Livekonzerte im Autokino mit Sarah Lesch u.a.
Livekonzerte und Kinobesuche sind auf absehbare Zeit immer noch nicht möglich, zu hoch ist das Ansteckungsrisiko in geschlossenen Räumen und bei hoher Besucherzahl. Aber die Menschen drängt es zunehmend nach draußen, also sind kreative Ideen gefragt. Als neuste Lösung der Probleme öffnen jetzt immer mehr Autokinos auf großen Plätzen, die nicht nur das – naja, relativ – „gemeinschaftliche“ Erleben eines Kinofilms ermöglichen, sondern auch noch einem Livekonzert eine Bühne geben. Das Autokino Bad Kreuznach präsentiert am 18.05.2020 Sarah Lesch auf der Pfingstwiese ab 20 Uhr. Seit 08.05 gibt es auch in Wuppertal im Autokino Livekonzerte. Neben der Leinwand ist eine große Open-Air-Bühne aufgebaut worden, wo es ab sofort freitags, samstags und sonntags immer am Nachmittag Auftritte von Bands, Ensembles und Solokünstler*innen geben wird. Mit dabei sind Franzi Rockzz, Charlotte Jeschke & Lea Bergen, u.a. Auch in Blieskastel, Landsweiler-Reden, Merzig, St. Ingbert und Völklingen heißt es: „Raus aus der Jogginghose – und rein ins Auto!“ SR1 und Unser Ding präsentieren ab 08.05. Autokino & Konzerte Saar. Für das perfekte Bild sorgen verschiedene Kameraeinstellungen von der Livebühne, welche über die Riesenleinwand angezeigt werden. Das ermöglicht beste Sicht bis in die letzten Reihen. Das Autokino Chemnitz auf dem Parkplatz der Messe Chemnitz erweitert ebenfalls sein Programm und will auch lokalen Künstler*innen eine Bühne geben. Die Akteure des Lions-Clubs Rabenstein stellen vom 24. bis 28. Mai ein kulturelles Vorprogramm für das Autokino auf die Beine.
Im Telefongespräch mit Fritz Unsigned erklärt D.Live-Geschäftsführer Michael Brill, wie so ein Autokino-Konzert genau funktioniert und wie man dann eigentlich aus dem Auto applaudiert. Die Veranstalter*innen versprechen jedenfalls ein risikoarmes Event: Tickets sollen online gebucht und durch die Scheibe gescannt, wenn Essen und Trinken angeboten wird, dann „to go“, und der Ton wird übers Autoradio gesendet. Pro Auto sind maximal zwei Personen erlaubt – plus die eigenen Kinder. Der Abstand zwischen den PKWs beträgt grundsätzlich 1,5 Meter, Fenster und Verdecke müssen geschlossen bleiben. Bisher finden sich vor allem „große“ Namen von Mainstreamkünstler*innen (meist männlich) in den Programmen. Ob unter diesen Bedingungen sowas Ähnliches wie kulturelles Flair, sei dahingestellt. (Foto: Christoph Schrag)
#artistathome: Les Brünettes Onlinekonzert @ Artists Against Corona
Les Brünettes sind vier gleichberechtigte Sängerinnen und Songwriterinnen, die sich als A Cappella Quartett zusammengetan haben. Und Juliette Brousset, Stephanie Neigel, Julia Pellegrini und Lisa Herbolzheimer haben das A Cappella-Genre definitiv von Ballast und Regeln befreit. Auf der Plattform Artists Against Corona traten sie jetzt vor leeren Zuschauerreihen auf und ihr könnt das Konzert nacherleben! Kauft euch ein virtuelles Ticket und Les Brünettes tun damit etwas Gutes, denn alle Einnahmen fließen an Amica e.V. – eine Organisation, die Frauen und Mädchen in Krisenregionen hilft und die sie seit mehreren Jahren unterstützen: „Besonders in Ländern mit instabilem Gesundheitssystem könnte die Corona-Pandemie noch weit schrecklichere Folgen haben als hier und Frauen besonders hart treffen. Da wir momentan keine Konzerte spielen, können wir weder Spenden sammeln noch auf Amica e.V. und ihre wichtige Arbeit aufmerksam machen. Deswegen: Solidarität mit Frauen überall auf der Welt, jetzt erst recht!“, heißt es in ihrem Eintrag.
