Bund stockt Stipendien für Künstler*innen und Kulturschaffende kräftig auf
Als Reaktion auf die prekäre Situation vieler Künstler*innen und Kulturschaffender in der Corona-Krise stockt der Bund die Stipendien vor allem für freiberufliche Künstler*innen in diesem und im kommenden Jahr massiv auf. Das geht aus einem Papier der Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters (CDU), hervor, das der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vorliegt. Anstelle von den zunächst geplanten 8,5 Millionen Euro sind für die Stipendien jetzt 52 Millionen Euro im Etat der Kulturstaatsministerin für die Jahre 2020/2021 vorgesehen. „Die Erhöhung der Stipendien für die Jahre 2020 und 2021 um 43,5 Millionen Euro ist unsere Antwort auf die schwierige Situation der Soloselbstständigen in der Corona-Krise“, sagte Grütters der NOZ. „Die Stipendien gibt es für Künstlerinnen und Künstlern aller Sparten. Sie sind in der Regel großzügiger als 1000 Euro im Monat. Vor allem motivieren sie die Kreativen zur produktiven künstlerischen Tätigkeit“, so Grütters weiter.
Coronabedingt aufgestockt werden unter anderem der Fonds Darstellende Künste e.V. für freischaffende Einzelkünstler, das Stipendienprogramm Musikfonds e.V für Komponist*innen, Musiker*innen und Klangkünstler*innen, der Dachverband Tanz e.V für soloselbstständige Choreograf*innen, Tänzer*innen und Produzent*innen und die Stiftung Kunstfonds für bildende Künstler*innen und kunstvermittelnde Einrichtungen.
Hessen vergibt Projektstipendien
In der dritten Phase seines Corona-Kulturförderpakets fördert das Land Hessen freie Ensembles und Künstler*innen mit einer Projektförderung. In der Zeit der Pandemie sind viele neuartige Ansätze für Kulturveranstaltungen und künstlerische Formate, für Vermittlung und Pädagogik sowie für die Präsentation von Kultur entstanden. Das Stipendium ermöglicht die Realisierung, Dokumentation und Publikation dieser Ansätze. Der Fonds wird über die Hessische Kulturstiftung abgewickelt. Eine Fachjury beurteilt die Einreichungen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit für Sponsor*innen und Mäzen*innen, Künstler*innen, die sie fördern, direkt für das Stipendium vorzuschlagen. In diesem Fall kofinanziert das Land die Hälfte des Stipendiums bis zur Höhe der ansonsten zur Verfügung stehenden Beträge. Die Anträge können vom 10. August bis zum 23. August 2020 ausschließlich über die Website der Hessischen Kulturstiftung eingereicht werden. Das Antragsformular steht nur in diesem Zeitfenster zur Verfügung.
Hamburger Labelförderung – jetzt bewerben
Noch bis zum 18.08.2020 können sich Musiklabels aus Hamburg für die zweite Förderrunde in 2020 bewerben. Die Förderung richtet sich an Kleinstunternehmen aus Hamburg, die dort mit einem Musiklabel aktiv sind. Die Förderform ist ein Zuschuss, der zwischen 3.000 und 10.000 Euro betragen kann und als Anteilsfinanzierung einen Eigenanteil in Höhe von mindestens 50 Prozent voraussetzt. Insgesamt stehen für die Labelförderung 150.000 Euro zur Verfügung. Ein mit Branchenvertreter*innen besetztes Fachgremium berät die Behörde bei der Entscheidung über die Mittelvergabe. Für alle Fragen rund um die Antragstellung besteht während der Förderrunden die Möglichkeit der Kontaktaufnahme zur Hamburg Kreativ Gesellschaft.
„Jugend komponiert“ Baden-Württemberg 2020
Alle Jugendlichen in Baden-Württemberg, die Interesse haben am Noten schreiben, am Experimentieren mit Klängen und die wissen möchten, was neu ist in der Musik sind eingeladen, sich für die Teilnahme an „Jugend komponiert“ 2020 des Landesmusikrats Baden-Württemberg zu bewerben. Auf dem Programm stehen Eure eigenen Kompositionen, Grundlagen des Komponierens, musikalische Gäste, Improvisationen, Diskussionen, Proben eigener Werke mit einem Profiensemble, ein öffentliches Abschlusskonzert und vieles mehr. Aus den Einsendungen werden ca. 10–15 Bewerber*innen ausgewählt, denen der Landesmusikrat Baden-Württemberg als Förderpreis die kostenlose Teilnahme an „Jugend komponiert“ ermöglicht.
