Female* Voices gewinnen den Hamburger Stadtkulturpreis 2024
Am 16. Mai 2024 wurde der 21. Hamburger Stadtteilkulturpreis für herausragende Projekt- und Programmarbeit in der Halle 424 im Oberhafen an das Projekt „Female* Voices – Was uns zum Leuchten bringt“ der Stiftung Bürgerhaus Wilhelmsburg vergeben. Female* Voices ist ein Empowermentprojekt, das mit musikalischen Mitteln von Diskriminierung betroffene FLINTA miteinander vernetzt und auf die Bühne bringt. Das Ensemble schafft durch die Auftritte ein öffentliches Bewusstsein gegen Ausgrenzung, rechte Strukturen und setzt ein Zeichen für Empowerment und queeren Feminismus. Dabei unterstützen sich Laien und Profis gegenseitig und lernen voneinander. Im Jahr 2022 wurde der Funke der Projektidee im Bürgerhaus Wilhelmsburg entzündet. Mit dabei waren der Mädchenvorstand der islamischen Gemeinde Wilhelmsburg, das Hilfecafé von und für Rom*nja „Romani Kafava“, die Tanzcrew Dance Out Loud und engagierte FLINTA des Feministischen Kulturzentrums RIA. Von Anfang an stand die gemeinsame Erkundung verschiedener Lebenswelten und Alltagserfahrungen im Mittelpunkt. Ursprünglich fokussiert auf den Internationalen feministischen Kampftag, entwickelte sich der Chor kontinuierlich weiter und erzielt eine immer größer werdende Resonanz. Mehr als 300 FLINTA haben bisher aktiv am Projekt teilgenommen und mit ihren Performances und Aktionen über 3000 Personen erreichet. Die Diversität in Sprachen und Erfahrungen spiegelt sich in den Diskriminierungserfahrungen wider, die von Anti-Ziganismus über anti-muslimischen Rassismus und Sexismus bis hin zu Klassismus reichen.
Musikstadtfonds zur Förderung der Freien Musikszene Hamburgs
Um die vielfältigen Angebote der Freien Musikszene weiter auszubauen und ihr die Möglichkeit zu geben, sich weiterzuentwickeln, stellen Senat und Bürgerschaft jährlich Mittel in Höhe von 600.000 Euro pro Jahr bereit. Mithilfe des Musikstadtfonds soll frei arbeitenden Klangkörpern, Musikschaffenden, Gruppen und Ensembles die Möglichkeit geboten werden, ihre Werke zu erarbeiten und der Öffentlichkeit zu präsentieren. Insbesondere sollen künstlerisch hochwertige und programmatisch innovative Konzepte und Veranstaltungen gefördert werden, die Hamburgs Musikleben neue Impulse geben oder die Präsenz einzelner Musiksparten stärken und neue Kooperationen anregen. Darüber hinaus sind besonders solche Projekte förderwürdig, die die Internationalisierung des Hamburger Musiklebens vertiefen oder das speziell auf Kinder und Jugendliche zugeschnittene musikalische Angebot stärken. Der Musikstadtfonds fördert jährlich Projekte, die im Folgejahr durchgeführt werden, wie zum Beispiel Konzerte, Konzertreihen und kleine Festivals. In der Jury sind die Bereiche Klassik, Neue/Aktuelle Musik, Pop, und Jazz vertreten. Bewerbungsschluss: 15.06.2024
Elbkulturfonds für Projekte ab 50.000 Euro
Rockcity präsentiert Ergebnisse der Nachhaltigkeitsumfrage
Die Nachhaltigkeitsbeauftragte Martina Zurhold von RockCity Hamburg hat eine Nachhaltigkeitsumfrage in der freien Hamburger Musikszene durchgeführt. Die Umfrage sollte ergeben, inwieweit Nachhaltigkeitsthemen bereits in den Arbeitsprozessen von Kreativen der Hamburger Musikszene bereits Realität sind und wie die Haltungen und Handlungen zu diesen Themen sind. Ein Fokus lag dabei auf Produktion, Vertrieb & Merchandise, da es in diesem Teil der Wertschöpfungskette noch keine Daten gibt. Aus den Ergebnissen sollen Maßnahmen zur Energieeinsparung und Klimaschutz entwickelt werden. Wer neugierig ist, kann hier in die digitale Version reinschnuppern!
FRAUPAUL aus Hamburg starten Crowdfunding für Debüt-LP
Die Hamburger Rockband FRAUPAUL hat eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, um nach zwei EPs ihr erstes Album im Studio aufnehmen zu können (geplanter Release: Frühjahr 2025). Mit dem anvisierten Betrag wollen sie die Studiokosten inkl. Mixing und Mastering für ihr Debütalbums finanzieren. Bis 23.06. könnt ihr die Aktion hier unterstützen und coole Goodies dafür abstauben.
