Rheinland-Pfalz: 6-Punkte-Programm für die Kultur

„Kultur ist nicht alles. Aber alles ist nichts ohne Kultur. Deswegen wollen wir die Kultur stärken und für die Krisenzeit Möglichkeiten schaffen, Kultur stattfinden zu lassen“, erklärten Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Kulturminister Konrad Wolf kürzlich in einer Pressekonferenz in Mainz. Mit einem 15,5 Mio.€ umfassenden 6-Punkte-Programm wird die Landesregierung die Kulturlandschaft in Rheinland-Pfalz unterstützen. Das Programm soll neue Impulse für Kulturaktivitäten setzen, die auch in Zeiten von Kontaktbeschränkungen ihr Publikum finden. So vergibt das Land Projektstipendien: Künstler*innen sowie Ensembles können einmalig 2.000.-€ erhalten: Die Projektstipendien dienen dazu, in einer Zeit ohne Ausstellungen, Auftritte oder auch Workshops und eines massiven Wegfalls wichtiger Einnahmequellen das künstlerische Schaffen fortzusetzen, kreativ und innovativ arbeiten zu können und Projekte weiter oder neu zu verfolgen. Gefördert werden können Projekte in ihrer gesamten künstlerischen Vielfalt. Hierzu gehören bspw. künstlerische Textarbeiten und Publikationen, gestalterische Arbeiten, die Entwicklung neuer Kunstwerke (Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen etc.), die Herstellung von Filmen, Performances, aber auch Auftritte, oder die Transformation von analogen in digitale Formate. Die Stipendien werden als Projektstipendien für die Dauer von drei Monaten vergeben, in denen an dem Projekt gearbeitet werden kann. Ausschnitte oder Präsentationen der entwickelten Arbeiten können mit Abschluss des Projektes auf einer Kulturplattform des Kultursommers Rheinland-Pfalz der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur präsentiert werden. Anträge können seit dem 15.05. bis 15.09.2020 gestellt werden.

Auch Kultureinrichtungen, Programmkinos und Vereine erhalten finanzielle Unterstützung, um ihre Existenz zu sichern und die Arbeit fortzuführen. Ein Investitionsprogramm von 1 Mio. € soll die digitale Infrastruktur und die Arbeit mit Neuen Medien in der Kulturszene ausbauen. Die Bewerbungsphase für die 6 Maßnahmen ist gestartet. Der Bewerbungsschluss ist je nach Maßnahme unterschiedlich, bei Maßnahme 3 „Kulturvereine“ spätestens bis 01.12.2020.

19.05.2020

Lina_Raül Refree & Grimes bekommen Preis der Deutschen Schallplattenkritik

Der Preis der deutschen Schallplattenkritik hat die zweite Bestenliste des Jahres 2020 veröffentlicht. Die zur Zeit 153 Kritiker-Juror*innen des PdSK, aufgeteilt in 32 Fach-Jurys, haben alle Neuveröffentlichungen des Tonträgermarktes aus dem letzten Quartal gesichtet und 234 Titel auf die Longlist gesetzt. Aus diesem Pool der Nominierten schafften es jetzt 27 Siegertitel auf die Bestenliste, darunter Lina_ Raül Refree, die wir im Januar als CD-Tipp vorgestellt haben. Ihr gleichnamiges Album (Glitterbeat) überzeugte die Jury der Kategorie „Weltmusik“: Fado neu zu formen, ist ein Gewaltakt oder aber Sakrileg. Die Sängerin Lina, bestens bewandert im klassischen Repertoire der Ikone Amália Rodrigues, wagt es, indem sie den Klang verändert. Für ihre Inszenierung holte sie den Produzenten Raül Refree mit ins Boot. Der hüllt die Melodien in dunkle, stehende Synthesizer-Klangwolken und getragene Piano-Arpeggios, kaum hört man Gitarrenklänge. Und nie tönt Linas Stimme mit der sonst so typischen, alles verzehrenden Inbrunst, sie singt zurückhaltend, manchmal wirkt es zerbrechlich: eine überzeugende, neue Klangwelt für ein altes Liederbuch“, schrieb die Jury begeistert.

