Nächste Bewerbungsrunde für Arvoré-Förderung
Die Stiftung Árvore vergibt auch in diesem Jahr wieder 20 Stipendien in Form von monatlichen Lebenskostenbeiträgen, die über 4 Jahre an freischaffende, hauptberufliche Musiker*innen ausbezahlt werden (in der Schweiz monatlich 2100 Franken und in Deutschland 1200 Euro). Das sind jeweils 60 % des Mindestlohns in den beiden Ländern. Die Stiftung unterstützt jedoch keine CD-Produktionen, Tourneen, Festivals oder Konzertreihen! Bewerben können sich Musiker*innen aus den Bereichen Electronica, improvisierter Musik, Hip-Hop, Jazz, Pop/Indie und Rock und den Schnittstellen dazu, die seit mindestens 6 Jahren hauptberuflich Musik machen, also mind. die Hälfte ihres Lebensunterhaltes durch ihre musikalische Tätigkeit finanzieren ODER mind. die Hälfte der Normalarbeitszeit (42 Std./Woche) für ihre musikalische Tätigkeit einsetzen. Die Bewerber*innen müssen ihren Wohnort und Steuersitz in Deutschland oder der Schweiz haben und in einem Berufsverband (z.B. SONART, Deutsche Jazzunion) oder einer Interessensvertretung (z.B. Helvetiarockt, Music Women* Germany) Mitglied sein. Achtung: In diesem Jahr können sich nur Musiker*innen mit einem geraden Geburts-Jahrgang bewerben (z.B. 1980, 1974, 1992, etc). Mit dieser Einschränkung soll die sehr hohe Anzahl an Bewerbungen möglichst fair und transparent reduziert werden. Bewerbungen sind nur vom 20.– 21.06.2024 hier möglich.
Open Call: Konferenz zu Nachhaltigkeit in der zeitgenössischen Musik
Bei den Konferenzen der letzten beiden Jahre wurde der Zusammenhang klangästhetischer Konzepte in Bezug auf Diversität und Dekolonisierung untersucht, die dritte Konferenz von inm / field notes und der Akademie der Künste steht unter dem Motto „Time To Listen“ und widmet sich der Nachhaltigkeit in der zeitgenössischen Musik nach Berlin. Vom 1.-2. Oktober 2024 soll in offenen Gesprächsrunden, bei gemeinsamem Essen und in Fachvorträgen aus musikalischer, politischer und wissenschaftlicher Sicht diskutiert werden, wie klangästhetische Ansätze zur Klimagerechtigkeit beitragen können. Wie kann die Praxis des Hörens und Zuhörens verändert werden, um auch denjenigen eine Stimme zu geben, die bisher nicht gehört wurden, wie z.B. den Bevölkerungsgruppen im globalen Süden, wo die Folgen des Klimawandels zu ökologischen, wirtschaftlichen, sozialen und politischen Krisen führen und soziale Ungerechtigkeit verstärken? Noch bis 9. Juni 2024 können über einen „Open Call“ Vorschläge für Workshops, Sound-Walks, Listening-Sessions, Vorträge und anderes eingereicht werden. Ergänzend zur Konferenz wird es die Workshopreihe „Community Of Practice – Nachhaltigkeit in der zeitgenössischen Musik geben“, bei der es um Fragen zur nachhaltigen Entwicklung in der zeitgenössischen Musikszene geht – wie etwa Tourneen, Anreise des Publikums oder nachhaltige Festivalorganisation.
