Deutscher Kulturrat fordert Nachbesserungen bei Corona-Hilfen
In einer Stellungnahme vom 09.12. hat der Deutsche Kulturrat vor der Bundesregierung Nachbesserungen bei den Hilfen für Kulturschaffende gefordert. Er weist auf die Heterogenität der Kultur- und Kreativwirtschaft hin und darauf, dass hr Beitrag zur Bruttowertschöpfung ist größer als der der Finanzdienstleister, der Energieversorgung oder der Chemischen Industrie. Die bisherigen Maßnahmen heißt der Kulturrat gut, er fordert jedoch eine Nachjustierung: Bei den November- und Dezemberhilden fordert er, die mittelbar Betroffenen Unternehmen besser einzubeziehen sowie im Ausland erzielte Umsätze einzubeziehen. Für die Überbrückungshilfe fordert er eine größere Bemessungsgrundlage der Betriebskostenpauschale. Außerdem eine Verdoppelung des Budgets für das Programm Neustart Kultur. Ein weiterer Forderungskatalog bezieht sich auf die Perspektiven für das nächste Jahr.
Rheinland-Pfalz unterstützt Kulturveranstalter mit neuer Förderlinie „Lichtblicke“
Das rheinland-pfälzische Landesprogramm ‚Im Fokus – 6 Punkte für die Kultur‘ wurde im Frühjahr 2020 mit dem Ziel aufgelegt, die Kulturlandschaft in der Pandemie zu unterstützen und Impulse für neue Kulturaktivitäten zu setzen. Aktuell ist die Kultur wieder besonders von den Schließungsmaßnahmen betroffen, und die Bedarfe der Kulturszene haben sich erneut geändert. Darum wird das Landesprogramm nun um eine Förderlinie „Lichtblicke“ ergänzt, in der mit insgesamt 750.000 Euro bis zu 30 Veranstaltungen in allen Regionen des Landes bis April 2021 gefördert werden. Mit dieser neuen Programmlinie wird gezielt die Veranstaltungsbranche im Kultursektor unterstützt. Mit der Förderung von Veranstaltungen, die so geplant werden müssen, dass sie auch in einem digitalen oder hybriden Format stattfinden können, sollen Auftrittsmöglichkeiten für Künstler*innen sowie Aufträge für die Veranstaltungswirtschaft entstehen. Das Programm wird auch in seinen anderen Förderpunkten im Jahr 2021 fortgeführt.
Online-Workshop zu Corona-Hilfen in NRW
Das Landesbüro Freie Darstellende Künste NRW veranstaltet am 18. Januar 2021 einen Online-Workshop für freischaffende Künstler*innen, der sich den Corona-Hilfen von Bundes- und Landesregierung für freischaffende Künstler*innen aller Kultursparten widmet, die zum Zeitpunkt der Veranstaltung verfügbar oder angekündigt sind. Steuerberater Marcel Stenpaß informiert über aktuelle Programme und Bedingungen, aber auch über allgemeine und steuerliche Maßnahmen, die hilfreich zur Bewältigung der Krise sein können. Wer ist bei der „Überbrückungshilfe“ antragsberechtigt? Aus welchen Fördermitteln darf man Lebenshaltungskosten bestreiten? Und welches Programm schließt die Teilnahme an einem anderen aus? Marcel Stenpaß geht auch auf individuelle Fragen ein. Die Teilnahme ist kostenfrei. Diese Veranstaltung findet online als Zoom-Konferenz statt. Die Teilnehmer*innen erhalten vor Beginn per Mail einen Link zur Teilnahme.
„Geschlechtergerechtigkeit in Kultur & Medien Europas“
Eine digitale Konferenz des Deutschen Kulturrats im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft hat letzte Woche in Vorträgen, Diskussionen und Workshops das Thema Geschlechtergerechtigkeit in Kultur und Medien zum Thema gemacht. Videos von verschiedenen Programmpunkten können auf der Website der Veranstaltung noch abgerufen werden. Das Thema steht erstmals überhaupt auf der kulturpolitische Agenda der EU-Kulturminister*innen. Eine 2019 initiierte Expertengruppe, die sich mit Fragen der Geschlechtergerechtigkeit in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten und auf EU-Ebene befasst hat, wird in Kürze einen Abschlussbericht vorlegen. Auf der Konferenz gab Kulturstaatsministerin Monika Grütters bekannt, dass die im Zuge der #MeToo-Debatte gegründete Themis-Vertrauensstelle für BEtroffene sexueller BElästigung und Gewalt auch über die dreijährige Anschubfinanzierung hinaus mit Bundesmitteln unterstützt wird. Die branchenübergreifende Vertrauensstelle bietet Betroffenen insbesondere aus der deutschen Film-, Fernseh- und Theaterbranche juristische und psychologische Beratung an. Zudem können sich Arbeitgeber aus Kultur und Medien hier über wirksame Präventionsmaßnahmen informieren.
