Landgericht Hannover entscheidet gegen Ticketzweitmarkt

Der Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV) hat ein Urteil gegen die Ticket-Zweitmarkt-Plattform Ticketbande erwirkt. Am 21. Januar 2019 stufte der Kartellsenat des Landgerichts Hannover das Bereitstellen von Verkaufsangeboten für Konzerttickets zu einem Preis von mehr als 25 % über dem Normalpreis als wettbewerbswidrig ein. Dies gelte jedenfalls dann, wenn die Eintrittskarten mit einer Weiterverkaufsverbotsklausel und einer Leerzeile für die Eintragung des Namens des Kartenerwerbers versehen seien.

Rechtsanwalt Dr. Johannes Ulbricht von der Kanzlei Michow und Ulbricht, der das Verfahren für den Veranstalterverband geführt hat: „Das Urteil beseitigt endlich eine entscheidende Grauzone beim Ticketverkauf. Es bringt die Veranstalter ein großes Stück weiter beim Kampf gegen den kommerziellen Ticketzweitmarkt-Handel.“ Das Weiterverkaufsverbot entfalte unabhängig davon seine Wirkung, ob der Name tatsächlich in die Leerzeile eingetragen wurde oder der Namensaufdruck beim Einlass kontrolliert und durchgesetzt wird.

Auch die sonstigen Einwände der Ticket-Zweitmarkt-Plattform gegen die Wirksamkeit des Weiterverkaufsverbots habe das Gericht zurückgewiesen. „Entscheidend sei auch“ so Ulbricht, „dass die Ticket-Zweitmarkt-Plattform im Falle einer Verletzung des Weiterverkaufsverbots selbst voll haftbar sei und sich nicht etwa auf ein Verschulden des Verkäufers berufen kann.“

Dem Urteil käme zudem besondere Bedeutung zu, da es sich nicht lediglich um ein Verfahren des einstweiligen Rechtschutzes, sondern um ein Hauptsacheverfahren handele. „Der Senat hat die kartellrechtlichen Argumente sowie das Vorbringen der Gegenseite äußerst sorgfältig geprüft und im Ergebnis ein sehr zufriedenstellendes Urteil gefällt.“

Der BDKV kämpft seit Jahren mit umfassende Maßnahmen für die Unterbindung des gewerblichen Weiterverkaufs von Eintrittskarten und kündigte an, sein Ziel entschlossen weiterzuverfolgen. Der zunehmend ausufernde Handel sei nicht nur illegal sondern schädige gleichermaßen Künstler, Veranstalter und auch den Kartenkäufer.

Quelle: miz.org bdkv.de

31.01.2019

Projektstart: Chancengleichheit für Komponistinnen*

Anfang Januar 2019 startete am Archiv Frau und Musik Frankfurt/Main das von der Mariann Steegmann Foundation geförderte Projekt „Chancengleichheit für Komponistinnen*“. Das auf drei Jahre angelegte Projekt startet 2019 mit dem Sammlungsschwerpunkt Chorwerke von Komponistinnen*. In den kommenden zwei Jahren liegen die Schwerpunkte auf Werken für Kinder und Jugendliche sowie pädagogische Unterlagen für Schule und Musikunterricht (2020) und auf Werken für Holz- sowie Blechblasinstrumente (2021).

Werke von Komponistinnen* zu sammeln, aufzubewahren und an die musikinteressierte Öffentlichkeit zu vermitteln, ist seit seiner Gründung im Jahr 1979 das Hauptziel des Archivs Frau und Musik. Hier liegen zahlreiche Vor- und Nachlässe, u. a. von Barbara Heller (geb. 1936), Tsippi Fleischer (geb. 1946), Violeta Dinescu (geb. 1953) und Felicitas Kukuck (1914–2001), die im Rahmen des Projekts für die Wissenschaft und Öffentlichkeit aufbereitet werden sollen. Zentral hierbei ist eine klare Positionierung des Archivs in der Kultur- und Bildungslandschaft der Stadt Frankfurt sowie der Austausch mit anderen Einrichtungen im Bereich der musikwissenschaftlichen Frauen- und Geschlechterforschung bundesweit sowie international.

