Fachgespräch in Düsseldorf thematisiert faire Erlösmodelle für Musiker*innen
Wer für eine Medienproduktion Musik schreibt, hat oft das Gefühl, jedes Recht für wenig Geld abzugeben. Auch wer seine Musik über einen Verlag oder ein Label verkaufen will, begegnet seinem Werk zuweilen schon im Netz, wo sie längst gratis verbreitet wird. Digitale Distribution will kontrolliert sein, sonst wird man schnell von ihr rechts überholt und ein Erlösmodell sichert sie nicht. Das Live-Geschäft kennt kaum weniger Tücken. Zwischen Club und Festival-Bühne saugt so manche Pflichtabgabe und das selbst investierte Marketing die Auftrittshonorare wieder ab.
Welche Erlösmodelle funktionieren aktuell für Musiker*innen? Was müsste geändert werden, damit mehr Kreative von einer breiteren Vielfalt an Geschäftsmodellen leben können? In Praxisbeispielen, Fachvorträgen und Diskussionsrunden gehen Akteure der Musikbranche am 12. November 2019, 16:30–20 Uhr, im Düsseldorfer Gerhart-Hauptmann-Haus Lösungsansätzen nach. Die Veranstaltung richtet sich an Kreativschaffende aller musikalischen Genres und an branchenübergreifende Akteure und Institutionen.
Aus den Referats- und Diskussionsthemen:
- Musik komponieren für Film und Fernsehen
- Lizensierung und juristische Rahmenbedingungen
- Live is Life? Als Pop-Act zwischen Studio und Club
- … zwischen Heimstudio und Bühne, Plattenladen und Plattform, DeHoGa und GEMA
- Clubmusik zwischen Abendgage und Streamingerlösen
- Schlussdiskussion mit Minister Andreas Pinkwart: Der Musikmarkt und seine Akteur*innen in NRW. Wo ist (politischer) Handlungsbedarf?
Gesellschaft für Popularmusikforschung schreibt Förderpreis 2019 aus
Nachwuchs-Pop-Wissenschaftler*innen aufgepasst! Zum zehnten Mal schreibt die GfPM (Gesellschaft für Popularmusikforschung) einen Förderpreis für junge Wissenschaftler*innen für den besten deutschsprachigen Aufsatz auf dem Gebiet der Erforschung populärer Musik aus. Thematisch und methodisch sind keine Grenzen gesetzt, solange sich die Aufsätze mit populärer Musik im weiteren Sinne (d.h. auch Jazz, Schlager, Musical etc.) befassen. Die Jury des Preises, die aus dem Wissenschaftlichen Beirat der GfPM besteht, bewertet vor allem die innovative, originelle Thematik, die einwandfreie Methodik und die gelungene sprachliche Form der Texte. Voraussetzung für eine Berücksichtigung der Einreichung ist, dass der Artikel bisher noch nicht veröffentlicht wurde und der GfPM das Erstveröffentlichungsrecht eingeräumt wird. Teilnehmer*innen sollten sich noch in der Qualifikationsphase (BA bis frühe Postdoc-Phase) befinden. Die Mitgliedschaft in der GfPM ist keine Voraussetzung für die Teilnahme, gleichwohl richtet sich diese Ankündigung auch an den wissenschaftlichen Nachwuchs aus den eigenen Reihen.
Die deutschsprachigen Aufsätze können bis zum 15. Dezember 2019 eingereicht werden. Die/den Gewinner*in erwartet ein Preisgeld von 300.-€, eine kostenlose Vereins-Mitgliedschaft über zwei Jahre und eine Veröffentlichung im hauseigenen Magazin.
Hamburger Stadtteilkulturpreis 2020 gestartet
Vorzeige-Kulturprojekte gesucht! Der mit 12.000.-€ dotierte Hamburger Stadtteilkulturpreis zeichnet erneut resonante Projekte und Programme aus. Bewerben können sich freie Träger der Kulturarbeit – kulturelle Initiativen, Zentren und Vereine – sowie Einzelpersonen, die sich in der Stadtteilkulturarbeit in Hamburg engagieren. Bewerbungsfrist: 10.12.2019.
