Im Pop-Workshop hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich intensiv mit der faszinierenden Welt der Popmusik auseinanderzusetzen. Nach einem kurzen, aber informativen historischen Überblick über die Entwicklung des Genres wählten die Teilnehmenden vier ikonische Songs aus verschiedenen Dekaden und Stilrichtungen aus. Die Auswahl umfasste die Klassiker „Ain’t No Sunshine“, „Supergirl“, „Just the Two of Us“ und „Valerie“.
Unter der engagierten Leitung von Dozentin Stefanie Hoevel wurde jeder dieser Songs gründlich erarbeitet. Die Teilnehmenden konnten nicht nur die musikalischen Aspekte kennenlernen, sondern auch tief in die Emotionen und Geschichten eintauchen, die hinter den Liedern stehen. Zu Beginn des Workshops wurden effektive Aufwärmübungen für die Stimme durchgeführt, die den Teilnehmenden halfen, ihre stimmlichen Fähigkeiten zu verbessern. Zudem gab es interessante Einblicke in den Aufbau und die Funktion des Stimmapparates, wodurch die Teilnehmenden ein besseres Verständnis für ihre Stimme und deren Ausdrucksmöglichkeiten erhielten.
Im Jazz Workshop gab die Bariton-Saxophonistin Kira Linn reichhaltigen Input für die eigene Improvisationspraxis. Zunächst ging es darum, am eigenen Klang, am Ansatz des Tons und der Klangfülle zu arbeiten. Dann ging es mit rhythmischen und Improvisations-Übungen um „Spacings & Placings“, Klangausdehnung und Reduktion. Immer wieder lud uns Kira mit ihren Übungen ein, die gewohnte Spielweise zu verlassen und Neues auszuprobieren, die Perspektive zu wechseln und so auf neue Spielideen zu kommen. Mit hoher Konzentration, aber viel guter Spiellaune verging die Zeit wie im Flug.
Der Höhepunkt des Workshops war das gemeinsame Konzert, das eine wunderbare Gelegenheit bot, das Erlernte in die Praxis umzusetzen. Dabei fusionierten die Workshopgruppen und gaben eine jazzig poppige Version von „Just the Two of Us“ zum Besten. Die Darbietung war nicht nur musikalisch gelungen, sondern bot auch ausreichend Raum für individuelle Soli der anwesenden Musikerinnen. Diese Momente der kreativen Freiheit schufen eine lebendige Atmosphäre, in der alle gemeinsam „vibten“ und die Freude am Musizieren teilten.
In unserer Songwriting-Gruppe mit der Dozentin Diana Ezerex ging es mit der Übung „Kaltstart“ los. Dabei geht es darum, sofort mit dem Schreiben loszulegen, einfach ohne Ziel die Gedanken des Moments aufzuschreiben und mehrere Minuten lang nicht aufzuhören. So konnten etwaige Hürden und Zweifel gar nicht erst aufkommen. Als nächstes folgte ein Brief an eine Person, in den nach und nach random Wörter eingeflochten werden mussten, die Diana einwarf und die natürlich erstmal nichts mit unserem Text zu tun hatten. Es war erstaunlich, was für stimmige Texte dabei herauskamen! Bei weiteren kreativen Schreibübungen sollten wir uns in einen beliebigen Gegenstand hineinversetzen oder einen Text zu einem Thema schreiben ohne bestimmte Wörter zu benutzen. Dadurch ergaben sich tolle neue Perspektiven und Ideen, wie Songtexte entwickelt werden können. Und es war großartig, dass wir den „Raum“ hatten, uns einmal in Ruhe und mit viel Zeit mit der eigenen Gedanken- und Gefühlswelt zu beschäftigen und daraus Texte zu kreieren. Diana Ezerex hat uns dabei mit viel Humor und Feingefühl begleitet, aber auch die Gruppe war ein toller safe space, wenn beim Schreiben schwierige und intensive Gefühle aufkamen.
Weiter ging es mit Rhythmus-Übungen. Wir sollten Songzeilen in bestimmten Rhythmen schreiben, also mit einer bestimmten Abfolge von langen und kurzen Sequenzen, z.B. lang-kurz-lang oder kurz-kurz-lang – was gar nicht so leicht war… Nach diesen intensiven Schreibphasen kamen wir dann doch noch zur Musik. Diana gab eine Akkordfolge am Klavier vor und wir konnten uns spontan einen passenden Text mit Melodie ausdenken und – wer mochte – vorsingen. Leider reichte die Zeit nicht, um weiter an Musik & Melodien zu arbeiten und da noch mehr Input mitzunehmen. Das wäre dann eine Sache für den nächsten Songwriting-Kurs…
Bei Music Production mit BAIBA und Little Element wurden am ersten Tag hauptsächlich die Grundlagen von Ableton Live vermittelt. Im Tag-Team haben die beiden Dozentinnen der Gruppe viele Tipps und Tricks weitergeben können und so konnten auch viele Fragestellungen gelöst werden. Jede Teilnehmerin konnte ihre eigene Arbeitsstation einrichten und hatte einen MIDI-Controller zur freien Verfügung. Es wurden verschiedene Möglichkeiten besprochen, um die Grundlage für einen Track zu schaffen, dabei ging es um Timing und die verschiedenen Herangehensweisen, einen Beat oder mehrere in Ableton zu erstellen und zu bearbeiten. Am zweiten Tag ging es nach einer Grundlagenauffrischung schon in die Praxis. Nach der gemeinsamen Einrichtung eines Aufnahmeraums konnte dort nach Lust und Laune gesungen und gesampelt werden. Zum Abschluss des Tages gab es eine Listening Session, bei der gemeinsam die entstandenen Tracks und Lieder gehört und gebührend gefeiert wurden.
In der gemeinsamen Runde von beiden Workshopgruppen am Sonntagmittag kam die Idee auf, einen Musikerinnen*-Stammtisch/Werkstatt in Frankfurt ins Leben zu rufen. Damit sich Musikerinnen* finden, gemeinsam an Songs arbeiten, sich Skills zeigen und austauschen können. Stay tuned!
Vielen lieben Dank an unsere Dozentinnen (Foto: Baiba, Little Element, Diana Ezerex) für Euer Engagment und Herzblut und die grandiosen Workshops, die wir mit Euch erleben durften!
Little Element
Baiba
Diana Ezerex