PoC-Musicaldarstellerinnen für Buchprojekt gesucht
Jubiläums-Jazzforum Marburg 13.-15.07.2023
Die Deutsche Jazzunion feiert im Juli 2023 ihr 50jähriges Bestehen und veranstaltet aus diesem Anlass vom 13.–15. Juli 2023 ein Jubiläums-Jazzforum am historischen Ort der Vereinsgründung im Jahr 1973. Die Konferenz wird in Kooperation mit der Stadt Marburg, dem Jazzverband Hessen und der Jazz Initiative Marburg veranstaltet und von den Konzerten des „Marburger Jazzsommers“, der vom 12.–16. Juli 2023 an verschiedenen Kulturorten der Stadt stattfindet, umrahmt. Dabei könnt ihr Ale Hop & Laura Robles, Angelika Niescier & Aki Takase, Luise Volkmann Été Large, Britta Rex Quartett, Tamara Lukasheva u.v.w. live sehen und bei Workshops und Sessions mitmachen. An drei Tagen werden Akteur*innen der Jazzszene aus Hessen und ganz Deutschland die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Deutschen Jazzunion unter die Lupe nehmen. Neben der Ausstellung German Jazz des Jazzinstituts Darmstadt sind Paneldiskussionen zu aktuellen Herausforderungen und Perspektiven der deutschen Jazzszene geplant. Außerdem sind Mitgliederversammlungen der Deutschen Jazzunion und des Jazzverbands Hessen (15.07.) vorgesehen.
Hazmat Modine auf Bonfire Tour mit der begnadeten Geigerin Daisy Castro
Daisy Castro begann im zarten Alter von 6 Jahren mit dem Geigenspiel, nachdem sie als Kleinkind auf einer Reise nach Frankreich die Musik von Django Reinhardt und Stephane Grappelli kennengelernt hatte. Volle Unterstützung bekam sie von beiden Eltern – die Mutter Sängerin, der Vater Gitarrist – die ihr eine klassische Ausbildung ermöglichten und ihr musikalisches Talent förderten. Früh war ihr klar, dass „dieses Django-Zeugs“ ihr bevorzugtes Genre werden würde. Im Alter von 12 Jahren schon spielte sie aktiv „Gypsy Jazz“ in verschiedenen Formationen. Als ihre musikalischen Vorbilder nennt sie – wie kann es anders sein -Django Reinhardt and Stephane Grappelli. Aber auch Chet Baker, Billie Holiday, and Miles Davis, mit deren Einflüsse sie dem „Gypsy Jazz“ neue Akzente setzt. Mit ihrer Musik und einem Repertoire, das vom Django-Songbook über Salsa bis hin zu traditioneller türkischer Musik vieles umfasst, huldigt sie die alte Tradition des Jazz Manouche, und gehört zu einer jungen Generation Musiker*innen, die dafür sorgen, dass der Sound auch heute lebendig und modern bleibt.
Mit Hazmat Modine, einer 8-köpfigen Brass Band, mit der sie seit zwei Jahren regelmäßig in New York auftritt, tourt Sie ab Mitte Mai und im Juni durch Europa. Das Magazin Jazz in Europe beschreibt die Musik der Band als „schräge Americana-World-Music und postmoderne Blues-Fusion“. Tatsächlich präsentieren Hazmat Modine ein breites Spektrum an Genres und Instrumentierungen: Gesang, Gitarren, Mundharmonika, Tuba, Sax, Trompete, Posaune, Percussion – und mittendrin die Violine von Daisy Castro.
Tina Adomako
Der Vorverkauf für das 70. Deutsche Jazzfestival Frankfurt hat begonnen
Am 6.6. startete der Vorverkauf zum 70. Geburtstag des Deutschen Jazzfestivals Frankfurt. Vom 25. bis 29. Oktober 2023 erwartet uns ein spannendes Programm mit erfreulich vielen Musikerinnen!
Das Festival startet am Mittwoch, den 25. Oktober, mit der hr-Bigband feat. LIUN + The Science Fiction Band im hr-Sendesaal. Das Projekt LIUN sind die Sängerin Lucia Cadotsch und der Saxofonist und Keyboarder Wanja Slavin, die gemeinsam mit der Bigband einen avantgardistischem Synthpop entstehen lassen. Als Leiterin der Bigband kommt die Kontrabassistin und Komponistin Hendrika Entzian zum Einsatz.
Das zweite Konzert des Abends gestaltet die Klarinettistin und Komponistin Rebecca Trescher mit ihrem Quartett. In ihrer Musik kombiniert sie ungewöhnliche Klänge und Konstellationen mit Freiräumen für Improvisation. Sie arbeitet in diversen kleinen Besetzungen, ist aber auch für Großbesetzungen, wie z.B. ihr Tentett bekannt.
