10 Jahre „Truden“

„Truden“ – so nennen sie liebevoll ihre zahlreichen Fans. Die Rede ist von dem schrill-komisch-musischen Percussion-Sextett „Trude träumt von Afrika“. Die percussive Variante der 4er Acapella-Formation „Acapickels“. Wer sie erlebt, liebt sie vom ersten Ton an, so eine begeisterte Fanin, die gerade das völlig ausverkaufte Konzert in der Fabrik Anfang November miterleben durfte. Ihre Lieblingsadjektive um sich selbst zu beschreiben sind übrigens: komisch, kernig, käseweiss.

Trutschige Hanseatinnen meet Kochtopf

Sie selbst nennen sich so, die sechs Truden auf ihrer witzigen Homepage und in ihrem Infotext.
Diverse Percussion-Instrumente von Djembes über Snares bis hin zum Waschbrett werden mit neuem „Truden-Leben“ gefüllt. Urkomisch wird das groovigste Zeug verpackt, mit Witz und Humor präsentieren die sechs Musikerinnen ihr ganz eigenes „Weltmusik-Konzept à la Hanse“.
Mehrstimmige Gesänge und komplexe Arrangements lassen die Herzen vieler RhythmusfanInnen höher schlagen. Aber das Wichtigste: Die Überraschung ist vorprogrammiert. O-Ton einer Fanin, die das Jubiläumskonzert live miterlebte: „Die Musikkritikerin würde sagen: Es muss einfach in die Hüfte gehen, wenn die Truden ihre urkomische deutsche Variante (gleichsam von Kuchen- und Likörchenaroma umwehter) erdverbunden-afrikanischer Weiblichkeit mit diesen Ausbrüchen feuriger Schlagkraft konterkarieren….Und singen können sie auch noch! Das ist wirklich ein originelles Spiel mit deutsch-afro-Frauen- Trommel-Klischees auf hohem Niveau….“ Wie kann frau es treffender ausdrücken?

Truden Fans mit eigener Marke „4712“

Dass sie ihre ganz eigene Parfum-Marke kreieren versteht sich von selbst, dass Stücke aus Inspirationsquellen der „Heilsarmee-istischen“ Vergangheit entspringen, lässt sich nur erahnen. Ihre Fans z.B. suchen sich die Kostümierung einer Trude aus und tragen sie zu jedem Konzert. Natürlich vor allem zum Geburtstagskonzert waren so zahlreiche Kloninnen erschienen.
Dass das Konzert in der großen Halle, der Hamburger Fabrik ausverkauft war und dass trotzdem noch zahlreiche Fans (manchmal sich prügelnde und enttäuschte BesucherInnen) per Megafon weggeschicht werden mussten zeugt von dem Truden-Erfolg und ihrer Beliebtheit im hohen Norden. Das muss frau hinzufügen, denn die Truden fischen meist in selbigen nordischen Gewässern und lassen sich nur mühsam in tiefere, südlichere Gefilde locken. Das sollte sich flugs ändern finde ich, denn die sechs sollten „uns hier unten“ nicht vorenthalten werden. Denn auch wir stehen bestimmt auf „4712“, verpackt in hot grooves.

Also wir hoffen auf weitere 10 Jahre und baldige Besuche im „Tiefen Süden“.

Die TRUDEN-Story – kurz und peppig

Sie haben einige Träume bereits gelebt: Gründung 1991; Siegerin im Bandwettbewerb „Oxmox-Rockförderpreis“; gleich noch ein Preis 1995: den „Travemünder Kleinkunstpreis“; auch einige Fernsehautritte haben sie auf dem „Buckel“: bei „DAS“ im NDR und „Wat is“ bei der ARD. Ihre Konzerte bewegen sich (leider) bislang im Großraum Norden, von Husum bis Hamburg, von Kiel bis Bramstedt.
Ende 2000 wurde sogar ein „Öko-Krimi“ mit Szenen der Truden produziert, ein Projekt für eine „Tropenwald-Kampagne“. Die Besetzung der Band wechselte ein paar Mal kurz. Zu den Original-Truden, den „Gründungs-Truden“ gehören: Eva Rossberg, Anke Hundius, Gunhild Wulf, Winnie Knaack und Gabriele May.
Vor dreieinhalb Jahren kam die Drummerqueen und „Neu-Trude“ Annette Kayser („mit Schirm, Charme und S(ch)nare“) hinzu und erweiterte mit ihrem ganz eigenen Truden-Typus und wirbelnden Snarebesen und Drum-Licks die Sounds des Sextetts.

Noch ein Kommentar zum Jubelkonzert: „Und zu allem Überfluss haben sie auch noch eine super-liebenswerte Ausstrahlung. Da wurde einem bei Blumenregen auf die Bühne und „Happy Birthday“-Chor des Publikums zu Beginn des Konzerts richtig warm ums Herz.“

Und vielleicht kommt ja auch mal eine CD aus dem TRUDEN-Hause?

Danke an die O-Töne von der Surdo-Sambista Jana Schlick aus Frankfurt…“Ich habe einen eigenen Bandauftritt geschwänzt (Asche über mein Haupt) um zum Jubiläumskonzert der Truden zu gehen, und noch 6 (ab dann) neue Fans mitgeschleift!“

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