Keine*r weiß, wie lange die Abstandsregelungen wegen Covid-19 noch bestehen bleiben und so lange wird die Livemusik- und Clubszene noch heftig darben. Um das Risiko für eine Ansteckung in verschiedenen Szenarien zu untersuchen und besser zu verstehen, beginnt daher in Kürze ein Forschungsprojekt der Universitätsmedizin Halle (Saale). RESTART-19 steht für „Risk prEdiction of indoor SporTs And cultuRe events for the Transmission of COVID-19“ und hat zum Ziel, das Risiko eines Ausbruchs mit COVID-19 durch Hallen-Großveranstaltung zu simulieren und dabei Rahmenbedingungen zu erforschen, unter denen solche Veranstaltungen trotz Pandemie wieder durchgeführt werden können, ohne eine Gefährdung der Bevölkerung zu riskieren. Die Studie sucht dafür gesunde Proband*innen zwischen 18-50 Jahren, die bereit sind, am 22.08.2020 in der Zeit von 8-18 Uhr ein Konzert von Tim Bendzko (kostenlos!) in der Quarterback Immobilien Arena in Leipzig zu erleben. Mit Hilfe von Trackern am Körper werden während des Konzerts die Abstände zwischen den Personen aufgezeichnet, mit floureszierender Farbe die häufigsten Kontaktstellen der Konzertbesucher*innen festgestellt. Anmeldeschluss: 13.08.2020
Kultur auf Rädern – Trio startet Deutschlandtour am 14.08.2020
„Kultur ist wichtig – und wenn der Zuschauer wegen Corona nicht zu uns kommen kann, dann kommen wir zum Zuschauer“, verkünden Kim Mira Meyer, Collin Willhauk und Lea Kopff, drei Künstler*innen der MOMENTBÜHNE, und begeben sich am 14.08.2020 von München aus auf eine 1200 Kilometer lange Tour durch Deutschland. Mit dem Fahrrad wollen die drei am 04.09. in Sylt ankommen; die Strecke führt sie von Freising nach Vohburg an der Donau, über Regenstauf, Riedenburg, Lauterhofen, Fichtelgebirge, Kyffhäusergebirge, in den Harz, die Lüneburger Heide, Hamburg und schließlich auf die Nordseeinsel Sylt. Ihr Ziel ist es, die durch Corona dahinsiechende Kultur lebendig zu halten und an Orte zu bringen, in denen Kultur gerade leider nicht mehr stattfinden kann. Mit Chansons, Märchen und viel Musik wird das Trio drei Wochen unterwegs sein und neben Theatern und Kultureinrichtungen auch Altenheime und Krankenhäuser besuchen. Im Zentrum der Aufführungen stehen Chansons der Sängerin Mira, deren neues Album „Fernweh“ im August erscheint. Die Lieder erzählen von Erlebnissen und Begegnungen auf ihrer Reise durch ferne Länder im letzten Jahr. Im Kontrast dazu erzählt jeweils ein*e Schauspieler*in, der/die vor Ort zu ihnen stößt, Märchen und Geschichten, die aus der jeweiligen Region stammen. Außerdem gibt es Tanz von Lea Kopff und hoffentlich viele spannende Begegnungen mit kulturhungrigen Menschen aus ganz Deutschland.
