Deutscher Musikrat ruft zum „Tag der Musik“ 2020 mit Musik@home

Immer am 21. Juni findet der Tag der Musik statt, initiiert durch den Deutschen Musikrat. In den vergangenen Jahren haben Amateur- wie Profimusiker*innen in ganz Deutschland rund um diesen Tag die Vielfalt der Musik durch kreative Events, auf öffentlichen Plätzen, in Konzerthäusern und anderen Einrichtungen gemeinsam gefeiert. In diesem Jahr ist fast alles anders. Doch was sich nicht verändert hat: die Bedeutung der Musik für unser Leben. Der Deutsche Musikrat ruft darum dazu auf, den Tag der Musik 2020 mit Musik@home bei euch zu Hause zu feiern: Hört eure Lieblingsmusik in der Badewanne, schickt euren Freunden Links zu Livestreams, musiziert per App, oder gebt ein Spontankonzert für eure Nachbarn auf dem Balkon… Es gibt viele Möglichkeiten. Der Tag der Musik 2020 bedeutet vor allem: Kreativität und eine Liebeserklärung an die Vielfalt unseres Musiklebens. In Zusammenarbeit mit der Fête de la musique Berlin und der Initiative „Deutschland macht Musik – spielt mit“ wird am Tag der Musik trotz allem gemeinsam musiziert.  Und wie geht es weiter mit dem Musikleben? Werden wir 2021 noch zuhause feiern? Corona geht – Musik bleibt? In Kooperation mit der neuen musikzeitung (nmz) lässt der Musikrat Künstler*innen auf seinem YouTube-Kanal zu Wort kommen. In Videostatements schildern sie ihr Erleben der aktuellen Situation, sprechen über die Rolle der Musik in schwierigen Zeiten und die Chancen der Coronakrise für das Musikleben. Die ersten Filme, u.a. von Mine, stehen bereits zur Verfügung.

04.06.2020

#artistathome: „Indiana Jazz Exchange“-Onlinekonzerte

Der gemeinschaftlich organisierte „Indiana Jazz Exchange“ zwischen Musiker*innen aus den Partnerstädten Köln und Indianapolis zählt zu den beliebtesten Veranstaltungen des Amerika Haus e. V. NRW und des Freundeskreis Köln-Indianapolis e. V. Da das diesjährige Konzert mitten in der Corona-Pandemie nicht in der üblichen Form stattfinden kann, machen die Veranstalter*innen aus der Not eine Tugend: Aus einem Konzert werden drei – ausgerichtet und live gestreamt jeweils mittwochs in Folge in den Heimatorten der Musiker*innen aus Köln (3.6.), Karlsruhe (10.6.) und Indianapolis (17.6.). Um jeweils 19 Uhr präsentieren sie einstündige Konzerte – mit Lieblingsstücken der jeweiligen Trios und musikalischen Bezügen zur Jazzszene in Indianapolis. Am 3. Juni war im Kölner Loft das Trio Ula Martyn-Ellis (Guitar & Vocals), André Nendza (Bass) und Peter Baumgärtner (Drums) zu sehen.

 

Beim Konzert am 17.06. in Indianapolis wird das Monika Herzig Trio erwartet. Tal Feder (Cello), Monika Herzig (Piano) und Mark Sheldon (Drums) präsentieren ab 19 Uhr ein einstündiges Konzert mit Lieblingsstücken des Trios und musikalischen Bezügen zur Jazzszene in Indianapolis. Das Konzert ist via Zoom 48 Stunden zu sehen.

04.06.2020

Chorverband Österreich präsentiert Ergebnisse einer Aerosolmessung beim Chorsingen

