Initiative AirplayForArtists ruft Radiosender zu Solidarität auf
Die Künstlerin Tokunbo ruft Radiostationen mit einer großangelegten Kampagne dazu auf, mehr Musik von „mittelgroßen“ Künstler*innen zu spielen, also jenen, etablierte Acts wie auch Newcomer*innen, die abseits des Mainstream die deutsche Kulturlandschaft prägen, von den meisten Radiosendern jedoch eher selten oder gar nicht gespielt werden. Stellvertretend für die freischaffenden Musiker*innen Deutschlands möchte sie unter dem Hashtag #AirplayForArtists die Radiosender dazu aufrufen, pro Stunde einen Track einer/s freischaffenden Künstler*in zu spielen, mit entsprechender Nennung des Namens und des Titels (und ggfs. Zusatzinformationen). 24 Stunden pro Tag, 7 Tage in der Woche, während des ganzen Shutdowns. Damit könnten die Sender aktiv ihre Solidarität für Deutschlands Kulturschaffende zeigen, ihnen zu mehr Bekanntheit und größerer Reichweite und damit verbundenen Einnahmen durch Albumverkäufen und Downloads/Streams verhelfen und natürlich ihre Gema-Einnahmen steigern.
Unterzeichnende Künstler*innen: Alexander Paeffgen Trio, August August, Blanca Núñez, Canan Uzerli, Catharina Boutari/Puder, Celina Bostic, Christina Lux, Debby Smith, Diane Weigmann, Fjarill, Jan Loechel, Jazz à la Flute, Jess Jochimsen, Johanna Amelie, Jon Flemming Olsen, Joscheba, Joules The Fox, Joy Bogat, Kenichi & The Sun, LiLA, Lisa Bassenge/Micatone, LIZZY, Lukas Droese, Mad Hatters Daughter, Michel van Dyke, Milou & Flint, Mimi Schell, Miu, Ottolien, Patty Moon, Poems for Jamiro, Pure Desmond, Purple Schulz, Same Day Records, San Glaser, sarajane, Stefanie Boltz, Sven Bünger/ Soulounge, Tabea Booz, Takadoon, Tess Wiley, The Brothers, TOKUNBO, Ulita Knauss, VINTER, WEZN. Spread the word!
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Popakademie Baden-Württemberg setzt auf vollständige Digitalisierung zum Semesterstart
Am Montag, den 30. März 2020 startete an der Popakademie Baden-Württemberg wie geplant das Sommersemester. Wie geplant, bedeutet in Zeiten des Coronavirus und social distancing, dass der Unterricht – trotz neuer Rahmenbedingungen – zu den vorgesehenen Terminen stattfindet. In der Durchführung wird das gesamte Angebot des Lehrplans nun vollständig digital abgebildet. Mit Hilfe von Streamingdiensten und E-Learning können die Studierenden ihre Vorlesungen und Seminare online besuchen und auf Lernmaterialien zugreifen. Die Studierenden aller Studiengänge werden daher von Anfang des Sommersemesters an, alle Vorlesungen, Seminare und Kleingruppen- und Einzelunterrichte besuchen können, in diesem Falle von zu Hause aus. Gleichermaßen sichert die Hochschule damit auch ihre freiberuflichen Dozierenden ab, die einen Teil ihrer Einkünfte aus dem Unterricht an der Popakademie bestreiten und so weiterhin ohne Ausfall unterrichten können.
RAKETEREI the female in music – Virtuelles Festival 10.-13.04.2020
12 Musikerinnen lassen sich von Corona nicht entmutigen und starten gemeinsam mit der Raketerei das the female in music-Festival vom 10.-13.04.2020! Zwölf Künstlerinnen aus ganz Deutschland und aus nahezu allen Genres begleiten euch durch das Osterwochenende. Mit dabei sind Jazz à la flute, Tabea Booz, Juc, Josephine Wirtssohn von APILA, Franziska Schicketanz, MRJN, Tokunbo, Sara Decker Band, Klara Finck, Blanca Núñez, Gwencobain und Linda Kyei. Den Zugang bekommt ihr mit dem Erwerb eines Tickets für 14.-€. Die gesamte Veranstaltung findet auf einer virtuellen RAKETEREI Festivalbühne statt. Für die Regionen, in denen kein stabiles Internet gegeben ist oder für all diejenigen die nur wenig Zeit haben, stehen die Auftritte nach jedem Gig jeweils als Mitschnitt zur Verfügung.
