Neuer Verband Pro Musik vertritt freie Musikschaffende
Der neu gegründete Verband Pro Musik setzt sich für die Interessen aller freien Musikschaffenden ein, „unabhängig von Genre- und Szenezugehörigkeit“. Bisher gab es zwar für einige Bereiche der Musikkultur Interessenverbände, aber insbesondere freie Musiker*innen standen bisher ohne Lobby da. Anlässlich der Corona-Krise haben sich die beteiligten Musiker*innen zusammengetan, „um unsere langjährigen Erfahrungen zu teilen und Ideen zur Verbesserung der sozialen Absicherung, der Arbeitskonditionen und der Lobby der Musikschaffenden zu entwickeln. Als erfahrene und gut vernetzte MusikerInnen der freien Szene möchten wir Vertreter, Ideengeber und Berater zwischen der Szene und der Politik sein – für die Szene, für die Musik.“ Am 4. September traf sich eine Delegation des Verbandes mit der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker, um über Verbesserungen der wirtschaftlich unverändert schwierigen Situation freischaffender Künstler*innen zu sprechen. Dabei sei es sowohl um kommunale Soforthilfen als auch um eine perspektivisch verbesserte Absicherung der Musiker gegen unverschuldete Arbeitslosigkeit gegangen. Henriette Reker sagte den Musikern demnach Unterstützung zu und wolle das Thema auch auf Landes- und Bundesebene in die politische Diskussion einbringen. Zu den ersten Amtshandlungen von Pro Musik gehörte zudem eine Stellungnahme zum Entwurf eines zweiten Gesetzes zur Anpassung des Urheberrechts an die Erfordernisse des digitalen Binnenmarktes duch das Bundesjustizministerium. Pro Musik schließe sich grundsätzlich der Stellungnahme der Initiative Urheberrecht vom 31. Juli 2020 an, weist aber darüber hinaus auf einige Probleme hin. Der Verband betont insbesondere, dass in der Kultur-und Medienbranche eine strukturelle Asymmetrie herrscht, die durch die Digitalisierung dramatisch an Gewicht gewonnen hat, sodass ein zentrales Ziel einer urheberrechtlichen Reform in der Stärkung der Position der Urheber*innen und ausübenden Künstler*innen liegen muss, in der Wiederherstellung eines ‚Level Playing Fields‘.“
Music Women* Germany @ Reeperbahn Festival mit Vereinsgründung, digitaler RBF Lounge und Liveprogramm
Das Umbrellanetzwerk Music Women* Germany kapert am heutigen 14.09.2020 um 18 Uhr in Hamburg die SUPER PEOPLE STAGE auf dem KNUST Lattenplatz mit Live-Acts von Celina Bostic und Queenwho. Music Women* Germany gründet sich als bundesweiter Verein, offiziell, firmiert und besiegelt! Das Live-Event ist der Auftakt sowohl für die 4-tägige digitale Music Women* Germany Networkingreihe auf dem Reeperbahn Festival als auch für die Music Women* Germany als von der Initiative Keychange gefeaturetes Projekt für Geschlechtergerechtigkeit in der Musikbranche.
#artistathome: Sofi Maeda wird zur Superheldin
Wer ist die Superheldin mit den pinken Haaren, die durch die nächtlichen Städte zieht? Das neue Video zu dem Song Ashita von Sofi Maeda gibt möglicherweise Antwort…
#artistathome: Conny Maly und Lava 303
Was machen Künstler*innen eigentlich mit ihren Arbeitsstipendien? Kunst natürlich!
Conny Maly hat eine Dokumentation zu Auftritten von Lava 303 aus Mitschnitten und Videos von 2008 bis 2020 zusammengestellt. Viele schöne Erinnerungen an eine aufregende Zeit sind dabei: Clubs und Parties, Demos, besetzte Häuser, Festivals, Gigs in Brüssel und Athen.
Denn: Tanzen hilft!
Digitale Chortage: „Ortswechsel – Chormusik von Komponistinnen“
Vom 29. Oktober bis zum 1. November 2020 veranstaltet das Archiv Frau und Musik (Frankfurt/ Main) eine Online-Tagung zu Chormusik von Komponistinnen. Die Tagung wird gefördert durch das Digitale Deutsche Frauenarchiv (DDF) und unterstützt durch den Medienpartner „Chorzeit – Das Vokalmagazin“. Der Titel „Ortswechsel“ gründet nicht allein auf dem der Corona-Pandemie geschuldeten Wechsel der Veranstaltung in den virtuellen Raum, sondern ist zugleich inhaltlicher Schwerpunkt der Veranstaltungen. Den genauen Zeitplan und Details zur Anmeldung können auf der Website des Archivs Frau und Musik abgerufen werden.
