„23 Livekonzerte mit starken Frauen, Rock-Legenden, Pop-Newcomern und ganz vielen Hits“ präsentiert der Sender 3sat am 29. März 2020 im Rahmen seines Thementages Pop around the clock. Mit dabei sind Ariana Grande, Sheryl Crow, Dixie Chicks, Beth Hart, Alice Merton, Tina Dico u.a. Von 5:55 (29.03.) bis 6:10 Uhr (30.03.) können musikbegeisterte Menschen großartige Livekonzerte an den unterschiedlichsten Orten nacherleben und der Corona-Langeweile trotzen. Leider ist die Primetime ab 19 Uhr für historische Konzerte von Elvis, The Bee Gees und Rolling Stones reserviert und die meisten weiblichen Künstler wurden in die Mittagspause gelegt, aber hey, wir wollen nicht meckern! Außerdem gibt es ein Highlight mit dem Film „Joni 75: A Birthday Celebration“, der das Geburtstagskonzert für Joni Mitchell (Foto) anlässlich ihres 75. Geburtstags in Los Angeles mit Norah Jones, Diana Krall u.a. zeigt. Alle Filme sind auch noch in den nächsten Wochen in der Mediathek verfügbar.
Umfrageergebnisse: Landesmusikrat Niedersachsen berichtet über Auswirkungen der Coronakrise
An der kurzfristigen Umfrage des Landesmusikrats Niedersachsen beteiligten sich 339 Teilnehmer*innen.
89,9 % der Teilnehmer*innen arbeiten nach eigenen Auskünften als Solo-Selbstständige. 68,5 % der Befragten sogar ausschließlich.
98 % aller Umfrageteilnehmer*innen haben bereits Veranstaltungsabsagen und Ausfälle durch die Maßnahmen zur Eingrenzung des Coronavirus hinnehmen müssen. Im Durchschnitt sind allen Teilnehmer*innen (bisher) 29 Veranstaltungen und/oder Stunden abgesagt worden. Die Befragten erwarten insgesamt (unter den momentan beschlossenen Voraussetzungen und Perspektiven) somit einen Verdienstausfall von knapp 6 Mio. €. Ausschließlich als Solo-Selbständig tätige sind hierbei mit einem Gesamtvolumen von über 3,5 Mio. € vertreten.
Hierbei gaben knapp zwei Drittel der Befragten an, als Alleinverdiener oder gemeinsam mit einem doppelverdienenden Partner in ihrem Haushalt von der aktuellen Krise betroffen zu sein, woraus sich eine existenzielle Bedrohung ergibt.
Hierbei ist für die Teilnehmer*innen der Wegfall von weiteren Engagements und Einnahmen in der nahen Zukunft an vielen Stellen noch nicht einmal bezifferbar. Die Künstler*innen werden aufgrund der aktuellen Situation weniger Anfragen für die nächsten Monate erwarten. Der Verlust wird somit sicherlich bis ins kommende Jahr spürbar sein. Der Landesmusikrat arbeitet aktuell an Strategien, mit dieser Lage umzugehen, auch in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden. Von ihnen fordert er besonders, die bis jetzt schon zugesagten öffentlichen Mittel und Maßnahmen von Bund, Land und Kommunen schnell und weitgehend unbürokratisch an die Bedürftigen zu verteilen bzw. umzusetzen, um existenzbedrohende Auswirkungen der Krise zu verhindern.
Die Landeshilfe in Niedersachsen für Künstlerinnen und Künstler basiert auf zwei Säulen. Die erste Säule ist das Programm „Liquiditätssicherung für kleine Unternehmen“ und läuft über eine Richtlinie aus dem Niedersächsischen Wirtschaftsministerium. Diese richtet sich ausdrücklich nicht nur an Kleinunternehmer, sondern auch an soloselbständige Künstler und Kulturschaffende sowie gewerblich tätige Unternehmen. Die zweite Säule richtet sich explizit an Kultureinrichtungen, die nach dem derzeitigen Stand von der Bundesförderung nicht umfasst sind. Hier sind die kleinen Vereine und vergleichbare Einrichtungen im Blick, die sonst durch das Raster fallen würden. Zuschüsse können für das erste Programm bei der NBank beantragt werden, die zweite Säule soll schnellstmöglich an den Start gehen.
