20 Jahre Kick La Luna

"Hier sind wir!"

20 Jahre lang stürmen sie schon die Bühnen der Welt, die fünf Musikerinnen der Ethnofunkpop-Band Kick La Luna – Grund genug, um es dieses Jahr so richtig krachen zu lassen: mit einem Jubiläumskonzert der ganz besonderen Art. Unter dem Motto „20 Jahre KICK LA LUNA: „Hier sind wir!““ werden die fünf ihr 20jähriges Bühnenjubiläum mit Freunden und Fans gebührend feiern und pünktlich zum Fest am 15. September ihre neue, 9. (!) CD „Sommer unterm Mond“ vorstellen.

Pulsierende Rhythmen, mehrstimmige Gesänge, Vocalgrooves, Soul sowie eine große Portion brasilianisches Feeling zeichnen den Worldmusic-Mix der Frauen aus. Ihre Konzerte sind wahre Freudenfeste und haben bereits zig Menschen nicht nur zum Mitsingen animiert, sondern auch, selbst in die Musik einzusteigen. Und obwohl alle Kick La Lunas über die Jahre immer auch weiteren Berufen bzw. Projekten nachgegangen sind, hält die Verbindung bis heute. Ihr Erfolgsgeheimnis? Eine innige, familienähnliche Verbundenheit und ein bewusstes Hören auf die eigene, innere Stimme, anstatt irgendeinem Trend zu folgen.

Kick La Luna – heute und 1994

In der Tat gründeten die Musikerinnen ihr akustisches Ethnofunkpop-Projekt 1992 inmitten des vorherrschenden Techno-Hypes und bauten 1996 sogar ihr eigenes Label Turbulent Records auf. Deutsche Gruppen, die damals Weltmusik spielten, kopierten oft nur traditionelle afrikanische oder lateinamerikanische Stile. Die Verbindung von ethnischer Musik mit Funk oder Pop auf europäischem Boden war zu dieser Zeit einzigartig und dass dies eine rein weibliche Band wagte, sowieso. Auch ihre Entscheidung, eine primär akustische Band zu bleiben, war gegen den Trend, als sich Mitte der 90er-Jahre Weltmusik und elektronische Musik immer mehr verbanden. Kick La Luna waren also echte Pionierinnen.

Zu diesen Faktoren, die wahrscheinlich den anhaltenden Erfolg dieser Band erklären, kommt etwas, was man die „Spannung der Verschiedenheit“ nennen könnte. Denn verschieden sind die Bandmitglieder allemal: die „Urahnin“ und energiegeladene Initiatorin des Bandprojekts, die Percussionistin Anne Breick, wuchs als Schmiedetochter im Münsterland mit den rhythmischen Schlägen des Schmiedehammers auf. „Ich war von klein auf dem Rhythmus verfallen, auch wenn ich das nicht sofort begriffen habe“. Trotzdem blieben ihr als Mädchen die begehrten Marschtrommeln im örtlichen Spielmannszug verwehrt und so fand sie erst als Erwachsene zu ihrer Berufung, als sie im Zuge eines Aufenthalts in Marokko mit Beduinen in (Trommel-)Kontakt kam. Ab da gab es kein Halten mehr, denn Halbgares war ihre Sache nicht. Sie widmete sich mit voller Leidenschaft der Percussion, begann selbst Unterricht zu geben und betrieb das, was wir heute „female networking“ nennen: mit viel Herzblut war sie von Anfang an im Frankfurter Frauen Musik Büro dabei und maßgeblich an der Entstehung von MELODIVA beteiligt. Seit vielen Jahren bildet sie SchülerInnen in ihrer „Grooveschmiede“ in Sachen Percussion aus und ist außerdem Lehrbeauftragte an der Musikhochschule in Frankfurt.

1990 machte sie sich daran, eine eigene Band zu gründen und fand in Uli Pfeifer aus Aschaffenburg eine geeignete Mitstreiterin. Die Vollblutmusikerin und Multiinstrumentalistin machte seit ihrer Kindheit auf den verschiedensten Instrumenten Musik: „Ich war ein sehr schüchternes Kind. Musik gab mir die Möglichkeit mich auszudrücken. Nach der Schule habe ich mir immer alles von der Seele gespielt“. Doch erst als in einer Jugendband ein Bassist gebraucht wurde, nahm sie einen Bass in die Hand und fand prompt ihre Passion. „Ich bin eine, die vom Wesen her nicht gleich nach vorne geht. Und trotzdem …, der Bass fällt erst dann auf, wenn er nicht da ist, denn eigentlich hält er alles zusammen“. Von Beruf eigentlich Malerin, ist sie inzwischen auch als Lehrkraft für Musik in der Sozialen Arbeit an der Fachhochschule Frankfurt tätig und hat ihre eigene Band „Friends In High Places“.

Sängerin Elke Voltz fand ebenfalls 1991 zur Band. Als Tochter einer Bauernfamilie in Groß-Umstadt war ihr die Musik zwar nicht in die Wiege gelegt worden, doch gesungen wurde zuhause und auf dem Traktor allemal. Singen war heilsam, „… durch das Singen habe ich so viel Emotionen ablassen können!“ Bald erkennt sie ihr Talent, selbst Songs zu schreiben und ihre Gefühle in Worte zu fassen, anstatt einfach nur die Lieder anderer zu covern: „Ich will mich ausdrücken, die Dinge benennen, etwas bewirken – da draußen in der Welt und in meinem Leben“. Ihre englisch- und deutschsprachigen Texte sollen denn auch in erster Linie Mut machen, der inneren Stimme zu folgen und den eigenen Weg zu gehen. Sie ist auch solo mit Band unterwegs und gibt Gesangs-Workshops.