Zukunftsmusik Stuttgart: Die Mentorinnen des Programms für Frauen in der Musikbranche stehen fest!
In Kooperation mit der Wirtschaftsförderung der Stadt Stuttgart kann das Pop-Büro Region Stuttgart erstmals ein Mentoringprogramm anbieten, das individuell auf ausgewählte Musikerinnen zugeschnitten ist. Das Programm soll Newcomerinnen* einen leichteren und individuell zugeschnittenen Zugang zu Netzwerken und professionellem Know-how schaffen. Durch gezieltes Matching mit Mentorinnen konnten Musikschaffende, die am Anfang ihrer Karriere stehen, mit erfahrenen Persönlichkeiten zusammengebracht werden, die durch langjährige Berufserfahrung in der Musikwirtschaft ein hohes Maß an Branchenexpertise und ein stabiles Netzwerk aufweisen. Aufgrund des großen Interesses und der hohen Qualität der Bewerbungen haben sich die Organisator*innen für zwei zusätzliche Teilnehmerinnen entschieden. Das sechs Monate laufende Pilot-Projekt besteht somit aus fünf Projektteams, jeweils zusammengesetzt aus Mentorin und Mentee: Bis Anfang 2021 arbeiten nun AB Management mit Verena Bößmann, AuréLie sowie Maja Iris mit Fola Dada, Gaisma mit Melissa E. Logan und Meike Boltersdorf mit Kate Nelson an jeweils einem gemeinsamen Projekt.
Stellenausschreibung Lehrauftrag Würzburg
An der Hochschule für Musik Würzburg ist zum Wintersemester 2020/21 ein Lehrauftrag für Historische Musikwissenschaft (2 SWS) zu vergeben. Im Studiengang Master of Performance Gesang sind musikwissenschaftliche Veranstaltungen zu aktuellen Opern- und Konzertprojekten anzubieten. Voraussetzung ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium und eine mindestens dreijährige Berufserfahrung als Historische/Historischer Musikwissenschaftler*in an einer Universität sowie der Nachweis pädagogischer Erfahrung. Teamfähigkeit wird vorausgesetzt. Die Hochschule strebt eine Erhöhung des Frauenanteils in Kunst und Lehre an und bittet deshalb qualifizierte Künstlerinnen nachdrücklich, sich zu bewerben. Schwerbehinderte werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Bitte reichen Sie Ihre Bewerbung (mit Darstellung des künstlerischen Werdegangs, Überblick über die bisherigen künstlerischen Leistungen, Verzeichnis der Lehrtätigkeit und Nachweis von Zeugnissen) ausschließlich über das Online-Portal bis spätestens 18.9.2020 ein. Bei Fragen wenden Sie sich an Vizepräsident Prof. Martin Hummel ed.gr1731822433ubzre1731822433uw-mf1731822433h@lem1731822433muh.n1731822433itram1731822433.
SONGS aus Baden-Württemberg: Nachwuchswettbewerb
Wer in BW in die Schule geht oder ein Jugendzentrum besucht hat jetzt die Chance, seine*ihre Songs auf die große Bühne zu bringen. SONGS, der Songwriting-Wettbewerb der Popakademie Baden-Württemberg in Kooperation mit der Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg feiert seinen fünften Geburtstag. Die Bewerbungsfrist wurde verlängert – Sei dabei und bewirb dich mit deinem Song bis 23. Oktober 2020. Es darf nur ein SONG eingereicht werden und dieser darf noch nicht über ein Label/Plattenfirma kommerziell veröffentlicht sein. Also: Cover-Versionen dürfen nicht eingereicht werden. Zu gewinnen gibt es Coachings für die Teilnehmer*innen und Sachmittelpreise für ihre Schule oder ihr Jugendzentrum.