Podcast „Kopfsalat“: Mentale Gesundheit & Depressionen bei Musiker*innen mit Franziska Lauter
In der zweiten Folge des Freunde fürs Leben-Podcasts „Kopfsalat“ wirft die Diplom-Psychologin, Speakerin, angehende Autorin und ehemalige Musikerin Franziska Lauter einen wissenschaftlichen Blick auf das Thema „Musik – ich singe, also spinn ich. Nicht.“ Mit Moderator Sven Haeusler spricht sie über die Musikindustrie als ein Arbeitsumfeld mit zahlreichen Stressoren, die das Risiko für psychische Erkrankungen erhöhen und auch nachweislich höhere Betroffenenzahlen aufweisen: „34 Prozent der touring Professionals […] leiden an einer klinischen Depression, 69 Prozent der Musiker:innen unter Ängsten.“ Trotz dieser Herausforderungen ermutigt Franziska Lauter Künstler*innen, weiterhin Musik zu machen, und betont die heilende Kraft der Musik sowohl für Hörer*innen als auch für die Musiker*innen selbst. Dass immer mehr betroffene Musikschaffende ihre mentale Gesundheit thematisieren, sieht sie als klaren Fortschritt und hofft, dass „das Sprechen darüber“ und das öffentliche Aufzeigen von Missständen Veränderungen mit sich bringt.Am 15.06. gibt sie einen Workshop zum Thema im Zentrum Pop in Potsdam.
Freunde fürs Leben e.V. klären über mentale Gesundheit auf und helfen so, Suizide zu verhindern.
Open Call: Sound Art Lab Residency for International Artists
Sound Art Lab lädt Künstler*innen mit Wohnsitz außerhalb Dänemarks ein, sich für einen einmonatigen Aufenthalt in den „lebendigen Arbeitsräumen in unmittelbarer Nähe der Küstenlandschaften des Limfjords“ zu bewerben. Die Residenz zielt darauf ab, Künstler*innen zu unterstützen, die in klangbezogenen Praktiken arbeiten, und bietet ein hervorragendes Umfeld für Erkundung, Experimente, Konzentration und Zusammenarbeit. Die Residenz ist auf einen Monat im Jahr 2024 angelegt und ist mit 2000 Euro Zuschuss dotiert, Reisekosten werden bis zu 800 Euro übernommen. Die Unterkunft wird gestellt. Von der residierenen Person wird erwartet, dass sie während ihres Aufenthalts einen Workshop für 16-25Jährige anbietet. Bewerbungsschluss: 01.07.2024
Neue Studie über die Poplandschaft in NRW
Das PopBoard NRW veröffentlicht die Ergebnisse der Studie „Poplandschaft NRW – Situation und Perspektiven der Musikwirtschaft“, die in seinem Auftrag von der Goldmedia GmbH umgesetzt wurde. Das Ziel der Studie ist eine aktuelle Erhebung und Darstellung der Pop-Landschaft in Nordrhein-Westfalen. Neben Unternehmen, Umsätzen und Erwerbstätigen geht es auch um branchen-spezifische Kennzahlen, eine differenzierte Einschätzung der aktuellen Situation und mögliche Förder-und Unterstützungsmaßnahmen. Zu den Kernerkenntnissen der Untersuchung gehört, dass die Teilnehmenden NRW als vielseitigen Pop-Standort mit einem hohen Anteil regionaler Acts, einer Vielfalt an Subkulturen und einer großen Anzahl an Konzert-Venues sehen. Alle Wertschöpfungsebenen sind am Standort NRW vertreten, geprägt durch eine starke Independentstruktur. Jedoch schränken die Verdrängung von Clubs und bezahlbaren Proberäumen, eine mangelhafte Infrastruktur, u.a. im Förderbereich, sowie eine fehlende Aufbruchsstimmung das Entwicklungspotenzial ein. NRW muss hier sein Potential und seine Relevanz als zweitgrößter Musikwirtschaftsstandort in Deutschland und der größten Clubdichte bundesweit, stärker wahrnehmen und fördern. Daher wünscht sich die Popmusik-Branche NRW z. B. eine engere Vernetzung der Kreativwirtschaft, Initiativen für mehr Sichtbarkeit, den Schutz von Pop-Kulturräumen oder eine Stärkung des Ausbildungsstandorts.
Call for Papers, Panels and Performances der LGBTQ+ Music Study Group
Die LGBTQ+ Music Study Group hat einen Open Call für das am 16., 17., 19. und 20. Oktober stattfinde virtuelle Symposium „Caring Amidst Neoliberalism: History, Solidarity, Desire“ ausgeschrieben. Das Symposium möchte die Fürsorge in den Mittelpunkt stellen und „Gemeinschaft auf dem langsamen, oft turbulenten Weg zur Gerechtigkeit“. Bis 12.06. können Vorschläge für 20-minütige Vorträge und/oder Performances zum Thema Queerness in der Musik und Klang, breit interpretiert in allen musikalischen und akademischen Disziplinen, eingereicht werden. Die folgenden Themen, die sich auf queere Musik und Klangstudien beziehen, werden besonders gefördert: Fürsorge/Gemeinschaft pflegen; Langsame Wissenschaft; Kontinuität, Solidarität; Zeitlichkeiten; Bruch, Widerstände, Aktivismen; Freude daran finden, unterdrückenden Strukturen zu widerstehen; Intersektionalität; Medikalisierung; Musik und HIV/AIDS; Pädagogik; Reproduktive/sexuelle Rechte; Behinderung. Alternativ können die Teilnehmer*innen auch Vorschläge für kürzere Arbeiten von ca. 5 Minuten einreichen.