Call for Proposals: INARJ-Konferenz 03.-05.10.2024 in Wien
Das „International Network for Artistic Research in Jazz“ (INARJ) wurde 2019 als Reaktion auf die zunehmende Relevanz künstlerischer Perspektiven in den akademischen Diskursen der Jazzforschung gegründet. INARJ organisiert regelmäßig Symposien als Plattform für den Wissensaustausch und die Verbindung zwischen künstlerischen Jazzforscher*innen weltweit. Der besondere Schwerpunkt der vierten Konferenz vom 03.-05.10.2024 am JAM MUSIC LAB in Wien liegt auf künstlerischer Forschung und „praktischen“ Gemeinschaften: von geografischen Gemeinschaften bis hin zu Netzwerken innerhalb und außerhalb des Jazz, pädagogischen und Bildungsgemeinschaften, sozialen Gemeinschaften und marginalisierten Gruppen sowie wirtschaftlichen Gemeinschaften. Der aktuelle Call fragt nach Präsentationen, Performance-Projekten, Panels, Jam Sessions und mehr, dafür können bis 05.07.2024 Vorschläge eingereicht werden.
Susie Ibarra wird neue Stipendiatin des Berliner Künstlerprogramms DAAD
Als neue Stipendiatin im Künstlerprogramm des Deutschen Akademischen Austauschdiensts DAAD wurde die philippinisch-amerikanische Jazzschlagzeugerin, Klangkünstlerin und Umweltaktivistin Susie Ibarra (Foto: Tessa Fuqua) ausgewählt. Sie wird ein Jahr in Berlin an ihrem Projekt arbeiten. Ibarra wurde 1970 in Anaheim, Kalifornien geboren, lernte zuerst Schlagzeug in einer Punkband und kam über ein Konzert von Sun Ra zum Jazz. Ihre interdisziplinäre Praxis umfasst Formate wie Performances, mobile Sound-Mapping-Anwendungen, Mehrkanal-Audioinstallationen, Aufnahmen und Dokumentationen. Viele von Ibarras Projekten basieren auf der Erhaltung von Kultur und Umwelt: Sie hat sich für die Unterstützung indigener und traditioneller Musikkulturen und für den Schutz von Gletschern und Binnengewässern eingesetzt. Sie arbeitet mit dem Joudour Sahara Music Program in Marokko an Initiativen, die das klangliche Erbe mit nachhaltigen Musikpraktiken bewahren und die Beteiligung von Frauen und Mädchen in traditionellen Musikgemeinschaften unterstützen.
Buchtipp: „Musik und Zeitmanagement im digitalen Zeitalter“
Die Organisation von Zeit ist nicht nur eine Frage des Musikunterrichts. Sie gehört zu den wichtigsten Kernkompetenzen in der Erziehung von Kindern und Jugendlichen. Zeit zu haben – oder sich zu nehmen – erweist sich immer mehr als Herausforderung. Digitale Medien erschweren Kindern und Erwachsenen häufig den sinnvollen Einsatz zeitlicher Ressourcen. Verantwortungsvolles Lernen im Kontext Bildung und Erziehung kann nur effektiv gelingen, wenn dafür Zeit und Ruhe zur Verfügung stehen und Bildungsprozesse nicht ausschließlich unter Zeitdruck angeleitet werden. Der Band „Musik und Zeitmanagement im digitalen Zeitalter – Didaktische Überlegungen zu einer der wichtigsten menschlichen Ressourcen“ (2024, 212 Seiten) von Magnus Gaul (Hrsg.) will dazu beitragen, den Umgang mit der Zeit konkreter zu analysieren, um – musikbezogen und interdisziplinär – Strategien aufzuzeigen, wie die wichtige Ressource Zeit bewusst genutzt werden kann.