Dabei entführen sie ihr Publikum in jeweils dreißig-minütigen Sets in ihre ganz persönliche musikalische Welt – mal auf Deutsch, mal auf Englisch, mal auf Spanisch; mal mit Gesang, mal mit Band, mal rein instrumental. Anna-Maria Barth wird das abwechslungsreiche Programm durch gemeinsame Meditationssessions ergänzen. Sowohl den Samstag als auch den Sonntag leitet sie durch gezielte Achtsamkeits- und Konzentrationsübungen ein, um die Zuhörerinnen auf die bevorstehende musikalische Unterhaltung einzustimmen.
Sängerhilfe fördert freiberufliche Sänger*innen & Beschäftigte des Musiktheaters
Die Opernhäuser und Theater in Deutschland gehören zu den öffentlichen Einrichtungen, die wegen der Corona-Pandemie als erste ihren Betrieb einstellen mussten. Ab wann wieder gespielt werden kann, ist angesichts der aktuellen Lage offen. Für die freiberuflichen Sänger*innen, Regisseur*innen, Regieassistent*innen und all jene freien Künstler*innen, die ausschließlich für einzelne Projekte oder Aufführungen engagiert und bezahlt werden, hat die Sängerhilfe eine Spendenaktion gestartet, die bis heute fast 100.000.-€ gesammelt hat. Betroffene können bei der Manfred Strohscheer Stiftung eine einmalige Nothilfe von bis zu 2000.-€ beantragen. Dazu scannen sie den ausgefüllten Antrag und mailen ihn an ed.gn1738485745utfit1738485745s-ree1738485745hcsho1738485745rts-d1738485745erfna1738485745m@efl1738485745ihreg1738485745neas1738485745.
Corona-Soforthilfe des Bundes geht an Künstler*innen vorbei
Die Ankündigung der Bundesregierung, durch das Programm der finanziellen Soforthilfe für Kleinunternehmer*innen und Selbständige auch Künstler*innen unterstützen zu wollen, scheint sich nicht wie erhofft zu erfüllen, denn diese scheint an der Lebensrealität von Künstler*innen und anderen Freiberufler*innen vorbeizugehen. Mit den Mitteln aus dem Soforthilfe-Programm können nämlich nur laufende Betriebskosten wie Mieten, Kredite für Betriebsräume, Leasingraten und ähnliches und nicht die private Miete oder Lebensmittel bezahlt werden. Die auf Künstler*innen spezialisierte Bilanzbuchhalterin Anja Kühn erzählt in einem Gespräch mit der Hessenschau, dass zum Beispiel nicht berücksichtigt worden sei, dass viele Freiberufler zu Hause arbeiten: „Ich glaube, da hat keiner eine echte Vorstellung davon, dass es Menschen gibt, die in ihren Wohnzimmern sitzen und CDs produzieren oder Schüler unterrichten“, ärgert sich Kühn. Musiker*innen, die kein eigenes Arbeitszimmer hätten, können dies dann auch nicht steuerlich geltend machen und als betriebliche Fixkosten anmelden. Zur Deckung des privaten Bedarfs seien die Soforthilfen aber nicht gedacht.
So sind sich der Verband Professionelle Freie Darstellende Künste Hessen (laPROF), die Linke in Hessen und Verdi in ihrer Einschätzung einig. „Veranstaltungen, die zu Recht nicht mehr stattfinden können, müssen wie andere Corona-bedingte Einnahmeausfälle als Fördergrund akzeptiert werden“, sagte Janine Wissler, Fraktionsvorsitzende der Linken im Landtag. Die Soforthilfen dürften Selbständige wie freiberufliche Künstler*innen, Journalist*innen sowie Musik- oder Volkshochschullehrer*innen nicht ausschließen, sagt auch Volker Koehnen in einer Mitteilung von Verdi Hessen. Sie müssten vielmehr dazu dienen, den eigenen Lebensunterhalt finanzieren zu können, ohne auf Hartz-IV angewiesen zu sein.
