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Stella Chiweshe baut Mbira-Zentrum auf

Stella Chiweshe, die größte internationale Exponentin des simbabwischen Daumenklaviers Mbira, begann als erste Frau auf dem Instrument ihre Karriere Anfang der 1970er, war Mitglied der National Dance Company von Simbabwe und hat das Instrument seitdem um die Welt getragen. Seit 1983 lebt sie in Berlin, hat etliche Alben auf dem Label Piranha veröffentlicht. Nun plant sie, in die erste Heimat zurückzukehren, mit einem Projekt, das ihr Lebenswerk krönen soll. Die Musikerin plant, mit dem Chivanu Centre (chivanhu = Menschheit) ein Zentrum zu schaffen, in dem die traditionelle Mbira-Kultur und die mit ihr verbundenen Tänze, Gesänge, Handwerks- und Kochkunst sowie Instrumentenbau bewahrt, vertieft und kommenden Generationen vermittelt werden sollen. Das Centre soll in der Bindura-Region entstehen, ist als Begegnungsstätte für alle Altersgruppierungen geplant und soll auch Platz für Veranstaltungen bieten. Als Zukunftsperspektive ist ein internationales Musikfestival geplant. Zur Verwirklichung ihres Traums hat sie eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, die bis zum 21. Dezember 24.000 Euro sammeln möchte.

26.11.2020

Porgy & Bess zeigt Streamkonzert-Serie „The Show must go on(line) again“

Das Porgy & Bess in Wien lässt sich die Stimmung vom zweiten Lockdown nicht vermiesen und lädt im November und Dezember in seinen virtuellen Club ein. Der bietet allen Ensembles, die engagiert wurden, auch weiterhin die Bühne im leeren Club und aktiviert seinen bereits erprobten und bewährten Jazzzustellservice „The show must go on(line)“, um eine gewisse musikalische Grundversorgung zu garantieren. An Tagen, an denen internationale Bands, die nun nicht reisen können, ein Gastspiel gehabt hätten, streamt das Porgy & Bess-Team aus dem Archiv, das dato über 150 Konzerte umfasst. Es zahlt auftretenden Musiker*innen ihr vereinbartes Honorar und engagiert Ton-, Licht- und Streamtechniker*innen. Klar, dass das Publikum das honoriert, indem es den Pay-as-you-wish-Button möglichst häufig drückt und ein Hutgeld hinterlässt. Die nächsten Konzerte kommen u.a. von österreichischen Acts wie dem Kollektiv Mamma Fatale feat Milly Groz (Foto), außerdem stehen Anna Anderluh, SWANtje, Johanna Orsini-Rosenberg sowie internationale Künstler*innen wie The International Gospel Society w/Big John Whitfield (A/USA) und Chanda Rule (USA/A/CZ) auf der Bühne. Am 11.12. präsentiert der Österreichische Komponistenbund die Composers’ Lounge #17 mit Ankathie Koi, Elis Noa, Kathi Kallauch, Momo’s Marrow, Sinikka Monte u.a. Das Publikum und die Fachjury entscheiden gemeinsam, wer an diesem Abend mit dem „ÖKB Songwriter Award“ ausgezeichnet wird.

26.11.2020

#artistathome: Warten auf „Banda, Bernadette & Brecht“ (VÖ: 04.12.)

„Banda, Bernadette & Brecht“ heißt das neue Album von Bernadette La Hengst, die sich mit der Banda Internationale den „Brecht mal vorgeknöpft hat“ und damit für Vielfalt statt Leitkultur und ein Miteinander statt Zorn, Hass und Enttäuschung einsetzt. Das Brecht-Programm ist für und im Rahmen des Brecht-Festivals in Augsburg im Februar 2020 entstanden und wird am 04.12. auf Trikont veröffentlicht. Der „Pop gegen Rechts und die internationale Blasmusik für alle“ kann hier vorbestellt werden.