Die Pop-Jury entschied sich für Grimes und ihr Album „Miss Anthropocene“ (4AD) und begründete dies mit folgenden Worten: Konzeptalben sind im Pop selten geworden. Auf ihrem fünften Album umkreist Grimes mehr oder weniger konsequent die Geschichte der göttlichen Superheldin „Miss Anthropocene“, die gegen den Klimawandel und das Artensterben kämpft. Musikalisch findet sie dabei die goldene Mitte zwischen dem verhuschten DIY-Spirit ihres Durchbruchalbums „Visions“ und dem hochglänzenden Futurismus der Vorgänger-CD „Art Angels“. Ein ambitionierter Entwurf, der die inzwischen einunddreißigjährige Sängerin aus Vancouver zum Popchamäleon der Stunde macht: Niemand sonst passt sich so vielschillernd dem Zeitgeist an wie sie“.

19.05.2020

Allianz der Freien Künste warnen vor ersatzlosem Ende der Coronahilfen des Bundes

Die 18 in der Allianz der Freien Künste (AFK) zusammengeschlossenen Bundesverbände, darunter die Deutsche Jazzunion, warnen eindringlich vor drastischen Konsequenzen für die berufliche Existenz tausender Kunst- und Kulturschaffender in ganz Deutschland, sollten die Corona-Soforthilfen des Bundes nach dem 31. Mai ersatzlos enden. Die Allianz der Freien Künste schreibt in einer Presseerklärung: „Mit Ernüchterung nimmt die Allianz der Freien Künste zur Kenntnis, dass der heute von den Ländern Berlin und Bremen im Bundesrat eingebrachte Antrag zur Sicherung der Kunst-, Kultur- Kreativ und Medienlandschaft nicht entschieden und in die Ausschüsse verwiesen wurde. Die AFK weist erneut darauf hin, dass auch bei den bestehenden Hilfsprogrammen dringender Korrekturbedarf besteht. Dies wurde zuletzt in einem jüngst veröffentlichten Appell zahlreicher Verbände mehrerer Kunstsparten ausführlich dargelegt: Die Soforthilfen des Bundes für Soloselbstständige greifen vielfach nicht; das Sozialschutzpaket erschwert unternehmerische Aktivitäten und Investitionen erheblich. Eine Änderung der Regularien bei den aktuellen Soforthilfen des Bundes ist dringend notwendig – insbesondere in den folgenden Punkten:

  1. Anerkennung einer pauschalen Summe als betrieblich relevante Lebenshaltungskosten
  2. Anerkennung von einmaligen Investitionen, ohne die für viele Soloselbständige eine Weiterführung der beruflichen Existenz nicht möglich ist
  3. Schaffung von Rechtssicherheit und Transparenz bzgl. der Mittelverwendung

Die Allianz der Freien Künste unterstützt darüber hinaus die Forderung des Deutschen Kulturrats nach einem Kulturinfrastrukturfonds. Mit Blick auf die Rückkehr zu einem kulturellen Leben schlägt die AFK außerdem die Einrichtung einer Taskforce vor. In beide Instrumente müssen unbedingt Vertreter*innen der Freien Künste einbezogen werden.“

Der Gemeinsame Appell an die Bundesregierung als Download: https://tinyurl.com/yatlb9lr
19.05.2020

Goethe-Institut schreibt virtuelle Partner-Residenzen im Bereich Musik aus

Mit virtuellen Partner-Residenzen reagiert das Goethe-Institut auf die veränderten Arbeitsbedingungen in der Musikszene, um den internationalen Austausch und die künstlerische Zusammenarbeit im Bereich Musik aufrechtzuerhalten und zu stärken. Dabei können beispielsweise gemeinsame Recherchen durchgeführt, Kompositionen erarbeitet, Konzept- und Projektentwicklungen, Vorproduktionen oder innovative digitale Projekte konzipiert werden. Auch andere bzw. interdisziplinäre Formate mit Musikfokus sind denkbar. Im Mittelpunkt steht das partnerschaftliche Arbeiten. Der Ausschreibungszeitraum erstreckt sich ab sofort bis zum 31.12.2020 (mit der Option auf Verlängerung, abhängig vom Verlauf der Pandemie). Die Ausschreibung richtet sich an Solo-Künstler*innen und kleine Ensembles aus Deutschland und dem Ausland. Professionell arbeitende Künstler*innen und Ensembles mit nachweislicher Erfahrung in der jeweiligen Musikszene, die ein Projekt mit Dauer zwischen zwei und vier Wochen planen, das bis zum 31.12.2020 durchgeführt werden soll, können sich bewerben. Vergebebn werden Stipendien Höhe von 1.200 Euro pro Ensemble/Partner. Bewerbungen für ein Stipendium können ab sofort, aber mindestens vier Wochen vor Projektbeginn eingereicht werden. Anträge können ausschließlich per E-Mail gestellt werden.