Mit einer ständig aktualisierten Informations- und Hilfesammlung, sowie einer Telefonsprechstunde bietet Musikland Niedersachsen bereits Hilfen für Freischaffende Musiker*innen, Veranstalter*innen, Künstler*innen, Techniker*innen oder auch Dozent*innen an.
S.O.S. Save Our Sounds – Spendenkampagne zur Rettung von Hamburg Clubszene gestartet
Um Hamburgs Clublandschaft zu retten, hat das Clubkombinat Hamburg – der Interessenverband der Clubbetreiber*innen, Veranstalter*innen, Booker*innen & Agenturen aus Hamburg – in Kooperation Clubstiftung Hamburg eine Spendenkampagne gestartet. Die eingegangenen Spenden werden nach einem transparenten und gerechten Verteilungsschlüssel zwischen großen und kleinen Clubs sowie Veranstaltern ohne feste Spielstätte und kleinen Festivals aufgeteilt.
Wie wichtig den Hamburgern ihre Clublandschaft ist, zeichnet sich schon eine Woche nach Start der Kampagne ab: Rund 100.000 Euro an privaten Spendengeldern sind bereits zusammengekommen. Um die breite Masse an bedrohten Clubs und Veranstalter*innen vor der Insolvenz zu bewahren, wird aber noch viel mehr Support gebraucht. Der Bedarf geht schätzungsweise in die Millionen, zumal niemand absehen kann, wie lange die Clublandschaft beeinträchtigt bleibt.
Alle Spenden, die bis zum 31. März um 23 Uhr 59 eingehen, fließen in die erste Ausschüttungswelle der Clubstiftung ein. Anschließend wird für die zweite Welle gesammelt, die zum 1. Mai erfolgt. Spenden sind über die Crowdfunding-Seite betterplace.org und über das Spendenkonto der Clubstiftung möglich, Anträge ebenfalls über die Seite der Clubstiftung. Wer mit seiner Spende einen bestimmten Musikclub unterstützen möchte, kann zur Zweckbindung den Clubnamen als Verwendungszweck angeben, ansonsten ist der Verwendungszweck „SaveOurSoundsHH“ zu wählen.
Als Dankeschön an alle, die die Clubstiftung supporten, hat die Stiftung zusammen mit der Hamburger Agentur loved ein Bandana designt. Für den kurzen Weg zum Bäcker oder den Einkauf-an-der-Tür-abgeben-Besuch bei Mutti einfach Clubstiftung-Soli-Bandana über Nase und Mund ziehen. Einen professionellen Mundschutz ersetzen sie natürlich nicht, aber schick sind sie allemal. Hinterlasst bitte hier eure Infos, wenn wir euch eins zukommen lassen sollen!
Um Hamburgs Clublandschaft zu retten hat das Clubkombinat eine 20-köpfige Task Force formiert. Über die Spendenkampagne hinaus wird mit Hochdruck an zahlreichen anderen Projekten und Aktionen gearbeitet, darunter ein Online-Shop und die Umsetzung von United We Stream Hamburg.
Private Spendeninitiative für Mainzer Musiker*innen
Eine private Spendeninitiative will Künstler*innen und Kulturprojekte aus Mainz und Umgebung unbürokratisch unterstützen, die durch die zunehmende Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in Geldnot geraten. „Durch die Corona-Epidemie sind Auftritte, Ausstellungen, Lesungen oder Projekte für voraussichtlich noch viele Wochen oder gar Monate abgesagt“, erklärte Initiator Kai Hußmann am Freitag. Zwar gebe es staatliche Zusagen über Finanzhilfen, doch sei noch unklar, ob und wie schnell sie für die selbstständigen Kulturschaffenden zur Verfügung stünden. Daher könnten Betroffene nun einen Antrag auf finanzielle Hilfe bei der Spendeninitiative einreichen. Über die Gewährung entscheide ein fünfköpfiger Beirat. „Wir möchten auch nach der Corona-Krise wieder an einem regen Mainzer Kulturleben teilnehmen“, erklärte Hußmann. Die Initiative wird nach eigenen Angaben unter anderem von der Mainzer Kulturdezernentin Marianne Grosse (SPD) unterstützt. Das Antragsformular können Kulturschaffende ab sofort über die Homepage „kultur-akut-mainz.de“ herunterladen. Hier finden Interessierte alle Hintergrund-Infos und Unterstützer der Initiative sowie die Nummer eines Treuhandkontos bei der Sparkasse Mainz.
