Musiker*innen und Konzertveranstalter*innen ächzen unter Corona besonders laut. Wie wird die Pandemie die Popmusik in Deutschland verändern? Das versucht der Beitrag „Corona wird die Musikszene Deutschlands verändern“ von Christian Sprenger zu beantworten, der am 30.04. in der Reihe Kultur von hr info gesendet wurde. Er lässt Akteur*innen wie Kulturstaatsministerin Monika Grütters, Konzertveranstalter und DJs zu Wort kommen und schaut auch über den Tellerrand, nämlich nach Afrika, wo mit Musik in Form von „Coronasongs“ Mut gemacht und über Corona informiert wird. Die Sendung kann als Podcast hier nachgehört werden.
Bund startet Förderprogramm zur kulturellen Teilhabe
Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), Staatsministerin Monika Grütters, fördert mit insgesamt 1,5 Millionen Euro gezielt Kultureinrichtungen, die kulturelle Teilhabe und Vermittlung stärken. Das Programm richtet sich zum Beispiel an Museen, Theater, Bibliotheken und Gedenkstätten, aber auch an Verbände und Bildungseinrichtungen. Es sollen Menschen erreicht werden, die nicht zum traditionellen Publikum der Kultureinrichtungen gehören. Die neue Ausschreibung für das Förderprogramm läuft seit dem 1. Mai 2020. Zukunftsfähige Projekte mit Startdatum 2021 erhalten die Förderung von insgesamt bis zu 300.000 Euro pro Maßnahme über einen Zeitraum von maximal vier Jahren. Die Ausschreibung endet am 21. August 2020. Das Programm fördert insbesondere innovative Impulse.
05.05.2020
Kulturverbände fordern von der Politik mehr Unterstützung und Klarheit für den Kulturbereich
Der Deutsche Kulturrat fordert die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten der Länder auf, bei ihrer morgigen Videokonferenz zum weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie besonders den Kulturbereich in den Blick zu nehmen. Er fordert nach der Wiedereröffnung einiger kultureller Bildungsorte wie Bibliotheken, Museen und Musikschulen nun auch eine Zukunftsperspektive für die anderen Kulturbereiche. Diese müsse in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen entwickelt werden. Hier sei es besonders wichtig, dass die Erfahrungen und der Sachverstand aus dem Kulturbereich einbezogen werden und nicht fachfremd Hygienekonzepte verfasst werden. Die kulturelle Infrastruktur müsse erhalten werden, damit in der Pandemie das kulturelle Leben in veränderter Form aufrechterhalten werden kann und nach der Pandemie das kulturelle Leben in seiner gesamten Vielfalt weiterarbeiten und sein kreatives und verbindendes Potential genutzt werden kann. Der Deutsche Kulturrat hat deshalb die Ankündigung der Bundesregierung, einen Kulturinfrastrukturfonds aufzulegen, begrüßt.
Auch der Deutsche Musikrat spricht sich für die verantwortungsvolle Öffnung außerschulischer Bildungs- und Kultureinrichtungen aus. In einem offenen Brief appelliert der Musikrat an die Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder, das Signal für eine verantwortungsvolle Öffnung für die außerschulischen Bildungs- und Kultureinrichtungen zu setzen. Es gebe auch für den Musikbereich mittlerweile intelligente Lösungsvorschläge für Hygiene-Konzepte, auf deren Basis eine Wiederinbetriebnahme vieler Institutionen möglich sei.
In der gemeinsamen Sitzung der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder wird am Mittwoch, 06. Mai 2020 über weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen diskutiert.
05.05.2020
Berlin startet Corona-Soforthilfepakt für kleine und mittlere Kulturbetriebe – vom 11.-15. Mai Antrag stellen!