 

26.11.2020

Unerhört – Neuer Blog zur Initiative 25. November

Gestern, am Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen*, ging eine neue Website online, die sich mit künstlerischen Arbeiten, Daten, Statements und anderen Texten, Bildern und Tönen für Musik und Musiker*innen start macht. „Unerhört will Un-Erhörtes oder wenig Gehörtes von Musiker*innen aus allen Epochen und Genres hörbar machen. Und das Unerhörte sichtbar machen, das im Kontext von Musik als Beruf auftritt: Diskriminierung, Gewalt, Exklusion, Abwertung. Dahinter stehen Studierende der Hochschule Osnabrück, die überzeugt sind, dass beides zusammen gehört:

„Musik ist traditionell ein männlich dominiertes Geschäft. Männliche Komponisten werden als genialische Schöpfer, kraftvolle Eroberer und messianische Helden dargestellt, Komponistinnen dagegen als fleißig, pädagogisch und fürsorglich beschrieben und so mit den „weiblichen Tugenden“ assoziiert. Dem Idealtypus des „Tonschöpfers als mythisch prometheisches, aus dem Nichts Neues schaffendes Genie“ (Elisabeth Treydte, 2016) wird die weibliche Komponistin als defizitär gegenübergestellt. Es sind die männlichen Künstler, aber auch die männlichen Interessen und Geschmäcker, die den Kanon prägen und das Business bestimmen. Das gilt nicht nur für die längst abgelagerte Geschichte der europäischen Kunstmusik, sondern ebenso für populäre Musik der jüngeren Geschichte oder der Gegenwart. Der amerikanische Musiker und Forscher Elijah Wald erfasst dieses gleichermaßen historiografische wie gegenwärtige Problem in einem pointierten Satz: „The typical consumer of Western popular music is a teenage girl who likes to dance, while the typical critic or scholar is a man who had no dates in high school.“ (Elijah Wald, 2014). Die Nicht-Repräsentation von Frauen und die Abwertung ihrer Interessen, ihrer Sichtweisen, ihrer Leistungen ist eine Folge, aber auch ein Garant für männliche Hegemonie und strukturelle Diskriminierung. Dies prägt den beruflichen Alltag von Frauen in der Musik, von der Ausbildung bis zur Top-Karriere. Dass Frauen noch immer eine Minderheit mit schlechteren Karriere-Chancen sind und die Möglichkeit von Übergriffen und Angriffen zu ihrem künstlerischen Alltag gehört, ist Unerhört.“

Wir freuen uns auf spannende Beiträge und wünschen viel Erfolg!

26.11.2020

#artistathome: Mxmtoon zeigt uns, es ist „Ok On Your Own“

Am 11. November ist das offizielle Video zu dem Song „Ok On Your Own“ von Mxmtoon featuring Carly Rea Jepsen erschienen. Den Song gibt es als Audio-Version bereits seit dem 09.09. und er ist ein Teil von der EP „Dusk“, welche im Oktober erschien. Mxmtoon ist der Künstlername der 20-jährigen amerikanischen Singer-/Songwriterin Maia, die ihre Karriere mit YouTube-Videos startete. Sie begeistert mit einfühlsamen Lyrics über Liebe, Freundschaft und politische Themen, verpackt in Balladen und R’n‘B-Jams mit Ukulele-Sounds und cleveren Melodien. Das Video zeigt Mxmtoon allein in einem Apartment in New York, wobei immer wieder animierte Zeichnungen von Lulu McGregor aka Tooty McNooty auftauchen. Mit diesen interagiert sie und es scheint, als würden diese sie dazu bringen, sich in ihrer Situation wohler zu fühlen. Das Duett mit Carly Rea Jepsen empfindet Mxmtoon als äußerst passend, da ihre Duett-Partnerin für Empowerment steht und Liebe und Einsamkeit auch in ihren Songs thematisiert. 

Infos

26.11.2020

#artistathome: EP „Girl“ von Coucou erschienen

Endlich ist es soweit: heute erscheint die EP von Coucou, dem all female Trio aus Berlin und Leipzig: „Girl“. Als zweiten Vorboten schickten die drei den Song „There’s a Place“ mit zugehörigem Video in die Welt. Die EP kann bei Bandcamp gehört und gedownloaded werden oder ihr bestellt hier eine CD.