Kulturdezernat Frankfurt setzt Notfallfonds auf
Mit einem Notfallfonds will die Stadt Frankfurt Künstler*innen unterstützen, die infolge der Coronakrise in Notlagen geraten sind. Der Fonds habe ein Volumen von zunächst 200 000.-€, teilte eine Sprecherin des Kulturdezernats am Freitag mit. „Durch kurzfristige Umschichtungen in meinem Etat wird ein Notfallfonds eingerichtet, mit dem Künstlerinnen und Künstler in besonderen Härte- und Notsituationen unbürokratisch geholfen werden kann“, sagte Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD). „Das richtet sich insbesondere an diejenigen, die bei den Maßnahmen von Bund und Land durchs Raster fallen. Mit diesem Notfallfonds wollen wir gegensteuern und ab sofort eine schnelle Hilfe bereitstellen.“ Voraussetzung sei, dass eine existenzielle finanzielle Notlage aufgrund der Corona-Pandemie vorliege und keine Fördermaßnahmen von Bund, Land oder anderen in Anspruch genommen werden können (Quelle).
In einem Interview mit der Frankfurter Rundschau sagte Hartwig: „Solange es keine Entscheidung des Gesamtmagistrats für einen zusätzlichen Hilfsfonds für die Kultur gibt, werde ich durch kurzfristige Umschichtungen in meinem Etat einen Notfalltopf von zunächst 200 000 Euro einrichten. Er hilft denjenigen im Kulturbereich, die bei den Maßnahmen von Bund und Land möglicherweise durchs Raster fallen. Antragsberechtigt sind Einzelkünstler und Künstlerinnen, Künstlergruppen und Kollektive der unterschiedlichen künstlerischen Genres aus Frankfurt. Formlose Anträge können ab sofort per Brief an das Kulturamt gerichtet werden sowie per Mail an ed.tr1738493626ufkna1738493626rf-td1738493626ats@g1738493626nured1738493626reofr1738493626utluk1738493626. Die Förderung ist zwischen 500 Euro und höchstens 5000 Euro gestaffelt und wird zunächst als rückzahlbare Zuwendung gewährt. In Einzelfällen kann diese später in eine nicht rückzahlbare Zuwendung geändert werden. Denn nicht alle werden in der Lage sein, diese Hilfen zurück zu zahlen“ (Quelle).
Online Festival „die flache Kurve“: jetzt supporten!
Die ehrenamtlichen Macher*innen der Lauschbefehl-Liedermacherkonzerte veranstalten das Online-Festival „die flache Kurve“, um Musiker*innen in Corona-Zeiten zu unterstützen. Und das funktioniert so: Die Bühnen sind die Wohnzimmer, Küchen und Arbeitszimmer der Musiker*innen. Noch 29 Tage könnt ihr in die virtuelle Kasse der Crowdfunding-Aktion einzahlen, um Wohnzimmerkonzerten von Musiker*innen wie Mackefisch, Maria Schüritz, die Bandt. und Franzi Kusche zu lauschen. Mit euren Spenden und CD-Käufen, die auf Startnext angeboten werden, könnt ihr die Künstler*innen während des Auftrittsverbots unterstützen. Die Konzerte findet ihr hier und auf Facebook bei „Lauschbefehl Liedermacherkonzerte“. Alle gesammelten Einnahmen werden auf die Künstler*innen verteilt. Ihr könnt entweder einzelne Künstler*innen oder alle zusammen supporten.
#artistathome: Anka Hirsch spielt aus dem Fenster
Die Aktion „Musiker*innen spielen aus dem Fenster“ fand am vergangenen Sonntag großen Anklang.
Auch Anka Hirsch war dabei und sendet uns diesen Gruß über Facebook.