Nach mehr als 11 Wochen Pause können Chöre in Österreich ihre Proben- und Konzerttätigkeit seit vergangenen Freitag wieder aufnehmen. Um den Chören Empfehlungen für ein verantwortungsvolles Singen geben zu können, beauftragte der Chorverband Österreich (ChVÖ) eine Untersuchung durch die MedUni Wien, in der auch erstmals fotografisch festgehalten wurde, wie sich Aerosole während des Singens in der Luft verbreiten. Der Leiter der Untersuchung stellt in seinem Bericht fest, dass sowohl beim ruhigen, der Norm entsprechenden Aus- und Einatmen als auch beim Singen, welcher Art auch immer, eine Aerosolwolke von 0,5 Meter – um den Kopfbereich verteilt betroffen war. Die Ausdehnung – vor allem nach vorne hin (…) – erstreckte sich bis maximal 0,9 Meter, bei gewissen Sing-Techniken allerdings mit vermehrter Wirbelbildung. Dabei konnte vor allem durch Mund-Nasen-Schutz-Masken, welcher Art auch immer, die Ausdehnung dieser Wolke signifikant eingeschränkt werden. Auf Basis dieser Ergebnisse erarbeitete der Chorverband Österreich wertvolle Empfehlungen für Obleute, Chorleiter*innen und Chorsänger*innen, um sie bei der Wiederaufnahme ihrer musikalischen Tätigkeiten zu unterstützen.

04.06.2020

Ansteckungsgefahr in Flug- und Konzertbetrieb – Deutscher Musikrat fordert Koordinierung der Studien

Der Deutsche Musikrat wundert sich ebenso wie wir in unserem letzten Festivalersatzreport über die Diskrepanzen zwischen den strengen Abstandesregelungen für Kulturveranstaltungen und den laxen Regelungen in Flugzeugen, die inzwischen wieder voll besetzt fliegen dürfen. Der Deutsche Musikrat fordert darum das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) dazu auf, gemeinsam mit dem Robert Koch-Institut federführend Corona-Grundlagenforschung zur Ansteckungsgefahr in geschlossenen Räumen zu betreiben, zu koordinieren und zur Verfügung zu stellen. Die Entscheidung, Flugzeuge wieder vollbesetzt starten zu lassen, ist wirtschaftlich begründet. Der Flugbetrieb lohnt sich nur mit voll besetzten Reihen, ebenso wie der Kulturbetrieb, der ein erheblicher Wirtschaftsfaktor in Deutschland ist. Was für Flugzeug und Bahn gilt, müsse auch für Konzertsäle gelten, so der Generalsekretär des Musikrats. Falls die Luftfahrtindustrie in ihrer Annahme Recht hat, dass aufgrund der guten Belüftung durch Hochleistungspartikelfilter Fliegen unkritisch sei, könnte dies auch eine gute Nachricht für Veranstaltungsräume mit geräuschminimierter Klimaanlage sein bzw. es könnte gezielt in solche investiert werden. Doch hierfür werden verlässliche Erkenntnisse benötigt, wie sie das DLR in einem Forschungsprojekt gerade untersucht.

04.06.2020

Corona-Hilfsprogramm der Initiative Musik

Mit einem Hilfsprogramm unterstützt das deutsche Förder- und Exportbüro Initiative Musik 176 Musiker*innen in der aktuellen Ausnahmesituation. Das Programm wird durch die Einnahmen einer Spendenaktion ermöglicht, die von namhaften Künstler*innen und Bands wie Alice Merton, Barbara Morgenstern, BergeFiva und Hannah & Falco unterstützt wird. Leider konnte nur ein sehr kleiner Teil der vielen eingegangenen Anträge positiv beschieden werden, obwohl fast alle Anträge nachvollziehbar gewesen seien und Unterstützung verdient hätten, so die Jury. Für das Hilfsprogramm bewerben konnten sich Solokünstler*innen und Bands aus Deutschland, die aufgrund der fehlenden Einnahmen aus Club- und Festivalauftritten in der Zeit vom 13. März bis Ende Mai 2020 in eine finanzielle Notlage geraten sind. Es gingen 1.932 Anträge mit einem Durchschnitt von 7,5 ausgefallenen Konzerten im In- und Ausland pro Antragstellendem ein. Insgesamt wurden Auftritte in 94 Ländern angegeben. Bis Ende August, wird die Spendenaktion fortgesetzt. Eine weitere Runde des Hilfsprogramms ist für Ende Juli bzw. Anfang August 2020 geplant. Die kommenden Spendeneinnahmen werden für diese zweite Runde eingesetzt. Alle weiteren Förderprogramme der Initiative Musik werden momentan an die schwierige Ausnahmesituation angepasst, um Musiker*innen und Musikclubs sinnvoll zu unterstützen. So können im Clubprogramm Live 100 mittlerweile auch Live-Streamings von Konzerten für den Zeitraum des verordneten Veranstaltungsverbotes eingereicht und abgerechnet werden. 