Den geplanten Release ihres neuen Albums „4“ (08.05.2020) mussten sie wegen Corona verschieben, aber ihr könnt das Album trotzdem schon hier vorbestellen; die Auslieferung erfolgt voraussichtlich im Juni. Geplant ist auch ein Konzert im Autokino, Infos folgen auf ihrer Homepage.
Corona-gerechte Bestuhlung zeigt: das „neue Live“ hat nur noch 20% Auslastung
Ein skurriles Bild macht derzeit in den sozialen Medien die Runde: Die Corona-gerechte Bestuhlungsvariante der Werretalhalle Löhne zeigt, wie ein Konzert-/Theatersaal nach den neuen Lockerungen mit Abstandgebot bestuhlt werden darf. Das Theater hat eigentlich 313 Plätze, im Falle einer „Wiedereröffnung“ werden daraus 66. Die geltenden Hygieneschutzbestimmungen bedeuten eine Reduzierung der verkaufbaren Plätze (also Tickets!) um 70 bis 80 Prozent. Während also in der Öffentlichkeit der Eindruck entsteht, dass die Kultur bald wieder fröhlich losgehen kann, erweisen sich die neuen Abstandsregelungen in der Realität und betriebswirtschaftlich als nicht wirklich umsetzbar.
Im übrigen kann davon ausgegangen werden, dass auch die Abstandsregelung in geschlossenen Räumen bei Konzert- und Theatervorstellungen von einer Stunde und länger nicht verhindern können, dass COVID-19 während dieser Events weitergetragen wird. Je länger frau in einem geschlossenen Raum mit vielen weiteren Personen ohne natürliche Belüftung verbringt, desto höher ist das Ansteckungsrisiko. Einen anschaulichen und sehr lesenswerten Artikel dazu hat die Biologie-Professorin Erin Bromage an der University of Massachusetts Dartmouth hier veröffentlicht.
#artistathome: Größtes Online-Orchester bricht Rekord
1.320 Musiker*innen aus 44 Nationen haben es geschafft – sie sind das größte Online-Orchester der Welt und bekommen einen Eintrag beim Rekord Institut für Deutschland in der Kategorie „das größte virtuell spielende Musikensemble“. „Es ist eine unglaubliche Freude so eine tolle Auszeichnung erneut zu erhalten“, freut sich der Initiator Jens Illemann, „wichtiger ist mir aber, dass wir es geschafft haben, jede Woche gemeinsam Musik zu machen – auch ohne uns real zu sehen.“ Räumlich getrennt und doch vereint spielen sie gemeinsam den Song „Rock You Like a Hurricane“ von den Scorpions.
Die Coronavirus-Krise macht kreativ, wie viele Videos in sozialen Netzwerken beweisen. Das merkt auch das Rekord-Institut für Deutschland, das deutsche Pendant zum Guiness Buch der Rekorde. Dort sind mehr Rekordversuche eingegangen – vor allem von Kampfsportler*innen und Musiker*innen.
Sachsen legt Sofortprogramm in Höhe von rund 6 Millionen für freiberufliche Musikpädagog*innen und Musikschulen auf
Sachsens Kulturministerium unterstützt die freien Musikschulen mit einem neuen Sofortprogramm in Höhe von rund 6 Millionen Euro. Mit dem Programm sollen die Einnahmeverluste der freien Musikschulen und der Honorarlehrkräfte aufgrund der Corona-Pandemie ausgeglichen werden. Zudem werden bis zu 60% der Honorarausfälle von freien oder privaten Anbietern von außerschulischem Musikunterricht ersetzt. Der Sächsische Musikrat begrüßt die Finanzhilfen des Freistaates Sachsen für nicht-kommunale Musikschulen sowie für freie und private Anbieter von Musikunterricht. Das Programm ist eine Wertschätzung gegenüber den vielen Musikpädagoginnen und Musikpädagogen in Sachsen. Die Musikschulen erhalten einen Zuschuss, der nicht zurückgezahlt werden muss. Das Programm gilt innerhalb des Zeitraumes, in dem die Allgemeinverfügung den Musikschulunterricht auch zu Teilen nicht ermöglicht. Voraussetzung für die finanzielle Unterstützung ist, dass sich die Musikschulen nicht in kommunaler Trägerschaft befinden und bereits durch das SMWK im Rahmen der Förderrichtlinie Musikschulen/Kulturelle Bildung gefördert werden. Freie oder private Anbieter von außerschulischem Musikunterricht aus Sachsen, die professionell und selbstständig tätig sind, ihr Einkommen überwiegend durch ihre Freiberuflichkeit verdienen und durch die Absage von außerschulischem Musikunterricht aufgrund der aktuell geltenden Allgemeinverfügung für den Freistaat Sachsen Einnahmeausfälle nachweisen, können einen nicht rückzahlbaren Zuschuss in Höhe bis zu 60 % der nach-gewiesenen Einnahmeausfälle beantragen. Die maximale Unterstützung beträgt 750 EUR je Woche. Das Hilfsprogramm wird den Zeitraum Mitte März bis zum Ende des Schuljahres abdecken. Die Anträge für Hilfen aus dem Sofortprogramm können ab sofort beim Sächsischen Musikrat gestellt werden. Die Beantragung ist ab sofort online möglich.