Buchtipp: „“Sounds like a real man to me“ – Populäre Kultur, Musik und Männlichkeit“
In populärer Kultur ist Männlichkeit ein vielschichtiges Thema – hörbar und sichtbar in Sounds, Performances, Medien, Moden, Biographien, Szenen und (Selbst-)Inszenierungen. Was ist Männlichkeit? Zu dieser nicht (mehr) eindeutig zu beantwortenden Frage liefern populäre Musiken, Medien und Szenen diverse Aussagen und Darstellungen, mal eher traditionell, mal eher transgressiv, wobei sich durch Hautfarbe, sexuelle Orientierung, Herkunft oder Behinderung jeweils Bedeutungsverschiebungen ergeben. Anhand vielfältiger populärkultureller Phänomene bietet der Sammelband „„Sounds like a real man to me“ – Populäre Kultur, Musik und Männlichkeit“ (hrsg. von Laura P. Fleischer und Florian Heesch) aus der Reihe Geschlecht und Gesellschaft (Bd. 69) facettenreiche Einblicke in die aktuelle Männlichkeitsforschung der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften. Da gibt es z.B. einen Beitrag von Rosa Reitsamer und Rainer Prokop über Authentizität und Männlichkeit im österreichischen Hip Hop. Marion Gerards schreibt über Männlichkeitsinszenierungen von Musikern mit Behinderung, Katrin Losleben beleuchtet (Auto-)Biografien von Musiker_innen. Sarah Schauberger unternimmt eine ethnografische Erkundung zu Courtney Barnett. Der Sammelband richtet sich vor allem an Studierende und Dozierende der Gender Studies, Soziologie, Musikwissenschaft sowie der Kultur- und Medienwissenschaften.
Berlin schreibt Spartenoffene Förderung für Festivals und Reihen aus
Die Kulturverwaltung des Berliner Senats vergibt – vorbehaltlich verfügbarer Haushaltsmittel – Mittel zur Förderung von Festivals, Reihen und ähnlichen Vorhaben, die in Berlin realisiert und präsentiert werden. Mit den Mitteln sollen überwiegend Akteur*innen und Träger*innen der Freien Szene gefördert werden. Antragsberechtigt sind natürliche und juristische Personen, die in Berlin ansässig sind und professionell künstlerisch bzw. kuratorisch arbeiten. Gefördert werden Projekte und Programme, die im gegenwärtigen Fördertableau der Berliner Kulturverwaltung nicht oder nur ungenügend berücksichtigt werden können. Folgende Formate sind antragsberechtigt:
- Reihen, Serien (Abfolge von min. 3 Ausgaben)
- Festivals, die in Berlin entwickelt und sichtbar werden und Berliner Künstler*innen beteiligen
- Besondere Programmschwerpunkte
Es können nur Projekte gefördert werden, die noch nicht begonnen haben. In begründeten Fällen kann eine Förderung über zwei Jahre gewährt werden. Frühester Projektbeginn ist voraussichtlich März 2020. Die Bewerbungsfrist endet am 03. Dezember 2019 um 18:00 Uhr.
Dein Song für eine Welt – vielversprechende Top Five
Listen to Berlin Awards 2019: Die Preisträger*innen
Die Berlin Music Commission hat zum Auftakt der Musikkonferenz Most Wanted: Music (MW:M) die Preisträger*innen der Listen to Berlin Awards bekanntgegeben. Sie ehrt damit bereits zum vierten Mal Musiker*innen und prägende Akteur*innen der Berliner Musik-und Kreativbranche und deren herausragendes Engagement für Diversität in insgesamt neun Kategorien. Der Innovationspreis Musikvideo ging an Mine für das Video zu „90 Grad“, die beiden Jurypreise für besondere künstlerische Leistung gingen an NOSOYO und Shirley Holmes.
Der diesjährige Preis für Musikjournalismus ging an FluxFM-Mitgründerin und geschäftsführende Gesellschafterin Mona Rübsamen, die einen maßgeblichen Beitrag zur Entwicklung der Berliner Musikszene und der internationalen Strahlkraft von Berlin als Musikstadt leistet.
Der in diesem Jahr neu eingeführte Preis für Nachhaltigkeit ging an die Initiative Clubtopia / Future Party Lab, die von BUND Berlin und dem Verein clubliebe gegründet wurde. Unter dem Motto „Feste feiern und Umwelt schonen“ engagiert sich die Arbeitsgruppe für einen nachhaltigen und klimafreundlichen Wandel der Berliner Clubszene.
Die Berliner Musikerin und Labelmacherin Gudrun Gut wurde mit dem Preis für Förderung und Entwicklung der Berliner Musikszene ausgezeichnet. Neben ihrem eigenen Label Monika Enterprise gründete sie den oceanclub, der seit 1997 auf radioeins eine eigene Sendung hat. Zudem ist sie Mitgründerin des internationalen feministischen Netzwerks female:pressure, das Künstlerinnen aus den Bereichen elektronische Musik und digitale Kunst vereint.
Wir sagen herzlichen Glückwunsch!