Der bisherige Bestand des Archivs soll durch nutzungsfreundliche, informative Repertoirelisten aufbereitet und durch neue Anschaffungen erweitert werden. Im ersten Jahr werden Chorwerke von Komponistinnen* in jeglicher Besetzung (min. 2-stimmig) und von jeglichem Umfang, d. h. für gemischte Chöre, Frauen-, Männer- und Kinderchöre, a cappella und mit Instrumentalbegleitung, insbesondere auch Chor- und Orchesterwerke gesammelt. Dazu soll weiteres Begleitmaterial, z. B. Plakate und Programmhefte von Chorkonzerten mit überwiegendem Anteil an Chormusik von Frauen, aber auch  Publikationen zur Geschichte von Mädchen- und Frauenchören, Frauen in Singbewegungen sowie Chorleiterinnen gesammelt werden. Darüber hinaus wird es Austauschtreffen mit Multiplikator*innen – 2019 mit Chorleiter*innen – geben. Es wird angestrebt, dass ausgewählte Werke durch Konzerte hörbar gemacht werden.  Einzelne Fundstücke aus den Vor- und Nachlässen des Archivs werden in wissenschaftlichen Fachzeitschriften und auf Konferenzen präsentiert. Darüber hinaus werden musikwissenschaftliche Essays, 2019 zum Thema Chorwerke von Komponistinnen*, für die Website des Archivs erarbeitet.

Das Projekt richtet sich insbesondere auch an die junge Generation (Nachwuchsforscher*innen, junge Komponistinnen*, Schüler*innen), die dazu angeregt werden soll, sich mit der Musik von Frauen zu beschäftigen, diese zunächst wahrzunehmen und kennenzulernen und schließlich auch zu musizieren und zu erforschen. Letztendlich können und sollen Nutzer*innen auf lange Sicht als Multiplikator*innen wirken und zur Chancengleichheit für Komponistinnen* beitragen.

30.01.2019

Musikbusiness-Mentoring Programm „Doppelkopf“: jetzt bewerben!

RockCitys Musik-Mentoring-Programm „Doppelkopf“ möchte auch 2019 wieder Branchenneulinge mit Profis zusammenbringen und bietet neben dem persönlichen Support ausgewählter Mentor*innen für die Mentees Workshops, Meet-Ups und Vernetzungs-Treffen. Erfahrene Musikprofis stehen bereit, um ihre Kenntnisse, Strategien und Kontakte an den Nachwuchs weiterzugeben. Bewerben können sich Berufsstarter*innen aus den Bereichen Booking, Komposition von Werbe- & Filmmusik, Label, Live, Management, Produktion, PR & Marketing, Selbstvermarktung, professionelles Songwriting, Verlag, Vertrieb, u.a. Der Verein vergibt 15 Plätze unter allen Bewerber*innen und wählt Mentor*innen aus, die den Mentees bei ihren konkreten Zielsetzungen über acht Monate mit Rat und Expertise unter die Arme greifen. Die Teilnahme am Programm kostet für Mentees 149.-€. Bewerbungsschluss: 15. März 2019

 

28.01.2019

106Hz lädt zur Diskussion über die „Männerdomäne Musikbusiness“

Kalender gezückt und weitersagen! Heute am Montag, den 28. Januar, findet in den 106Hz Studios von 18-22 Uhr eine Diskussion zur „Männerdomäne Musikbusiness“ statt. Eingeladen sind Andrea Rothaug (Geschäftsführerin RockCity Hamburg) und Nina Graf aka Miu (Vorstand RC), die vor allem die Frage diskutieren werden, wie die Musikbranche weiblicher werden kann.

Veranstaltungsort: 106Hz, Heinrich-Hertz-Straße 106, 22083 Hamburg

28.01.2019

Filmmusiktipp: „Die Schule auf dem Zauberberg“

Wie sich Schüler*innen einer Schweizer Eliteschule fühlen, die im Überfluss aufwachsen und zu globalen Führungskräften ausgebildet werden sollen, vermittelt der Dokumentarfilm „Die Schule auf dem Zauberberg“ von Radek Wegrzyn (D 2018, 90 Min.), der ab 28.02.2019 in deutschen Kinos zu sehen ist. Der Film ermöglicht uns den Blick auf eine Welt, von der wir selten etwas erfahren: Die Welt der extrem überprivilegierten Jugend. „Wir haben vielleicht viel Geld, aber am Ende sehnen wir uns doch alle nach dem Gleichen: Anerkennung unserer Eltern“. Die Filmmusik dieses berührenden Films stammt zum großen Teil von der Komponistin und Produzentin Octavia Gloggengießer und ist schon allein deshalb empfehlenswert.

