Bayern hilft Künstler*innen während Corona-Krise mit 1000.-€ monatlich
Crespo Foundation & Stiftung Polytechnische Gesellschaft spenden für Notfallfonds der Stadt Frankfurt
Die Stadt Frankfurt hatte auf die Notsituation der Kulturschaffenden reagiert und Ende März die Einrichtung eines ergänzenden Notfallfonds für Kulturschaffende bekanntgegeben. „Der mit 200 000.-€ dotierte Fonds soll all jenen Kulturschaffenden helfen, die bei den Maßnahmen von Bund und Land durchs Raster fallen“, sagte Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD). Die Linke im Römer kritisierte den Kulturfonds jedoch als nicht ausreichend: „Das Volumen von gerade mal 200 000.-€ wird der Herausforderung nicht gerecht“, sagte der Fraktionsvorsitzende Martin Kliehm und forderte stattdessen fünf Millionen Euro für die Ausstattung des Notfallfonds. Nun gibt es Unterstützung von zwei Frankfurter Stiftungen: Die Crespo Foundation und die Stiftung Polytechnische Gesellschaft stellen zusätzliche Mittel bereit, die in den Fonds einfließen sollen. Mit insgesamt 50 000.-€ beteiligt sich die Crespo Foundation, die Stiftung Polytechnische Gesellschaft stellt 15 000.-€ zur Verfügung. „Frankfurt war schon immer die Stadt des bürgerschaftlichen Engagements, das wird in dieser Krise umso deutlicher und der Zusammenhalt macht Mut“, so Kulturdezernentin Hartwig. „Gemeinsam können wir es schaffen, die Vielfalt unserer Kulturlandschaft zu erhalten und die Künstlerinnen und Künstler durch diese Zeit zu bringen.“
Formlose Anträge können per Brief an das Kulturamt Frankfurt am Main, Fachbereich Kulturförderung,
Brückenstraße 3-7, 60594 Frankfurt sowie per Mail gerichtet werden. Die Förderung ist zwischen 500.-€ und höchstens 5000.-€ gestaffelt und wird zunächst als rückzahlbare Zuwendung gewährt. In Einzelfällen kann diese später in eine nicht rückzahlbare Zuwendung geändert werden (Quelle).
#artistathome: Elvenhain für Kinder
Mit Holzquerflöte, Gitarre und Gesang spielen Johanna-Leonore Dahlhoff (fl/voc) und Katharina Filine Grossardt (g/voc) aka Elvenhain bekannte und weniger bekannte Stücke aus Renaissance, Barock, Klassik, Folklore sowie Kinderlieder – oft verbunden mit Bildern und Geschichten. Statt Stühlen und Stillsitzen gibt es gemütliche Decken und Bewegung zur Musik, denn sie laden das Publikum aktiv zum Mitsingen, -spielen, -tanzen und zu guter Laune ein. Außergewöhnliche Instrumente und Klänge sorgen zusätzlich für Überraschungsmomente. Die Kinderkonzerte mit Elvenhain, die sich normalerweise insbesondere vor den Oster- und Sommerferien in Grundschulen und Kindergärten großer Beliebtheit erfreuen, fallen dieses Jahr bis auf unbestimmte Zeit aus. Holt Euch deshalb ihre wunderschöne Kinder-CD „ELVENHAIN für Kinder“ (2018) ins Haus, bestellen könnt ihr sie per Mail (Hörproben auf Spotify/itunes).
Mit dabei sind Stücke zu den vier Jahreszeiten, Gute-Nacht-Lieder, klassische Stücke, Volkslieder, verschiedene Sprachen und viele verschiedene Instrumente. Und: ein CD-Booklet mit tollen Jahreszeiten-Illustrationen von Olga Petrova regt die Verknüpfung von Hören, Sehen und Fantasie an. So können Familien auch in Zeiten von Social Distancing und wenigen Möglichkeiten für gemeinsame Aktivitäten kindgerechte Musik zu hause hören, gemeinsam singen, tanzen und träumen.