Jazzfest Bonn Förderpreis geht an Sofia Will
In Deutschland gibt es eine Vielzahl sehr gut ausgebildeter, junger Jazzmusiker*innen, deren Arbeits- und Auftrittsbedingungen jedoch nach wie vor schlecht sind: Kaum eine*r kann den eigenen Lebensunterhalt mit Einkünften aus Konzerten und anderen kreativen Tätigkeiten bestreiten. Das Jazzfest Bonn möchte mit dem „Jazzfest Bonn Förderpreis“ einen unterstützenden Beitrag leisten. Zum dritten Mal wird der mit 3.000 Euro dotierte Förderpreis an besonders talentierten Nachwuchs im Bereich kreativer Jazzmusik vergeben. In diesem Jahr entschied sich die Jury – die Musikerinnen Julia Hülsmann und Gina Schwarz sowie die Leiterin des Jazzinstituts Darmstadt Bettina Bohle – für die im Jahr 2000 geborene Saxofonistin Sofia Will (Foto: Merle Meta Kubasch) aus Troisdorf bei Bonn, die zurzeit Mitglied im Bundesjazzorchester ist. Sie habe mit „ihrer musikalischen Vision, ihrem Drive und ihrer klaren Vorstellung für ihre nächsten Schritte“ überzeugt, und sei eine „facettenreiche Musikerinnen-Persönlichkeit, die zusätzlich auch noch gesellschaftspolitisches Engagement zeigt“, heißt es in der Begründung. Mit dem Preisgeld soll ein Projekt der Saxofonistin gefördert werden, das im kommenden Jahr auf dem Jazzfest Bonn uraufgeführt wird. Die Preisverleihung findet am 15. Juni vor dem letzten Jazzfest-Bonn-Konzert mit dem Rebecca Trescher Tentett und Ute Lemper im Bonner Opernhaus statt.
Basel-Stadt lehnt Musikvielfalt-Initiative ab
Die IG Musik Basel wurde im November 2019 von Basler Musiker*innen gegründet und engagiert sich u.a. dafür, dass staatliche Förderung jede Form von Musikschaffen grundsätzlich gleich berücksichtigt. In Rekordzeit hat sie im Sommer 2022 4098 gültige Unterschriften bei der Staatskanzlei eingereicht, um mit der Musikvielfalt Initiative zu erreichen, dass die Stadt Basel die freie Musikszene in Zukunft mit 30 anstatt 10% fördert. Das historisch gewachsene Missverhältnis sei nicht nur mit dem Kulturfördergesetz unvereinbar – es würde auch den Interessen der Bevölkerung nicht gerecht, schreiben die Initiator*innen. Das bestätige eine Studie des Forschungsinstituts Ecoplan und der Uni Basel 2023, die zeige, dass sich die Baseler Bürger*innen Musikvielfalt und vor allem mehr Pop-Konzerte wünsche. Umso bedauerlicher ist es, dass die bürgerliche Mehrheit im Großen Rat gestern den Vorschlag der IG Musik Basel mit 37JA zu 49NEIN (7 Enthaltungen) abgelehnt hat. Zwar soll die sog. Trinkgeld-Initiative schrittweise umgesetzt werden – eine vom Volk Ende 2020 angenommene Initiative zur Stärkung der Basler Jugend- und Alternativkultur, durch die Clubs für qualitative hochstehende Live-Programme Unterstützung beantragen können; trotzdem gehen weiterhin 90 % an wenige Institutionen der Klassik und für alle anderen Musikstile bleiben nur 10 % übrig, schreibt die IG. Die Macher*innen möchten im übrigen nicht bei klassischen Orchestern sparen, sondern die prekären Verhältnisse bei freischaffenden Musiker*innen verbessern.
Interessierte, die die Initiative unterstützen möchten, können dem Unterstützungskomitee beitreten und mit einer Spende helfen. Voraussichtlich im November 24 wird über das Anliegen in einem Volksentscheid abgestimmt, wir drücken euch die Daumen!