Alarmstufe Rot Hessen lädt zur Online-Veranstaltung 13.12.2020
EBU gibt Top 200 der „World Music Charts Europe The Year 2020“ bekannt
Frühzeitig haben die Juror*innen der „European Broadcasting Union“ (EBU) die Top 200 ihrer Jahreslistung World Music Charts Europe The Year 2020 bekannt gegeben und wir haben anscheinend in diesem Jahr den richtigen Riecher gehabt, denn viele davon haben wir auf MELODIVA besprochen. Auf Platz 1 findet sich ein Tributprojekt an die große Fadista Amália Rodrigues: das Album „Lina_Raül Refree“ der portugiesischen Sängerin Lina und des katalanischen Gitarristen Raül Refree (Glitterbeat), das bei uns im Januar CD-Tipp war (Foto). Die CD „Enlighten The Night“ von Mahsa Vahdat (Kirkelig Kulturverksted Iran), bei uns CD-Tipp im August, kam auf Platz 5, auch Aziza Brahims „Sahari“, Oumou Sangarés CD „Acoustic“, Les Amazones d’Afrique mit dem Album „Amazones Power“ wurden bei uns vorgestellt. Bab L’Bluz‘ CD „Nayda!“ auf Platz 44 und Lido Pimientas Album „Miss Colombia“ (49) hat Christina Mohr für uns besprochen. Die Star Feminine Band (Platz 65) – siehe unser CD-Tipp November – konnte die Jury ebenfalls überzeugen. Auf den hinteren Plätzen finden sich noch das Album „Strømmen“ der Helene Blum & Harald Haugaard Band (CD-Tipp Okt), „Folk & Great Tunes From Russia“, die uns Fee Kuhn in ihrer Review beschreibt, wie auch Awa Lys „Safe And Sound“ (CD-Tipp April). Die vollständige Liste findet ihr hier.
Klangspektrum BW: Honorare & Preise für Musiker*innen
Mitte August ist „Klangspektrum BW“ als Corona-Hilfspaket der „Baden-Württemberg Stiftung“ mit der „Eva Mayr-Stihl Stiftung“ für den Kulturbetrieb in Baden-Württemberg ausgerufen worden. Musiker*innen, die im Corona-Sommer 2020 einen Video-Clip eingereicht haben, bekommen ein Honorar in Höhe von je 1.500 Euro – dringend nötig für alle, denen die Auftrittsmöglichkeiten weggebrochen sind. In der Kategorie „Jazz“ ist unter anderem Bê Ignacio (Foto), in „Cultural Diversity, Weltmusik & Experimentelles“ Alexandra Lehmler, das Early Folk Duo u.a., in Populäre Musikstile Dorle Ferber ausgewählt worden. Alle eingereichten Videos können hier angeschaut werden. Sieben Musiker*innen und Acts aus den insgesamt fünf Genre-Kategorien bekamen dann auch noch Hauptpreise mit je 3.000 Euro Preisgeld, in „Jazz“ gewann JULES, in Pop Ultramaryn, ansonsten gingen die Frauen* leider leer aus.
Konzepte zu „Digitalen Musikkulturen“ ausgezeichnet
Das NRW KULTURsekretariat suchte nach zukunftsweisenden Ideen für neuartige und interaktive Konzertformate für Kinder und Erwachsene, die über die Corona-Pandemie und ihre Folgen hinausweisen sollten. Fünf Konzepte zu „Digitalen Musikkulturen“ aus dem Bereich der globalen Musik bekommen jetzt einen Förderpreis von je 3.000 Euro. Eine Jury hat fünf Konzepte mit zum Teil technisch raffinierten und experimentellen Lösungsansätzen ausgewählt. Gewonnen hat das Konzept von Rochus Aust, der mit seinem „Telefonkonzert“ den Hörer*innen eine persönliche Konzertminiatur per Handy oder Festnetz anbietet. Technisch aufwändiger ist die von Monika Krieger und Wolfgang Pleus entwickelte „FeedBeat App“. Die interaktive Anwendung bringt den aufführenden Künstler*innen das Publikum als Avatare direkt vor die Bühne. Die Zuschauer*innen werden beim Live-Stream im Veranstaltungsort sichtbar und können mit ihren Interaktionen Teil des Events sein. Außerdem gewannen das auf Kinder zugeschnittene Konzept „Schlafe mein Prinz“ von Matthias Kurth und dem Ensemble WeltenBaum, Ayça Miraç mit ihrem Konzept „Concert Clip“ sowie Jarry Singlas Konzept „Gramofon“, das das Publikum zu kreativer Beteiligung auffordert.