 

26.11.2020

Förderpreis Junge Kulturförderung 2020

Das Netzwerk Junger Think Tank im DAKU hat einen neuen Förderpreis ausgeschrieben: Noch bis zum 6. Dezember 2020 können sich junge Kulturfördernde mit ersten Ideen oder schon laufenden Projekten bewerben, die vorzugsweise Digitalisierungsprozesse anstoßen oder zu deren Weiterentwicklung beitragen. Voraussetzung ist, dass die vorgestellten Projekte von mindestens drei Personen desselben Fördervereins im Alter von 18 bis 40 Jahre erdacht und in der Umsetzungsphase betreut werden. Zu gewinnen gibt es ein fünfmonatiges Coaching durch Capgemini Invent, einer der weltweit führenden Beratungen für digitale Innovation und Transformation, sowie ein begleitendes Mentoring vom Jungen Think Tank im DAKU im Zeitraum von Januar bis Ende Mai 2021. Die offizielle Verleihung des „Förderpreis Junge Kulturförderung 2020” erfolgt im Rahmen eines WebTalks am 16. Dezember von 17–18 Uhr.

25.11.2020

Neues Bewerbungsportal der Kulturstiftung freigeschaltet

Mit dem Start der neuen Bewerbungsrunde um Stipendien für Auslandsaufenthalte von Bund und Ländern ändert sich das Bewerbungsverfahren. Künstler*innen bewerben sich ab sofort online über die Kulturstiftung der Länder. Bewerbungsschluss bleibt weiterhin jeweils der 15.01. für einen Studienaufenthalt im Folgejahr. Das Bewerbungsportal ist ab sofort freigeschaltet. Vergeben werden Stipendien für Studienaufenthalte in der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo, der Deutschen Akademie Rom Casa Baldi in Olevano Romano und im Deutschen Studienzentrum Venedig. Die Einrichtungen wie die Stipendien werden von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziert. Herausragende Künstler*innen der Sparten Architektur, Bildende Kunst, Literatur und Musik sollen durch Studienaufenthalte in diesen Institutionen gefördert werden. Darüber hinaus ermöglichen die Länder Künstlerstipendien in den „Bundesateliers“ der Cité Internationale des Arts in Paris.

25.11.2020

Hessischer Musikverband startet Kampagne zur Rettung von Musikvereinen

Dass Musikvereine besonders unter der aktuellen Corona-Situation leiden, hat auch der Hessischen Musikverbandes e.V. (HMV) in einer Erhebung festgestellt. Im nächsten Jahr droht jedem zweiten Verein das finanziellen Aus. Daher startet der HMV, der über 340 Vereine mit 50.000 aktiven und passiven Musiker*innen vertritt, nun die Kampagne „Viertelnach12“. Hierbei legt der Verband durch den Verkauf von Alltagsmasken und das Einwerben von Spenden einen Fördertopf für die Hessischen Musikvereine und ihre Dirigent*innen auf.Außerdem ruft der Verband zum ersten Mal in seiner Geschichte zu einer Demonstration auf: Am kommenden Sonntag, dem 29.11. macht er in Wiesbaden auf die unzureichenden Förderbedingungen für Musikvereine und Solo-Selbstständige wie beispielsweise Dirigent*innen aufmerksam. In einer Art Trauerfeier sollen Instrumente zum symbolischen Grab getragen werden.

25.11.2020

Unikliniken München und Erlangen zu Aerosolverbreitung bei Blasinstrumenten

Nach den Studienergebnissen zu Corona-Ansteckungsrisiken beim Singen mit Sänger*innen und des Bayerischen Rundfunkchors liegen nun weitere Ergebnisse aus der aufwendigen Studie des LMU Klinikums München, des Universitätsklinikums Erlangen und des Bayerischen Rundfunks vor. Den Ergebnissen zufolge könnten die Abstände in Ensembles zumindest zur Seite geringer ausfallen, als derzeit empfohlen wird. Im Gegensatz zu Studien, die die absolute Aerosolkonzentration durch das Musizieren gemessen haben, war der Ansatz dieser Studie, die akute Ausbreitung und Verteilung von Aerosolen im Raum durch das Spielen von gewissen Blasinstrumenten zu bestimmen.

