Filmtipp: „Indonesien – Heavy Metal und Kopftuch“ (ARTE)

Einen sehenswerten Dokumentarfilm von Chloé Rémond und Yann Varenne gibt es derzeit in der ARTE-Mediathek zu sehen. Der 24-minütige Film „Indonesien – Heavy Metal und Kopftuch“ beschäftigt sich mit der Heavy Metal-Szene Indonesiens und beleuchtet die Spannungsfelder, in denen sich junge Gitarristinnen in einer überwiegend streng muslimischen Gesellschaft bewegen, aber auch die Anfeindungen, denen sie sich im Netz ausgesetzt sehen.

Unter der Herrschaft des Diktators Suharto war Heavy Metal in Indoesien natürlich verboten. Aber schon damals entwickelte sich eine Untergrundszene von Fans und Bands, angeregt durch den Erfolg von Black Sabbath und ihre noch härteren Nachfolger. Heute spielen in Indonesien 1500 Bands Heavy Metal, und seit der neue Präsident sich als Metal-Fan outete, fühlen sie sich alle endlich richtig akzeptiert – vor allem auch die Frauen mit ihren E-Gitarren im größten muslimischen Land der Welt. Nur in der Region Banda Aceh ist Metal bis heute verboten – dort herrscht das islamische Recht, die Scharia. Den tief doktrinären Fundamentalisten dort erscheint beinahe jede weltliche Musik als pure Gotteslästerung. Aber trotz alledem: Metal goes East seit vielen Jahren, auch und gerade in muslimischen Ländern. Die neuen Bands vereinen die westliche Musik mit ihren musikalischen Traditionen. Und in den Konzertpausen beten sie in Indonesien alle zusammen, wie es eben vorgeschrieben ist im Islam. Die Reportage stellt drei dieser Speed-Gitarristinnen in Indonesien vor.

10.05.2018

Teilnehmende Bands des 14. PopCamp-Jahrgangs stehen fest

Am vergangenen Wochenende hat in der CD-Kaserne in Celle das PopCamp Live-Audit 2018 stattgefunden. Hier stellten sich die acht Bands vor, die im März von einem Jury-team in Berlin ausgewählt wurden. Beim Live-Audit präsentierten sich die Bands in einem 20-Minuten-Auftritt auf der Bühne und gingen dann für 30 Minuten ins Gespräch mit der Jury. Nun stehen fünf Bands als Teilnehmer des 14. PopCamp-Jahrgangs fest. Das künstlerische Spektrum reicht von Pop und Alternative/Independent über Techno/Electronic bis hin zu World/Ethno Pop. Dabei ist z.B. das Electronic Sound-Collective HAIÓN aus Osnabrück, außerdem nimmt die Mannheimer Band MADANII (Foto re: Leif Blumensammler) am Förderprogramm teil, die jüngst in der Newcomer-Hotlist des Musikexpress genannt wurde. Im Dialog mit den Musiker*innen stellt das PopCamp-Team jetzt ein Dozententeam zusammen, welches in zwei je einwöchigen Arbeitsphasen im September und November mit den Bands an den nächsten Karriereschritten arbeitet. Im Anschluss an die zweite Arbeitsphase wird am 16. November 2018 das große gemeinsame Konzert im Pfefferberg Haus 13 in Berlin präsentiert.

PopCamp ist ein Projekt des Deutschen Musikrates und wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL) gefördert.

09.05.2018

create music NRW fördert junge Bands

 Die ersten Studioaufnahmen und Videoproduktionen sind gerade für junge Bands nur schwer zu finanzieren. Hier setzt die neue Bandförderung des Projekts create music NRW an: Noch bis Dienstag, 15. Mai, können sich Bands um den Zuschuss in Höhe von 300.-€ bewerben.  Angesprochen sind ausdrücklich junge Bands aus Nordrhein-Westfalen, die ihre ersten eigenen Vorhaben durchführen möchten. Sie können sich mit Projekten bewerben, die die Band in ihrer Entwicklung voranbringen und mindestens 500.-€ kosten. Nach Bewerbungsschluss entscheidet das Projektteam von create music NRW in Abstimmung mit den im Land verteilten Kooperationspartnern über die Förderung. Es ist der erste Durchlauf der neuaufgelegten Bandförderung. Künftig wird das beim Kultursekretariat NRW Gütersloh angesiedelte Projekt zweimal jährlich Zuschüsse an ausgewählte Bands auszahlen.
09.05.2018