Music Business Summer School
Die Music Business Summer School ist ein deutschsprachiges Weiterbildungs- und Professionalisierungsangebot für die drei wesentlichen Teilbereiche der Musikwirtschaft – Music Publishing, Live Entertainment und Recorded Music. Sie bietet Praktiker*innen der Musikbranche in drei parallel laufenden Seminarblöcken die bestmögliche Kombination aus theoretischem Wissen, Einblicke in die Praxis sowie Möglichkeiten zum Netzwerken – kuratiert von ausgewiesenen Branchenexpert*innen. Sie findet jährlich in Hamburg in der Vorwoche des Reeperbahn Festivals statt und stellt über mehrere Tage verteilt einen bedeutsamen Treffpunkt für Akteure der gesamten Musikbranche dar. in 2024 wird die Music Business Summer School vom 12.09. – 17.09.2024 stattfinden. Die Bewerbungsphase startet Mitte April und läuft bis zum 30. Juni 2024.
Summerschool „Gender – Musik – Medien“
Die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover öffnet ihre diesjährige Summerschool in Hannover zum Themenbereich “Gender – Musik – Medien” wieder für externe Studierende. In der interdisziplinären Summerschool werden sich die Teilnehmenden aus unterschiedlichen Perspektiven und basierend auf verschiedenen theoretischen Grundlagen mit musikbezogenen Selbstdarstellungen in Bezug auf Gender auseinandersetzen. Dabei beziehen sie sich auf Grundlagen aus der Historischen Musikwissenschaft, der Musikpädagogik sowie der Medien- und Kommunikationswissenschaft. Die Summerschool wird vom 16. bis 19. September 2024 an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover stattfinden. Bewerben können sich Masterstudierende und Promovierende in der Anfangsphase. Die Einreichungsfrist wurde bis zum 15.06.2024 verlängert!Ma
Buggles Award – Landesmusikvideopreis
Gemeinsam mit dem Stuttgarter Filmwinter vergibt das Popbüro Stuttgart zum fünften Mal den landesweiten Musikvideowettbewerb. Eingereicht werden dürfen Musikvideos aus Baden-Württemberg – am besten innovativ, experimentell, unkonventionell. Der in Höhe von 1000 Euro dotierte „Buggles Award“ wird an Regisseur*innen von einer unabhängigen Jury in Rahmen des Stuttgarter Filmwinter – Festival for expanded Media vergeben. Zudem wird ein mit 500 Euro dotierter Publikumspreis verliehen. Bewerbungsfrist: 3. Oktober 2024
#JETZT-Mentoring // Mentees und Mentor*innen gesucht
Das zentrale Element des Mentoring-Programms der Kulturpolitischen Gesellschaft ist es, junge Perspektiven im kulturpolitischen Feld zu stärken und gleichzeitig den Austausch zwischen den Generationen zu fördern. Dafür sollen erfahrene Kulturpolitiker*innen oder -manager*innen mit sich auf dem Weg der Professionalisierung befindenden, jungen Menschen zusammengebracht werden, um Diskurse auf Augenhöhe zu ermöglichen, in denen beide in einem geschützten Raum von ihren Erfahrungen, Ideen, Expertisen und Herausforderungen im Feld berichten und ihre Themen weiterentwickeln können. Das Programm läuft von August 2024 bis April 2025. Ziel ist es, geeignete Tandempartner*innen zu finden, die sich dann zu fünf digitalen Treffen verabreden – die von Mentor*in und Mentee individuell geplant werden. Interessierte können sich bis 23. Juni 2024 bei Janine Mertens per Mail melden. Erfahrungsberichte, Essaybeiträge und Infos über das Modellprojekt aus dem Vorjahr findet ihr hier.
EU-Förderprogramm LIVEMX fördert Vielfalt & Nachhaltigkeit im Musiksektor
Das Projekt LIVEMX zielt darauf ab, die Vielfältigkeit und Nachhaltigkeit im Musiksektor zu fördern. Noch bis zum 24.06.2024 können sich Musik-Professionals, die Projektideen für die Bereiche Musikexport, Live Music Venues und Digital Circulation und Engagement haben, für den zweiten Open Call des EU-Förderprogramms LIVEMX bewerben. Am 10.06. findet von 16:00 – 17:00 Uhr ein Infocall statt, bei dem Fragen zum Programm geklärt werden können.