Je nach Bundesland sind die Hilfen aus Bund und Ländern unterschiedlich eng verzahnt. Hessen z.B. hat sein Hilfsprogramm so eng mit dem Bundesprogramm verknüpft, dass es auf dessen Förderrichtlinien angewiesen ist. „Wir werden den Bund darum bitten klarzustellen, ob mit den Bundesmitteln der Soforthilfe auch der existenzsichernde Lebensunterhalt für Solo-Selbstständige bei Einnahmeausfällen rechtssicher einbezogen werden kann“, kündigte der Sprecher der Kulturministerin Angela Dorn (Grüne) an (Quelle). Mit einem Notfallfonds will die Stadt Frankfurt deshalb Künstler*innen unterstützen, die infolge der Coronakrise in Notlagen geraten sind. Der Fonds habe ein Volumen von zunächst 200 000.-€; Voraussetzung sei, dass eine existenzielle finanzielle Notlage aufgrund der Corona-Pandemie vorliege und keine Fördermaßnahmen von Bund, Land oder anderen in Anspruch genommen werden können. Antragsberechtigt sind Einzelkünstler*innen, Künstlergruppen und Kollektive der unterschiedlichen künstlerischen Genres aus Frankfurt. In Thüringen wurde das „Corona-Soforthilfeprogramm für die Thüringer Wirtschaft“ aufgelegt, bei dem auch Soloselbständige aus künstlerischen Berufen den Antrag auf eine Einmalzahlung stellen können. Bei der Antragstellung müsse die Schadenshöhe beziffert und eine eidesstattliche Erklärung abgegeben werden, erklärte Wirtschaftsminister Tiefensee: „Wir haben das Antragsverfahren bewusst schlank gehalten“, so der Minister. Auch Sachsen-Anhalt will seinen Künstler*innen mit einem Soforthilfeprogramm durch die Corona-Krise helfen. Kulturminister Rainer Robra sagte, die Landesregierung biete „unbürokratisch und unkompliziert eine erste Soforthilfe an“. Musiker*innen, Schauspieler*innen, bildende Künstler*innen und Schriftsteller*innen können demnach eine Soforthilfe von 400.-€ pro Person und Monat beantragen, zunächst für zwei Monate. Denn anders als geplant, kann das Soforthilfeprogramm des Bundes auch mit Hilfen aus einem Landesprogramm kombiniert werden. Wenn dadurch eine Überkompensation erfolgen sollte, ist diese zurückzuzahlen (Quelle).
Ihr habt bereits Erfahrung mit der Beantragung der Soforthilfe? Wart ihr erfolgreich? Uns würde interessieren, wie es in den einzelnen Bundesländern läuft. Schreibt uns einfach eine Mail.
Verschenke ein Sofakonzert!
Die Online-Plattform SofaConcerts vernetzt talentierte Newcomer*innen mit Musikfans aus 16 Ländern und geben ihnen die Möglichkeit, selbst Konzerte zu organisieren – im eigenen Wohnzimmer oder an anderen besonderen Orten. In dieser schwierigen Zeit will das Team um Miriam Schütt und Marie-Lene Armingeon gemeinsam mit ihren Musiker*innen ein Zeichen für Solidarität und Zusammenhalt setzen. Sie rufen auf:
„Verschenke auch Du einen Mut-machenden Videogruß mit persönlicher Botschaft an Deine Liebsten. Aktuell müssen wir auf Treffen mit Freunden und Familien verzichten. Doch das heißt nicht, dass Musik uns nicht weiter verbinden kann. Mit einem persönlichen Videogruß kannst Du ein Mini-Konzert an Freunde und Familie verschenken und dabei nicht nur Freude und Hoffnung verschenken, sondern dabei auch selbständige Musiker*innen und SofaConcerts in dieser schwierigen Zeit ganz konkret unterstützen.“
#artistathome: Jazzecho auf Streife im Netz
Auch Kandace Springs ist nicht untätig. Vor einigen Tagen nahm sie unter dem Titel „Songs To Inspire“ ein 25-minütiges Video auf, in dem sie Songwünsche ihrer Fans erfüllt, mutmachende Lieder singt und ihre Gedanken teilt
Initiative Musik fördert Kurztouren im Ausland
Noch gibt es die Reisebeschränkungen durch den Corona-Virus und an Konzerttouren ins Ausland ist nicht zu denken. Für die Zeit danach solltet ihr euch allerdings die Kurztourförderung im Hinterstübchen merken: diese unterstützt Musiker*innen und Bands mit einem Wohnsitz in Deutschland bei besonderen Auftritten im Ausland. Ziel ist es Künstler*innen damit den Markteintritt auf einem fremden Musikmarkt zu erleichtern oder dabei zu helfen sich dort weiter zu etablieren. Für maximal fünf Auftritte, Supportshows, Auftritte bei Musikfestivals, Showcases oder in TV- und Hörfunksendungen kann ein finanzieller Zuschuss zu den Reise- und Marketingkosten gewährt werden. Der Fokus der Förderung liegt dabei auf absatzstarken Zielmärkten wie die USA, Japan, Australien, Großbritannien, Skandinavien, Frankreich, Korea, China, Kanada oder Brasilien. Der Antrag auf Kurztourförderung muss spätestens 5 Wochen vor dem ersten Auftritt bei uns eingegangen sein – sowohl online als auch postalisch (Initiative Musik, Friedrichstr. 122, 10117 Berlin).