Lehrgang Musikpädagogik für Zugewanderte startet

Wie können zugewanderte Musiker*innen musikpädagogisch tätig sein? Woher können Sie eine Anerkennung bekommen? Ein neuer Lehrgang, der von der Landesmusikakademie NRW und der Hochschule für Musik und Tanz Köln verantwortet wird, verschafft hier Abhilfe. Hier werden pädagogische Fähigkeiten, Einblick in musikpädagogische Strukturen in Deutschland und Selbstmanagement-Kenntnisse vermittelt. Eingeladen sind in Deutschland lebende künstlerisch aktive Musiker*innen aus dem afrikanischen, asiatischen, lateinamerikanischen und orientalischen Kulturraum, unabhängig von dem jeweiligen Instrument. Sowohl kürzlich geflüchtete als auch schon lange hier lebende Menschen mit Migrationshintergrund sind angesprochen.

Der Lehrgang dauert vom 28. September 2018 bis Juli 2019 und findet alle zwei Wochen am Freitagnachmittag an der Kölner Musikhochschule sowie an zwei Wochenenden an der Landesmusikakademie NRW in Heek (Münsterland) statt. Im Vordergrund stehen die Fächer Musikpädagogik, Musiklehre und Selbstmanagement. Voraussetzung für die Teilnahme sind eine langjährige Praxis auf professionellem künstlerischen Niveau, pädagogische Vorerfahrung und gute Deutschkenntnisse. Es entstehen nur Kosten für Unterkunft/Verpflegung für die beiden Intensivwochenenden, ansonsten ist der Lehrgang kostenlos. Auf Antrag können auch diese Kosten erlassen werden, ebenso kann in Einzelfällen Unterstützung für die Fahrtkosten zu den Veranstaltungen organisiert werden. Anmeldungen sind bis 15.07.18 bei der Landesmusikakademie NRW möglich.

09.05.2018

Offener Brief wehrt sich gegen ungerechte Stipendien-Vergabe des Berliner Senats

Ein offener Brief von Prof. Dr Zorka Wollny kritisiert das Ergebnis der aktuellen Auswahl der Arbeitsstipendien im Bereich Neue Musik/Klangkunst des Berliner Senats, die nur 3 von 20 Stipendien an Künstlerinnen vergeben hat, obwohl der Anteil der Bewerberinnen 39% betrug. Zwar gingen im Vorjahr 8 von 19 Stipendien an Frauen, jedoch sieht die Gesamtbilanz eher mau aus: Von 2007-2018 erhielten 180 Musiker, aber nur 60 Musikerinnen die Förderungen „Kompositionsstipendium“ und „Kulturaustauschstipendium“ des Berliner Senats (d.h. 75% Musiker, 25% Musikerinnen). Die Petition fordert deshalb, weitere Mittel für sieben Stipendien an weibliche Künstlerinnen und Kuratorinnen freizustellen und für zukünftige Ausschreibungen eine verbindliche Quote von 50 % festzulegen, um der großen Zahl der in Berlin lebenden und international anerkannten Künstlerinnen gerecht zu werden und eine Chancengleichheit herzustellen. Der offene Brief richtet sich an den Senator für Kultur und Europa Dr. Klaus Lederer und kann noch bis Mitte Juni hier unterzeichnet werden.

09.05.2018

35. Treffen junge Musik-Szene sucht junge Nachwuchsmusiker*innen

Das 35. Treffen junge Musik-Szene findet vom 7. bis 12. November 2018 in Berlin statt und ist der Preis eines bundesweiten Wettbewerbs für junge Nachwuchsmusiker*innen zwischen 11 und 21 Jahren. Eine unabhängige Jury wählt ca. zehn Solist*innen, Duos oder Bands mit je einem Song aus. Die Preisträger*innen spielen ihre ausgewählten Songs in einem gemeinsamen Konzert vor Publikum. Ihr Augenmerk legt die Jury nicht auf die Qualität oder Bearbeitung der Aufnahme, sondern ob die Songs etwas erzählen und wie sie musikalisch arrangiert sind und interpretiert werden. Alle Sprachen und Genres sind erlaubt.