Preisträger*innen der Kölner Förderstipendien stehen fest
Die Stadt Köln vergibt jährlich fünf Förderstipendien in den Sparten Bildende Kunst, Medienkunst, Literatur und Musik, um die herausragenden Leistungen von Nachwuchskünstler*innen zu fördern. Dabei wurde die Höhe der Stipendien in diesem Jahr von 10.000 Euro auf 12.000 Euro je Stipendium aufgestockt. Eine Jury, bestehend aus Sachverständigen, Vertreterinnen und Vertretern der Politik und Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach, hat in den vergangenen Tagen aus einer Vielzahl von Bewerbungen die diesjährigen Preisträger*innen benannt. Preisträgerin des Horst und Gretl Will-Stipendiums für Jazz/Improvisierte Musik ist Theresia Philipp (*1991). In ihrer Begründung sagt die Jury: „Ihr künstlerisches Profil und ihr sich ständig ausweitender Wirkungskreis haben zum Zeitpunkt ihrer aktuellen Bewerbung ein beeindruckendes Niveau erreicht. Es war vor allem das Projekt „Pollon With Strings“ – in dem Theresia Philipp ihr eingespieltes Trio Pollon mit einem Streichertrio konfrontiert, erweitert, bereichert und für das sie originelle Kompositionen schreibt – das die Jury überzeugt hat“. Das Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium für Zeitgenössische Musik geht in diesem Jahr an die in Köln lebende Komponistin Dariya Maminova (*1988). In der Begründung heißt es: „Die Fachjury war sich einig, dass diese Künstlerin es verdient, mit dem Bernd Alois Zimmermann-Stipendium ausgezeichnet zu werden. Ihr vielseitiger lebendiger und konzeptuell schlüssiger Ansatz des Komponierens lässt auch für die Zukunft auf großartige und nachhaltige Ergebnisse ihrer künstlerischen Arbeit hoffen.“ Wir gratulieren herzlich!
Keiner kommt, alle machen mit: Nicht-Festival 12.05.2020
Es ist das Nicht-Festival des Jahres in Hamburg – am 12. Mai 2020: MenscHHamburg e.V. präsentiert ein Solidaritäts-Nicht-Festival zu Gunsten der privaten Hamburger Theater- und Musikbühnen, der Hamburger Filmwirtschaft und der Hamburger Clubkultur. The Beatles, Abba, Billie Eilish u.v.m. kommen nicht! Aber möglichst viele Hamburger*innen zahlen € 22,- Eintritt in Form einer Spende an die Hamburger Kulturszene: „Die Hamburger Kulturszene ist besonders hart betroffen von den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Wir möchten jetzt Zusammenhalt beweisen und mithelfen, die Hamburger Kultur und ihre Vielfalt zu erhalten. Verrückte Zeiten brauchen verrückte Ideen, um die Krise erträglicher zu machen und daher bewerben wir ein Festival, das es nicht gibt, mit Künstlern die nicht kommen, um Spenden zu sammeln mit Kreativität und Humor“, erklärt Initiator Lars Meier, Vorstand von MenscHHamburg e.V. und Geschäftsführer der Gute Leude Fabrik.