50. Förderrunde Künstler*innen- und Infrastrukturförderung: Abgabeschluss 28.04.20
Die Künstler*innenförderung der Initiative Musik richtet sich an Solokünstler*innen und Bands, die in Deutschland leben. Gefördert wird eine breites Genrespektrum: neben Rock, Pop, Jazz und Hip-Hop auch Metal, experimentelle und elektronische Musik. Die Initiative Musik unterstützt mit diesem Förderprogramm insbesondere Newcomer*innen dabei, auf dem deutschen sowie dem internationalen Markt Fuß zu fassen. Gemeinsam mit ihren wirtschaftlichen Partnerunternehmen können Musiker*innen finanzielle Unterstützung für Albumproduktionen und -veröffentlichungen sowie für Konzerttourneen beantragen. Entscheidend für eine Förderung sind Originalität, musikalische Sprache und musikwirtschaftliches Potenzial. Grundsätzlich gibt es vier Förderrunden jährlich.
Mit der Infrastrukturförderung werden Projekte unterstützt, die günstige Rahmenbedingungen für die Entwicklung von Künstler*innen schaffen. Neben dem Aufbau neuer Infrastrukturen für die Popularmusik in Deutschland fördert die Initiative Musik auch auf den Export ausgerichtete Projekte bei wichtigen Festivals und Konferenzen in Deutschland. Bei Showcase-Formaten können Newcomer*innen und ihre Partner*innen so Kontakte zu Fachgästen aus dem Ausland wie Festivalveranstalter*innen oder Labelbetreiber*innen aufbauen, um stärker in den dortigen Musikmärkten Fuß zu fassen.
Der Abgabeschluss für die nächste, 50. Förderrunde der Künstler*innen- und Infrastrukturförderung ist am 28.04.2020 um 18 Uhr. Die Projekte müssen im Zeitraum vom 22. Juni 2020 bis 21. Juni 2021 stattfinden.
#artistathome: Video „Mother“ vom Singer-/Songwriter-Debüt von Judith Beckedorf
Im November 2019 war sie mit ihren Kolleg*innen an der Gitarre auf MusiSHEans-Konzerttour, jetzt veröffentlicht sie in Kürze ihr erstes Album als Singer-/Songwriterin: Judith Beckedorf. Ihre CD „Behind The Blue Sea“ wird am 15.05. auf Timezone erscheinen. Als kleinen Vorgeschmack hat sie schon jetzt das Video „Mother“ veröffentlicht:
Wenn der Corona-Shutdown nicht noch länger dauert, wird sie mit ihren neuen Songs im Mai auf Tour gehen.
Pasinger Fabrik: Freunde Streamen Musik
Seit Donnerstag 26.03.2020 streamt die Pasinger Fabrik in Kooperation mit der Abendzeitung München in regelmäßigen Abständen ein bis zwei Konzerte live. Beginn ist jeweils 20.30 Uhr. Den Stream findet ihr als YouTube-Link auf der Webseite der Pasinger Fabrik. Ein freiwilliger Spendenaufruf mit einem “virtuellen Eintritt“ über mindestens 10 € auf das Konto der auftretenden Künstler ist dabei ein fester Bestandteil des Streamings. Am ersten April spielt dort „Tango Lyrico“ – ein Konzert im großzügigen Aufnahmeraum des Mastermix Studios München: Mulo Francel am Saxophon und Evelyn Huber an der Harfe. Zwei Instrumente aus unterschiedlichen Lebenswelten treffen sich in einem musikalischen Dialog: Weltmusik, Jazz und meditative flow. Die beiden Musiker erhielten mit dem Ensemble Quadro Nuevo zweimal den ECHO und mehrfach den Deutschen Jazz Award. Als Überraschungsgast ist Felicia Franzl (Gesang) dabei.