Bewerbt Euch mit einer unbearbeiteten Aufnahme aus dem Proberaum oder von einem Auftritt. Ob die Aufnahmen mit dem Handy oder im Studio gemacht wurden ist nicht entscheidend. Bewerbungsschluss: 31.07.2018.

08.05.2018

Singer-/Songwriter*innen für „Voice & Beats“ gesucht

Am Mittwoch, 16. Mai findet zusammen mit Fuchs & Krüml das nächste „Voice & Beats“ in der Villa BarRock Ludwigsburg statt. Dabei handelt es sich um eine Veranstaltungsreihe im Rahmen des Projekts „Connect Ludwigsburg“, das neu in Deutschland angekommenen Menschen und einheimischen Bürger*innen Begegnungen ermöglichen soll. Ins Leben gerufen wurde „Connect Ludwigsburg“ von Mitarbeiter*innen der Abteilung Jugend des städtischen Fachbereichs Bildung und Familie. Abgerundet wird das Konzert von einem neuen Angebot mit dem Namen „Open Decks“: Zwei Plattenspieler und ein Mixer stehen vor Ort zur Verfügung; Newcomer-DJs können ihre Controller, Laptops oder Schallplatten mitbringen. Neben der Musik bietet die Veranstaltung die Möglichkeit, bei Tischkicker und Gesellschaftsspielen neue Leute kennenzulernen.
Aufruf in eigener Sache: Singer-/Songwriter*innen können sich gerne für einen Auftritt bei Voice & Beats melden, es gibt eine kleine Gage, den Verdienst aus dem Hut und Spritgeld. Schreibt einfach an Laura: ed.tr1731943588agttu1731943588ts-no1731943588iger@17319435886am-p1731943588op1731943588.
08.05.2018

Tagung „Building a Feminist Internet“ 26.06.18 Berlin

Es heißt, auf dem Land gehen die Uhren langsamer, und für das Internet trifft das definitiv zu. Denn dank der Bundesregierung reicht das Breitbandkabel nur bis zur nächst größeren Stadt, wenn überhaupt. Sollen die Leute also mehr bezahlen, wenn sie eine schnellere Verbindung wollen? Doch damit schrumpfen Handlungsräume und Teilhabe für Geringverdienende, ja zumeist Frauen*, weiter. Grundsätzlich gilt: das Internet und seine Technologien sind ein Spiegel der gesellschaftlichen Macht- und Herrschaftsstrukturen, also auch durchdrungen von Sexismus, Rassismus, Homo- und Transphobie. Inklusion bleibt die Ausnahme, und Hassreden insbesondere gegen Frauen*, Schwarze Frauen und People of Color sind alltäglich genauso wie Trans*- und/oder Homophobie. Doch aus feministischer Perspektive sollte für ein Internet gekämpft werden, das inklusiv, bezahlbar und vor allem nutzbar ist im Streit für ein gerechtes und gewaltfreies Miteinander. Die Heinrich-Böll-Stiftung veranstaltet zu diesem Thema am 26. Juni die Tagung „Building a Feminist Internet. Feministische Netzpolitik in der Praxis“ in Berlin mit Workshops, Lectures und Abendpanel von 14-21 Uhr. Auf der Tagung werden netzpolitische Handlungsfelder (wie zum Beispiel die Regulierung von Algorithmen oder Digitaler Gewalt, die fehlende Diversität in Tech-Unternehmen) mit feministischen Diskussionen zusammengebracht. Es geht um Theorie und Praxis.

Veranstaltungsort: Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin

Nähere Informationen zu Programm und Ablauf gibt es in Kürze. Der Eintritt ist frei. Interessierte können sich hier anmelden.