Der Berliner Senat hat Anfang April das Soforthilfepaket IV in Höhe von 30 Millionen Euro beschlossen. Es gilt für kleine und mittlere Unternehmen im Kultur- und Medienbereich, für die es bisher kein passendes Förderinstrument gab. Damit leistet Berlin einen weiteren Beitrag zur Sicherung und zum Überleben der vielfältigen Kulturlandschaft der Stadt. Die Anträge auf Mittel aus dem Soforthilfeprogramm IV können von Montag, 11. Mai 2020, 09:00 Uhr bis zum Freitag, 15. Mai 2020, 18 Uhr in einem ausschließlich online-basierten Antragsverfahren über die Website der Investitionsbank Berlin eingereicht werden. Dort gibt es auch weitere Informationen und einen ausführlichen FAQ-Katalog. Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen im Kultur- und Medienbereich, die nicht regelmäßig oder nicht überwiegend öffentlich gefördert werden, mit mehr als 10 Beschäftigten (in Vollzeitäquivalent), mit Betriebsstätte oder Unternehmenssitz in Berlin und die bei einem Berliner Finanzamt angemeldet sind. Der jährliche Umsatz darf im Mittel 10 Millionen Euro nicht überschreiten. Die Hilfe adressiert Kultureinrichtungen/ -betriebe, die auf professioneller Basis agieren und landesweite Ausstrahlung haben. Dies umfasst private Museen, Theater, Musikensembles, Musiktheater, Clubs/Musikspielstätten, Festivals, private lokale Radio- und Fernsehveranstalter, Filmtheaterbetreiber. Ebenfalls gehören dazu Unternehmen, die an der Produktion und dem Verleih von audiovisuellen Inhalten beteiligt sind, sofern sie in den letzten drei Jahren eine Förderung durch das Medienboard Berlin-Brandenburg erhalten haben.
05.05.2020
#artistathome: Olivia Trummer 05.05. und 15.05. im Live-Stream
Im Mail gibt Olivia Trummer 2 Konzerte im Live-Stream:
* 5.5. Olivia Trummer SOLO: 20:00 CET, Live from Jazzclub A-Trane, Berlin
YouTube-Link Live-Streaming oder
A-Trane-Link Live Streaming
* 15.5. Olivia Trummer & Haggai Cohen-Milo DUO 19:19 CET, Live from Framed, Berlin
Facebook Live-Streaming
05.05.2020
Zukunftsmusik bietet Mentoring-Programm für Stuttgarter Musikerinnen*
Das Popbüro Stuttgart hat erstmals ein Mentoring-Programm für Frauen* aus Stuttgart gestartet: Zukunftsmusik Stuttgart möchte mit der Unterstützung der Wirtschaftsförderung Frauen* „einen leichteren aber vor allem einen anderen, neuen und auf euch individuell zugeschnittenen Zugang zu Netzwerken und professionellem Know-how schaffen. Durch gezieltes Matching mit Mentoren und Mentorinnen wollen wir Musikschaffende, die am Anfang ihrer Karriere stehen, mit erfahrenen Persönlichkeiten zusammenzubringen, die durch langjährige Berufserfahrung in der Musikwirtschaft ein hohes Maß an Branchenexpertise und ein stabiles Netzwerk aufweisen können“, schreiben die Gründer*innen.
Ihr wollt in der Musikbranche nicht nur Fuß fassen, sondern Wurzeln schlagen und könnt dafür Insidertipps gebrauchen? Dann bewerbt euch ab sofort beim Pop-Büro Region Stuttgart für das sechsmonatige Mentoring-Programm bei dem ihr eine Matching-Partnerin, die ein hohes Maß an Branchexpertise nachwesen kann, zur Seite gestellt bekommt. Benötigt wird ein Motivationsschreiben, in dem ihr euch und eure Arbeit, aber vor allem das Thema, welches ihr mit eurer Mentorin strategisch angehen wollt, genau beschreibt. Wenn ihr Arbeitsproben habt, könnt ihr davon auch eine Auswahl durchschicken. Alles zusammen sendet ihr dann bitte an ed.tr1731851639agttu1731851639ts-no1731851639iger@1731851639ppats1731851639.hara1731851639s1731851639. Anmeldeschluss: 15. Mai 2020.
05.05.2020
United we stream Stuttgart
Die behördliche Schließung, gegen die Verbreitung des Coronavirus stellt auch die Stuttgarter Club- und Veranstaltungskultur vor den Ruin. Wichtige Veranstaltungsorte scheinen für immer zu schließen. Jetzt ist Solidarität gefragt! Bis 22.05.2020 kannst du eine Startnext-Kampagne unterstützen, deren Einnahmen in einen Hilfsfond für Stuttgarter Clubs fließen. Alle Stuttgarter Clubs und Live-Musikspielstätten können sich per Antrag auf den gesammelten Fonds bewerben.
