Berlin verlängert Hilfen für Kulturbetriebe und Medienunternehmen

Kulturbetriebe und Medienunternehmen sind von der aktuellen Corona-Pandemie besonders hart betroffen, die neu beschlossenen Einschränkungen werden die Lage für die Unternehmen noch verschärfen. Um möglichst schnell Hilfen bereitstellen zu können, soll daher das Soforthilfeprogramm IV in Version 3.0 in unveränderter Form fortgeführt werden und wird den Förderzeitraum von Dezember 2020 bis Februar 2021 umfassen. Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen im Medien- und Kulturbereich, die nicht regelmäßig oder nicht überwiegend öffentlich gefördert werden. Die Soforthilfe IV 3.0 gewährt Zuschüsse zur Überwindung von Liquiditätsengpässen innerhalb dieser Monate. Antragstellende, die für diesen Zeitraum absehbare Zahlungsschwierigkeiten erwarten, die sie in ihrer Existenz bedrohen, können auf Grundlage einer einzureichenden Liquiditätsplanung einen Zuschuss beantragen. Die Zuschusshöhe ist auf maximal 500.000 Euro begrenzt. Die Anträge auf Mittel aus dem Soforthilfeprogramm IV 3.0 können von Mittwoch 11. November 2020, 9 Uhr bis zum Mittwoch, 18. November 2020, 18 Uhr in einem ausschließlich online-basierten Antragsverfahren über die Website der Investitionsbank Berlin (http://www.ibb.de/soforthilfe4) eingereicht werden. Voraussetzung bei der Soforthilfe IV 3.0 ist, dass die Überbrückungshilfe II des Bundes (Förderzeitraum September bis Dezember 2020) in Anspruch genommen wird, sofern dies gemäß den Antragsvoraussetzungen möglich ist. Die Beantragung der Überbrückungshilfe II sollte demnach vor Antragstellung bei der Soforthilfe IV 3.0 erfolgen. Sollte eine Antragstellung bei der Überbrückungshilfe II nicht möglich sein, ist dies bei der Antragstellung zur Soforthilfe IV 3.0 entsprechend zu erläutern. Darüber hinaus sind Antragstellende gehalten zu prüfen, ob weitere – zum Zeitpunkt der Antragstellung bekannte und zugängliche – Hilfsmaßnahmen des Bundes oder des Landes Berlins genutzt werden könnten. Die Soforthilfe IV 3.0 richtet sich an Kultureinrichtungen/ -betriebe ab zwei Beschäftigten, die auf professioneller Basis arbeiten und landesweite Ausstrahlung haben. Der jährliche Umsatz darf 10 Millionen Euro nicht überschreiten.Weitere Informationen zum Programm sowie einen Leitfaden zur Antragstellung und ausführlichen FAQ-Katalog finden Sie ab heute, 3. November 2020, auf der Webseite der Investitionsbank Berlin. Für Fragen zur Antragsstellung, die über den FAQ-Katalog hinausgehen, steht das Beratungszentrum Kreativ Kultur Berlin der Kulturprojekte Berlin GmbH über das Kontaktformular der IBB zur Verfügung. Darüber hinaus lädt Kreativ Kultur Berlin zu einer Online-Infosession zur Soforthilfe IV 3.0 am 6. November 2020 um 10.30 Uhr ein.

04.11.2020

Dachverbände legen gemeinsame Forderungen zum Gemeinnützigkeitsrecht vor

Zwölf Dachverbände und Netzwerke aus unterschiedlichen Bereichen unserer Gesellschaft haben auf die Notwendigkeit einer Änderung des Gemeinnützigkeitsrechts hingewiesen. Anlässlich einer Debatte im Deutschen Bundestag fordern sie darin eine Klarstellung im Gesetz, dass die eigenen gemeinnützigen Zwecke auch überwiegend oder ausschließlich mit politischen Mitteln verfolgt werden dürfen, solange das Abstandsgebot zu Parteien eingehalten wird. So müsse sich ein Umweltverband politisch für mehr Fahrradwege oder ein Sportverband für eine bessere Förderung des Breitensports einsetzen dürfen. Zudem sei eine Klarstellung notwendig, dass sich gemeinnützige Organisationen ausnahmsweise für andere als die eigenen gemeinnützigen Zwecke engagieren dürfen. Dies ist auch wichtig für unsere Arbeit im Frauen Musik Büro. Unser gemeinütziger Zweck ist die Förderung von Kunst und Kultur – dennoch sind für unser Selbstverständnis auch zum Beispiel Gleichstellungsfragen wichtig.  Schließlich fordern die Organisationen eine Aufnahme der Zwecke Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz und Frieden als gemeinnützig gemäß der Abgabenordnung. 