#artistathome: Christine Corvisier 5tet mit „Chansons de Cologne“
Die Französin und Wahlkölnerin Christine Corvisier präsentiert mit ihrem Quintett das neue Programm „Chansons de Cologne“. Damit spürt die Saxophonistin und Komponistin ihren musikalischen Wurzeln nach und spielt die alten Stücke mit ihrer eigenen, jazzigen Sprache. Herausgekommen ist eine Mischung aus Modern Jazz und melodischen, französischen Chansons.
Hier könnt ihr auf ihrem Youtube Kanal noch mehr von ihr sehen. In ihrem CD-Shop könnt ihr stöbern und spezielle Corona-Rabatte wahrnehmen (1 Cd : 15€ / 2 Cds : 25€ / 3 Cds : 35€ / 4 Cds : 40€ zzgl. 3,50€ Versandkosten).
Preis der deutschen Schallplattenkritik veröffentlicht die Broschüre „Ausgezeichnet! 2020“
Die neue PdSK-Broschüre stellt alle Bestentitel des „Preises der deutschen Schallplattenkritik“ aus den letzten 12 Monaten sowie alle aktuellen Jahres- und Ehrenpreisträger*innen vor. Bei den Jahrespreisen und Bestenlisten sind zu jedem Musiktitel die Begründungen der Juroren nachzulesen. Außerdem stellt sich die Jury vor, in Bild und Text: 156 Musikkritiker*innen und Fach-Journalist*innen, die in 32 Jury-Kategorien arbeiten, von Oper über Klaviermusik bis Ethno und Jazz, von Chormusik bis Pop, Rock, Electronic & Experimental. Das Heft ist kostenlos erhältlich bei öffentlichen Veranstaltungen des PdSK, Preisverleihungen und Kritikerquartetten, sobald diese wieder stattfinden können. Eine pdf-Version steht aber schon jetzt zum Download bereit.
Petition #saveEUculture fordert Politik zu wirksamen Maßnahmen auf – GVL schließt sich an
Die Corona-Pandemie führt bei den Kreativschaffenden Europas zu einmaligen Herausforderungen und existenziellen Sorgen. Um den Kreativen in dieser Ausnahmesituation zur Seite zu stehen, hat sich AEPO-ARTIS, die Dachorganisation der europäischen Verwertungsgesellschaften für ausübende Künstler, der Kampagne „SaveEUculture“ angeschlossen. Ziel der Kampagne ist es, kurz- und mittelfristige Hilfen für die europäische Kultur- und Kreativbranche sicherzustellen und so langfristig eine vielfältige Kulturlandschaft auch nach der Covid-19-Pandemie sicherzustellen. Auch die GVL hat sich der Kampagne angeschlossen und ruft ihre Berechtigten dazu auf, die dazugehörige Petition zu zeichne. In einem offenen Brief fordert die Aktion sowohl kurzfristige, unbürokratische Maßnahmen wie finanzielle Hilfen, Sicherstellung des Zugangs zu Sozialleistungen für Kulturschaffende unter besonderer Berücksichtigung von Freiberuflern, Selbstständigen und anderen in atypischen Beschäftigungsformen, Entschädigung für den Wegfall von Einkommen etc.; als auch ein Konjunkturpaket nach Ende der Krise, um die langfristigen Auswirkungen auf die Kultur- und Kreativbranche zu bewältigen.
RockCity-Merchandise-Soli-Shop geht an den Start
In Kooperation mit Wizard hat RockCity einen Webshop für Soli-Merchandising realisiert, über den Fans, Lovers und Supporter*innen ab sofort Produkte aus Hamburg erwerben können. Durch den Kauf erstehen Musikfans nicht nur einen schicken Hoodie oder ein aussagekräftiges Shirt, sondern tun auch etwas Gutes für den Erhalt der Hamburger Musikszene. Sieben Euro pro Shirt und zehn Euro pro Hoodie fließen beim Kauf direkt in den RockCity-Spendentopf.