05.05.2020
#artistathome: Christina Lux schreibt Brief zur Systemrelevanz
Die Musik-Welt steht Kopf und keine*r weiß, wie lange noch. Die Singer-/Songwriterin Christina Lux tut deshalb dieser Tage vor allem eins: sie engagiert sich politisch. Ihr Brief zur Systemrelevanz von Musiker*innen, den sie vor einigen Wochen auf Facebook veröffentlicht und an Politiker*innen verschickt hatte, wurde jetzt auch im culturmag abgedruckt. Wer sich bisher nicht recht vorstellen konnte, was der Lockdown für Musiker*innen und Kulturschaffende bedeutet, sollte ihren Brief unbedingt lesen. Darin redet sie Tacheles und informiert zum einen darüber, wie mies Musiker*innen am Musik-Stream ihrer Werke verdienen (im Schnitt 0,003 €) und dass die Livekonzerte nicht nur über Tickets Einnahmen generieren. Sie verkauft auch viele CDs bei ihren Konzerten, die jetzt nicht mehr stattfinden können und GEMA-Einnahmen fielen dadurch auch weg. Sie erinnert daran, dass an der Musik unendlich viele weitere Berufsgruppen (grade nicht mehr) verdienen: Veranstalter*innen, Ton,-und Lichttechniker*innen, Cateringservices, Booker*innen, PR Leute, Grafiker*innen, Fotograf*innen, Studios, Presswerke, Labels, Roadmanager*innen, Verlage und selbstredend auch Musiker*innen, die man sich für ein Projekt buche. Auf Tantiemen durch Radio-Airplays könnten Musiker*innen in diesen Tagen auch nicht hoffen, weil die meisten Radiosender ohnehin nur sehr etablierte oder Mainstream-Künstler*innen spielten. Die Soli-Aktion Airplay for Artists, die von Tokunbo und ihr gestartet wurde und die für mehr Solidarität durch verstärkte Radiopräsenz in Coronazeiten warb, ergab kaum Resonanz von Seiten der Radiosender, obwohl diese – vor allem öffentlich rechtliche! – den Auftrag haben, die Kultur des Landes abzubilden. Jetzt seien Musiker*innen und andere Soloselbstständige größtenteils sich selbst überlassen: sie hat sich ausgerechnet, dass sie nur 150.-€ Grundsicherung monatlich bekäme, momentan ist sie auf CD-Käufen und Spenden treuer Fans angewiesen, die sie über eine eigens aufgesetzte Künstlerartenschutz-Seite sammelt. „Aber von Spenden zu leben kann der Weg langfristig nicht sein. Ich habe einen Beruf“, schreibt sie zu Recht. Es reiche eben nicht, sich als Politiker*in hinzustellen und von der Wichtigkeit der Kultur zu reden und sie zugleich als nicht systemrelevant zu betrachten oder sie zu kleinen Bittstellern zu degradieren. Daher plädiert auch sie wie so viele dieser Tage (und bisher weitgehend ignoriert) für eine Nachjustierung der Soforthilfe, damit Künstler*innen wie in Bayern oder Baden-Württemberg ein Einkommen haben, mit dem sie einigermaßen über den Lockdown kommen. Den vollständigen Brief könnt ihr hier nachlesen und hier teilen. (Foto: meyeroriginals)
05.05.2020
Play MPE Panel zu Playlists und Airplays
Die Promotion- und Vertriebs-Plattform Play MPE lädt zu einem Panel am 06.05.2020 um 18 Uhr unter dem Titel „How to Get the Attention of Playlist Curators and Radio Programmers“ mit Dan Reed / WXPN, Brian Corona / Atlantic Records, Kara Yamich / Couture Media und der Moderatorin Stephanie Friedman / Play MPE. Interessierte können sich für den Stream hier anmelden.
05.05.2020
Jazz-thing-Lockdown-Roundtable
In der Welt des Fußballs ist man schnell übereingekommen, dass es in Zeiten der Pandemie wichtigeres gibt als Fußball. Seither können wir in den Medien täglich lesen, wie es um Vereine und Profifußballer bestellt ist. Wie verhält es sich aber mit dem Jazz? Wie gehen Musiker*innen, Veranstalter*innen, Labels und Medien im Jazz mit dem Lockdown um? Das wollte die Zeitschrift Jazz thing wissen und lud am 24.04. die Pianistin Julia Hülsmann, den Posaunist Nils Wogram, die Chefin des Labels Traumton Stefanie Marcus, den Leiter des Dresdener Jazzclubs Tonne Steffen Wilde und den Veranstalter des Festivals c/o pop Norbert Oberhaus zu einem 70-minütigen Gespräch mit dem Jazz-thing-Redakteur/Autor Martin Laurentius und Moderator Wolf Kampmann ein, das sie jetzt in drei Teilen veröffentlichen. Im ersten Teil erzählen die Gäste von der Planungsunsicherheit, den geplatzten Träumen und Plänen, vom Alltag zwischen Home-Schooling, Retten-was-noch-zu-retten-ist und dem Generieren neuer Einkommen. In Teil 2 geht es um die Kultur als Möglichkeit, sich zu begegnen, und die Sorge, dass sich die Menschen an den Lockdown gewöhnen und hinterher nicht wie erhofft in die Clubs und Museen strömen. Im Gespräch wird klar, dass Musiker*innen aller Genres mit einer Stimme sprechen und sich genreübergreifend zusammenschließen müssen, z.B. in Gewerkschaften oder bei gemeinsamen Spenden-Kampagnen. Teil 3 wird am 08.05. veröffentlicht.
