Taiko Saito erhält Jazzpreis Berlin
Der Jazzpreis Berlin geht in diesem Jahr an die Vibrafonistin und Marimba-Spielerin Taiko Saito (Foto: Cristina Marx). Mit dem Preis würdigen das Land Berlin und das Kulturradio vom Radio Berlin Brandenburg (rbb) seit 2017 herausragende künstlerische Leistungen und Musiker*innen, die in besonderer Weise einen prägenden und inspirierenden Beitrag zum Jazzleben in Berlin geleistet und mit wichtigen künstlerischen Impulsen über die Stadt hinaus gewirkt haben. Taiko Saito wurde 1976 im japanischen Sapporo geboren und lebt seit 1997 in Berlin. „Taiko Saito wird nicht nur in der Berliner Jazzszene als Zauberin bezeichnet“, heißt es in der Begründung der Jury. „Ihr klassischer Hintergrund vereint sich mit japanischen Traditionen und einer inneren mystischen und energetischen Kraft. Sowohl als Bandleaderin als auch als Teamplayerin zeigt sie höchste Qualitäten. Ihre Kompositionen sind originell und substanziell, ihr Spiel lebt von großer Freiheit. Saito hat mehrere Alben in verschiedenen Formationen veröffentlicht, sie tritt häufig in ganz unterschiedlicher Weise auf und ist eine international bekannte Lehrerin. Ihre Bedeutung für den Berliner Jazz ist unumstritten.“ Preisverleihung und Preisträgerkonzert finden am 3. Juli im Studio 14 des rbb statt. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert, frühere Preisträger*innen waren Silke Eberhard 2020, Hannes Zerbe 2021 und Cymin Samawathie 2022. Übrigens: Taiko Saito gehört mit Laura Robles (b/cajon) zum Dozent*innenteam der nächsten Darmstädter Jazz Conceptions 24.-29.07.2023.
European seminars for gender equality in music (13.-15.07.23)
Vom 13.-15.07.2023 finden die „European seminars for gender equality in music“ in Straßburg statt. Die durch die Europäische Union geförderten Seminare thematisieren EU-Strategien für Gendergerechtigkeit in der Musik, Gender-Budgeting, Förderprogramme, Sichtbarkeit von FLINTA* Künstler*innen, spezifische Bedürfnisse, Sexismus in der Musikbranche und mehr. Zur gleichen Zeit findet das Festival Jazz à la Petite France mit Naissam Jallal, Bal Perdu, Las Baklavas, Subconscious Trio, Emma Rawicz, Jas Kayser, u.a. statt. Der Eintritt zu den Seminaren & zum Festival ist kostenlos, eine Registrierung zu den Seminaren notwendig. Teilnehmer*innen aus dem europäischen Ausland (nicht Frankreich) können sogar eine Erstattung von Reise- und Übernachtskosten bis 150 Euro p.P. beantragen.
2. Bestenliste des PdSK erschienen

Musikfonds fördert herausragende Musikprojekte (Antragsfrist: 31.05.23)
Mit dem Musikfonds unterstützt der Bund herausragende Musikprojekte aller Sparten mit bis zu 50.000 Euro. Der Musikfonds nimmt eine hochambitionierte Musik in den Fokus, die Kunst als Selbstzweck, als existenziell–kreative Notwendigkeit oder Folge unabdingbaren Ausdruckswillens begreift und nicht kommerziell orientiert ist. Er fördert avantgardistische Musik aller Sparten wie u.a. Neue Musik und zeitgenössische Moderne; Jazz und improvisierte Musik; freie Musik und Echtzeitmusik; elektronische und elektroakustische Musik; experimentellen HipHop, Pop und Rock; radikale Strömungen von DJing und Dance Music; Audio–Installationen und Klangkunst. „Keine Chancen auf Förderung haben reine Vermittlungsprojekte oder reine Tonträger- oder Videoproduktionen.“ Fragen zur Antragstellung beantwortet das Musikfonds Team telefonisch (Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 10 bis 12 Uhr und von 13 bis 15 Uhr). Die Förderentscheidungen werden voraussichtlich Anfang August bekanntgegeben. Die Liste der zuletzt geförderten Projekte findet ihr hier. Antragsfrist: 31.05.2023 (18 Uhr MEZ)
Tourismusbeitrag: Koalition der freien Szene Frankfurt fordert transparente Vergabe
„Seit 2018 wird in Frankfurt ein sogenannter Tourismusbeitrag auf private Hotelübernachtungen erhoben. Eigentlich soll ein gewisser Prozentsatz davon zur Unterstützung der Frankfurter Kultur genutzt werden. Doch Anfang des Jahres wurde bekannt, dass 2021 und 2022 die Gelder aus dieser Abgabe zur Finanzierung der „Frankfurt Fashion Week“ benutzt wurden. Während vor allem freie Kulturschaffende unter den ökonomischen Folgen der Corona-Pandemie litten, wurden Gelder, die eigentlich zur Förderung von Kultur gedacht waren, für einen kommerziellen Event zweckentfremdet, ohne dass Akteur*innen der lokalen Modebranche davon profitiert haben“, schreibt die Koalition der Freien Szene Frankfurt in einer Mitteilung. Dieser bislang folgenlose Skandal zeige, wie wichtig es sei, die Vergabe dieser Mittel von 4 Mio. Euro (2022) neu und transparent zu organisieren. Die Koalition der Freien Szene fordert deshalb die Stadtregierung – allen voran Oberbürgermeister Mike Josef und Wirtschaftsdezernentin Stefanie Wüst – auf, die Verteilung der Mittel neu zu regeln. Sie schlägt vor, einen runden Tisch zu bilden, um Kriterien zu finden, die Tourismusabgabe transparent und fair zu verteilen und die Freie Szene angemessen zu berücksichtigen, z.B. zu 50%. Die für Kultur gedachten Gelder aus dem Topf sollten aufgestockt und durch eine Jury mit Kompetenzen im kulturellen Bereich vergeben werden, wofür alle Kulturschaffenden und Kultureinrichtungen in Frankfurt Anträge stellen könnten. Bei der Erarbeitung geeigneter Kriterien bietet die Interessenvertretung ihre Unterstützung an.