Forscherteam will mit Filtern Proben & Konzerte sicherer machen
Wie ein „normales“ Konzert unter Coronauflagen möglich ist, ohne auf Kosten der Sicherheit zu gehen, das haben Wissenschaftler*innen der Bauhaus-Universität Weimar in einem Experiment getestet, an dem Mitglieder der Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach und der Staatskapelle Weimar beteiligt waren. Erprobt wurden Filter für Blechblasinstrumente und ein spezielles Visier, die vom Weimarer Forscherteam entwickelt wurden und potentiell infektiöse Atemluft abhalten sollen. Die von ihnen entwickelten Filter bestehen aus herkömmlichem Zellstoff, der in eine wabenartige Form geschnitten wird. Mithilfe eines Klebebands lässt sich der Filter vor dem Schallbecher des jeweiligen Blasinstrumentes oder vor dem Mundstück einer Querflöte locker anbringen. Es zeigte sich: Beim Spielen gelangte die Atemluft der Musiker*innen bis maximal 1,1 Meter weit in den Raum. Eine besonders weite Strecke schaffte der Atemausstoß beim Spielen von Querflöte, Klarinette, Oboe und Fagott sowie beim Singen.
Die Reichweite ließ sich durch den Einsatz des Zellstofffilters ohne akustische Einbußen „stark reduzieren“, bis auf 15 Zentimeter Reichweite bei der Querflöte. Allerdings seien die Filter – mit Ausnahme der Querflöte – nur bei Blechblasinstrumenten sinnvoll, räumen die Wissenschaftler*innen ein, da hier die gesamte Atemluft aus dem Schallbecher entweiche. Die Experimente ergaben zudem, dass auch Mund-Nasen-Bedeckungen sowie ein eigens entwickeltes Visier, der „BauhausUniVisor“, die Menge der ausgestoßenen Atemluft eindämmen können. Allerdings stellte das Forscherteam fest, dass als Nebeneffekt auch der Ton gedämpft wird. Deshalb sei das Visier ausschließlich für Proben, nicht aber für ein Konzert vor Publikum geeignet.
Podcast-Tipp: PISSY by Missy Magazine
Bei PISSY unterhält sich alle zwei Wochen jemand aus dem Team des Missy Magazines mit Personen aus Popkultur und Politik. Egal ob über Gesellschaft, Politik, Musik, Film, Literatur, Sex oder Mode: Gesprochen wird stets aus einer (queer-)feministischen Perspektive. Gleich bei der ersten Sendung im April Deutschpop mit Nadia Shehadeh ging es um Musik: „Neue Deutsche Welle, die perfekte Welle, Neue Deutsche und Deutschrap: Deutschsprachige Musik hatte nicht immer den hippesten Ruf, doch sie war auch nicht immer uncool. Von der sexistischer Abwertung sogenannter „Frauenbands“, Legendeninszenierungen männlich besetzter Indie-Bands, der ersten deutschen BPoC-Girlband, vielfältiger Repräsentation im Musikversehen und dem nationalistischen Beigeschmack des „deutschen Selbstbewusstseins“ gibt es kaum eine Haltestelle auf dem Rise & Fall von Deutschpop und seinen politischen Dimensionen, die von Missy-Kolumnistin Nadia Shehadeh und Missy-Redakteur*in Hengameh Yaghoobifarah ausgelassen wird“.
Den Podcast könnt ihr ab jetzt regelmäßig auf iTunes, Spotify und Podimo oder hier hören!⠀⠀
Berlin hat ein neues Label: Sound Sister Records
Die Berliner Musikerin Donna Maya hat den Sprung gewagt und ein eigenes Label für experimentelle Elekromusik und Underground-Techno gegründet. Die Künstlerin versteht ihre Audiovisuellen Konzerte auch als künstlerischen Beitrag zu politischen Debatten und als Forderung zu einer dolidarischen und vielfältigen Gesellschaft. Mit Sound Sister Records will sie eine unabhängige Plattform für ihre Klanglandschaften bieten.
Hochschule Düsseldorf sucht neue Lehrkräfte (Bewerbung bis 11.09.)
Die Hochschule Düsseldorf, University Of Applied Sciences, sucht für den Herbst neue Lehrkräfte:
Lehrkraft für besondere Aufgaben (m/w/d) für die Mitarbeit im interdisziplinären Projekt „Community Work/Community Musik“ mit Schwerpunkt Kulturarbeit, 51W20F, Beginn 15.10.2020, befristet bis 31.08.2022 und Teilzeit (50%) – Infos
Lehrkraft für besondere Aufgaben (m/w/d) für die Mitarbeit im interdisziplinären Projekt „Community Work/Community Musik“ mit Schwerpunkt Musik, 52W20F, Beginn 15.10.2020, befristet bis 31.08.2022 und Teilzeit (50%) – Infos
Interessent*innen können sich bis 11.09.2020 online über das bereitgestellte Formular bewerben. Bei Rückfragen steht Frau Juliane Kuhrmann, Tel. 0211/4351-8324 zur Verfügung.