05.05.2020
Bund legt neues Unterstützungsprogramm „Neustart“ für Kultureinrichtungen vor
Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat das Programm„NEUSTART. Sofortprogramm für Corona-bedingte Investitionen in Kultureinrichtungen“ ins Leben gerufen, um insbesondere kleinen und mittleren Kultureinrichtungen eine rasche Wiedereröffnung nach der Corona-bedingten Schließung zu ermöglichen. Antragsberechtigt sind Museen, Ausstellungshallen und Gedenkstätten sowie Veranstaltungsorte von Konzert- und Theateraufführungen, soziokulturelle Zentren und Kulturhäuser. „Mir ist bewusst, dass unsere Kultureinrichtungen – und ihr Publikum – sehnsüchtig darauf warten, ihre ‚Pforten‘ nach der Corona-bedingten Schließung wieder öffnen zu können“, erklärt Monika Grütters. Die Museen hätten unter dem Dach des Museumsbundes inzwischen sehr vernünftige und verantwortungsvolle Vorschläge entwickelt, wie sich Zugang und Gesundheitsschutz miteinander verbinden lassen. Das möchte die Staatsministerin für Kultur und Medien durch das Programm Neustart unterstützen. Finanziert werden Investitionen in den Umbau und zur Ausstattung, zum Beispiel der Einbau von Schutzvorrichtungen oder die Optimierung der Besuchersteuerung. Auch die Einführung beziehungsweise Anpassung digitaler Vermittlungsformate können unterstützt werden. Für die Maßnahmen sind zwischen 10.000 und 50.000 Euro pro Kultureinrichtung vorgesehen, insgesamt stehen dafür 2020 einmalig bis zu zehn Millionen Euro zur Verfügung.
Anträge können ab dem 6. Mai 2020, 10.00 Uhr, online über die Webseite des Bundesverbands Soziokultur gestellt werden. Welche Angaben erforderlich sind, ist dem Musterantrag zu entnehmen. Außerdem bietet der Bundesverband Soziokultur eine individuelle Antragsberatung an.
05.05.2020
Kulturpolitische Akademie startet Corona-Webinare im Mai (jetzt anmelden)
Am 5. Mai 2020 startet das Programm der Kulturpolitischen Akademie mit einer wöchentlich stattfindenden Reihe von Webinaren, die kulturpolitisches Wissen mit einem Diskurs über gesellschaftlich relevante Fragen verbindet. Im Mai finden die Webinare zum Oberthema „Kultur und Corona“ statt. Den Auftakt macht am 5. Mai das Thema „Musik und Corona“ (leider bereits ausgebucht) in Kooperation mit Musikland Niedersachsen, bei dem (digitale) Musik-Tools sowie Fördermöglichkeiten für Musiker*innen vorgestellt werden. Daran anknüpfend gibt es eine Diskussion über „Kostenlose digitale Musikangebote – für alle und jederzeit?“. Am 12.05. wird das Webinar zum Thema „Freie Darstellende Künste und Corona“ in Kooperation mit dem Bundesverband Freie Darstellende Künste und dem Landesbüro Freie Darstellende Künste NRW stattfinden. Am 19.05. heißt das Thema „Corona und Museen“ und am 26.05. wird die Soziokultur in Kooperation mit der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren und der LAG NW in den Blick genommen.
Die Webinare finden jeweils dienstags von 16.30 bis 17.30 Uhr über Zoom statt. Eine Teilnehme ist kostenlos, die Teilnehmerzahl ist auf 30 Personen beschränkt. Daher ist eine Anmeldung notwendig.
05.05.2020