Am Donnerstag, 26. Oktober, beginnt der zweite Abend im hr-Sendesaal mit der Pianistin Anke Helfrich und ihrem Trio. Ihr fünftes und neuestes Album „We’ll rise“ widmet sie Frauen, die Großes geleistet haben und dafür oft nicht ausreichend gewürdigt wurden. Mit dem Release-Konzert dieser CD auf dem Deutschen Jazzfestival werden die vergessenen Pionierinnen aus Kunst, Wissenschaft und Sport gefeiert. Anke Helfrich selbst hat sich als Instrumentalistin im Jazz weltweit Anerkennung verschafft und wird als Vorreiterin und role model für andere Musikerinnen wahrgenommen. Die ebenfalls weltberühmte Terri Lyne Carrington (die auch mit einem Auftritt in diesem Jahr vertreten ist), hat eine von Helfrich’s Kompositionen unter die „101 New Standards“ von Komponistinnen aufgenommen!
Nach der Clubnacht am Freitag in sechs Jazzlocations der Stadt geht es am Samstag, den 28. Oktober, zu den Abschlusskonzerten im hr-Sendesaal. Gemeinsam mit der hr-Bigband ist Terri Lyne Carrington der erste Act des Abends. Jim McNeely wird Stücke aus dem von ihr zusammengestellten Songbook „New Standards – 101 Lead Sheets by Women Composers“ für die hr-Bigband arrangieren. Neben ihren musikalischen Aktivitäten ist Carrington auch Gründerin und künstlerischere Leiterin des „Institute of Jazz and Gender Justice“ am Bostoner Berklee College of Music und setzt sich dafür ein, die patriarchale Welt des Jazz auf allen Ebenen gendergerechter und -offener aufzustellen.
Danach steht Trompeterin Heidi Beyer mit ihrem Quartett Virtual Leak, darunter Lisa Wulff am Bass, auf der Bühne. Voller Spielfreude schaffen sie gemeinsam eine Musik zwischen Komposition und Improvisation, strukturiert und frei, schön und aufregend, lyrisch und mitreißend zugleich, dabei mit eigenem Profil und auf der Höhe der Zeit.
Das Programm zum Abschlusstag am Sonntag, den 29.10. im Mousonturm wird noch bekannt gegeben.
Mit diesem Programm setzt das Deutsche Jazzfestival einen starken Fokus nicht nur auf die hervorragenden auftretenden Jazz-Musikerinnen, sondern auch auf deren Situation und die Strukturen der Jazz-Szene, in denen sich Frauen durchsetzen müssen.
Ross Lowell Scholarship & Open Call
Ihr habt eine Idee, Frage oder ein Problem, dass ihr mit anderen Veranstaltenden beim Festival Playground 2023 besprechen wollt? Dann bringt eure Themen auf dem Playground 2023 bis zum 15. Juni ein! Mit dem Open Call gibt euch der Festivalveranstalter Höme dieses Jahr die Möglichkeit, vor Ort in einer Session gemeinsam Lösungsvorschläge zu sammeln, Ansätze auszutauschen und Ideen & Projekte konkreter auszuarbeiten. Du willst deine Ideen nicht nur beim Playground mit anderen diskutieren, sondern im Sommer 2024 eine erarbeitete Lösung in die Tat umsetzen? In diesem Jahr startet zum ersten Mal das Ross Lowell Scholarship-Programm, das 2 x 5.000 € für die vielversprechendsten Ansätze vergibt; einmal per Public Voting unter allen Teilnehmer*innen des Playgrounds und einmal durch den Programmbeirat. Hier könnt ihr eure Idee einreichen.
LiveKomm Blitzumfrage: Aktuelle Festival-Bedarfe
Damit die Festivallandschaft bundesweit zukunftsfähig bleibt, arbeitet die LiveKomm momentan (mit) an der Ausgestaltung eines kommenden Förderprogramms für die Saison 2024. Um das Programm so passgenau wie möglich an eure Bedarfe anzupassen, braucht es eure Unterstützung! Nehmt euch bitte die 10 Minuten, um einmal abzubilden, was euch im Moment am stärksten beschäftigt und bei welchen Themen ihr den dringendsten Handlungsbedarf (auch im Gesamtbild für die Branche) seht.