04.06.2020

FMZ Technik Plauderstunden gibt gute Tipps

Peta Devlin ist eine britische Musikerin und Musikproduzentin, die seit den 90er Jahren in Hamburg lebt und im Frauenmusikzentrum Tontechnik- und andere Workshops anbietet. Seit Wochen „plaudert“ sie nun regelmäßig über Technik, gibt Einführungen ins Mischpult, zeigt, wie frau Audio-Kabel reparieren und E-Gitarrensaiten aufziehen kann und vieles mehr.
04.06.2020

Kulturinfrastrukturfonds kommt

Der Deutsche Kulturrat fordert bereits seit dem Beginn der Coronakrise einen Kulturinfrastrukturfonds aus dem Bundeshaushalt. Nun wurde ein solches Maßnahmenpaket von der Koalition beschlossen. Unter dem Titel „Corona-Folgen bekämpfen, Wohlstand sichern, Zukunftsfähigkeit stärken“, wurde am gestrigen späten Abend (03.06.2020) ein Programm zur Stärkung der Kulturinfrastruktur vorgestellt. Hierfür ist ein Finanzbedarf von einer Milliarde Euro eingeplant. Die Mittel sind vorgesehen zur Stärkung der Kulturinfrastruktur, Nothilfen, Mehrbedarfe von Kultureinrichtungen und kulturellen Projekten.

04.06.2020

#artistathome: Jan & Jannike mit Single „MVAS“

„MVAS“ heißt die erste Single von Jannike (voc/p) & Jan (g), die am 26.06.2020 offiziell veröffentlicht wird. Sie ist der Vorbote der 2021 erscheinenden EP “Winter”, die in Zusammenarbeit mit dem Dubliner Produzenten Matt Vukos entstanden ist. „My Voicings Are Sh*t“, so der volle Name des Titels, erzählt von den Herausforderungen beim Erlernen einer Kunst. Vom Ringen mit den eigenen Grenzen und der Konfrontation mit den eigenen Schwächen, dem Frust, aber auch dem Glück, wenn Grenzen überwunden werden und das Wissen dem Herzen folgt und nicht umgekehrt. Die Botschaft haben die beiden in einen eleganten und eigenwilligen Mix aus Art Pop, Folktronica und modernem Jazz-Pop gekleidet, in ein fast sechsminütiges Stück, das voller Ideen steckt und mannigfache Klangwelten birgt.


Jan & Jannike sind auch Teil des Ensembles SISUCUNDA, dem Freejazz-Avantgarde-Kollektiv des finnisch-dänischen Bassisten und Komponisten Otso Kasperi Mielonen. Außerdem arbeiten sie als Komponist*innen und Arrangeur*innen und haben bereits an Theater- und Kurzfilmproduktionen mitgewirkt. Nach einem Studium in Irland haben die beiden ihren Lebensmittelpunkt nach Lanzarote verlegt. Hier könnt ihr die Single kaufen.

04.06.2020

Streaming-Plattform BonnLive präsentiert Bonner Kultur

Das Corona Virus und der damit verbundene Lockdown stellt auch viele Bonner Veranstalter*innen und Spielstätten vor eine reale Existenzbedrohung. Viele Kulturschaffende aus Bonn haben sich deshalb zusammengetan, um dir Kultur nach Hause zu bringen und präsentieren auf der Plattform BonnLive ihre Musik, DJ-Sets und mehr, gestreamt aus den verschiedensten Locations in Bonn in Zusammenarbeit mit den Betreiber*innen und Veranstalter*innen. Fast täglich gibt es Online-Shows zu entdecken, Musikfans können sich vergangene Livestreams aber auch hinterher anschauen. Und nicht vergessen: hinterlasst eine Spende! Spenden werden hinterher fair an die Spielstätten und Veranstalter*innen/Künstler*innen verteilt.