musicpark wechselt in den Juni
Die Leipziger Musik-Erlebnismesse musicpark wechselt dauerhaft in den Juni und findet – parallel zum Bachfest Leipzig – mit angepasster Tagesfolge von Samstag bis Montag vom 12. bis 14. Juni 2021 statt. Sie wird also nicht wie geplant vom 6. bis 8. November 2020 veranstaltet. Die aktuell geltenden Hygienevorschriften lassen die Durchführung einer interaktiven Erlebnismesse, bei der Ausprobieren und Testen von Musikinstrumenten wesentlicher Bestandteil des Veranstaltungskonzeptes sind, zum bisher geplanten Termin vom 6. bis 8. November 2020 nicht zu. Deshalb haben sich die Veranstalter entschieden, der Empfehlung der Branche zu folgen und ab dem kommenden Jahr dauerhaft in den Juni mit veränderter Tagesfolge von Samstag bis Montag zu wechseln. Musiker*innen und Fachhändler*innen können die Messe damit noch entspannter – auch außerhalb von auftritts- und verkaufsstarken Wochentagen – besuchen. Ab September 2020 ist die Anmeldung für Aussteller*innen möglich.
12. Musikautorenpreis wird 2021 verliehen
Aufgrund der unsicheren Lage bedingt durch die Corona-Pandemie wird die Verleihung des 12. Deutschen Musikautorenpreises um ein Jahr verschoben auf den 25. März 2021. Die bereits bekanntgegebenen Nominierungen und Preisträger bleiben bestehen. Die turnusgemäße Wahl neuer Preisträger für 2021 entfällt somit ersatzlos. Neben den bereits bekanntgegebenen Preiskategorien werden am 25. März 2021 zwei weitere Preise verliehen: das „Erfolgreichste Werk 2020“, ermittelt durch GfK Entertainment, sowie der Fred Jay Preis 2020.
Ensembleförderung NRW unterstützt freie Szene
Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen fördert in der zweiten Runde 19 weitere freie Musikensembles aus dem ganzen Land mit bis zu 300.000 Euro. Die Förderung für professionelle freie Musikensembles aller musikalischer Gattungen schließt eine Lücke in der Förderlandschaft der Freien Musikszene: Während kurzfristige, projektgebundene Förderungen die Regel sind, wird die Ensembleförderung als systematische Unterstützung für die Dauer von drei Jahren und unabhängig von konkreten Einzelprojekten gewährt. Sie umfasst neben künstlerischen auch administrative Kosten, um die Gruppen strukturell zu stärken. Eine Fachjury hat in der zweiten Förderrunde 19 Ensembles aus insgesamt 45 Bewerbungen ausgewählt, die ab 1. September 2020 gefördert werden, darunter auch „Of Cabbages And Kings„, die im letzten Jahr bei uns zu Gast waren. Jedes Jahr werden neue Ensembles aus Nordrhein-Westfalen in die Förderung aufgenommen, um eine dauerhafte Dynamik in der Förderlandschaft zu etablieren. Am 28. Februar 2021 endet die Antragsfrist für die kommende Förderrunde bei den fünf Bezirksregierungen.