Merch-Shop #bemyquarantine unterstützt Clubs
Onlineprojekt „Beats_Per_Minute“ sucht Nachwuchs-Electromusiker*innen
8 Teams – 8 Tracks – 1 Platte + umfassendes Workshop-Programm: Bei dem kostenlosen deutsch-polnischen Austauschprojekt Beats_Per_Minute können sich Deutsche und Pol*innen zwischen 18 und 26 Jahren mit Leidenschaft für elektronische Musik bewerben. Die 16 ausgewählten Teilnehmer*innen produzieren in Zweiergruppen gemeinsam einen eigenen Track, erhalten dabei Coachings von Profis (u.a. vom Ableton Certified Trainingscenter aus Warschau) und veröffentlichen am Ende ein Platte. Mit dem Projekt wird jungen Musiker*innen aus beiden Ländern die Möglichkeit gegeben, sich über ihr gemeinsames Interesse an elektronischer Musik näher kennenzulernen und in internationaler Besetzung daran zu arbeiten. Für die Teilnahme am Projekt entstehen keine Kosten. Projekt-Zeitraum: 13.-27.6.2020. Meldet euch hier an bis zum 10. Mai 2020. Eine Infobroschüre findest du hier.
#artistathome: Joco auf Chinesisch mit „Cóng dōngtiān xǐng lái“
Seit sie in China gespielt haben und mit Leuten von dort zu tun haben, lernen Joco Chinesisch! Noch dazu haben sie jetzt einen Song in chinesischer Sprache geschrieben und als Livevideo veröffentlicht: „Cóng dōngtiān xǐng lái“, was soviel heißt wie „wach auf aus dem Winter“.
Auf ihrer Homepage gibt es jetzt übrigens Noten ihrer Songs: dort könnt ihr euch Klavier- und Gesangsnoten sowie Gitarren-Tab kostenlos downloaden und ausdrucken. Die beiden freuen sich über Spenden. Viel Spaß beim Üben!
#artistathome: The Twiolins live mit neuem Programm „Eight Seasons“
Nachdem durch die Corona Auflagen alle Konzerte von April bis Juli abgesagt wurden, haben die Twiolins jetzt vier Livestream-Konzerte geplant. Vier Sonntage in Folge, vom 17.05.2020 an werden die Geschwister Marie-Luise und Christoph Dingler jeweils um 20.15 Uhr ihr aktuelles Programm „Eight Seasons“ in einem qualitativ hochwertigen Setting präsentieren. Die „Eight Seasons“ – das sind die Vier Jahreszeiten von Antonio Vivaldi, gemischt mit ausgewählten Tangos von Astor Piazzolla. „Wir haben die Jahreszeiten auf je ein Konzert verteilt – denn die Erfahrung hat gezeigt, dass bei Livestreams eher kurze Formate bevorzugt werden“, begründet Marie-Luise Dingler die Aufteilung. „Das Schöne an dem Streamen ist, dass wir noch direkter in Kontakt mit unserem Publikum kommen können – durch die Chatfunktion, die während des Streams freigeschaltet ist, können wir Fragen beantworten und mit unserer Zuschauer am Ende mit einem Glas Sekt anstoßen – fast wie in einem richtigen Konzert“, freut sich Christoph Dingler auf die Events. (Foto: Thommy Mardo)
Termine:
17.05.2020, 20.15 Uhr: Frühling – Ticketlink | 24.05.2020, 20.15 Uhr: Sommer – Ticketlink | 31.05.2020, 20.15 Uhr: Herbst – Ticketlink | 07.06.2020, 20.15 Uhr: Winter – Ticketlink (Tickets ab 10.-€)
#artistathome: Amelie Protscher live@Greve Studio 10.05.20
Am 10.5.2020 lädt Amelie Protscher zu einem Livestream aus dem Berliner Greve Studio. Von 19-20 Uhr wird sie am Flügel ein Programm aus Jazzstandards und eigenen Songs präsentieren, die einen Querschnitt durch die Jazzgeschichte und ihren eigenen musikalischen Werdegang abbilden. Seit zwei Jahrzehnten ist die Pianistin Amelie Protscher in der Berliner Jazz- und Bluesszene eine feste Größe und arbeitet mit internationalen Stars wie Ray Blue, Jocelyn B. Smith, Janice Harrington und Namoli Brennet. Ihr sehr persönlicher Sound orientiert sich an Dave McKenna und Jessica Williams und setzt einen starken Schwerpunkt auf dynamische Basslinien der linken Hand. Mit rhythmischer Vitalität und einem enzyklopädischen Überblick über die Jazzgeschichte segelt sie pianistisch über die Tasten und findet ihren eigenen, unverkennbaren Groove zwischen Tradition und Moderne.
Zum Livestream geht es hier entlang.