28.01.2019

CfP Music and Media

Das 11. Treffen der International Musicological Society’s (IMS) Study Group Music and Media (MaM) wird vom 07.-09.06.2019 in Växjö, Schweden stattfinden und hat das Thema „Sounds of Mass Media: Music in Journalism and Propaganda“. Bis zum 15.03.2019 können noch Vorschläge für Beiträge eingereicht werden.

28.01.2019

Soulsängerinnen suchen Band im Ruhrgebiet

„Zwei ambitionierte erfahrene Soul-Sängerinnen (Janet und Aurora) suchen zwecks Bandneugründung Musiker*innen im Ruhrgebiet: E-Gitarre, Rhythmus-Gitarre, Bass, Schlagzeug, Keyboard, Saxophon, gerne auch Bläser. Musikalisch soll es in die Richtung rockiger Soul mit modernen R&B-, Pop- und Blues-Einflüssen gehen. Wir wollen nah am Original covern (kein Mainstream) und auch unsere eigenen Songs spielen, die in dieselbe Richtung gehen. Eine Setliste mit bereits 20 Stücken steht fest. Ein Songbeispiel wäre von Joss Stone „The High Road“.

Bei Interesse bitte PN an Janet Singer.

28.01.2019

29. Frankfurter Jazzstipendium an Jazztalent zu vergeben

In diesem Jahr vergibt das Dezernat Kultur und Wissenschaft das 29. Frankfurter Jazzstipendium. Musiker*innen aus Frankfurt und näherer Umgebung können sich ab sofort für das mit 10 000.-€ dotierte Stipendium bewerben. Es gibt keine Altersbegrenzung. Bewerber*innen sollten sich erkennbar den verschiedenen stilistischen Formen des Jazz, einschließlich experimenteller Richtungen, zuordnen lassen. Sie sollten in der Lage sein, ein Programm von mindestens dreißig Minuten live vor Publikum präsentieren zu können. Das Jazzstipendium kann für jegliche Art der künstlerischen Weiterentwicklung im Bereich Jazz, wie beispielsweise die Teilnahme an einem Workshop oder Meisterkurs beantragt werden.

Bewerbungen sind sowohl von Einzelpersonen wie von Gruppen möglich. Musiker*innen können das Stipendium bis zu dreimal erhalten, davon nur einmal als Solist*in. Voraussetzung für eine Bewerbung sind eine musikalische Ausbildung oder Qualifikationen mit Schwerpunkt Jazz sowie der Nachweis einer entsprechenden Praxis. Dazu muss ein ausgefüllter Bewerbungsbogen und eine CD, mit maximal drei Musikstücken vorgelegt werden. Eine unabhängige Jury entscheidet aus den eingesandten Beiträgen über die Vergabe des Frankfurter Jazzstipendiums. Nicht bewerben können sich Mitarbeiter*innen des Kulturdezernats der Stadt Frankfurt, Jury-Mitglieder und nahe Verwandte beider Gruppen. Die Bewerbungen müssen bis zum 1. März 2019 eingegangen sein. Die Vergabe erfolgt voraussichtlich am 15. Mai 2019.

Bewerbungsunterlagen können beim Kulturamt Frankfurt am Main, Brückenstraße 3-7, 60594 Frankfurt am Main angefordert werden. Mehr Informationen gibt es bei Irmgard Tennagels unter der Telefonnummer 069 – 212 3 84 24 oder per E-Mail unter: ed.tr1744889502ufkna1744889502rf-td1744889502ats@z1744889502zaj.m1744889502uidne1744889502pitss1744889502tiebr1744889502a1744889502.

24.01.2019

Singer-/Songwriter Slam & One World Session in Osnabrück

Am 03.10. und 21.11.2019 veranstaltet die Lagerhalle Osnabrück wieder zwei Singer-/Songwriter Slams, für die sich noch interessierte Musiker*innen bewerben können. Hier geht es zur Anmeldung.

Außerdem gibt es jeden 1. Mittwoch im Monat eine One World Session im Spitzboden der Lagerhalle, zu der Musiker*innen herzlich eingeladen sind. Die Februar Session am 06.02. wird eröffnet von La Pie Voleuse, die mit handgemachtem Akustik-Swing mit osteuropäischen Einflüssen, einer Prise Bluegrass und tanzbaren Rhythmen den Anfang machen. Anschließend sind, wie immer, alle Gäste und Musikliebhaber*innen zum Jammen, Musizieren und Lauschen eingeladen.