Übermorgen, am Sonntag, dem 29.03. um 18h geht die Aktion in die zweite Runde. Alle Musiker*innen sind dazu aufgerufen, im eigenen Garten, auf dem Balkon oder am offenen Fenster zu musizieren.
#artistathome: Streaming-Marathon bei Bandsintown
Jetzt noch schnell einschalten:
gestern und heute streamt Bandsintown live – dabei sind Künstler*innen wie TALYA PARX, BLOND:ISH; SOFI TUKKE u.a.
#artistathome: Neuer Kammerchor Berlin singt über digitale Grenzen hinweg
Wie geht gemeinsamens musizieren in Corona-Zeiten? Der Neue Kammerchor Berlin hat experimentiert: Insgesamt vier Tage waren fünf Leute in ihrer Freizeit mit der Produktion eines Videos beschäftigt, in dem die Sänger*innen des Ensembles digital zusammen singen. Es ist das „Mailied“ von Reger zu hören – mit einem auf die aktuelle Situation umgedichteten Text. Die Arbeit war so aufwändig, weil die Internettechnik ein zeitgleiches Singen wegen der Verzögerungen bei Bild und Ton im Netz nicht ermöglicht. Also erhielten die Chormitglieder ein Video mit dem Dirigat des Chorleiters, dazu die Melodie als Klaviermusik und zur Orientierung so etwas wie ein digitales Metronom. Die Chormitglieder schickten ihr Handyvideo mit dem Gesang an einen Tonmeister, der aus den Einzelstimmen den Chor erklingen ließ. Der Computer ist dabei an seine Leistungsgrenze gekommen.
#artistathome: Streaming-Kalender der Berliner Zeitung
Die Berliner Zeitung gibt Tipps zu verschiedenen Kulturereignissen, die ihr euch nach Hause holen könnt. Im Streaming-Kalender findet ihr Events aller Sparten.
#artistathome: RIA bei Sachsen #bleibt-Daheeme
Der Freistaat Sachsen und die Plattform „So geht sächsisch.“ haben die Aktion #Bleibt-Daheeme ins Leben gerufen. In verschiedenen Online-Formaten bietet „So geht sächsisch.“ seine digitalen Kanäle und die weiterer Partner als Plattformen für Kreative und Künstler*innen aus Sachsen. Hier präsentieren sie Auszüge ihres Schaffens in linearen und Live-Formaten. Vom live Couch-Konzert unterschiedlicher Musiker*innen, über digitale Museumsführungen und Work-outs mit Spitzensportler*innen, bis hin zum gemütlichen Sofa-Kino. Interessierte Künstler*innen können sich an ed.ne1738493626shcas1738493626.ks@e1738493626meeha1738493626dtbie1738493626lb1738493626 wenden.
Heute um 19h gibt die Songwriterin RIA ein Couch-Konzert. Weitere Termine kommen ständig hinzu.
Corona Soforthilfen von Bund & Ländern
Je nachdem, in welchem Bundesland ihr wohnt und arbeitet, könnt ihr schon jetzt oder erst in der nahen Zukunft Anträge auf Soforthilfe stellen. Diese sind meist bei den jeweiligen Landesbanken zu stellen, Anträge sind in den meisten Bundesländern ab dem 25.03. möglich. Hier findet ihr eine Übersicht inklusive genauen Infos, wo ihr die Anträge stellen könnt.
Hessen stellt mit dem Bund z.B. 2 Milliarden Euro für Solo-Selbstständige, Freiberufler*innen, Künstler*innen sowie Kleinst- und Kleinunternehmen mit bis zu 50 Mitarbeiter*innen zur Verfügung. Hier kann man ab Montag die Anträge einsehen. Damit es schnell und einfach geht, sollen die Anträge ausschließlich online und über das Regierungspräsidium Kassel laufen. Es werde eine Frage von Tagen sein, wann Geld überwiesen werde. Letztendlich werde es daran liegen, wie viele Anträge eingehen; mit rund 200.000 rechnet die Landesregierung. Die Landesregierung habe bewusst noch etwas abgewartet, bis auch die Gelder des Bundes zur Verfügung stünden. So müssten Betroffene nur einen einzigen Antrag für die Finanzhilfen stellen.