18.05.2020

FEE. kündigt „Nachtluft“-Tour im Herbst an: jetzt Tickets sichern

FEE. ist „verrückt-zuversichtlich“ und kündigt ihre Herbst-Tour an für „das Jahr, in dem Corona kam“. Ob sie stattfinden kann, stehe natürlich in den Sternen. Aber sie bittet euch trotzdem von Herzen, genau so zuversichtlich zu sein und euch ein Ticket zu holen, wenn ihr gern kommen wollt. Denn wenn zu wenige Tickets verkauft werden, kann die Tour nicht stattfinden. Das Auftaktkonzert ist am 19.09. im Zoom in Frankfurt, danach folgen Konzerte im Oktober und November.

18.05.2020

#artistathome: Peggy Suggarhill & Rockemarieche live @ Eifelzoo

Peggy Sugarhill & Rockemarieche machen „New Rockabilly op Kölsch“ und sind am 23.05. ab 20:30 Uhr live & unplugged aus dem Eifelzoo in Lünebach zu erleben. Gestreamt wird das Konzert über Facebook & Instagram. Das Publikum darf die Songs auswählen und noch nie gefragte Fragen stellen.

18.05.2020

Frankfurter Brotfabrik jetzt unterstützen!

Zwar werden die Veranstaltungsverbote jetzt zunehmend gelockert, doch auch für die Brotfabrik in Frankfurt ist eine Öffnung noch keine Option – zu gering sind die Einnahmen, wenn bei den bestehenden Abstandsgeboten nur 20-30 Leute in den Saal dürfen. Außerdem bleiben größere Konzerte und Clubnächte – mit denen die Brotfabrik die geringen Einnahmen der kleineren Konzerte ausgleichen könnte – mindestens bis Ende August untersagt. Deshalb hat das Veranstaltungsteam neben dem Stellen von Anträgen auf Förderung auch eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, über die ihr sie unterstützen könnt. Denn die Situation der Brotfabrik ist weiterhin heikel, die Zukunft ungewiss und das Überstehen der Schließung ein finanzieller Kraftakt. Ihr könnt eure Spende natürlich auch weiterhin direkt auf ihr Konto überweisen:
Triodos Bank | IBAN DE90 5003 1000 1074 4470 03 | Kontoinhaber: Kulturprojekt 21 e.V. | Bitte im Betreff „Spende“ angeben und, falls ihr eine Spendenbescheinigung haben wollt, eure Adresse (das ist erst ab 200 Euro relevant, ansonsten gilt der Kontoauszug als Nachweis)

18.05.2020

European Jazz Network veranstaltet Webinare zur Coronakrise

Das European Jazz Network (EJN) veranstaltet ab heute kostenlose Webinare zu verschiedenen Themen rund um Covid-19. Die Webinare werden auf den EJN Social Media-Kanälen jeden Montag und Donnerstag um 17 Uhr live gestreamt und sind auch später noch abrufbar. Interessierte müssen sich dafür nicht registrieren. Jedes Webinar behandelt einen bestimmten Aspekt der Krise: nationale Unterstützungsmaßnahmen (18.05.), Kreativität in der Isolation & Streaming von Events (21.05.), die Zukunft von Festivals (25.05.) u.v.m. Es werden neue Ideen und „best practices“ vorgestellt und diskutiert.

18.05.2020

Sachbearbeiter*in (50%) von Creative Europe Desk gesucht

Die Nationale Kontaktstelle für die Kulturförderung der EU „Creative Europe Desk“ in Bonn ist ein Projekt der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V. Zum 01.07.2020 wird dort eine*n Sachbearbeiter*in (w/m/d) (50%) für die Aufgabenbereiche Öffentlichkeitsarbeit und Administration gesucht. Die Stelle ist auf 1 Jahr befristet, eine längerfristige Beschäftigung wird angestrebt. Bewerbungsschluss: 31.05.2020. Die vollständige Ausschreibung findet ihr hier.