25.11.2020

Allianz der Freien Künste fordert Nachbesserung der Hilfen für Soloselbstständige

Die 19 der in der Allianz der Freien Künste zusammengeschlossenen Bundesverbände fordern in ihrer letzten Pressemitteilung eine ernstzunehmende Nachbesserung der als Hilfen konzipierten Instrumente des Bundes, damit diese nicht an der Arbeitsrealität in den Freien Künsten vorbeigehen. Die Maßnahmen,  die sich speziell an die Gruppe der Soloselbstständigen richten und eine pauschale Wirtschaftshilfe für den Zeitraum von sieben Monaten als Zuschuss versprechen, seien kein Ersatz für den Unternehmer*innenlohn, den die meisten Expert*innen fordern: „Angesichts der prekären Einkommenssituation der Betroffenen ist die beschlossene Pauschale in Höhe von 25 Prozent des durchschnittlichen monatlichen Umsatzes viel zu niedrig und führt in den Künsten zu Mini-Zuschüssen. Bei der Mehrheit der Künstler*innen und Kunstschaffenden übersteigt der Jahresumsatz selten die Grenze von 20.000 Euro. Oft liegt er deutlich darunter. Nimmt man diesen Wert als Grundlage, errechnet sich ein monatlicher Zuschuss von um die 400 Euro. Damit lässt sich die Notsituation der soloselbstständigen Kunstschaffenden nicht verbessern“. Die Idee, soloselbstständige Kunstschaffende mit einem monatlichen Pauschalbetrag zu unterstützen, könne nur dann funktionieren, wenn der Pauschalbetrag imstande sei, die wirtschaftliche Existenz der Soloselbstständigen zu sichern.

Die Allianz der Freien Künste fordert:

1. die Erhöhung des in Aussicht gestellten Pauschalbetrages auf monatlich mindestens 1.180 Euro
2. eine Verlängerung der Novemberhilfen bis zum 31. Dezember 2020, denn in Branchen mit langen Planungsvorläufen ist der Monat Dezember bereits jetzt verloren
3. die Sicherstellung, dass bei den Novemberhilfen alle selbstständigen Kunstschaffenden zur Gruppe der direkt Betroffenen gezählt werden
4. eine radikale Vereinfachung der Grundsicherung für die Dauer der Pandemie (Wegfall der Bedarfsgemeinschaft, Wegfall der Vermögensprüfung, Wegfall des Bewerbungszwanges, Wegfall des Mobilitäts-Verbotes etc.)
5. eine kurzfristige Aufstockung von bereits jetzt stark überzeichneten Förderprogrammen der BKM im Rahmen von NEUSTART KULTUR (Kultur-Milliarde)
6. eine ernstzunehmende Einbeziehung der Branchen- und Fachverbände auf Bundesebene bei der Ausgestaltung von Hilfs- und Fördermaßnahmen
7. einen überparteilichen, die Fachverbände einbeziehenden Runden Tisch Kunst und Kultur in der ersten Jahreshälfte 2021

24.11.2020

#artistathome: Musikalische Piazzolla-Lesung mit Cordula Sauter

Astor Piazzolla (1921 – 1992) spaltete schon zu Beginn seines musikalischen Schaffens in den 40er Jahren die argentinische Nation und rüttelte an traditionellen Grundfesten. Anfang der 50er Jahre ging er zum Studium nach Frankreich, was den Wendepunkt in seinem Leben markierte. Daraus gestärkt ging er unbeirrt daran, seine Vorstellung eines zeitgenössischen Tangos in die Tat umzusetzen. Er verwendete darin Elemente der Klassik, des Jazz und des Klezmers. Dadurch veränderte er etwas, das nicht verändert werden durfte – den Tango Argentino, und er kreierte etwas Neues: Den Tango Nuevo. Internationale Erfolge ebneten ihm den Weg zum Erfolg in seinem Heimatland. Endlich, nach 40 Jahren Kampf, wurde er in Argentinien anerkannt. Die Akkordeonistin Cordula Sauter zeichnet sein Werk mit ihrer musikalischen Lesung „Mehr Tango geht nicht“ nach, die sie jetzt als CD veröffentlicht hat. Die CD kann bei ihr für 19.-€ (zzgl. Versandkosten) bestellt werden. Auf einer weiteren neuen CD spielt sie seine Stücke rein instrumental (15 € zzgl. Versand).

24.11.2020