Green Culture Festival 03.-04.06.2024
Beim Green Culture Festival am 03. und 04.06. vor der malerischen Kulisse der Orangerie im Schlosspark Sanssouci in Potsdam, lädt die Initiative Musik zwei Tage lang kreative Köpfe, Kollektive, Verbände und Institutionen ein, über nachhaltige Entwicklungen in der Musik- und Kulturwirtschaft zu diskutieren. Zahlreiche Partner*innen bringen sich ein: Yourope, Höme und drei Festivals (u. a. Lollapalooza) diskutieren über Klimawandel & Verantwortung, bei der Livekomm geht es auf dem Podium um Nachhaltigkeit & Schallschutz und The Changency stellen die Ergebnisse der Studie „Ticket to Ride“ vor. Das Team der Strukturförderung inszeniert für die Talks das Open-Air-Auditorium „FORM“ unter den Bäumen im Park, um hier gemeinsam über eine wünschenswerte Zukunft für die Kultur nachzudenken – bringt eure Picknickdecken, Hunde und Wasserflaschen mit! Das Green Culture Festival ist eine Veranstaltung der BKM und der Anlaufstelle Green Culture. Die Teilnahme ist kostenlos, die Plätze sind aber begrenzt!
Infrastrukturförderung: Das sind die neuen Geförderten
In ganz Deutschland gibt es tolle Projekte, die sich für bessere Rahmenbedingungen für die Musiklandschaft einsetzten – und das will die Initiative Musik mit ihrer Infrastrukturförderung unterstützen. Vor Kurzem gingen die Zusagen an eine Reihe von Projekten raus. Darunter das Ländernetzwerk musicHBwomen* Bremen, das Studien, Evaluationen und Marktuntersuchungen, Diversity & Chancengleichheit, Auf- und Ausbau von Strukturen und Netzwerken durchführen will. Die A: A: A Konferenz – Accessibility All Areas ist eine Fachkonferenz zu Inklusion in der Popmusik, die federführend von Kulturschaffenden mit Behinderung konzipiert, organisiert und durchgeführt wird. Außerdem Future Jazz RLP, ein Projekt zur Stärkung der Jazzszene und -strukturen in Rheinland-Pfalz sowie die Verleihung der Drum & Bass Awards Germany zur Förderung und Vernetzung der Drum & Bass Szene hierzulande. Auch ein Hip Hop Symposium der Popakadamie und Klimaschutz im Nachtleben 3.0 des BUND Berlin werden gefördert. Die nächste Möglichkeit zur Antragsstellung gibt es im September. Die Liste aller Geförderten findet ihr hier.
Preis der Deutschen Schallplattenkritik: 2. Bestenliste veröffentlicht
Der Preis der deutschen Schallplattenkritik hat seine zweite Bestenliste des Jahres 2024 veröffentlicht. Die zur Zeit 156 Kritiker-Juror*innen des PdSK, aufgeteilt in 32 Fachjurys, haben alle Neuveröffentlichungen des Tonträgermarktes aus dem letzten Quartal gesichtet und 256 Titel auf die Longlist gesetzt. Aus diesem Pool der Nominierten schafften es jetzt 31 Siegertitel auf die Bestenliste wie z.B. „Compassion“ von Vijay Iyer, Linda May Han Oh & Tyshawn Sorey (Jazz) und Linas „Fado Camões“ (Weltmusik). Vera Solas „Peacemaker“ überzeugte die Jury Rock, weil sie „persönliche, raffiniert-stimmungsvolle und dunkel-dramatische Rachesongs mit einer Band der Superlative“ vorstellt. Die vier schottischen Geigerinnen von Rant präsentieren auf „Spin“ Fiddlemusik vom Feinsten und können sich über den Preis in der Kategorie Folk & Singer-/Songwriter freuen. Auch das Album der Britin Marika Hackman „Big Sigh“ (Alternative), das Lieder präsentiert, „die in den intensivsten Momenten vom stillen und leidenschaftlichen Widerstand gegen die Welt und das Alleinsein erzählen“ konnte überzeugen. Der Soundtrack „The Color People“ mit Musik von und mit Halle Bailey, Phylicia Pearl Mpasi, Corey Hawkins, Danielle Brooks, Fantasia Barrino, Alicia Keys u.a. (The Color Purple Ensemble) konnte in der Kategorie R&B, Soul und Hip-Hop punkten. Die vollständige Bestenliste findet ihr hier.