18.05.2020

Essayreihe zu Transformationschancen der Corona-Pandemie

Sicherlich stellt die Corona-Pandemie den Kulturbereich vor existentielle Herausforderungen. Gleichzeitig liefert die dadurch hervorgerufene Krise einen Grund innezuhalten, den eigenen Handlungskontext zu reflektieren und Chancen für die Zukunft zu erarbeiten. Diesem Aufbruchsgedanken folgend beginnt die Kulturpolitische Gesellschaft e.V. einen Diskurs über neue Leitbilder für die Kulturpolitik. In einem Aufruf wurden verschiedene Expert*innen aus dem Kulturbereich eingeladen, in einem kurzen Essay eigene Visionen und Gedanken zum Umgang mit der Krise zu formulieren. Mehr als 40 Texte werden nun in Etappen auf der Webseite und den Social Media-Plattformen (@kupoge) des Verbandes veröffentlicht. Daraus soll ein langfristiger Dialog über zukunftsweisende Leitbilder einer neuen Kulturpolitik entstehen. Ein weiterer Austausch ist unter den Hashtags #neueKulturpolitik und #coronaessays möglich.

18.05.2020

Hessen startet Kulturpaket für Künstler*innen & Kulturbetriebe

Das Land Hessen hilft Künstler*innen, Festivals und Kultureinrichtungen mit einem umfassenden 50 Millionen Euro umfassenden 3 Phasen Unterstützungspaket:

Phase 1: Sofort helfen – Unterstützung für Festivalveranstalter*innen
Unterstützung von Festivals (Musik, Theater, Film), die als Großveranstaltung (>100 bis mindestens 31. August 2020) abgesagt werden müssen. Die maximale Höhe richtet sich nach der Zahl der verkauften Eintrittskarten im Schnitt der letzten drei Jahre: 2.50€ pro Ticket bei öffentlich getragenen Festivals, 5.-€ pro Ticket bei von gemeinnützigen Vereinen oder privaten Institutionen getragenen. Der Betrag ist auf 500.000.-€ gedeckelt. Anträge sind ab 01. Juni möglich. Infos

Phase 2: Übergang meistern – Arbeitsstipendien für freie Künstler*innen
Unterstützung freier Künstler*innen mit Arbeitsstipendien von je 2.000 Euro. Das ermöglicht ihnen, neue Projekte zu erarbeiten oder bestehende fortzuentwickeln. Anträge sind ab 01. Juni bei der Hessischen Kulturstiftung möglich. Infos

Phase 3: Innovativ neu eröffnen – Fonds-Pakete für Einrichtungen & Projektstipendien
Unterstützungsfond für Kultureinrichtungen und Spielstätten, der 500 Fonds-Pakete zu je pauschal 18.000.-€ vergibt. Anträge werden über das HMWK voraussichtlich ab 01. Juli möglich sein. Der Fonds für Projektstipendien für freie Gruppen hält Mittel für 250 Gruppen in Höhe von je 18.000.-€ sowie für 1.000 Einzelkünstler*innen in Höhe von je 5.000.-€ bereit. Er wird über die Hessische Kulturstiftung abgewickelt und steht ab 01. August zur Verfügung. Infos

18.05.2020

Berlin Summer University of the Arts 2020 goes digital

Die BerlinSummer University of the Arts hat ein Kursprogramm zusammengestellt, welches ab Juni 2020 in den Online-Betrieb startet. Die digital stattfindenden Workshops greifen die ursprünglich geplante, inhaltliche Mischung aus Bildender Kunst, Musik, Gestaltung und Darstellender Kunst auf. Interdisziplinäre Formate finden neben Kursen zum Sounddesign oder Gestalten ebenfalls Anklang im digitalen Programm der Berlin Summer University of the Arts. Ab sofort werden Anmeldungen entgegengenommen. Mit der besonderen Situation einher geht die Verlängerung der Bewerbungsfrist für Stipendien. Junge Künstler*innen, die am Ende ihres Studiums stehen oder deren Abschluss nicht länger als ein Jahr zurückliegt, können sich für noch bis zum 31. Mai bewerben.

15.05.2020