Kleiner Offenbacher Kultursalon wird bis Oktoaber 2020 verlängert
Der „Kleine Offenbacher Kultursalon“, den das Capitol Theater im Juni eröffnet hat, kann trotz der zusätzlichen Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus vorerst weiterlaufen. Nach aktuellem Stand dürfen nun maximal 31 – statt zuvor 44 – Gäste die Veranstaltungen besuchen. Bisher stehen 33 Termine auf dem Programm, von Rock-Pop bis Klassik, Lesungen, Comedy oder Kindertheater – und regelmäßig kommen neue Formate hinzu. Dank der finanziellen Unterstützung durch die Stadtwerke Offenbach wird das Angebot nun bis mindestens Oktober 2020 verlängert – wenn das Infektionsgeschehen in der Stadt es zulässt. Für die noch freien Termine können sich Kulturschaffende über ein Online-Formular bewerben. Es ist aber ratsam, sich vorher die Bedingungen durchzulesen. (Foto: Bernd Georg)
Projektstipendien für hessische Künstler*innen & Kulturvermittler*innen (Start: 13.08.2020)
Das Kulturpaket „Hessen kulturell neu eröffnen“ zur Stärkung der Kulturlandschaft geht in seine nächste Phase. In Phase 3b werden Projektstipendien ausgeschrieben, die die Arbeitsmöglichkeiten von hessischen Künstler*innen während und nach den notwendigen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie verbessern sollen. Dafür stellt das Land Hessen 1.000 Projektstipendien in Höhe von bis zu 5.000.-€ für Einzelkünstler*innen und 250 Projektstipendien in Höhe von bis zu 18.000.-€ für freie Gruppen, Kulturvereine und –unternehmen zur Verfügung. Mit den Projektstipendien sollen künstlerische Projekte realisieren werden, die inhaltlich oder formal innovativ sind und in der Zeit der Pandemie neu oder als Weiterentwicklung entstanden sind. Das können z.B. (Bewegt-) Bilder, Bühnenstücke, Tanzaufführungen, literarische Werke, Musikwerke oder auch Konzepte für die Kulturvermittlung sein. Das Programm richtet sich grundsätzlich an alle Kunst- und Kulturschaffenden in Hessen, bspw. bildende oder darstellende Künstler*innen, Musiker*innen, Filmemacher*innen, aber auch bspw. an Kulturvermittler*innen. Als Gruppe zählen bestehende oder neu formierte freie Gruppen von mindestens drei Personen aus Künstler*innen, bspw. Musikbands, Theater- oder Tanzgruppen, Autorenteams oder Chöre, sowie Kulturvereine und -unternehmen wie bspw. Filmproduktionsfirmen oder Kultur-Start-Ups. Eine Mitgliedschaft in der KSK ist weder notwendig noch ausschlaggebend für die Förderentscheidung.
Interessierte können sich vom 13.-30. August 2020 bewerben und unter der Tel. 0611 – 585 343 40, -50 bis -53 (Hessische Kulturstiftung) oder Tel. 069 – 95855677 (PwC) (Freischaltung ab Montag, 10. August 2020) beraten lassen. Einzelkünstler*innen stellen ihren Antrag über ein Onlineportal bei der Hessischen Kulturstiftung. Freie Gruppen, Kulturvereine und –unternehmen stellen ihren Antrag per E-Mail mit downloadbarem Antragsformular auf der Homepage des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft.
Netzwerktreffen zur Jazzförderung in Hessen (Videokonferenz)
Das Netzwerk Jazz in Hessen lädt jazzaffine Hess*innen zu seinem nächsten Treffen am 05.09.2020 ein, das coronabedingt als Video-Konferenz stattfindet. Bei der Video-Konferenz am 5. September wird es einerseits um die Auswirkungen der Coronakrise gehen: die Saxophonistin und Pädagogin Anke Schimpf wird über ihre Situation als freischaffende Musikerin und Eugen Hahn vom Jazzkeller Frankfurt über die schwierige Lage der unabhängigen Veranstalter*innen berichten. Zudem soll darüber beraten werden, welche Rolle eine landesweite Organisation wie das Netzwerk Jazz in Hessen in der politischen Diskussion über die Maßnahmen des Landes Hessen zur Krisenbewältigung spielen sollte und könnte. Corona zeige einmal mehr, wie viele der Entscheidungen, die die Kulturschaffenden direkt betreffen, auf Landesebene getroffen werden, wo es zur Zeit an einer institutionellen Interessenvertretung für den Jazz mangelt, schreibt das Netzwerk in seiner Einladung. Außerdem soll darüber beraten werden, ob die Gründung einer Art Hessischen Jazzkonferenz als Verein sinnvoll wäre, der die Interessen der hessischen Jazzszene – also der Jazzmusiker*innen, Veranstalter*innen, Pädagog*innen, Journalist*innen und aller sonstigen in der Musikproduktion Aktiven – vertreten und für Land und Kommunen Partner bei der Ausarbeitung konkreter Fördermodelle sein soll.
