Musikfestivals in Deutschland werden in bundesweiter Studie untersucht
Eine bundesweite und genreübergreifende Bestandsaufnahme der Musikfestivals in Deutschland ist eines der zentralen Ziele einer neuen Studie, die die Bundesstiftung LiveKultur und die Initiative Musik unter fachlicher Einbeziehung des Deutschen Musikinformationszentrums (miz) initiiert haben. Die erstmalige Vollerhebung zu Musikfestivals will statistische und inhaltliche Wissenslücken schließen, Förderbedarfe ermitteln sowie Handlungsempfehlungen präsentieren. Dabei soll die deutsche Musikfestivallandschaft in ihrer Gesamtheit untersucht werden – vom sogenannten Taste-Maker bzw. Boutique-Festival über Musikwochen und traditionsreiche Festspiele bis zum Mega-Spektakel mit internationaler Strahlkraft. Im Fokus der Festivalstudie stehen neben künstlerischer Programmatik und Arbeitsweisen wirtschaftliche Kennzahlen, Beschäftigungssituationen, soziale, kulturelle und räumliche Aspekte sowie die Themen Nachhaltigkeit, Diversität und Awareness. Auf der Grundlage einer genreunabhängigen Definition von Musikfestivals entsteht somit eine essenzielle Datengrundlage für Politik, Wirtschaft, Kulturschaffende und Wissenschaft. Im Hinblick auf die aktuellen Herausforderungen soll die Studie auch dazu beitragen, unsere Musikfestivals künftig gezielter unterstützen und erhalten zu können. Durchgeführt werden soll die Studie in zwei Befragungswellen ab Frühjahr 2023. Die Veröffentlichung der Studie ist für das Frühjahr 2024 geplant. Ein erster Zwischenbericht soll bereits im Spätsommer 2023 erscheinen. Finanziert wird die Studie durch eine Sonderförderung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Grands Formats lädt große Ensembles aus Europa zu Think Big! ein
Grands Formats lädt große Ensembles aus ganz Europa ein, bei dem Verband Mitglied zu werden und sich dem Netzwerk Think Big! anzuschließen. Grands Formats ist ein französischer Verband, der 2003 mit Unterstützung des französischen Ministeriums gegründet wurde. Diese gemeinnützige Organisation vereint mehr als 100 große Ensembles und Kollektive in Frankreich und Europa, die die große künstlerische Vielfalt des Jazz und der improvisierten Musik von heute repräsentieren und ihre Kräfte bündeln. Der Zweck des Verbandes ist es, die Stimme des Jazz und der improvisierten Musik großer Ensembles und Kollektive zu stärken und die Musik hervorzuheben, die von großen Ensembles aufgeführt wird. Bewerbungsschluss: 16.12.2022
EJN Green Pilot Tour fördert nachhaltige, faire und geschlechtergerechte Touren
Das Förderprogramm „Green Pilot Tour“ wurde vom Europe Jazz Network (EJN) aufgelegt und wird von der EU gefördert. Für die neue Förderrunde wurde jetzt eine Ausschreibung veröffentlicht, die bis 15.03.2023 geht. Das allgemeine Ziel des Green Pilot Tours Calls ist es, die EJN-Mitglieder finanziell zu unterstützen, um ihnen bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Organisation einer Tour zu helfen, die auf den Prinzipien der Nachhaltigkeit, fairen Vergütung, Inklusion und Ausgewogenheit der Geschlechter basieren. Gefördert werden „grüne“, faire und geschlechtergerechte Konzerttouren, die sich über mindestens 4 verschiedene Venues erstrecken, von denen mindestens zwei EJN Mitglieder sein müssen.
Brasiliens neuer Staatspräsident Lula macht Margareth Menezes zur Kulturministerin
Die Sängerin Margareth Menezes soll unter dem neuen Staatspräsidenten Lula da Silva Kulturministerin Brasiliens werden. Die 60-jährige Musikerin ist eine der prominentesten Künstler*innen der afro-brasilianischen Musik Bahias. Menezes hat seit den späten 1980ern zehn Alben veröffentlicht, einige davon mit dem „Latin Grammy“ dekoriert, hat internationale Tourneen absolviert und wurde als „brasilianische Aretha Franklin“ bezeichnet. Ihr größter Hit ist die Samba Reggae-Hymne „Ellegibô“. Lula will durch die Berufung ein Zeichen setzen, in dem er eine Persönlichkeit ausgewählt hat, die als Frau und Afrobrasilianerin hohe Symbolkraft hat und für eine Abkehr vom Bolsonaro-System steht, gegen das sich Menezes öffentlich positioniert hatte. Absolut spruchreif ist die Ernennung nach aktuellem Stand allerdings noch nicht.
Fokusgruppe „Frau* und Musik im Unterricht“ lädt zu Workshops ein
Komponistinnen und andere musikschaffende Frauen bleiben in den Konzerthäusern, Opernsälen, Medienprogrammen, Chören und Orchestern und auch im Musikstudium weitgehend unerhört – obwohl es sie sehr wohl gibt. Daher fängt die Bewusstseinsbildung schon in der Schule an. Doch wie kommen Komponistinnen* und Frauen* anderer Musikbereiche in den Musikunterricht? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Fokusgruppe „Frau* und Musik im Unterricht“, die sich im Sommer 2022 aus schulischer Musikpraxis, Wissenschaft und Verlagen zur Bearbeitung der Thematik zusammengefunden hat. In partizipativer und institutionsunabhängiger Anlage werden Konzepte erarbeitet, die die Sensibilisierung zum Thema sowie die Ausarbeitung von Materialalternativen zum Ziel hat. Dabei geht es vor allem darum, Musik und Unterrichtsmaterial von Komponistinnen für alle relevanten Unterrichtsthemen verfügbar zu machen, damit diese schnell zum Einsatz kommen können. Im Jahr 2023 findet hierfür ein dreiteiliges Workshopangebot statt, an dem ihr euch aktiv beteiligen könnt. Die Teilnahme ist kostenlos. Für einen organisatorischen Überblick und ggf. inhaltliche Vorsortierung wird um Zusage der Teilnahme bis zum 20.12.2022 per Mail erbeten.