#artistathome: „Bridges – Musik verbindet“ startet Crowdfunding
Da im Moment keine Proben möglich sind, hat sich das Frankfurter Musikprojekt „Bridges – Musik verbindet“, das Musiker*innen aus verschiedenen Kulturräumen zusammenbringt, neue Wege überlegt: Von April bis Juni werden die sonst regelmäßig stattfindenden Sessions in einem Onlineprojekt weitergeführt. Dabei sollen ca. drei Lieder einstudiert werden die später zu einer Videocollage zusammengesetzt werden. Jede*r kann Videoclips beisteuern. Die Lieder werden aus unterschiedlichsten Kulturräumen sein und interessante Elemente enthalten (wie z.B. Vierteltöne, außergewöhnliche Rhythmik, neue Musikstile). Zusätzlich bietet eine Mitarbeiterin des Projekts einmal pro Monat kurze online Sessions, in denen sie als Tutorin mit Einzelpersonen oder Kleingruppen an den Stücken arbeitet oder Hilfestellung leistet.
Deshalb bittet das Projekt mit einer Crowdfunding-Aktion um Spenden, um den Weiterbestand zu gewährleisten. Noch bis 01.05. könnt ihr es unterstützen und Euch tolle Goodies (T-Shirts, CDs, Konzerte) sichern. Damit sollen Projekte auf Online-Angebote umgestellt werden, so dass die Ensemble-Leiter*innen und freien Mitarbeiter*innen weiterhin für die Community erreichbar sind, und die Honorarkräfte, freie Musiker*innen und Mitarbeiter*innen weiter bezahlt werden.
Seifertcompetition sucht Jazz-Geiger*innen & Cellist*innen
Die Zbigniew Seifert International Jazz Violin Competition soll vom 07.-10.07.2020 trotz Corona auf jeden Fall stattfinden, entweder als Liveevent in Krakau oder online. Der Wettbewerb richtet sich an Geiger*innen und Cellist*innen aller Nationalitäten unter 38 Jahren, die Jazz und improvisierte Musik spielen. Alle Instrumententypen von Violinen, Violas und Cellos, akustisch und elektrisch, sind zugelassen. Interessierte können sich noch bis zum 30. April 2020 zur Teilnahme am Wettbewerb anmelden. (Quelle)
Landesmusikrat Berlin veröffentlicht neue Umfrageergebnisse zu Soforthilfeprogrammen und digitalen Hilfsmitteln
An der zweiten Corona-Umfrage des Landesmusikrats Berlin zur Wirksamkeit von Soforthilfeprogrammen, Möglichkeiten und Grenzen digitaler Hilfsmittel beteiligten sich bis heute fast 400 Berliner Musikschaffende, Verbände, Institutionen und Unternehmen. 58,5 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gaben an, bereits Soforthilfeprogramme in Anspruch genommen zu haben. 65 % empfanden die zur Verfügung gestellten Hilfen als ausreichend. Sollten die Corona-bedingten Einschränkungen weiter aufrecht erhalten bleiben, wären 89 % auch weiter auf Hilfsprogramme angewiesen. Notwendig sind aus ihrer Perspektive hauptsächlich Zuschüsse zum Lebensunterhalt (73,1 %), außerdem die Übernahme von Betriebskosten (22,5 %). Zur Fortführung ihrer Tätigkeit (z.B. Musikunterricht) sind aktuell 84,8 % der Befragten auf digitale Hilfsmittel angewiesen. Allerdings verfügen mindestens 22,2 % nicht über die notwendige technische Ausrüstung.* 26,5 % können nicht von zu Hause arbeiten und brauchen Zugang zu entsprechend ausgestatteten Räumlichkeiten. Diese Ergebnisse sind jedoch möglicherweise verzerrt, da die Umfrage über digitale Medien erfolgte, und die Versorgung mit digitalen Medien daher wahrschienlich zu hoch wiedergegeben ist. Die von Teilnehmerinnen und Teilnehmer meistgenutzten Programme sind Skype (64,91%), Zoom (51,1 %) oder Facetime (27,6 %). 67 % sind mit der Funktionsweise der digitalen Hilfsmittel jedoch nicht zufrieden. Verbessern müssten sich demnach die Klangqualität (72,2%), die Schnelligkeit der Tonübertragung (70,4%), die Stabilität des Systems bei vielen Teilnehmenden (47,9 %) oder der Datenschutz (36,6 %).