Wer Interesse hat, am Samstag, den 05.09.2020 von 13-15 Uhr teilzunehmen, aber noch nicht im Verteiler des Netzwerks ist, kann sich hier für den Newsletter anmelden und Anfang September den Einwahllink zur Konferenz über Cisco Webex geschickt bekommen.
Sarah Vaughan International Jazz Vocal Competition
Am 22. November soll das Finale der diesjährigen „Sarah Vaughan International Jazz Vocal Competition“ in Newark ausgetragen werden. Dafür können sich Sänger*innen bewerben, die älter als 18 Jahre sind und keinen Plattenvertrag haben. Bewerbungsfrist: 5. September.
Call for proposals: Music Moves Europe 2020
Mit der Initiative Music Moves Europe stellt die Europäische Kommission einen spezifischen Förderbereich für den Musiksektor ab 2021 innerhalb von KREATIVES EUROPA KULTUR vor. Wie sich die europäische Musikszene besser gegen solche Krisen wie die Coronakrise wappnen, sich nach Covid-19 zukunftsfähiger und nachhaltiger entwickeln kann, darum geht es bei dem nächsten geplanten Programm „Music Moves Europe: Boosting European music diversity and talent“. Dafür ist jetzt ein Call for Proposals ausgeschrieben, für den bis 30.09.2020 Vorschläge eingereicht werden können.
#artistathome: Olivia Trummer mit neuem Livevideo „Venice Waves“
Die Pianistin, Sängerin und Komponistin Olivia Trummer hat den Shutdown durch Corona genutzt und im April in ihrem Elternhaus ihr neues Stück „Venice Waves“ komponiert und aufgenommen:
Podcasttipp: „Nachtclub ÜberPop“ mit Birgit Reuther
Filmtipp: „La Paloma“ 11.08.2020 @ naxos.Kino Frankfurt
“La Paloma” ist das meist gespielte Lied der Welt. In Sansibar wird es am Ende einer Hochzeit gespielt, in Rumänien am Ende einer Beerdigung, in Mexiko ist es die Hymne gegen den neu gewählten Präsidenten. In Deutschland gilt es als Inbegriff des Nordens, verkörpert durch Freddy und Hans Albers. Tatsächlich hat es jedoch nichts mit Seemannsromantik zu tun. Der Dokumentarfilm „La Paloma“ (D/F 2008, 93 min.) von Sigrid Faltin folgt dem Lied auf seiner Reise um die Welt. Was ist das Geheimnis dieses Liedes? Warum rührt es Menschen so vieler Hautfarben und Religionen zu Tränen? Das naxos.Kino zeigt den Film am Dienstag, 11. August 2020, um 21 Uhr im Rahmen seiner Filmreihe “Musik im Dokumentarfilm ” im Theater Willy Praml in der Naxoshalle in Frankfurt (Eingang Waldschmidtstraße 19 / Hinterhof). Die Veranstaltung findet in der großen Halle des Theaters Willy Praml statt, weil nur dort die vorgeschriebenen Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden können. Da unter den gegebenen Umständen nur etwa 50 Personen aufgenommen werden können, bittet das naxos.Kino um rechtzeitige einzelne (mit Vor- und Nachnamen) Reservierung unter gro.o1732038578nik-s1732038578oxan@1732038578gnure1732038578ivres1732038578er1732038578, bitte für jede Person mit vollem Namen und Email-Kontaktadresse. Ferner besteht beim Eintritt und beim Verlassen des Kinos Maskenpflicht, am Platz ist das Tragen des Mund- und Nasenschutzes nicht notwendig. Getränke können direkt an der Kasse bestellt und bezahlt werden, die Ausgabe erfolgt in der großen Halle. Zum anschließenden Filmgespräch kommt die Regisseurin und Filmemacherin Sigrid Faltin.