Sachsen-Anhalt startet Stipendienprogramm „Kultur ans Netz“
Kulturschaffende in Sachsen-Anhalt können seit dem 20. Juli Anträge für das Stipendienprogramm „Kultur ans Netz“ bei der Investitionsbank Sachsen-Anhalt (IB) stellen. Mit dem Programm gewährt ihnen das Land für das Erstellen einer künstlerischen Leistung einen nicht rückzahlbaren Zuschuss in Höhe von 1.000 Euro monatlich, für die Dauer von bis zu drei Monaten. Das Programm soll neue Impulse für Kulturaktivitäten im Land setzen. Die Anträge können bis zum 31. 08.2020 per Onlineverfahren bei der IB gestellt werden. Es richtet sich an Künstler*innen, die hauptberuflich in den Sparten Musik, Bildende Kunst, Medienkunst, Darstellende Kunst, Literatur und intermedialen Kunstformen tätig sind und im Zuge der Einschränkungen zur Bewältigung der Corona-Pandemie ihren künstlerischen Tätigkeiten nicht nachgehen konnten. Zuwendungsvoraussetzungen sind ein Hauptwohnsitz in Sachsen-Anhalt sowie eine Mitgliedschaft in der Künstler- und Sozialkasse (KSK). Sollte keine Mitgliedschaft in der KSK bestehen, so ist alternativ ein Nachweis einer freiberuflichen künstlerischen Tätigkeit in Sachsen-Anhalt durch geeignete Unterlagen zu erbringen. Zu den einzureichenden Unterlagen zählt u.a. ein Kurzkonzept, aus dem das künstlerische Vorhaben hervorgeht. Eine Auswahl der künstlerischen Arbeit, die im Rahmen des Stipendienprogramms entsteht, wird gegen Ende des Jahres auf der Website der Landesregierung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Wir für Euch – Demo für Veranstaltungswirtschaft in Frankfurt 04.08.2020
Am 04.08.2020 findet von 17-20 Uhr eine Demo für die Veranstaltungswirtschaft in Frankfurt statt. Sie fordert:
1.) endlich einen Dialog mit der Politik
2.) Sofortige Hilfe bereitstellen für den Lebensunterhalt
3.) Soforthilfen müssen verlängert werden
4.) Perspektive schaffen
Die Demo richtet sich an alle Betroffenen in der Veranstaltungswirtschaft und Sympathisant*innen, die die Kunst und Kultur erhalten wollen. Nach einer Kundgebung um 17 Uhr an der Konstablerwache geht ein Marsch Richtung Willy-Brandt-Platz, weiter zur Alten Oper, über die Hochstraße weiter zur Kurt-Schumacher-Str. und wieder zum Ausgangspunkt zurück. Banner, Fahnen und Megaphone sind ausdrücklich erwünscht – keine Gewalt, Mundschutz tragen und Abstand halten. Hingehen!
Erika Stucky erhält den Schweizer Grand Prix Musik 2020
Der Schweizer Grand Prix Musik geht in diesem Jahr an Erika Stucky. Die Sängerin, Musikerin und Performerin prägt die neue Volkmusik der Schweiz sowie die europäische Jazzszene seit mehreren Jahrzehnten. Die Schweizer Musikpreise gehen u.a. an Martina Berther, Aïsha Devi, Christy Doran und Emilie Zoé. Die Preisverleihung findet am 17. September im Rahmen des Festivals Label Suisse in der Opéra de Lausanne statt. Der Schweizer Grand Prix Musik ist mit 100 000 Franken dotiert, die Schweizer Musikpreise mit je 25 000 Franken.
Mentoringprogramm für weibliche Führungskräfte im Kulturbereich: Start der 4. Runde
Der Deutsche Kulturrat, Spitzenverband der Bundeskulturverbände, startete diese Woche die vierte Ausschreibungsrunde des bereits etablierten Mentoring-Programms im Kultur- und Medienbereich: Hoch qualifizierte Künstlerinnen und Kreative, die bereits vielfältige Berufsstationen absolviert haben und nun eine Führungsposition anstreben, können sich für das bundesweite 1:1-Mentoring-Programm bewerben. Den Mentees werden 24 Mentorinnen und 5 Mentoren an die Seite gestellt, die als Kreative, Akteur*innen der Kreativwirtschaft oder anderer Kultureinrichtungen in ihrem Fach exzellent sind. Sie alle verfügen über ein weit gespanntes Netzwerk und wollen ambitionierte Frauen gern an ihrem Know-How partizipieren lassen. Die insgesamt 29 Mentor*innen kommen aus den Bereichen: Literatur, Film, Oper, Design, Kommunikation, Theater, Musik, Tanz, Bildende Kunst, Games, Museum, Stiftungen, Kulturpolitik und -management sowie der Kulturverwaltung. Das Mentoring-Programm ist einer der Arbeitsschwerpunkte des Projektbüros „Frauen in Kultur & Medien“ des Deutschen Kulturrates, das von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziell unterstützt wird. Bewerbungsschluss ist der 27. August 2020. Im Dezember starten die Tandems dieser vierten Runde.
#artistathome: MINE feat. Quarantöne All Stars
Was kommt heraus, wenn Mine und eine ganze Menge anderer zu Hause sitzender Künstler*innen sich dem allgemeinen Videokonferenztrend anschließen?
Gute Laune!