Neues Album „Nicht ohne uns“ (VÖ Ende Juni 2022)

Ob Soul oder Salsa, Funk oder Fußballhyme, Brazil oder Balladen – die fünf Musikerinnen von KICK LA LUNA spielen seit 30 Jahren erfolgreich in der Musikszene. Die Latin-Rhythmen von Anne Breick, der Funk-Bass von Uli Pfeifer, die kraftvolle Soul-Stimme von Elke Voltz, das sind die Ur-KICKs. Die brasilianische Drummerin Angela Frontera und zuletzt die Salsa-Keyboarderin Christiane Sattler ergänzen seit einigen Jahren das Quintett. Die Band aus Frankfurt am Main bietet mitreißende Konzerte mit Entertainment-Qualitäten. Ihre Songs bieten eine unglaublich stilistische Vielfalt, machen Mut, berühren, gehen unter die Haut und bringen politische wie frauenpolitische Statements auf den Punkt. KICK LA LUNA ist in Deutschlands Worldmusic-Szene eine Institution. Mit ihrer 10. Jubiläums-CD „Nicht ohne uns“ will die Band auf die Situation von Frauen aufmerksam machen und für Gleichberechtigung und gegen Rassismus anspielen – verpackt mit positiver Energie – das steckt an!

Die Geschichte der KICKs

Die „Ur“-Kicks Anne Breick, Elke Voltz & Uli Pfeifer

Den ersten Kick für die KICKs gab einst Anne Breick. Sie suchte Mitstreiterinnen für eine Band und begegnete 1990 Uli Pfeifer und 1991 Elke Voltz. Sie probten im Frankfurter Stadtteil Nordend. Nach einiger Zeit hatten sie das Gefühl, jetzt muss ein Name her und sie entschieden sich für eine englisch-spanische Wortkombination. Dies repräsentierte die Weltsprachen, in denen man sang, aber auch das weibliche Element, denn der Mond – LA LUNA – ist in den mediterranen Sprachen femininer Natur. Das Trio fand bald mit Gitarristin Jutta Keller zum Quartett zusammen. Ihren ersten Auftritt hatte KICK LA LUNA am 8.6.1992 beim Open-Air-Jazz-Festival in Heppenheim, und 1994 veröffentlichte die Band ihr erstes Album „Kick La Luna“ mit kraftvollen Songs wie „Funky woman“ und „Gandalami“. Dann ging es schnell aufwärts, Auftritte im Fernsehen wie auch im Ausland folgten. 1996 spielte KICK LA LUNA etliche Konzerte in den USA und Kanada. Im gleichen Jahr fand die Gründung ihres eigenen Labels Turbulent Records statt und man entschloss sich zur zweiten CD „Secret Waves“. Die Band wurde immer populärer, die Alben folgten in kürzeren Abständen: „Celebrate“ 1997 (eine Maxi-CD zum fünfjährigen Jubiläum) und 1998 „Lucina lacht“, hier zum ersten Mal mit Angela Frontera an den Drums und von Edo Zanki co-produziert. Ihr politisches Engagement drückten KICK LA LUNA 2000 mit einer Benefiz-Single gegen Rassismus aus: „Die Rose“ – einem mutigen Remake des Weihnachtsklassikers „Es ist ein Ros‘ entsprungen“. 2002 folgte mit etlichen Gastmusikern „Bridges To You“ und einem ihrer Song-Klassiker „Strong Tears“. Danach kam es 2006 zur ersten personellen Veränderung. Jutta Keller verließ die Band. Mit dem Einstieg der Gitarristin und Sängerin Zélia Fonseca im gleichen Jahr verstärkte sich das brasilianische Element der Gruppe. Bis 2016 war sie festes Mitglied. Nach dem Album „Song in my Soul“ von 2008 hatte KICK LA LUNA zur Frauen-Fußball-WM ihre Hymne „Hier sind wir!“ als Single-CD parat und spielte zur Eröffnung im HR-TV. 2012 erschien ihre CD „Sommer unterm Mond“. Die Gruppe produzierte bislang neun Alben. Das zehnte Album „Nicht ohne uns“ zum 30-jährigen Jubiläum ist gerade in Vorbereitung, welches wie zuletzt von David Lang mitproduziert wird.