04.11.2020

Jetzt Veranstalter*innen unterstützen: #seidabeiSchenkDeinTicket

Wie so viele andere muss das Kulturzentrum Pavillon in Hannover im November seine Türen schließen, nur wenige Veranstaltungen können online durchgeführt werden. Während sich die Veranstalter*innen bemühen, trotz Planungsunsicherheit Nachholtermine zu organisieren, können ihre Besucher*innen jetzt etwas tun, um den bedrohten Kulturstätten unter die Arme zu greifen: sie können ihre bereits gekauften Tickets für verschobene oder abgesagte Veranstaltungen spenden. Wer sein/ihr Ticket online gekauft hat, kann dazu z.B. an der Aktion #schenkdeinticket teilnehmen.
Tickets, die an der Infothek das Pavillons erworben wurden, können ebenfalls gespendet werden. Sendet dafür einfach ein Foto des Tickets mit dem Hinweis auf die Ticketspende an ed.re1731812436vonna1731812436h-nol1731812436livap1731812436@stek1731812436cit1731812436 oder werft das Ticket mit dem Verweis in den Briefkasten. Bitte lasst Tickets nicht kommentarlos verfallen, damit könnt ihr den Pavillon nicht unterstützen. Außerdem gibt es Kultur-Gutscheine für zukünftige Veranstaltungen. 
03.11.2020

Marlis Bredehorst im Alter von 64 Jahren verstorben

Marlis Bredehorst ist am 12. Oktober 2020 im Alter von 64 Jahren gestorben. Als eine der Gründerinnen unseres Vereins Frauen machen Musik e.V., hat sie ab 1984 die Norddeutschen Frauenmusikwochen mitorganisiert und war Redakteurin der Frauenmusikzeitschrift „Rundbrief“, aus dem später unser Magazin MELODIVA wurde. Bis zuletzt hielt sie uns mit ihrem großzügigen Förderbeitrag die Treue. Vor 33 Jahren war sie ebenfalls eine der Gründerinnen des Frauenmusikzentrums (fmz) in Hamburg, sie hat auch bis zum Schluss das fmz durch alle Phasen solidarisch begleitet und unterstützt, schreibt das Team des fmz in einem Nachruf. Sie sei eine sehr engagierte und loyale Frau, Juristin und Politikerin gewesen, und sie habe sich für die feministische Frauenbewegung und die Verbesserung der Situation von Lesben verdient gemacht. Sie wirkte als Sozialdezernentin der Stadt Köln, als Staatssekretärin in der NRW-Regierung, bei den Kölner Grünen und als deren Vorsitzende und engagierte sich für die evangelische Kirche und als Streiterin für Regenbogenfamilien. Sie hinterlässt ihre Lebenspartnerin und zwei Kinder. Unser Mitgefühl und unsere Anteilnahme gilt ihrer Familie und ihren Freund*innen.
03.11.2020

#artistathome: Coucou senden Vorboten ihrer neuen EP „GIRL“

Das Pop Noir-Trio Coucou aus Leipzig und Berlin releast in Kürze seine neue EP „GIRL“ (VÖ: 26.11.2020). Live könnt ihr sie am 05.11.2020 (16:30 Uhr) sehen, wenn sie im Rahmen der Liveperformances von „Most Wanted: Music 2020 – The Hybrid Music Conference“ auftreten. Einen Vorgeschmack ihrer neuen Songs vermittelt ihr neues Video „My Idea Of You“:

 