Offener Brief der Initiative Kulturschaffender
Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie bestimmen seit mehr als fünf Wochen Alltag und Diskurs auf allen Ebenen unserer Gesellschaft. Für einen Großteil der Künstler*innen, Freiberufler*innen, Soloselbständigen und Unternehmer*innen in der Kultur-, Kreativ- und Unterhaltungsbranche in ganz Deutschland ergibt sich aktuell eine immer dramatischere und existenzbedrohendere Situation. Die Bundes- und Landesregierungen reagieren mit Soforthilfemaßnahmen, die gerade für diese Zielgruppe kaum greifen und in der Realität den Großteil der Kunst- und Kulturschaffenden ausschließen. Mit der Untersagung von Veranstaltungen bis voraussichtlich 31. August 2020 droht ein unmittelbarer, bisher einmaliger sozialer Abstieg eines ganzen Berufszweiges. Nach Schätzungen der Initiative Kulturschaffender in Deutschland werden etwa drei Viertel der Freischaffenden und Selbständigen eine solch lange Zeit ohne Aufträge und Einnahmen wirtschaftlich nicht überstehen können.
Mit einem umfangreichen Offenen Brief wendet sich nun die „Initiative Kulturschaffender in Deutschland“ an alle politischen Vertreter*innen auf Bundes- und Länderebene. „Mit einem faktenreichen Positionspapier stellen wir die aktuelle Lage detailliert dar und zeigen gleichsam auf, wie Abhilfe geschaffen und der Fortbestand der Veranstaltungs-, Kultur- und Kreativbranche bundesweit gesichert werden kann“, informiert Jana Riediger, eine der Sprecherinnen der Initiative. Zu den Zielen des Positionspapiers gehören dringende Verbesserungen an den aktuellen Hilfsprogrammen, klare Rechtsverbindlichkeiten und die Forderung nach einem bundeseinheitlichen Vorgehen der Politik. Größter Kritikpunkt ist die Tatsache, dass Solo-Selbstständige und freie Kulturschaffende ihren „Geschäftsführerlohn“ bisher nicht als Betriebsausgabe über Soforthilfeprogramme finanzieren können. Deshalb fordert sie ein durch Landes- und Bundesmittel abgedecktes bundeseinheitliches Soforthilfeprogramm, in welchem ein monatlicher Bedarf zur Lebenshaltung in Höhe von 1.180€ integrierbar ist.
Hier könnt ihr den Brief mitzeichnen.
Investitionsmittel für Freie Kulturszene und kleine Kultureinrichtungen – Schleswig-Holstein verlängert Antragsfrist
Schleswig-Holstein erlängert aufgrund der aktuellen Lage die Antragsfrist für Mittel aus dem Investitionsförderprogramm für die Freie Kulturszene und kleine Kultureinrichtungen: Anträge können jetzt bis zum 30. Juni 2020 gestellt werden, ursprünglich endet die Frist am 30. April 2020. Das Investitionsprogramm richtet sich an nicht gewinnorientierte Einrichtungen außerhalb von öffentlich-rechtlichen Trägerschaften mit eindeutig kultureller Ausrichtung, darunter beispielsweise soziokulturelle Zentren, freie Theater, Kunstvereine, Heimatvereine, nicht staatliche Museen, musikalische Ensembles, Filmclubs oder Literaturvereinigungen. Es ist mit bis zu 500.000 Euro jährlich ausgestattet und hat eine Laufzeit bis 2022.