03.06.2020

#artistathome: Andreya Casablanca (Gurr) mit Debüt-Single

Andreya Casablanca ist bekannt als eine Hälfte des Indie-Duos Gurr. Jetzt veröffentlicht die exzentrische Künstlerin mit ihrem Solo-Projekt ihre erste Debüt-Single „Talk About It“. Die scheinbar endlose Kreativität von Andreya Casablanca hatte sich zuletzt in verschiedenen Foto- und Film-Projekten, und jetzt auch in der Erkundung verschiedener Musikstile entladen. Ihre Debüt-Single experimentiert mit Genres, bleibt dennoch Lo-Fi und trägt diese rastlose Energie in sich, die man von Andreyas Live-Performance mit Gurr kennt. Der Song wurde auf einer Tour durch Europa geschrieben, der Text entstand in Los Angeles. Anschließend hat sie ihn in ihrem eigenen Homestudio aufgenommen und mit Robbie Moore im Impression Recordings Studio gemischt.

 

03.06.2020

#artistathome: Yvonne Mwale mit neuem Album „Free Soul“

Wie hat eine afrikanische Sängerin zu klingen, die sich fern der Heimat in Deutschland niedergelassen hat? Diese Frage stellt sich für die in Frankfurt ansässige Musikerin Yvonne Mwale nicht mehr. Im Laufe ihrer Karriere konnte sie sich immer mehr vom Druck befreien, jedwede Erwartungshaltungen erfüllen zu müssen und erweiterte auf mittlerweile vier Alben das Spektrum ihrer Inspirationen. Mehr noch: die Songs der in Sambia geborenen Künstlerin auf ihrem brandneuen Album „Free Soul“ (VÖ: 29.05. O-Tone) durften in einem langen kreativen Prozess gründlich reifen. Es gab keine zeitliche Limitierung, keinen Druck, keine vorgegebenen Bedingungen. Dafür wurde diesmal das Instrumentarium erweitert. Wer oder was die Künstlerin bei den einzelnen Songs inspiriert hat, erzählt sie in kleinen Clips auf ihrer Playlist „Free Soul Explained“. World-, Pop- und Jazzfans können hier ihr neues Album anhören und kaufen.

03.06.2020

protagon e.V. plant Sommerwerft limited Edition in Frankfurt: jetzt unterstützen!

Eigentlich wäre dieses überregional bekannte, jährlich stattfindende und größte Projekt des Vereins „protagon e.V. – Freunde und Förderer freier Theateraktionen“ jetzt schon in der heißen Phase der Vorbereitungen. Doch durch die Coronakrise und die damit verbundenen Verordnungen kam alles anders. Fakt ist, dass die Sommerwerft 2020 nicht in der gewohnten Art im Juli am Frankfurter Mainufer stattfinden kann. Deshalb tüfteln die Macher*innen seit Wochen an einer limitierten Auflage: im Freien ohne Zelte, wesentlich reduziert und zusätzlich vernetzt, beispielsweise mit der jüngsten städtisch unterstützten Kultur-Streamingplattform. Außerdem hat der Verein mit „Sommerwerft mobil“ eine weitere Option entwickelt: Als antagonistischer Teil eines protagonistischen Grundgedankens könnten Künstler*innen auch mit Theaterszenen ihrer Stücke oder mit sitespezifischen Performances in die Stadtteile ziehen. Sie würden damit die Kultur des Theaters im öffentlichen Raum zu den Menschen bringen. Eine Kostprobe gibt das im Frankfurter Osten gemeinsam lebende und arbeitende Theaterensemble antagon TheaterAKTion am Freitag, den 5. Juni, um 21.30 Uhr über den Livestream zur Generalprobe des Stückes „Frame Games“, in dem es darum geht, aus den Rahmen zu fallen, die uns umgeben.

Durch die Covid-19-Krise fehlen auch protagon e.V. Finanzen, um die künstlerische Arbeit angemessen zu fördern. Deshalb sind die Macher*innen dringend auf Spenden angewiesen; die Bankverbindung und ein Formular zur Fördermitgliedschaft findet ihr hier.

03.06.2020