03.11.2020

Forum Musikwirtschaft nimmt Stellung zur Wirtschaftshilfe

Das Forum Musikwirtschaft begrüßt die angekündigte außerordentliche Wirtschaftshilfe zur Entschädigung finanzieller Ausfälle aufgrund von Unternehmensschließungen zur Bekämpfung der SARS-Cov2-Pandemie. Bei dem durchaus beachtlichen Entschädigungsbeschluss fallen jedoch zahlreiche Unternehmen der Musikwirtschaft sowie Künstler*innen und Urheber*innen ein weiteres Mal durch das Hilfe-Raster. Das Forum erwartet daher, dass durch die Ausgestaltung des Beschlusses sichergestellt wird, dass tatsächlich alle Unternehmen, die durch den neuen Lockdown unmittelbar oder auch nur mittelbar betroffen sind, ebenfalls durch den Beschluss begünstigt werden. Es sei nicht ohne weiteres nachvollziehbar, wieso vor allem der Freizeit- und Unterhaltungsbereich und damit auch Veranstalter*innen, Künstler*innen, Musikautoren*innen, deren Verleger*innen, Labels und Hersteller, Vertriebe und Fachhandel von Musikinstrumenten und Musikequipment derart umfassend in ihrer Berufsausübung beschränkt werden. Die Forderungen des Forums Musikwirtschaft sind: die Anerkennung eines fiktiven Unternehmerlohns in Höhe von 2.500 Euro; die Veränderung des Begriffs „Soloselbstständige“ in „Selbstständige Einzelunternehmer und Personengesellschaften“; die Gewährung der Entschädigung für alle auch nur mittelbar betroffenen Unternehmen des sehr heterogenen Wirtschaftszweigs – darunter Veranstalter*innen, Künstler*innen, Musikautoren*innen, Labels, Musikverleger*innen, Künstlervermittler*innen, Hersteller, Vertriebe und Fachhandel von Musikinstrumenten und Musikequipment sowie von dem Wirtschaftszweig abhängige Dienstleistungs- und Zulieferbetriebe; eine geänderte Berechnungsgrundlage für die Entschädigung – die Berechnung möglicher Hilfen, rein auf Basis des Novembers 2019 als Vergleichsmonat, wird den Tätigkeitsstrukturen der Musikwirtschaft nicht gerecht. Das Forum Musikwirtschaft besteht aus den sechs maßgeblichen Verbänden des Wirtschaftsbereichs. Im Einzelnen sind dies der BDKV (Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft), der BVMI (Bundesverband der Musikindustrie), der DMV(Deutscher Musikverleger-Verband), die LIVEKOMM (Verband der Musikspielstätten in Deutschland), SOMM (Society Of Music Merchants) und der VUT (Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen).

02.11.2020

#artistathome: Star Feminine Band

Die Band hat mittlerweile Dutzende Konzerte in der Region gespielt, ihr Repertoire immer weiter ausgebaut und viele Fans vor Ort gewonnen, darunter viele Frauen, Eltern mit ihren Kindern und Ältere, für die es ansonsten auf dem Land nur wenig kulturelle Ablenkung gibt. Neben den musikalischen Fortschritten legt André Baleguemon einen weiteren Schwerpunkt seiner Arbeit darauf, die Familien von der Wichtigkeit des Projekts auch in menschlicher Hinsicht zu überzeugen, und zu bewirken, dass die Mädchen weiter in die Schule gehen statt in Gelegenheitsjobs als Straßenverkäuferinnen oder in die Heirat gezwungen zu werden. Es gibt in der Geschichte der populären Musik Afrikas viele große Künstlerinnen, aber nur wenige weibliche Bands. In Benin gab und gibt es nichts Vergleichbares in puncto Haltung, Freiheit, Originalität und vor allem Talent.

02.11.2020

Keychange Focus Day am 5. November

Vom 2.-8. November startet die erste deutsche „Keychange Week“, in deren Zentrum die Keychange-Digitalkonferenz am 5. November steht. Neben der Betrachtung der neuesten Entwicklungen richtet sich der Blick der 2017 ins Leben gerufenen Initiative zur Gleichberechtigung der Geschlechter in der Musik hier zusätzlich auf die Maßnahmen zur Umsetzung der aktuellen Ziele. Im Rahmen der „Keychange Week”-Digitalkonferenz, einige Programmpunkte werden auch auf Facebook zu sehen sein, spricht Hadnet Tesfai am 5. November mit Kristina Lunz (Centre for Feminist Foreign Policy), Ela Sayin, Nadin Lefkeli (White Horse Music) und Christin Siegemund (foodlab) über das Thema „Frauen in Führungspositionen”.  Ein exklusives Keynote-Interview mit Musikerin Alin Coen gibt Einblick in die Strukturen der Musikindustrie, während sich in einem Hintergrundgespräch Karin Heisecke mit Christian Berg (Allbright Stiftung), Alexander Schulz (CEO Reeperbahn Festival) und Musikerin Antje Schomaker zum Thema Sinnhaftigkeit von Quoten austauscht. Mit der australische Songwriterin Tones And I („Dance Monkey“) sowie der mehrfach Grammy-prämierten Mastering-Instanz Darcy Proper sind zudem zwei neue Keychange-Botschafterinnen an Bord.

02.11.2020

Allianz der freien Künste und Deutsche Jazzunion fordern Unternehmer*innenlohn jetzt!