Inzwischen hat sich KICK LA LUNA längst auch international einen Namen gemacht. Es gab unzählige Auftritte von Wien bis Valencia, von Montreal bis San Francisco, von Zürich bis Amsterdam. Die Band begeisterte ihr Publikum auf internationalen Musikfestivals in Wales (2007), der Niederlande (2008) oder der Schweiz (2010). KICK LA LUNA repräsentierte zudem Deutschland 2006 auf der Weltfrauenkonferenz in Paris. Ebenso vertrat sie die Stadt Frankfurt am Main 1995 beim Ungarischen Busco-Festival in Budapest sowie 2011 beim Stadtfest in Krakau.

Die Band

Mit Kick la Luna verbindet man vor allem auch die Stimme von Elke Voltz. Ihre unglaubliche Soulstimme, aber auch ihre große stimmlichen Bandbreite sorgen für Gänsehaut. Mit ihrer Bühnenpräsenz reißt sie jedes Publikum mit. Die meisten der engagierten Songs der Band stammen aus ihrer Feder. Seit 1995 leitet sie quer durch Deutschland und die Schweiz Kurse zu Stimmermutigung und Gesang, auch in Kooperation mit anderen Künstlerinnen (Poesie und Malerei). Zusätzlich ist sie mit ihrem Soloprogramm unterwegs. Sie hat mittlerweile  vier Solo-CDs veröffentlicht, u.a. mit dem preisgekrönten Produzententeam des „Rilke Projekts“.

Die Frankfurter Perkussionistin Anne Breick prägt mit ihrer Cajon und diversen Perkussionsinstrumenten aus aller Welt den „Puls“ der Kick La Lunas. Wenn sie das Publikum zum Mitmachen einlädt, dann kocht der Saal. Sie ist seit 2006 Dozentin an der Hochschule für Musik HfMDK in Frankfurt, hat ihre eigene Perkussionsschule im Nordend, gibt Trommel-Workshops und coacht Bands im In- und Ausland. Auch das von ihr mitgegründete Frankfurter Frauenmusikbüro sowie das erste Frauen-Musik-Magazin Deutschlands „Melodiva“ wären ohne ihre ehrenamtliche Arbeit nicht denkbar. Dafür wurde sie 2020 mit dem Ehrenpreis des Landes Hessen ausgezeichnet.

Bassistin Uli Pfeifer ist die musikalisch tragende Säule der Band. Sie setzt die Chöre und beflügelt mit ihrer warmen Altstimme den Kick la Luna-Sound. Viele KICK-Songs sind von ihr geschrieben. Außerdem ist sie als Komponistin, Sängerin und Bassistin mit ihrem Trio „Friends in high Places“ unterwegs. Ihre Leidenschaft für Musik und deren Wirkung vermittelt sie seit 2013 als Professorin für Musik in der Sozialen Arbeit an der Frankfurt University of Applied Sciences.

Die Brasilianerin Angela Frontera steht seit 1998 mit den Kicks auf der Bühne. Die gefragte Drummerin hat einen unverwechselbaren Stil, geprägt von ihrer brasilianischen Heimat und verbunden mit ihrer großen Erfahrung in internationalen Pop-Bands. Ihre unerreichbaren Drumsolis lassen so manchen Schlagzeug-Gott vergessen. Sie hat schon unzählige Stars von Nina Hagen, Grace Jones bis Airto Moreira begleitet, gehörte als Gast zur „Harald Schmidt Show Band“, gastierte bei der HR-Big-Band und brachte zwei Solo-CDs heraus.

Seit 2016 ist Christiane Sattler dabei und heizt als Latin-Pianistin zusätzlich an. Dadurch wurde der Sound voluminöser und poppiger. Die Musikerin und Klavierpädagogin fühlt sich in der Klassik genauso zu Hause wie im Salsa oder in der Popmusik. Durch ihre Vielseitigkeit hatte sie schon Engagements in über 50 Bands und gibt Workshops für Salsa-Piano.