Werkschau Popstipendium 27.06.23: jetzt bewerben
Das Pop Stipendium des BV Pop – finanziert aus „Neustart Kultur“-Mitteln – war im letzten und diesem Jahr eine Möglichkeit für über 1000 Musiker*innen in Deutschland, ihre musikalischen Vorhaben umzusetzen. In Kooperation mit MusicPool Berlin und der Berlin Music Commission lädt ImPuls Brandenburg euch herzlich in sein Mitgliedszentrum, den Lindenpark Potsdam zur Werkschau ausgewählter Acts, die das Stipendium in Berlin und Brandenburg bekommen haben. Das Event am 27.06.2023 bietet den Stipendiat*innen die Möglichkeit, ihr Projekt in jeweils 8 Slots à 10 Minuten vorzustellen. Im Anschluss wird bei Musik und Drinks genetzwerkt. Du möchtest dich und dein Musikprojekt auf der Werkschau präsentieren? Dann bewirb dich bitte über dieses Formular. Möglich sind (halbakustische) Livesets oder auch Video-Präsentationen. Seid dabei und sichert euch hier euer kostenloses Ticket.
Innovationsfonds Soziokultur von ImPuls Brandenburg
Der ImPuls Brandenburg e.V. vergibt jährlich – vorbehaltlich verfügbarer Haushaltsmittel aus dem MWFK Brandenburg – Mittel zur Förderung von zeitlich befristeten und modellhaften Projekten aus dem Praxisfeld Soziokultur, die im Land Brandenburg realisiert werden. Gesucht werden Projekte mit Labor-Charakter, die die soziokulturelle Praxis mithilfe künstlerischer Mittel neu denken und ergebnisoffene Prozesse ermöglichen. Es sollen neue Entwicklungen enstehen, weshalb ein transparenter Umgang mit Fehlern auch gewünscht ist. Das Fördervolumen des „Innovationsfonds Soziokultur“ für das Jahr 2023 beträgt 40.000 €. Für die Antragsstellung wurde eine Fristverlängerung bis zum Freitag, den 30.06.2023 gesetzt. Voraussetzungen: Die Mehrzahl der Projektbeteiligten lebt (Erstwohnsitz) und arbeitet im Land Brandenburg bzw. der Brandenburg-Bezug ist durch den Sitz des/der Antragsteller*in gegeben. Förderwürdig sind grundsätzlich Honorar- und Sachkosten. Förderberechtigt sind nur die Antragsteller*innen, die ihre Gemeinnützigkeit nachweisen können. Fragen beantwortet Lucija Gudlin per Mail.
Elderland gewinnen Dieter-Wasilke-Folk-Förderpreis
Nach einem spannenden Finale mit drei Ensembles bei bestem Wetter auf der Mühlenteichinsel zu Venne während der 25. Ausgabe des Venner Folk Frühlings stehen die Gewinner*innen des 4. Dieter-Wasilke-Folk-Förderpreises fest. Den ersten Preis machte das Trio Elderland aus Hamburg, das mit seinen wunderschönen Gesangsstimmen, dreistimmigem Satzgesang und filigranen und ausgefeilten Arrangements auf Geige, Mandoline, Cello und Gitarre Jury und Publikum verzauberte. Sie selbst nennen ihre Musik „Hollerfolk“, ein Mix aus Celtic und American Folk und einem Hauch Singer/Songwriter.
Olga Reznichenko bekommt 1. Jutta Hipp Preis „Improvisation“
Um für wachsende Aufmerksamkeit und überregionale Sichtbarkeit für die vielfältige Jazzszene Sachsens zu sorgen, vergibt der Jazzverband Sachsen e.V. im Jahr 2023 erstmals den Jutta Hipp Preis für herausragendes Wirken in den Kategorien Komposition und Improvisation. Bis Mitte März konnten sich Jazzmusiker*innen bewerben, die Jury (in der u.a. die Saxofonistin Theresia Philipp sowie die MDR-Jazzredakteurin Heidi Eichenberg saß) gab jetzt bekannt, wer sie besonders überzeugt hat. Den mit 3.500 Euro dotierten Preis in der Kategorie „Improvisation“ bekommt die Pianistin Olga Reznichenko (Foto: Lukas Diller). „Olga Reznichenko hat als Pianistin ein einzigartiges Vokabular entwickelt, welches enorme rhythmische und harmonische Komplexität aufweist und sich durch klar erkennbare Entschlossenheit und Stringenz und hohe Risikobereitschaft auszeichnet“, heißt es in der Jury-Begründung. Den Preis in der Kategorie Komposition bekommt der Saxofonist und Komponist Matti Oehl. Mit dem Ehrenpreis wird dieses Jahr die Abteilung Popularmusik des Robert Schumann Konservatoriums in Zwickau ausgezeichnet. Preisverleihung und Preisträgerkonzert finden am 15. Juni im Dresdener Jazzclub Tonne statt. Die Namensgeberin für den Preis ist die Jazzpianistin Jutta Hipp, die 1924 in Leipzig geboren wurde, ihre Karriere in illegalen Jazzclubs begann und in den 50er Jahren zu „Europe’s First Lady in Jazz“ avancierte.