Deutscher Jazzpreis: jetzt bewerben (Bewerbungsschluss: 10.01.2021)
Jazz aus Deutschland ist ein weltweit beachtetes Aushängeschild und mehr denn je auf der Höhe unserer Zeit: Seine Akteur*innen leben und vermitteln kulturelle Vielfalt auf der Bühne und in der Lehre, im Kulturmanagement ebenso wie in der Tonträgerproduktion. Künstler*innen im Jazz und der improvisierten Musik sind hochgradig mobil, bilden Netzwerke, entwickeln neue Konzepte und Formate für die Aufführung, Aufzeichnung und Verbreitung. Um diese Innovationskraft in all ihren Facetten auszuzeichnen hat Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), den Deutschen Jazzpreis ausgelobt. Dieser wird im Juni 2021 erstmals verliehen und soll sich als jährlich wiederkehrende Veranstaltung etablieren. In 31 Kategorien werden besondere nationale wie internationale künstlerische Leistungen im Jazz prämiert. Im Mittelpunkt stehen dabei die Musiker*innen, für die es insgesamt 17 Auszeichnungen geben wird. Darüber hinaus werden in vier weiteren Hauptkategorien 14 Auszeichnungen für „Aufnahme/Produktion“, „Live“, „Komposition/Arrangement“ sowie drei Sonderpreise verliehen. Die Auszeichnungen sind mit mindestens 10.000 Euro dotiert. Am 7. Dezember wurde die Bewerbungsphase für den Deutschen Jazzpreis gestartet, die bis zum 10. Januar dauern wird. Wer sich für was bewerben kann, erfahrt ihr in der Programmbeschreibung auf der Homepage des Veranstalters, der Initiative Musik, hier geht es zur Bewerbung.
Vier Lehraufträge zu Genderthemen an Kunstuni Graz zu vergeben
Das Zentrum für Genderforschung der Kunstuniversität Graz (KUG) vergibt drei wissenschaftliche einsemestrige Lehraufträge und einen künstlerischen einsemestrigen Lehrauftrag zu Genderthemen in Musik-und/oder Theaterwissenschaft im Umfang von je zwei Semesterwochenstunden. Bewerben können sich neben einschlägig qualifizierten Wissenschaftler*innen und Künstler*innen der KUG auch externe Interessent*innen. Diese werden gebeten, sich im Vorfeld mit dem Institut in Verbindung zu setzen, an welchem sie ihre LV abhalten wollen. Zudem muss abgeklärt werden, in welchem Curriculum die LV angeboten wird. Bei Fragen wenden Sie sich bitte vorab an das Zentrum für Genderforschung. Für wissenschaftliche Lehrveranstaltungen im Curriculum Musikologie wird ein facheinschlägiges Doktorat vorausgesetzt, für die Abhaltung von Seminaren darüber hinaus eine facheinschlägige Venia. Bewerbungen um einen Lehrauftrag sind bis spätestens 17. Januar 2021 imZentrum für Genderforschung, Brandhofgasse 18, A-8010 Graz, oder in digitaler Form (in einerPDF-Datei) per Mail einzureichen.
Lehraufträge zum Thema Diversität an Kunstuni Graz zu vergeben
Das Zentrum für Genderforschung der Kunstuniversität Graz (KUG) vergibt jeweils einen musik-/theaterwissenschaftlichen und einen künstlerischen einsemestrigen Lehrauftrag im Umfang von je zwei Semesterwochenstunden zum Thema Diversität, in denen Kategorien wie Ethnizität, Gender, Alter, Behinderung, sexuelle Orientierung etc. in ihren Zusammenhängen thematisiert und kritisch hinterfragt werden. Bewerben können sich neben qualifizierten Wissenschaftler*innen und Künstler*innen der KUG auch externe Interessent*innen, die aber gebeten werden, sich im Vorfeld mit dem Institut in Verbindung zu setzen, an welchem sie ihre LV abhalten wollen. Zudem muss abgeklärt werden, in welchem Curriculum die LV angeboten wird. Bei Fragen wenden Sie sich bitte vorab ans Zentrum für Genderforschung. Für wissenschaftliche Lehrveranstaltungen im Curriculum Musikologie wird ein facheinschlägiges
Doktorat vorausgesetzt, für die Abhaltung von Seminaren darüber hinaus eine facheinschlägige Venia.
Bewerbungen um einen Lehrauftrag sind bis spätestens 17. Januar 2021 im Zentrum für Genderforschung, Brandhofgasse 18, A-8010 Graz, oder in digitaler Form (in einer PDF-Datei) per Mail einzureichen.
#artistathome: Online-Cut-Festival sucht „Weltmusik“-Videos