Die Musik

KICK LA LUNA – was macht diese Band so einzigartig? Ihr eigener Stil, ihr eigener Weg! Charakteristischer mehrstimmiger Gesang, kraftvolle Soulstimmen, mitreißende Hooklines, komplexe afro-brasilianische Rhythmen, moderne Salsa-Arrangements, Funk-Riffs und engagierte Texte sind die Markenzeichen ihrer Songs. Sie haben sich nie danach gerichtet, wie eine Ethno-Band zu klingen hat, legten sich vor allem nie auf weltmusikalische Genres fest. Lange bevor es Begriffe wie Crossover oder Mestizo in der Szene gab, waren die KICKS mit ihrer Mischung der Musik verschiedener Kontinente, packender Rhythmen und davon inspirierter eigener Songs schon der Zeit voraus. Ihre beständige Neugierde, ihre unkonventionellen Ideen und die Begegnungen mit Musiker*innen aus anderen Kulturen liefern eine immer umfangreicher werdende musikalische Weltreise. Vor allem aber hat KICK LA LUNA gezeigt, dass sich eine Gruppe von Musikerinnen in der eher männlich dominierten Szene durchsetzen kann, weil sie ihr Publikum mit ihrem instrumentalen Können, ihrer Bühnenpräsenz, ihren Entertainerqualitäten und Texten voller Empowerment stets überzeugt.

Der eigene Weg

Es hat sich für KICK LA LUNA gelohnt, nie einem momentan gefragten Trend zu folgen, der morgen vorbei sein kann, sondern den eigenen Weg zu gehen. So gründete sich die Gruppe 1992 ausgerechnet mitten im Techno-Hype der Stadt Frankfurt am Main und baute 1996 ihr Label Turbulent Records auf, das bis 2006 bestand. Deutsche Gruppen, die damals Weltmusik spielten, kopierten oft nur traditionelle Stile. Die Verbindung von ethnischer Musik mit Funk oder Pop war zu jener Zeit noch ungewöhnlich und dass dies eine rein weibliche Band wagte, sowieso. Als sich Mitte der 90er-Jahre Weltmusik und elektronische Musik immer mehr verbanden, war ihre Entscheidung, eine primär akustische Band zu bleiben, ebenfalls gegen den Trend. Da wundert es nicht, dass einer ihrer Titel „Tanze aus der Reihe“ heißt. Bei KICK LA LUNA ist für jeden etwas dabei, denn eine deutsche Band mit derartiger Vielfalt wird man so schnell nicht finden. Nach 30 Jahren kann KICK LA LUNA selbstbewusst sagen, ihr wagemutiges Konzept hat sich durchgesetzt und sie bringt auch große Hallen zum Beben.

In der schnelllebigen Musikszene schaffen nur wenige Bands, 30 Jahre zusammenzubleiben. Was ist das Geheimnis der KICKs? Uli Pfeifer bringt es auf den Punkt: „Wir sind gemeinsam als Arbeitskolleginnen, Freundinnen, ja fast als Familie durch Krisen und schlechte Zeiten gegangen.“ Entsprechende Lieder wie „Deep inside so strong“ bringen diesen Zusammenhalt zum Ausdruck, mit denen die Band auch junges Publikum zieht. Wenn auch bei den KICKS jede Musikerin zwischendurch eigene Wege geht, führen diese gerade zur beständigen Inspiration ihres Sounds. KICK LA LUNA lebt die Vision einer mehrsprachigen und damit kulturverbindenden Worldmusic. Ihre Texte und Kompositionen stehen für Vielfalt und ein friedvolles Miteinander. In einer Zeit zunehmenden Hasses und Diskriminierung wird eine solche Band mehr gebraucht denn je. (Autor: Hans-Jürgen Lenhart)

Discografie 1994-2022

30 Jahre Kick La Luna – eine Hommage in 30 Miniaturen

1. Kick La Luna – eine Band, fünf Frauen, zehn CDs – und 30 Jahre Ethno-Crossover-Musik mit unverwechselbarem Sound.

2. Kann es sein, dass die Schreiberin dieser Hommage feuchte Augen bekommt, weil sie in Erinnerungen an die ersten Konzerte der Kicks in den 90ern denkt?

3. Kick La Luna – eigentlich doch ein ganz schön frecher Bandname. Da wird unser alter, lieber Erdtrabant, der Mond, getreten.

4. Nö, würden die Kicks da jetzt sagen. Zum einen heißt es nicht „der Mond“ sondern „la Luna“, also „die Mondin“. Und ein „Kick“ ist doch kein „Tritt“ – sondern pure Energie und Lebensfreude!

5. Ja, ja, aber die Nostalgie ist doch ganz schön stark. Was waren wir alle jung und die vier Kicks – die Sängerin Elke Voltz, die Bassistin Uli Pfeifer, die Percussionistin Anne Breick und die Gitarristin Jutta Keller – wagten den Sprung auf die Bühne.