Als Reaktion auf die am 28.10. vereinbarten Corona-Maßnahmen von Bund und Ländern haben die Deutsche Jazzunion und die Allianz der freien Künste eine Petition mit dem Titel „Unternehmer*innenlohn jetzt! – Ohne wirtschaftliche Hilfe stirbt die Kultur“ veröffentlicht. Sie verweisen auf die existentiellen EInschnitte, die die Maßnahmen für Kulturschaffende bedeuten: „Das zwischen Bund und Ländern vereinbarte Veranstaltungsverbot entzieht Kunst- und Kulturschaffenden erneut die Existenzgrundlage. (…) Die Akteur*innen der Freien Künste – die vom Beginn der Pandemie bis heute extrem unter den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu leiden hatten – haben die Einschränkungen gleichwohl mit enormen Kraftanstrengungen und massiven Einbußen solidarisch mitgetragen. Dennoch blieb Soloselbstständigen und Unternehmen ohne relevante Betriebskosten der Zugang zur Soforthilfe des Bundes bislang verwehrt. Wenn ihnen jetzt erneut die Existenzgrundlage entzogen wird, muss endlich ein fiktiver Unternehmer*innenlohn für Soloselbstständige anrechenbar sein – so wie es die Fachminister*innen der Länder, der Kulturausschuss des Bundesrates, der Deutsche Kulturrat als Spitzenverband der Kulturverbände, die Allianz der Freien Künste, eine überwältigende Zahl von Fachverbänden und nicht zuletzt auch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien unisono fordern. (…) Die Umsetzung der Hilfen muss unverzüglich, unbürokratisch und ohne Befassung kosten- und zeitintensiver Wirtschaftsprüfung oder Steuerberatung möglich sein. Eine Verrechnung von Erstattungsansprüchen mit bereits laufenden oder zugesagten Projektförderungen oder Stipendien für Künstler*innen ist auszuschließen. Ohne ein konsequentes, ernst gemeintes Maßnahmenpaket für die de facto mit einem Arbeitsverbot bzw. mit einem Präsentationsverbot belegte Kulturwirtschaft und ohne adäquate Maßnahmen zur Kompensation von Einnahmeverlusten für die Akteur*innen der Freien Künste ist ein strukturelles Kultursterben in unserem »Land der Dichter*innen und Denker*innen« nicht aufzuhalten.“

02.11.2020

Brotfabrik für Nachhaltige Entwicklung

Aus dem erneuten Lockdown heraus kündigt die Brotfabrik in Frankfurt ein besonderes Projekt für das nächste Jahr an: Eine Veranstaltungsreihe zu den 17 Zielen für Nachhaltige Entwicklung der UN. Frieden, Klimaschutz, Geschlechtergleichheit, Nachhaltiger Konsum und Produktion – das alles sind Themen, die auch den Kulturveranstalter*innen wichtig sind.

02.11.2020

Deutsche Jazzunion veröffentlicht Gender.Macht.Musik

Die Publikation „Gender.Macht.Musik. Geschlechtergerechtigkeit im Jazz“ ist in Kürze über die Webseite des Verbands als Download zu beziehen. Mit diesem zweijährigen Projekt will die Jazzunion Diskussionen anstoßen und einen Beitrag zur Verbesserung der Geschlechtergerechtigkeit im Jazz leisten. Die Veröffentlichung zeigt auf, dass der Status quo alles andere als zufriedenstellend ist. Das Geschlecht spielt nach wie vor eine wichtige Rolle für die Karrieremöglichkeiten von Frauen*; Strukturelle Diskriminierung, Ausgrenzung und Zugangsbarrieren sind leider immer noch Alltag für weibliche Jazzschaffende. Konsequent weitergedacht bedeutet das Einfordern von Gerechtigkeit im Jazz außerdem nicht nur eine Förderung von Frauen* im Jazz, sondern auch Solidarität mit anderen marginalisierten Menschen in der Jazzszene. Dies beinhaltet eine Bewusstmachung und ein Hinterfragen von Stereotypen und Diskriminierungsmechanismen aller Art, sei es Queer- oder Transfeindlichkeit, Rassismus, Ableism oder Klassismus. An dem Aufbrechen dieser Strukturen will die Deutsche Jazzunion in Zukunft weiter arbeiten.

02.11.2020

Alarmstuferot-Demo in Frankfurt 14.11.2020

Das Aktionsbündnis Alarmstuferot Hessen ruft am 14.11.2020 zur Demo in Frankfurt auf, um auf den drohenden Niedergang der Veranstaltungswirtschaft aufmerksam zu machen. Die Kundgebung an der Bockenheimer Warte wird ab 16 Uhr als Podiumsdiskussion veranstaltet, einen Demonstrationszug wird es in Frankfurt nicht geben. Bitte haltet euch weiterhin an die Hygieneregeln: Maske tragen, Abstand halten, Alkoholverbot. Kommt vorbei!

02.11.2020