Buchtipp: „Plötzlich Hip(p)“ von Ilona Haberkamp
Nicht allzu vielen dürfte die deutsche Pianistin Jutta Hipp (1925-2003) ein Begriff sein, dabei war sie Shooting Star und Ausnahmeerscheinung in der männerdominierten Welt des Jazz, bis sie zu Beginn der 60er Jahre ihre musikalische Karriere abrupt beendete. Keine hat ihre Biografie so genau unter die Lupe genommen wie die Musikerin Ilona Haberkamp, die ihr in New York noch einen Besuch abstatten konnte. Mit „Plötzlich Hip(p) – Das Leben der Jutta Hipp zwischen Jazz und Kunst“ hat sie jetzt eine ungewöhnliche Biografie veröffentlicht. Darin beleuchtet sie die Persönlichkeit und Vielseitigkeit der Künstlerin und bettet sie in die gesellschaftlichen und kulturpolitischen Geschehnisse ihrer Zeit ein. Von den Anfängen als Shooting Star und „Europe’s First Lady of Jazz“ im westlichen Nachkriegsdeutschland, bis zu ihrer Karriere in der New Yorker Jazzszene, in der sie mit den Jazzgrößen ihrer Zeit spielte und schließlich zum großen Durchbruch bei der renommierten Plattenfirma Blue Note Records, als sie als erste weiße und deutsche Jazzpianistin zwischen ausschließlich afroamerikanischen Kollegen wie Miles Davis, Thelonious Monk, Horace Silver u.v.a. unter Vertrag kam. Auf dem Zenit ihres Erfolgs beendete sie ihre Karriere und tauschte das Klavier gegen eine Nähmaschine, führte ihre Kreativität aber in der Kunst fort.
224 S., farb. Abb., pb., € 28.–, 978-3-95593-137-7
Podcast: Musicians in Conversation
Helvetiarockt hat Ende 2020 eine Podcastreihe gestartet: „Musicians in Conversation“. Darin spricht die Musikerin, DJ und Journalistin Natalia Anderson mit FLINTA* Musiker*innen und DJs aus der Schweiz über ihre Musik, den kreativen Prozess und mehr. Jeden zweiten Freitag erscheint eine neue Episode. Im Frühling 2023 wird eine neue Staffel veröffentlicht, die auch Backstage-Editions enthält, in der Menschen hinter den Kulissen, wie Booker*innen und Tontechniker*innen zu Wort kommen. Die Podcasts sind in Englisch.
Workshop: Maßnahmen gegen sexualisierte Gewalt in Clubs & Festivals
Musikinformationszentrum gibt Überblick über Klimaschutzmaßnahmen im Musikleben
Bis zum Jahr 2045 möchte Deutschland die Treibhausgasneutralität erreichen. Was tun Clubs und Musikfestivals, Orchester und Opernhäuser, Veranstalter*innen und Musikverbände, um diese Zielsetzung zu unterstützen? Das erfahrt ihr im neuen Online-Fokus des Deutschen Musikinformationszentrums (miz) – entstanden in Kooperation mit der Kulturpolitischen Gesellschaft (KuPoGe). Unter dem Titel „Zukunftsmusik Klimaschutz“ stellt das miz klima- und kulturpolitische Hintergründe vor und benennt aktuelle Handlungsfelder. Darüber hinaus geben Kurzporträts Einblick in laufende Aktivitäten beispielhafter Initiativen und Projekte im Musikleben.
Neue Ausgabe des folker „Streaming, Apps & Social Media“ erschienen
Das Heft #4.22 des folker ist erschienen und befasst sich unter dem Titel „Streaming. Apps. Social Media“ vor allem mit der Digitalisierung. Es führt mit großem Detailwissen durch Themen wie Streaming, Konsumgewohnheiten, das Verlegen oder künftige Machen von Musik, zeigt aber auch die Chancen auf, die in der Digitalisierung liegen. Sehr divers diskutieren „Auf-den-Punkt“- Statements von Akteur*innen aus dem In- und Ausland die Auswirkungen der Digitalisierung wie z. B. Christina Lux, Uta Bretsch u.a.
Übrigens: das Jahresabo könnt ihr für 38.-€ zzgl. Versand erwerben und jemandem an Weihnachten eine Freude damit machen!
Frauenmusikclub Köln sucht Social Media Beauftragte
Das Orga-Team des FMCK sucht eine Frau, die sich mit Social Media auskennt: „Wir Frauen im Orga-Team des FMCK können und tun eine ganze Menge. Was wir hingegen alle nicht gut – oder zumindest nicht gern – tun, ist: posten, chatten, liken… Dabei ist das so wichtig! Und deshalb brauchen wir dich! Wenn du das draufhast und dich, ohne zu stolpern, durch die Social Media Kanäle bewegen kannst, bist du unsere Frau! Wir unterstützen dich als Gegenleistung in deinen musikalischen Interessen“. Interessierte schreiben eine Mail möglichst mit Angabe ihrer Mobil-Nr.
Gitarrenlehrer*innen gesucht