Nächste Open Stage in Wien: Michaela Singt! 21.06.23
Endlich ist es wieder soweit! Das Blue-Bird-Team veranstaltet unter dem Namen „Michaela Singt!“ nach längerer Pause erstmals wieder seine Open Stage. Hier haben neue Talente die Möglichkeit, die Bühne zu erobern und vor Publikum zwei ausgewählte Songs zu präsentieren. Eine Jury – bestehend aus einer*m renommierten Musiker*in, einer Person aus der Szene & einem Mitglied des Blue-Bird-Teams – kürt drei Gewinner*innen und steht allen Musiker*innen im Anschluss für professionelles Feedback zur Verfügung. Alle Songs werden dabei auf Video aufgezeichnet und die Mitschnitte den Musiker*innen zur Verfügung gestellt. Interessierte Musiker*innen können sich per Mail bewerben.
Schwarze Stimmen in einer weißen Musikwelt
Die Jazzmusikerin Natalie Greffel hatte kürzlich den Mut, in ihrer Dankesrede beim Deutschen Jazzpreis 2023 von ihren Diskriminierungserfahrungen im Musikstudium und in der Jazzszene zu berichten. Als BIPoC erlebte sie Ignoranz und Mikroaggressionen, sie habe die Jazzszene als „weiße, überwiegend cis-hetero-männliche Jazz-Gemeinschaften und -Institute“ kennengelernt, die weder das Wissen noch das Bewusstsein hätten, sich intensiv mit der Politik und Geschichte des Schwarzen Bewusstseins auseinanderzusetzen.
Ihre Erfahrungen decken sich mit der neuen Studie „Schwarze Stimmen in einer weißen Musikwelt“ von Nepomuk Riva, Professor für Ethnomusikologie an der Universität Würzburg. Die Interviews, die er mit 6 Schwarzen Studierenden von 2016-2020 führte, offenbaren Diskriminierungserfahrungen, die von persönlichen Zurückweisungen bis hin zu institutionellen Praktiken reichen, die sich oftmals hinter dem Rücken der Handelnden vollziehen. Dabei geht es ihm nicht darum, objektiv rassistische Diskriminierungen nachzuweisen, sondern darzustellen, wie die Musiker*innen ihren Studierendenalltag wahrnehmen, interpretieren und ihr Verhalten danach ausrichten. Mit seiner – nicht repräsentativen – Studie möchte er einen Dialog über ein faires, diskriminierungsfreies Miteinander von Schwarzen und Weißen an deutschen (Musik-)Hochschulen eröffnen. Außerdem gibt er Handlungsempfehlungen mit, was von institutioneller Seite und dem Lehrpersonal getan werden könnte, um Schwarzen Studierenden solche diskriminierenden Erfahrungen zu ersparen, ihnen ein gleichberechtigteres Studium zu ermöglichen sowie ihr kreatives Potenzial besser zu fördern. Die Studie kann als kostenloses pdf auf der Website der Rosa-Luxemburg-Stiftung heruntergeladen werden.
Übrigens: am 17.06.2023 findet von 10-15:30 Uhr das 2. Online-Fachsymposium „Anti-Schwarzer Rassismus und Bildung (*PAD only)“ statt. Es bringt ein interdisziplinäres Netzwerk angehender und praktizierender Schwarzer (pädagogischer) Fachkräfte der verschiedenen Bildungsabschnitte, wie z.B. frühe Bildung, schulische Bildung, Hochschul- und Berufsbildung, außerschulische Bildung zusammen. Strategien und Tools für das Wohlbefinden von (pädagogischen) Fachkräften im Kontext von Anti-Schwarzem Rassismus und Bildung sollen erarbeitet und nutzbar gemacht werden. *Das Fachsymposium findet im Rahmen der UN-Dekade für Menschen Afrikanischer Herkunft (PAD People of African Descent) statt und richtet sich an alle angehenden und praktizierenden Schwarzen, Afrikanischen und Afrodiasporischen (pädagogischen) Fachkräfte der verschiedenen Bildungsabschnitte, wie z.B. frühe Bildung, schulische Bildung, Hochschul- und Berufsbildung, außerschulische Bildung. Es findet in deutscher Lautsprache über Zoom statt.