Future Fonds für Hamburger Musikclubs gestartet
Das Clubkombinat Hamburg e.V. hat mit Unterstützung der Behörde für Kultur und Medien das Förderprogramm „Future Fonds Hamburg“ ins Leben gerufen. Mit dem Programm werden Clubs dabei unterstützt, ihren Betrieb klimafreundlicher und umweltschonender zu gestalten. Konkret werden zunächst in sechs Clubs Nachhaltigkeitsmanager*innen gefördert, die auf Grundlage einer Ausgangsbilanz konkrete Maßnahmen zu einem nachhaltigeren Betrieb umsetzen: Hebebühne, das UWE, der KENT Club, das Uebel & Gefährlich, das moondoo und die Fabrique im Gängeviertel. Die Behörde für Kultur und Medien unterstützt das Projekt in 2023/2024 mit insgesamt 140.000 Euro. Die Clubs erhalten einen Personalkostenzuschuss von 700 Euro monatlich, um eine*n Nachhaltigkeits– und Transformationsmanager*in temporär zu finanzieren. Die Initiative geht auch zurück auf eine von der Initiative Clubtopia entwickelte freiwillige Selbstverpflichtung („Zukunft feiern“) für eine nachhaltige Clubkultur. Sie beinhaltet ein Nachhaltigkeitskonzept für Clubs, das darauf abzielt, effektive und sozialverträgliche Klimaschutzmaßnahmen im Clubbetrieb erfolgreich umzusetzen.
Produktionsleiter*in und Ensemblemanager*in für Mutants in Music/Ensemble uBu
uBu ist ein multidisziplinäres Ensemble aus Musiker*innen, Tänzer*innen und einer Kostümkünstlerin. Das Ensemble entwickelt neue Konzertperformances an den Reibungsflächen und in den Kollisionsräumen zwischen Musik, Tanz und anderen Kunstformen. Es besteht seit 2016 und hat seinen Sitz in Köln. Seit 2022 setzt uBu unter dem Label „Mutants in Music“ eine Konzertperformancereihe um. In der anstehenden Produktion „Mutants in Music: II. Becoming uBu“ erkundet uBu, wie Musik Identität stiftet, wofür sich das Ensemble zunächst auf die Suche nach der eigenen musikalischen Identität begibt. Dafür sucht uBu jetzt eine Produktionsleitung zum nächstmöglichen Zeitpunkt, spätestens jedoch zum 15.06.2023, die idealerweise auch die Rolle als Ensemblemanager*in mit einigen produktionsunabhängige Aufgaben für das Ensemble übernimmt. Möglich und wünschenswert für das Ensemble wäre eine längerfristige Zusammenarbeit für den Zeitraum der dreijährigen Ensembleförderung Musik für die Jahre 2023-25.
