Bund will Künstler*innen besser vergüten
Kulturstaatsministerin Claudia Roth MdB kündigte bei der Mitgliederversammlung des Deutschen Kulturrats am 21.09.2023 an, dass die vom Bund geförderten Kultureinrichtungen ab dem kommenden Jahr für Leistungen von freiberuflich arbeitenden Künstler*innen mindestens Honorare in Höhe einer Honoraruntergrenze zahlen müssen. Der Deutsche Kulturrat fordert schon seit Jahren eine deutlich höhere Entlohnung der freiberuflich arbeitenden Künstler*innen. In einigen Bundesländern (NRW, Brandenburg, Bremen und Sachsen) sind die sogenannten Basishonorare bereits in Vorbereitung. Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Der Bund wird in der Zukunft die Leistungen von freiberuflich arbeitenden Künstlerinnen und Künstler besser honorieren. Das ist ein sehr wichtiges Signal, denn bislang liegt ihr Durchschnittseinkommen unter 20.000 Euro brutto im Jahr. Die Zeiten, in der die schwierige wirtschaftlichen Lage der selbstständigen Kulturschaffenden nur bedauert wurde, geht glücklicherweise zu Ende. Jetzt werden tatsächlich Verbesserungen auf den Weg gebracht. Die Basishonorare oder Honoraruntergrenzen für freiberuflich arbeitende Künstlerinnen und Künstler sind ein besonders wichtiger Baustein zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage von Künstlerinnen und Künstlern. Wir freuen uns, dass Kulturstaatsministerin Claudia Roth für die vom Bund geförderten Kultureinrichtungen die Einführung von Basishonoraren im kommenden Jahr zugesagt hat.“
„Work in Progress Gender Studies“ 11.12.2023
Seit Jahren bietet das Interdisziplinäre Zentrum für Geschlechterforschung IZFG in Bern für Forschende und Interessierte der Gender Studies die Veranstaltung „Work in Progress Gender Studies“ an, in deren Rahmen Bachelor-, Master- und Seminararbeiten, Dissertationen oder andere wissenschaftliche wie auch künstlerische Arbeiten präsentiert und diskutiert werden können. Work in Progress Gender Studies ist interdisziplinär ausgerichtet und wendet sich an interessierte Studierende und Forschende aller Disziplinen sowie an Personen, die innerhalb wie auch an solche, die außerhalb der Universität wissenschaftlich oder künstlerisch zu Gender-Themen arbeiten. Die Veranstaltung versteht sich als Werkstatt, in der Projekte in allen Stadien ihres Entstehungsprozesses vorgestellt und ebenso ganz unterschiedliche Probleme diskutiert werden können. Auch in diesem Jahr lädt das IZFG am Montag, 11. Dezember 2023 zum Work in Progress Gender Studies ein. Referierende werden gebeten, sich bis zum 13. November 2023 mit Namen, Disziplin, Projekttitel und einer kurzen Skizze ihrer wissenschaftlichen und/oder künstlerischen Arbeit (max. 500 Wörter) per Mail anzumelden. Eine digitale Teilnahme und Präsentation ist in allen Durchführungsformaten möglich.
jazzahead 2024: Bewerbungsphase beginnt
Unter dem Motto „New Horizons“ startet die Registrierung für die 18. Ausgabe der jazzahead! in der Messe Bremen. Es ist auch der Auftakt für die sechswöchige Showcase-Bewerbungsphase für Musiker*innen: bis zum 18. Oktober 2023 können sich „improvisations- und innovationsfreudige“ Musiker*innen und Bands für die 40 Showcases der weltweit größten Jazz-Fachmesse in Bremen bewerben (Teilnahmebedingungen). „Dabei geht es uns nicht primär um Newcomer – Qualität und Einzigartigkeit stehen im Vordergrund. Schon mit der Besetzung der Jurys, deren Juror*innen allesamt eher „Gate Opener“ für neue und aufregende Projekte und Konzepte sind, wollen wir dazu beitragen, dass sich auf der jazzahead! auch im kommenden Jahr die Headliner von morgen präsentieren,“ sagt Artistic Advisor Götz Bühler. Das Partnerland der nächsten jazzahead sind die Niederlande. Um einen nachhaltigeren Austausch mit dem Globalen Süden zu initiieren, setzt die jazzahead! im Jahr 2024 erstmalig ein Schwerpunktthema. Mindestens für die kommenden drei Jahre werden sich in diesem Rahmen einige der interessantesten Jazz-Entdeckungen des afrikanischen Kontinents live bei der jazzahead! präsentieren. Die jazzahead! 2024 ist erneut mit umfangreichen digitalen Angeboten geplant und soll Interessierten einen barrierefreien Zugang auch aus Übersee ermöglichen.