Veranstaltungsort: Theater Willy Praml, Naxoshalle, Waldschmidtstraße 19 HH (gegenüber Mousonturm),
60316 Frankfurt
Reeperbahnfestival 2020: live & digital
Das pandemiegerechte Reeperbahn Festival findet vom 16. bis zum 19. September 2020 als Hybrid statt: Live vor Ort und in digitaler Form. Vor Ort kann das Publikum an vier Tagen insgesamt ca. 120 Konzerte sowie ca. 30 Programmpunkte aus den Bereichen Arts, Word und Film besuchen. Durch die aufwändigere Einlasssituation sowie die einzuhaltenden Desinfizierungs- und Belüftungszeiten können nicht so viele Programmpunkte pro Spielort umgesetzt werden wie sonst, dennoch könnt ihr euch darauf einstellen, ca. zwei bis drei Programmpunkte pro Abend zu erleben. Mit dabei ist u.a. Mulay (Foto) – die wir 2019 als MELODITA-Nachwuchsredaktion interviewen durften. Alle neu bestätigten Programmpunkte findet ihr hier, alle aktuellen Absagen hier. Insgesamt werden ca. 20 Spielorte bespielt, darunter voraussichtlich fünf Open-Air-Bühnen, die zugelassenen Kapazitäten variieren zwischen 30-500 bzw. 850 Besucher*innen. Bis auf den Spielbudenplatz, die Fritz Bühne und den Molotow Backyard werden alle Indoor- und Open-Air-Spielorte mit Sitzplätzen versehen (Sitzgruppen aus zwei Stühlen). Als Daumenregel gilt zudem: Überall dort, wo es Sitzplätze gibt, darf Alkohol ausgeschenkt werden. Der Check-in an den Spielorten erfolgt via QR-Code. Weitere Infos findet ihr hier.
Neben den Livekonzerten gibt es ein noch nie dagewesenes Angebot an Livestreams und Video-On-Demand-Inhalten. An allen vier Tagen werden Konzerte live übertragen, darüber hinaus könnt ihr die Eröffnungsveranstaltung DOORS OPEN sowie die Award Show und Nominee-Konzerte des internationalen Musikwettbewerbs ANCHOR von zu Hause aus verfolgen. Die Reeperbahn Festival Konferenz Digital bietet ein umfangreiches Angebot an Talks, Sessions, Interviews und Panels, die aus drei Live-Studios auf der Reeperbahn mit über 200 Speakern produziert und gesendet werden. Neben vielen Möglichkeiten zur digitalen Vernetzung, wie Matchmaking-Funktionen, sorgen digitale Business Lounges oder digitale Events wie der VIA Award dafür, dass die Musikwelt auch im virtuellen Raum im realen Austausch bleibt. Weitere Infos findet ihr hier.
Tickets gibt es ab 14. August, für die digitale Konferenz ab sofort hier für 13,90@, ab sofort ist zudem ein limitiertes Kombi-Ticket erhältlich, mit dem ihr beide Zugänge zusammen erwerben könnt.
Livestream: Preisverleihung & Konzert Silke Eberhard 13.08.2020
Am 13. August wird der mit 15.000.-€ dotierte Jazzpreis Berlin an die Saxofonistin und Klarinettistin Silke Eberhard verliehen. Ihr daran anschließendes Preisträgerkonzert spielt Eberhard mit ihrem langjährigen Trio und neuem Programm. Wegen der Corona-Krise findet der Jazzpreis-Berlin-Abend ohne Publikum im A-Trane statt und wird ab 20 Uhr live gestreamt. Zum Livestream geht es hier entlang.