In dem Kooperationsprojekt der Musik- und Kunstschule, der Lagerhalle, Exil – Osnabrücker Zentrum für Flüchtlinge und dem Welcome Board soll nicht nur ein ungezwungener, gemütlicher und anregender musikalischer Abend geschaffen werden, sondern auch ein Begegnungsort der Kulturen.
Jede*r kann mit seinem Instrument vorbei kommen und mitmachen. Auch nicht musizierende Gäste sind herzlich willkommen. Kontakt

24.01.2019

Wettbewerb sucht „Neue Therapie-Instrumente“

Die Messe Frankfurt und die Deutsche Musiktherapeutische Gesellschaft (DMtG) schreiben zur Musikmesse 2019 den Wettbewerb „Neue Therapie-Instrumente“ aus. Instrumentenbauer*innen, Künstler*innen und Musiktherapeut*innen sind eingeladen, im Rahmen des Wettbewerbs Ideen für neue Instrumente und Klänge zu entwickeln und umzusetzen. Die Verleihung findet im Rahmen der Musikmesse im April 2019 statt. Der Preis ist mit 2.000.-€ dotiert. 

Der Wettbewerb zeichnet nicht nur handwerklich erstellte Therapie-Instrumente aus, sondern auch neue digitale Anwendungen wie Musik-Apps. Voraussetzung ist, dass die Produkte für den Einsatz in der Musiktherapie in ihren vielfältigen Bereichen einsetzbar und hilfreich sind. Das können Entwicklungen sein, die leicht handhabbar sind, einen besonderen Aufforderungscharakter haben, beeindruckende Erfahrungen auslösen oder Menschen mit Beeinträchtigungen den Zugang zur Musik erleichtern.

Eine Jury aus Musiktherapeut*innen, Musiker*innen und Instrumentenhersteller*innen wählt aus den Einreichungen die gelungensten Arbeiten aus. Endscheidend in der Begutachtung sind Kriterien wie Originalität, Design, Handhabbarkeit und das Potenzial für den therapeutischen Einsatz. Einreichungsschluss für einen Prototypen inkl. Produktinformation ist der 31. Januar 2019.

23.01.2019

Buchtipp: „Musikpraxis und ein gutes Leben“

In der nordamerikanischen und der deutschen Musikpädagogik gibt es seit einigen Jahrzehnten eine Diskussion darüber, ob Musikunterricht junge Menschen dazu befähigen kann, ein gutes Leben zu führen. Eine Neuerscheinung hat sich im September letzten Jahres daran gemacht, an diese Diskussion anzuknüpfen: „Musikpraxis und ein gutes Leben – Welchen Wert haben ethische Konzeptionen eines guten Lebens für die Musikpädagogik?“ von Daniela Bartels. Ethische Schriften von Aristoteles, Hannah Arendt, Martha C. Nussbaum und Wilhelm Schmid bilden dabei die theoretische Grundlage für vier zentrale Themen, die in einem guten Leben und im Rahmen von Musikpraxis ins Zentrum rücken können: ästhetische Wahrnehmung, Selbstgestaltung, Gestaltung von Beziehungen und Wahlfreiheit. Die Autorin Daniela Bartels thematisiert u.a. die folgenden Fragen: Warum und unter welchen Bedingungen kann das Musizieren als ein Bestandteil eines guten Lebens aufgefasst werden? Aus welchen Gründen ist es lohnenswert, dass Menschen in musikpädagogischen Leitungspositionen neben musikalischen auch ethische Ziele verfolgen? Sie kommt dabei zu folgendem Schluss: Wenn miteinander musizierende Menschen diese Fragen im Blick haben, dann rückt die Musik dabei keinesfalls in den Hintergrund – aber sie wird anders klingen.

186 Seiten | ISBN 978-3-95786-156-6 | 29,80 €        

23.01.2019

Tonkünstlerverband gibt Leitlinie für Honorarverhandlungen heraus

Der Tonkünstlerverband Baden-Württemberg hat Ende letzten Jahres Honorarstandards veröffentlicht, die für Selbständige im pädagogischen und künstlerischen freien Musikberuf als Leitlinie für Honorarverhandlungen dienen sollen. Sie sollen zur Orientierung bei der eigenen Preisgestaltung und als Referenz für Auftraggeber*innen dienen. Die Zahlen entstanden nach ausführlicher Recherche und im Austausch mit anderen Verbänden im Musikbereich, wie etwa ver.di Musik, artbutfair oder der Deutschen Orchestervereinigung (DOV).

23.01.2019