Kurze Zeit später machte die Gitarristin Jutta Keller die Band komplett. Die vier probten in Frankfurt, verbarrikadierten sich jedoch nicht lange im Proberaum, sondern gingen bereits nach kurzer Zeit beim Open-Air-Jazz-Festival in Heppenheim auf die Bühne: „Nach wenigen Wochen standen wir bereits auf einer Riesenbühne. Vor uns eine zwölfköpfige Funk-Coverband, nach uns eine Salsa-Truppe und dazwischen wir kleinen Kick La Lunas. Wir waren das unerwartete Exotikum mit eigenem Konzept, haben so viel Freude rübergebracht und die Leute fanden uns gut. Also haben wir weiter gemacht, bis heute!“

1994 veröffentlichten sie bereits ihr erstes Album „Kick La Luna“ mit kraftvollen Songs wie „Sweet Soul“ und „Gandalami“. Dann ging es schnell aufwärts, Auftritte im Fernsehen wie auch im Ausland folgten. 1996 spielte Kick La Luna sogar etliche Konzerte in den USA und Kanada. Im gleichen Jahr entschloss man sich zur zweiten CD „Secret Waves“, die bereits auf dem eigenen Label „Turbulent Records“ veröffentlicht wurde.

Jetzt gab es keine Kompromisse mehr, das Unternehmen Kick La Luna lief, entsprechend hieß das Highlight des Albums auch „No Compromise“. Die Band wurde immer populärer, die Alben folgten in kürzeren Abständen.1998 spielte zum ersten Mal die Brasilianerin Angela Frontera bei der Studioproduktion des von Edo Zanki coproduzierten Albums „Lucina lacht“ mit. Die energiegeladene Musikerin ist bis heute „Gast-Drummerin mit Dauer-Abo“ und bringt als brasilianischer Wirbelwind an den Drums die ZuhörerInnen zum Mitgrooven und nicht selten zum Staunen. Als Tochter eines Pianisten und einer Sängerin wuchs sie mit viel Musik auf und entdeckte am Drumcomputer der väterlichen Hammond Orgel ihre Leidenschaft für Beats.

2006 kam es zur ersten personellen Veränderung, Gitarristin Jutta Keller verließ die Band. Wobei wir bei der virtuosen Gitarristin und Sängerin Zélia Fonseca wären, die noch im gleichen Jahr in die Band einstieg und das brasilianische Element in der Band noch verstärkte. Durch ihr Musikprojekt Rosanna & Zélia war sie der Band schon lange bekannt gewesen, zumal Angela Frontera bei der Begleitband von Rosanna & Zélia mitspielte. Mit Rosanna hatte sie 30 Jahre lang musiziert und war vor allem in Europa äußerst erfolgreich, bis Rosanna 2006 an einem Krebsleiden starb. Inzwischen ist Zèlia Fonseca auch mit ihrem eigenen Quartett unterwegs.

Ein weiterer Höhepunkt im Schaffen der umtriebigen Damen war der Song „Hier Sind Wir“, den sie 2011 als Eröffnungshymne für die Frauenfußball-WM in Frankfurt am Main beisteuerten. Dieser und 12 weitere Songs finden sich auf dem neuen Album „Sommer unterm Mond“, das pünktlich zum Jubiläumskonzert – in Frankfurt am 15. September 2012 – erscheinen wird.
Wer diese sympathische und musikalisch vielseitig-neugierige Kapelle also noch nicht kennt, sollte sich schleunigst Karten sichern und schon mal die Tanzbeine und Stimmbänder trainieren. Der typische Kick La Luna Sound und gute Laune inklusive Mitsingen sind wie immer garantiert, Überraschungsgäste („Die Kapelle“, eine Band auf Stelzen) und lecker Essen & Getränke sorgen für noch mehr Wohlfühl-Atmosphäre.

Neue CD Kick La Luna „Sommer unterm Mond“
Turbulent Records, VÖ: 07.09.2012, bestellbar vorab über moc.a1729304398nulal1729304398kcik@1729304398dc1729304398

Samstag, den 15.09.2012 Jubiläumskonzert
Einlass: 19:30 Uhr – Beginn: 20:30 Uhr, Eintritt: 15.-€ VVK zzgl. Gebühr / 18.-€ AK
Veranstaltungsort: Saalbau Bornheim, Arnsburger Str. 24, 60385 Frankfurt
Tickets bundesweit online zu bestellen unter: www.frankfurtticket.de – hotline: +49 (0)69 – 13 40 400 und bei allen bekannten Vorverkaufsstellen.

Weitere Tourtermine: 29.09. Platenlaase – Café Grenzbereiche (Wendland) / 19.10. Tübingen – Sudhaus / 20.10. Horb – Kloster Horb / 26.10. Bremen – Kulturzentrum Schlachthof / 27.10. Nottuln – Amtmannei / 02.11. Rüsselsheim – OPT / 08.11. Münster – Clubschiene / 09.11. Hamburg- Goldbekhaus (Doppelkonzert mit „berta blau“) / 15.12. Darmstadt –- Bessunger Knabenschule

www.kicklaluna.com
Autorin: Mane Stelzer

02.09.2012