6. 1992, Heppenheim. Songs, die sofort ins Blut gingen, die uns tanzen ließen und die wir begeistert mitgesungen haben.

7. Sommer 1994. Frankfurt im Sinkkasten. Ein kleiner Club in Frankfurts Zentrum, den es schon lange nicht mehr gibt. Die Kicks haben ihre erste CD herausgebracht.

8. So eine tolle CD! Mit wunderschönem Cover, blau, mit weißer Mondsichel und einer Frau, die mit den Sternen tanzt. Toll! Ich klaue mir nach dem Konzert ein Konzertplakat mit diesem Cover….

9. Wenige Monate später. Wir singen abends beim Heimgehen von der Frauendisco lauthals „Sto mi e milo“ von der ersten Kicks-CD durch die Darmstädter Strassen.

10. 1996. Jetzt sehen wir rot! Die zweite Kicks-CD kommt heraus. Wieder mit tollem Cover, ganz in Rot-und Orangetönen. Feurig! Genauso wie die Songs darauf!

11. Die Kicks springen über den großen Teich! Konzerte in den USA und Kanada!

12. Zeit für eine Pause? Nein, im Gegenteil, es bleibt turbulent! Mit der Gründung des eigenen Labels „Turbulent Records“ werden die Kicks noch professioneller.

13. Nicht zu bremsen sind sie, diese Damen! Jetzt feiern sie bereits ein Jahr später, 1997, auf ihrer dritten CD „Celebrate“ – und wie!

14. Auf „Celebrate“ wird auch wird auch gerappt uff hessisch mit „de kappe RAP“. Wir rappen alle mit!

15. Doppelte Drum-Power! Die Percussionistin Angela Frontera gibt seit 1998 den Kicks zusätzliche Kicks!

16. Schöpferische Pause? Bei den Kicks? Das wäre ja wohl gelacht! Mit „Lucina lacht“ kommt 1998 die vierte CD, bunt und voller Lebensfreude.

17. Farbe bekennen gegen Rassismus! Ganz in gelb kommt die Single „Die Rose“ 2000 im Kampf gegen Rassismus heraus.

18. Schöpferische Pause. Aber nur, was CDs angeht. Konzerte gibt`s zuhauf, landauf, landab, von Amsterdam über Lübeck nach Bern…

19. Brücken schlagen, das können sie auch, die Kicks! 2002 kommt der Silberling „Bridges to You“ heraus.

20. Hilfe, die Kicks fallen auseinander! 2006 verlässt die Gitarristin Jutta Keller die Kicks.

21. Fehlalarm! Mit Zélia Fonseca an der Gitarre sind die Kicks wieder vollzählig.

22. Die musikalische Palette der Kicks erweitert sich. Auf „Song in My Soul“, die 2008 herauskommt, wird es noch vielfältiger und bunter.

23. Volltreffer! Pünktlich zur Fußball-WM der Frauen landet die Single „Hier sind wir“ in unseren CD-Playern.

24. Sommer 2012. Warme Nächte. Vollmond. Mit „Sommer unterm Mond“ schlagen die Kicks ruhigere, besinnlichere Töne an. Wunderschöne Melodien.

25. 2012. Zwanzig Jahre Kicks. Rauschendes Jubiläumskonzert im Saalbau Frankfurt.

26. Vamos a España! Konzerte der Kicks in Valencia 2015.

27. Ein Klavier, ein Klavier! Statt Zélia Fonseca ist die Pianistin Christiane Sattler bei den Kicks dabei.

28. Silberhochzeit! 2017 feiern wir Fans 25 Jahre Lovestory mit den Kicks in der Brotfabrik Frankfurt.

29. Die Schreiberin hält inne, läßt die Kick-Jahre Revue passieren und singt laut:

30. WIR FEIERN EUCH, KICK LA LUNA! Danke für 30 Jahre female Ethno-Musik! Auf die nächsten 30 Jahre! (Autorin: Marion Möhle)

CD-Release-Tour zum 30. Jubiläum:

Sa 09.07. Grüne Soße Festspiele – Frankfurt, Rossmarkt 20 Uhr (Open Air, Eintritt frei)
Sa 23.07. Marktplatz Telgte (Open Air)
Fr 07.10. Tübingen, Sudhaus
Sa 15.10. Darmstadt, Bessunger Knabenschule
Sa 12.11. Frankfurt, Brotfabrik

Infos

Titelbild: Wolfgang Schmidt Ammerbuch