08.05.2018

Videochannel von Positive Tascha featured Frauen der Musikbranche

Die Musikerin und Youtuberin Natascha Bell aka positive tascha will auf ihrem Channel nicht nur ihre eigenen Tracks vorstellen, sondern auch anderen Musikerinnen eine Plattform bieten. Jeden zweiten Monat lädt sie Kolleginnen zu sog. positive sessions und einem Gespräch ein und veröffentlicht das Treffen im Internet. Das Besondere: das Konzept sieht vor, Lieder, die im Original von Frauen gesungen wurden, ausschließlich mit Loopstation und Kinder-Keyboards zu covern. Einen daraus entstandenen Mitschnitt hat sie jetzt von ihrem Treffen mit Sissip aus Berlin ins Netz gestellt: positive session #2.

Positive session #1 aus der Reihe stammt von ihr selbst und covert den Song What I am von Edie Brickell. Weitere Gäste sind bisher Louka aus Berlin und Elin Bell aus Hamburg.

08.05.2018

Tagung „Aufklärung! Musik und Geschlecht im 18. Jahrhundert“ 24.-27.05.18

Subjektivität und Individualität, Empfindsamkeit, Galanterie und Natürlichkeit – der Bedeutungszuwachs sozialer Formationen wie der (Klein)Familie, des Freundschaftsbundes, der Geselligkeit, neue publizistische Diskurse, die Verbreiterung der bürgerlichen Musikkultur, medizinische Diskurse wie die

Entdeckung des Nervensystems – die Differenzdiskurse der Aufklärung: Musik und Geschlecht sind Teil der mentalitätsgeschichtlichen und sozialen Wandlungsprozesse des 18. Jahrhunderts und werden zugleich von diesen geprägt. Diesem Konnex wird die internationale Tagung „Aufklärung! Musik und Geschlecht im 18. Jahrhundert“ nachgehen, die vom 24. – 27. Mai 2018 im Institut für Historische Musikwissenschaft in Hamburg von der Fachgruppe Frauen- und Genderstudien der Gesellschaft für Musikforschung veranstaltet wird. Am Ende des reichhaltigen Programms steht ein Round Table mit Beatrix Borchert (Hamburg), Nina Noeske (Hamburg), Corinna Herr (Bochum) u.a. Der Eintritt ist frei.

Veranstaltungsort: Institut für Historische Musikwissenschaft, Neue Rabenstr. 13, 20354 Hamburg

07.05.2018

50plus Musikfestival in der Schweiz sucht Musiker*innen

ProMusicante, die etwas andere Musikschule für Erwachsene, bietet rund ums Jahr ein vielfältiges Kursprogramm für Musikinteressierte in der Schweiz. Vom 28. bis 30. Sept 2018 organisiert sie außerdem das dritte 50plus Musik-Festival in Rapperswil-Jona. Musizierende und Singende sind eingeladen, im historischen Haus der Musik vor einem interessierten Publikum aufzutreten. Infos zu Ablauf und Anmeldung findet Ihr hier. Anmeldeschluss: 13.07.2018

07.05.2018

Junger Münchner Jazzpreis 2018

In diesem Jahr schreibt mucjazz den Jungen Münchner Jazz Preis (JMJP) zum 6. Mal aus. Bewerben können sich Jazzmusiker*innen, die zum Zeitpunkt der Bewerbungsfrist nicht älter als 28 Jahre alt sind und ihren Wohnsitz in Deutschland haben. Aussagekräftige Unterlagen inklusive Tonproben können bis 29.06.2018 eingesandt werden: erbeten werden eine Info mit den Kontaktdaten sowie 6 identische Exemplare einer anonymisierten CD (blank) mit insgesamt max. 20 minütigen Musikproben. Aus allen fristgerecht eingegangenen Bewerbungen wählt die Fachjury die 3 besten Bewerber*innen im sog. „blind fold“-Verfahren aus und lädt sie zum Final-Konzert am 09.11.2018 nach München in den Jazzclub Unterfahrt ein, bei dem sie im Rahmen eines Konzertes um den 1. Platz spielen. Der Preis ist insgesamt  mit 6000.-€ dotiert, zusätzlich wird ein mit 500.-€ dotierter Solistenpreis vergeben. Das Konzertfinale findet in Kooperation mit BR Klassik statt und wird vom BR aufgenommen.

Hier geht es zu den Bewerbungsbedingungen.

07.05.2018