Kommunikation, Social-Media und PR-Koordinator*in (m/w/d) in Teilzeit gesucht
Das Clubkombinat ist der Interessenverband der Clubbetreiber*innen, Veranstalter*innen, Booker*innen & Agenturen aus Hamburg. Als Schnittstelle zwischen kreativer Pop- und Subkultur und etablierten Szeneclubs, dient es als Sprachrohr aller aus Musik und Kultur. Das Clubkombinat vertritt die Interessen seiner Mitglieder in Politik und Wirtschaft und moderiert die Kommunikation zwischen den offiziellen Gremien der Stadt. Aktuell sucht das Clubkombinat eine Person, die über Fähigkeiten für redaktionelle Textarbeit, grafische Skills und Web-Anwendungen, sowie ein Verständnis für Kommunikationskonzepte verfügt und somit die Kommunikation in die Außenwelt gestaltet. Bewerbungsschluss: 15.05.2023
Judith Holofernes erhält Fred Jay Preis
Der Fred Jay Preis für außergewöhnliche Textdichtung geht in diesem Jahr an Judith Holofernes. Mit ihrer Entscheidung ehrt die Jury die Musikerin, Lyrikerin und Autorin als Leitfigur des selbstbestimmten Musikerinnenseins, die mit ihren Texten das Lebensgefühl einer ganzen Generation geprägt hat. Der Preis, benannt nach dem österreichischen Textdichter Fred Jay, wird jährlich an Persönlichkeiten vergeben, die sich in besonderer Weise um die deutschsprachige Musikkultur verdient gemacht haben. Als Frontfrau von „Wir sind Helden“ hat Holofernes Hits wie „Guten Tag“, „Nur ein Wort“ und „Denkmal“ geschrieben, die sich ins Gedächtnis ihres Publikums eingebrannt haben. Auch als Solokünstlerin hat sie in den letzten Jahren bewiesen, dass sie zu den wichtigsten Stimmen der deutschen Musikszene gehört.
Bewerbt euch für einen RockCity On Air-Mitschnitt!
Ganz egal, ob Songwriter*in, Metal oder Avantgarde – mehrmals im Jahr schneidet der Verein Rock City e.V. unter dem Namen RockCity On Air Nachwuchs-Konzerte in Hamburger Clubs und Kaschemmen live mit. Die Aufnahmen werden gemischt, gemastert und gehen bei Eignung in der Sendung „Nachtclub in Concert” auf NDR Blue on Air. Bewerben können sich Musiker*innen, die mindestens 18 Jahre sind, mehr als 50% der Band muss in Hamburg oder Umgebung gemeldet sein, Ihr habt bereits mindestens ein Album / eine EP veröffentlicht, spielt mindestens 20 Konzerte pro Jahr und euer Konzert findet in Hamburg statt. Schreibt einfach eine Mail mit dem Betreff „RockCity On Air“ und schickt Links zu eurer Website, Streaminglinks zu Songs und Musikvideo(s) sowie Datum und Ort des Konzerts (möglicher Zeitraum: 15.06. – 01.12.2023).
POP≥INSTITUT im Mai: GEMA, GVL & KSK & Fördergelder
Im POP≥INSTITUT von Rock City e.V. geht es in mobilen Workshops, Laboren und Meisterklassen um praxistaugliches Know-How, erprobte Expertise und knallharte Skills für Musikschaffende. Auch im Mai gibt es zwei Termine. Der Online-Workshop mit Carolin Achatzi am 11.05. von 19-22 Uhr bietet euch Basiswissen zu GEMA, GVL, KSK & Co und erklärt einfach und verständlich, wie ihr GEMA-Mitglied werdet, Songs und Konzerte meldet und worauf ihr bei der Abrechnung von Radio-, TV- und weiteren Nutzungen achten müsst. Außerdem wirft der Workshop einen Blick ins GVL-Portal, um zu verstehen, wie Nutzungsmeldungen erfolgreich abgegeben werden und klären darüber auf, was die Künstlersozialkasse ist und an welche Bedingungen die Aufnahme in die KSK geknüpft ist. Am 25.05. könnt ihr euch von der selbständigen Fördermittelberaterin Kerstin Mayer von 18-21 Uhr zu Fördergeldern für Musiker*innen, DJs und Bands Tipps geben lassen. Sie klärt über Fördermöglichkeiten für musikalische Projekte auf und geht mit euch die Hürden der Förderanträge durch.
Die Plätze sind begrenzt, die Teilnahme kostet jeweils 10 Euro. Beide Workshops sind für Anfänger*innen ohne Vorkenntnisse und Semiprofis geeignet.
Bewerbungen für das Branchentreffen ESNS 2024 bis 01.09.2023
Das ESNS ist eines der Branchentreffen für die internationale Musikszene, bei dem ausgewählte Bands auf Festivalmacher*innen aus ganz Europa treffen. Jedes Jahr versammeln sich auf dem Showcase-Festival mehr als 4000 Delegierte und Vertreter*innen von über 400 internationalen Festivals. Bereits jetzt können sich Musiker*innen für die nächste Ausgabe von 17. – 20. Januar 2024 bewerben. Über das Eurosonic vermittelte Festivalshows werden über das EU-Programm ESNS Exchange gefördert. Die Initiative Musik wirkt als die offizielle deutsche Vertretung bei ESNS Exchange mit, mit dem Ziel, Musiker*innen und Festivals bei der Internationalisierung zu unterstützen. Bewerbungsschluss: 01. September 2023