#MelodivaSpotlight: „MISHRA – mixture – composite compositions“
Die Musik der Cellistin und Komponistin Anka Hirsch „entsteht aus einer Auseinandersetzung mit sehr unterschiedlichen musikalischen Faszinationen“. Welche Klänge, Rhythmen und Musiktraditionen die Musikerin aus dem hessischen Lauterbach inspirieren, ist in seiner Vielfalt auf der neuen CD „MISHRA – mixture – composite compositions“ zu hören, die sie unlängst veröffentlicht hat. Darauf präsentiert sie fünf neue Kompositionen, die sie mit den zehn Musiker*innen aus den Ensembles Trio Aman Aman (Foto), Turnalar Quartett und lézarde jazz sowie weiteren Gastmusikern eingespielt hat. Auf dem multikulturellen Soundtrack sind Gesang, Rahmentrommel, Violincello, Sopransaxophon, Bassklarinette, Daf, Tar, Hang, Kanun und Surbahar zu hören, Hirschs Cellospiel bildet den durchgehenden roten Faden. Türkische, orientalische und nordindische Musik, aber auch zeitgenössischer Jazz sind in ihren Werken verwoben. Die Compilation kann per Mail bestellt werden (Laufzeit: 35 Min., 15 Euro inkl. Versand). Hier könnt ihr euch eine Kostprobe anhören.
Neues Masterstudium „Music in Society“ in Wien
Ab dem Wintersemester 2024/25 wird es das neue wissenschaftlich-künstlerische Studienfach „Music in Society“ an der mdw (Universität für Musik und darstellende Kusnt Wien) geben. Die Studienzeit beträgt vier Semester, in diesen lernen die Studierenden umfassende Kompetenzen und Kenntnisse über Musik aus soziologischer, kultureller, ökonomischer und geschlechtsspezifischer Perspektive kennen. Kombiniert werden die Fächer Musik-, Kunst-, Kultursoziologie, Kulturwissenschaften und Gender Studies.
Bewerbungsstart für den 5. Dieter Wasilke Folk-Förderpreis
Die Bewerbungsphase für den 5. Dieter-Wasilke-Förderpreis hat begonnen! Der Zweck des Dieter-Wasilke-Föderpreises ist die Nachwuchsförderung von Musikschaffenden (mit Wohnsitz in Deutschland). Die Musiker*innen sollten europäische und nordamerikaisnche Folksmusik machen und nicht älter als 35 Jahre sein (bei Bands im Durchschnitt). Wer bereits beim Folk Frühling aufgetreten ist, kann sich leider nicht erneut bewerben. Bewerbungsschluss ist der 30.11.2023.
Mehrere Forschungsstipendien in Prag für 2024
Die Tschechische Akademie der Wissenschaften bietet für das nächste Jahr verschiedene Forschungsstipendien an, unter anderem auch für Musikwissenschaft. Internationale Bewerber*innen sind gewünscht. Die Josef Dobrovsky Gesellschaft ermöglicht internationalen Gästen kurze Aufenthalte (15 bis 45 Tage) an einem der Institute der Czech Academy of Sciences (CAS). Es werden nur Bewerber*innen berücksichtigt, die sich in ihrer Forschungsarbeit mit der Kultur Tschechiens auseinandersetzen. Bewerbungsschluss ist der 10. November 2023. Bewerbungen sollen per Mail gesendet werden. Vor Absenden der Bewerbung soll man sich per Mail an Dr. Jan Klípa richten.
Kulturprojekt sucht an Aktivismus interessierte Künstler*innen
Das Kulturprojekt „Pop the Vote! Culture on the Ballot“ veranstaltet einen open call um 52 junge Menschen aus 14 Ländern zu finden, die mit Kunst und Kultur auf aktivistische und politische Themen aufmerksam machen möchten. Gefördert wird das Projekt durch Culture Action Europe und das Europäische Parlament. Im Februar 2024 werden die Bewerber*innen eine Woche lang ein Training erhalten, durch das Erfahrungen mit Aktivismus und Kampagnenearbeit gesammelt werden sollen. Bewerber*innen sollten zwischen 18-30 Jahre alt und in einem der folgenden Länder wohnhaft sein: Bulgarien, Kroatien, Zypern, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Ungarn, Italien, die Niederlande, Polen, Portugal, Slovenien, Spanien oder Schweden. Bewerbungsschluss: 15. Oktober 2023
Musikhochschule Lübeck bietet Master of Education auch für Quereinsteiger*innen an
An der Musikhochschule Lübeck wird ein viersemestriger Masterstudiengang für die Berufsperspektive Lehramt an Gymnasien und an Gemeinschaftsschulen mit dem Doppelfach Musik angeboten: „Musik vermitteln“. Seit 2020 ist auch der Quereinstieg ohne einen auf das Berufsfeld Lehramt abzielenden Bachelorabschluss, mit einem künstlerisch-pädagogischen Bachelorabschlusses möglich. Das Studium bietet nicht nur eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis, sondern auch Raum für individuelle Schwerpunktsetzungen. So sind z.B. folgende Profile im Rahmen des Masterstudiums wählbar: Chorleitung, Darstellendes Spiel, Musikwissenschaft/Musiktheorie, Musiktheater/Musical, Orchesterleitung/ Ensembleleitung, Popularmusik. Am Mittwoch, den 25.10.2023 findet von 19:30-20:30 Uhr ein digitales Info-Treffen für den Master of Education (Quereinstieg) „Musik Vermitteln“ statt (Link, Meeting-ID: 872 9889 5585 / Kenncode: 920147), das über den Studiengang und die damit verbundenen beruflichen Perspektiven informiert. Interessierte können sich hier anmelden.