Giga-Hertz-Preis für Éliane Radigue
Der Giga-Hertz-Preis des Karlsruher Zentrums für Kunst und Medien (ZKM) und des SWR Experimentalstudios geht in diesem Jahr an die französische Komponistin Éliane Radigue. Die Siebenundachtzigjährige wird am 23. November für ihr Lebenswerk als „Visionärin der elektronischen Musik“ ausgezeichnet. Schon früh habe sich Radigue in New York mit ihrer Arbeit an einem analogen Synthesizer emanzipiert, begründete die Jury ihre Entscheidung. Der Giga-Hertz-Preis für elektronische Musik wird seit 2007 vergeben und ist mit zehntausend Euro dotiert.
Quelle: F.A.Z.
Girl Put Your Records On #3 – Netzwerktreffen 14.11.2019 Stuttgart
Zusammen mit dem Kulturzentrum Merlin veranstaltet das Popbüro Region Stuttgart zum dritten Mal „Girl Put Your Records On“, ein Netzwerktreffen am 14.11.2019 ab 18 Uhr für und mit Frauen der regionalen Musikbranche. Eintritt frei!
Jetzt voten: Shirley Holmes für den Publikumspreis
Die Band Shirley Holmes ist als „first artist“ auf der neuen „listentoberlin:compilation“ der Berlin Music Commission zu hören – im Rahmen dieser Compilation wird ein Publikumspreis per Voting vergeben, wo ihr noch bis 01.11. für sie stimmen könnt. Die/der Gewinner*in wird bei der Awardshow am 05.11. und im Nachgang in den sozialen Medien bekanntgegeben.
Workshop „Neue Musik ist spielbar!“ 14. & 16.11.2019 @ HfMT Köln
An dem über 4 Jahre von der Europäischen Union geförderten Projekt Composer Collider Europe nehmen Kompositionsstudierende der Hochschule für Musik und Tanz Köln, der Aristotle University Thessaloniki und des Royal Conservatoire The Hague teil und erarbeiten in intensiven Projektphasen neue Werke mit dem Ensemble Musikfabrik. Am 16. November sind vier der Uraufführungen im Konzertsaal der HfMT zu erleben. Außerdem haben Musikinteressierte die Möglichkeit, selbst musizierend aktiv zu werden und an einem der spielBar Workshops teilzunehmen, die am 14. und 16. November in der Hochschule stattfinden: „Lernen Sie eine Musizierpraxis kennen, die keinespieltechnischen, sondern vor allem schöpferische und geistige Ansprüche an die Beteiligten stellt. Das Angebot richtet sich an Laien und Amateur*innen ohne besonderes Spezialwissen, ebenso wie an ausgebildete Musiker*innen, Musikpädagog*innen und Lehrer*innen, die neue Herangehensweisen des Musizierens und der Vermittlung kennenlernen möchten. Offenheit und Neugier genügen, um sich durch spielBar kreative Gestaltungsräume zu erschließen und den Blickwinkel auf die eigenen künstlerischen Möglichkeiten zu erweitern. Wir laden Sie ein, diese außergewöhnliche Erfahrung in zwei unabhängigen Workshops mit uns zu teilen“, heißt es in der Ankündigung. Anmeldung werden bis zum 8.11.2019 unter ue.ki1736658674rbafk1736658674isum@1736658674nnamk1736658674nilk.1736658674asere1736658674ht1736658674 erbeten. Der Eintritt ist frei.
Do, 14.11.2019 | 19-22 Uhr | Raum 114 & Sa, 16.11.2019 | 10–13 Uhr | Raum 001
Veranstaltungsort: Hochschule für Musik und Tanz Köln, Unter Krahnenbäumen 87, 50668 Köln
11. BMU-Wettbewerb „teamwork! neue musik (er)finden 2020“
Der Bundesverband Musikunterricht (BMU) schreibt für das nächste Jahr zum 11. Mal den Wettbewerb „teamwork! neue musik (er)finden“ aus: Mit Musik experimentieren, mit Klängen und Geräuschen gestalten, mit Stimmen und Instrumenten aller Art gemeinsam etwas Neues schaffen – das sind die Aufgaben im 11. BMU-Wettbewerb teamwork! neue musik (er)finden 2020. Ziel dabei ist es, das Erfinden neuer Musik in der Schule zu fördern und das Interesse für den spannenden Bereich der Musik der Gegenwart zu verstärken.
Teilnehmen können Schülerensembles, Arbeitsgemeinschaften, Musikklassen oder -kurse mit mindestens 5 Personen an allgemein bildenden Schulen aller Arten und Stufen. Die Schüler*innen können im Team ein eigenes Stück erfinden oder eine bereits bestehende Komposition eines/einer zeitgenössischen Komponisten/in umsetzen oder auch beides in einem spannenden Projekt miteinander verbinden. Das Projekt soll von den Schüler*innen möglichst eigenständig entwickelt werden und eigene kreative Ideen enthalten. Die Besetzung ist frei wählbar. Bewerbungsschluss: 31. Mai 2020.