im Freiburger Jazzhaus im Rahmen ihrer Europatournee wird mit Sicherheit eines der Highlights des Jazzherbstes sein.

www.rigmorgustafsson.com

Marla Glen (Soul-Blues)

„Best of“ – DO – 17.11. 2005

Dieses Vorbei die Zeiten, in denen sie auf der Bühne von Fremden begleitet wurde. Zeiten, in denen sie sich vor tausenden Zuschauern allein fühlte. Die aus Chicago stammende Sängerin MARLA GLEN mit der unglaublich dunklen Gänsehautstimme und den tiefen Gefühlen ist zurück – und zwar gewaltig. MARLA GLEN kommt jetzt mit ihrer eigenen Band, die sie hör- und sehbar in ihr großes Herz geschlossen hat. Anders als bei vielen Kollegen, deren musikalischen Weltverbesserungsversuche eher als Attitüde daher kommen, nimmt man ihr das Engagement jede Sekunde ab.
Vor zwölf Jahren feierte sie mit Liedern wie „Believer“ in Deutschland Riesenerfolge; optisch hat sich die „singende Rebellin“ aber kaum verändert. Und doch hat sich für die 45-jährige jede Menge getan. Sie genießt ihre Auftritte jetzt, sie liebt es mit dem Publikum zu flirten, scherzt über ihre bewegte Vergangenheit und kokettiert humorvoll mit ihrer Homosexualität – Begeisterungsstürme seitens des Publikum sind der verdiente Lohn. Viel Blues und Soul hat sie in ihrem Programm, das sie mit feinen Disconummern, die nach 70er-Jahre klingen und kräftigem Jazz-Rock würzt.

Und dann ist es da, dieses verrückte Kinderlachen, dass allerdings nach scharfem Whiskey und einer Menge milden Havannas klingt: Es ist ansteckend und sympathisch. Genauso ist ihre Musik: Hemmungslos ausgelassen, frech und scharfkantig.

www.marlaglen.de

Candye Kane & Band (USA)

„Sex & Blues…“ DO – 17.11. 2005

Zum Zu den ungewöhnlichsten, schillerndsten und talentiertesten Persönlichkeiten der internationalen Bluesszene gehört zweifelsohne die kalifornische Sängerin CANDYE KANE. Ihr Album „Whole Lotta Love“ betitelt in gewisser Weise das Lebensmotto der liebenswürdigen Sängerin. Die grandiose Entertainerin, berühmt für ihre genußvolle Selbstdarstellung in der Öffentlichkeit, predigt die Liebe mit Anmut und einer gehörigen Prise Humor- und damit ist nicht unbedingt die geistige Liebe gemeint…

Sex und Blues – gibt es da einen gemeinsamen Nenner? Bei CANDYE KANE ist es gewiss die genussvolle Selbstdarstellung in der Öffentlichkeit. Die Amerikanerin, die Anfang der sechziger Jahre in East Los Angeles geboren wurde, hat reichlich Erfahrungen in der Sex-Industrie gesammelt, und das geht auch an ihren Live-Shows nicht spurlos vorüber. Doch CANDYE KANE ist weit mehr als ein Erotik-Star, der ins Musik-Fach gewechselt ist: Mit ihrer Stimme, bei der die Washington Post an ein Naturwunder wie den Grand Canyon dachte („a natural wonder like the Grand Canyon“), und mit ihrer unverwechselbaren Erscheinung gelingt es ihr, dem Blues ein Publikum zu erschließen, das zuvor von dieser Leidenschaft nichts wusste.

„I’m bringing people to the blues who don’t think they like it!“ sagt die „big white mama”, mit einem Stimmumfang von fünf Oktaven, stolz.

www.candyekane.com

Copyright: Redaktion Melodiva

Autorin: Anne Breick

29.10.2005