Neuen Antragsphase der Förderungen der Initiative Musik (ge)startet
In der 62. Runde der Künstler*innenförderung werden 170 Musikprojekte mit insgesamt 1,8 Mio. Euro unterstützt. Die unabhängige Fachjury hörte sich durch die zahlreichen Anträge, evaluierte Finanzpläne und wählte letztendlich die geförderten Projekte aus. Hier bekommt ihr einen Überblick über die neuen geförderten Artists wie Shirley Holmes, Kitty Solaris, Stefanie Boltz, Tamara Lukasheva, Lucy Liebe, Kochkraft durch KMA, Clara Haberkamp Trio u.a. Die Förderung klingt interessant? Die nächste Antragsphase steht bereits vor der Tür! Bis 11.10.2023 können wieder Anträge gestellt werden. Die Initiative Musik bietet telefonische Beratungszeiten und hin und wieder gibt es Infocalls zur Antragsstellung.
Auch die Infrastrukturförderung geht demnächst in die nächste Runde: Vom 2. – 23.10.2023 nimmt die Infrastrukturförderung wieder Anträge für Projekte an, die nachhaltige Rahmenbedingungen in der Musikbranche schaffen. Insider-Tipp: Wer Einblicke hinter die Kulissen bekommen will, dem sei die Podcast-Folge aus Hip Hop Lebt #11 ans Herz gelegt. Christiane Müller aus dem Team Strukturförderung gibt darin einen tollen Überblick, wie die Gewerke der Initiative Musik funktionieren sowie viele nützliche Tipps für eure Antragstellung. Oder ihr kommt direkt zur Beatcon in Duisburg am 7. & 8.10.2023, wo ihr ein Panel rund um die Förderung von Musiker*innen und Producer*innen erleben und ihr die Teams der Strukturförderung und der Künstler*innenförderung persönlich kennenlernen könnt.
Neue Reihe „Mouson Mini Music“: elternverträgliche Kinderkonzerte in Frankfurt
Schweizer ZKB Jazzpreis geht in die nächste Runde
Seit 21 Jahren fördert die Zürcher Kantonalbank junge, innovative Schweizer Bands mit dem ZKB Jazzpreis im Moods. Er soll die Vielfalt der Schweizer Jazz-Szene bereichern. Mittlerweile gilt er als wichtige Förderinstitution und ist aus der Schweizer Jazz-Agenda nicht mehr wegzudenken, viele ausgezeichnete Bands wurden in die prioritäre Jazz-Förderung der Stiftung Pro Helvetia aufgenommen, womit sie auch in der internationalen Jazz-Szene Beachtung und Anerkennung fanden. Ende September geht er mit den nominierten Bands Momotrope, ARBRE, Knobil (Foto) u.a. in die nächste Runde. „Noch nie hatten wir so viele Interessent*innen für die Teilnahme am ZKB Jazzpreis wie in diesem Jahr“, heißt es in der Pressemitteilung. „Aus den rund 45 Anmeldungen wurden sechs Formationen ausgewählt, die die Vielseitigkeit und die Qualität der jungen Schweizer Jazzszene repräsentieren.“ Jeweils zwei nominierte Bands stehen vom 24. bis 26. September auf der Bühne im Zürcher Jazzclub Moods, im Anschluss an das letzte Konzert benennt die Jury die zwei Bands, die in einem Finalkonzert am 28. September um den Gewinn des mit insgesamt 20.000 Schweizer Franken dotierten ZKB Jazzpreis spielen. Zum Abschluss der diesjährigen Preisrunde tritt am 29. September noch das Elina Duni Trio mit Abou-Khalil auf.