Ergebnisse des Projekts „Ticket To Ride“ über nachhaltige Mobilität im Kulturbereich
Durch die Verbrennung von Kohle, Erdgas, Erdöl ist der Verkehrssektor einer der größten Verursacher von Treibhausgasen und der damit zusammenhängenden Erderwärmung und Klimakrise. Dies ist auch für Großveranstaltungen relevant: Die An- und Abreise des Publikums ist mit 40 % bis 90 % der gesamten Emissionen der größte Hebel für eine CO2-Reduktion! Das Projekt „Ticket To Ride“ von The Changency und Crowd Impact nimmt sich dieses Problems an und zeigt auf, was schon jetzt für eine umweltfreundliche Mobilität unternommen werden kann. Die Macher*innen wollen ein Bewusstsein für eine nachhaltige Publikumsanreise schaffen und Künstler*innen wie (einflussreiche!) Veranstalter*innen ermutigen, diese aktiv bei der Umsetzung ihrer eigenen Konzerte oder Veranstaltungen einzufordern. Ihr Vorgehen: Bei 10 Konzerten der Sommertournee 2023 von AnnenMayKantereit mit insgesamt 215.000 Besucher*innen wurde eine Kommunikations- und Aktionskampagne umgesetzt, um das Publikum für eine Anreise zu motivieren, die wenig Treibhausgase verursacht und somit nachhaltiger ist. Auf allen Konzerten wurde mit der Umfrage-App Crowd Impact und einer zusätzlichen Befragung die Publikums-Anreise erfasst. Bei einem runden Tisch im März 2024 wurden die Erkenntnisse aus dem Projekt mit Entscheidungsträger*innen der Musik- und Veranstaltungsbranche, Verkehr, Politik und Wissenschaft diskutiert. Eine kürzlich veröffentlichte Projektzusammenfassung zeigt die Ergebnisse und das erlangte Projekt-Wissen, aus dem nun Handlungsempfehlungen hervorgegangen sind: da ist zum einen die Forderung an die Politik, die nachhaltige Verkehrswende ernsthaft als Ziel zu verfolgen und angemessene Investitionen in den Ausbau von Infrastruktur zu tätigen. Aber auch die Veranstaltungsbranche kann die umweltfreundliche Anreise mit Angeboten fördern wie z.B. ÖPNV-Kombitickets, Aufrufen zu Fahrgemeinschaften, dem Angebot von sicheren Fahrradstellplätzen und einer guten, motivierenden Kommunikation. Und nicht zuletzt sorge eine geringe Anreisedistanz des Publikums für geringe Anreiseemissionen: „Die Bands müssen zum Publikum reisen, nicht umgekehrt!“, schreiben die Macher*innen. Die Zusammenfassung ist kostenlos unter www.tickettoride.net abrufbar.
Shortlist für WIRKMÄCHTIG Culture4Climate Preis 2024 bekannt gegeben
Es bewegt sich einiges mit dem Klimaschutz im Kulturbereich! Kulturschaffende, Organisationen, Netzwerke und Verbände reden nicht nur über den Klimaschutz, sie handeln auch und setzen konkrete Maßnahmen um. Die Initiative Culture4Climate möchte dieses Engagement würdigen und zeichnet 2024 erstmals Menschen und Organisationen aus, die innovative Wege des Klimaschutzes im Kultursektor in Deutschland beschreiten, durch ihr vorbildliches Engagement wichtige Impulse setzen und andere zur Nachahmung inspirieren können. Kürzlich wurden die 10 Nominierten des WIRKMÄCHTIG Culture4Climate Preises 2024 bekannt gegeben. Zu ihnen gehört der Verein “Orchester des Wandels e.V.”, der eine Plattform schaffen möchte, in der sich Orchestermusiker*innen zum Thema Klima- und Umweltschutz vernetzen und engagieren wollen. Auch das Kultur- und Konzerthaus halle02 in Heidelberg wurde ausgewählt, das mit der Abwärme der tanzenden Gäste Heizenergie erzeugt. Außerdem steht das E-Tool Kultur des Referats für Strategische Kulturpolitik der Stadt Leipzig zur Auswahl, der bundesweit erste webbasierte CO2-Rechner, der die Anforderungen des Kulturbetriebs abbildet und eine vollständige Treibhausgasbilanzierung nach GHG-Protocol gewährleistet. Die Preisverleihung findet am 17. September 2024 im Rahmen der Bundeskonferenz für Klimaschutz im Kulturbereich im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg statt.
Bundesweite Konferenz für Klimaschutz im Kulturbereich „Kultur wirkt nachhaltig“ 17.-18.09.2024
Im Rahmen der Initiative Culture4Climate findet am 17. und 18. September 2024 im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg die bundesweite Konferenz für Klimaschutz im Kulturbereich „Kultur wirkt nachhaltig“ statt. Die Konferenz bietet eine Plattform für Diskurs und Kompetenzentwicklung und soll zu handlungsorientierten Strategien, Praktiken sowie deren Umsetzung inspirieren und motivieren. Dabei wird diskutiert, wie der Beitrag von Kulturorganisationen, Kulturschaffenden, Verbänden, Kulturverwaltung und –politik zur Erreichung der nationalen und globalen Klima- und Nachhaltigkeitsziele aussehen könnte und müsste, und über Herausforderungen und Lösungsansätze heute und in Zukunft gesprochen. Am Abend des 17. Septembers 2024 findet außerdem die Verleihung des WIRKMÄCHTIG Culture4Climate Preis 2024 für innovative, wirkungsvolle Klimaschutzmaßnahmen im Kulturbereich statt. Die Teilnahme an der Konferenz ist kostenfrei, eine Anmeldung erforderlich.
Neue Förderprogramm beim Musikfonds: Stipendium KI & Ensembleförderung
Im Rahmen des Netzwerktreffens hat der Musikfonds bereits seine beiden neuen Förderprogramme angekündigt. Ab dem 12.06.2024, beginnt die Antragsphase für das Stipendienprogramm des Musikfonds zur Künstlichen Intelligenz STIP-4. Es richtet sich an etablierte Komponist*innen in Deutschland, die sich mit KI-basierter Musikproduktion beschäftigen. Ziel ist es, das Potenzial von KI als Werkzeug zur Inspiration und zur Kreation unbekannter Klangwelten zu erforschen und innovative kompositorische Strategien im Umgang mit KI zu entwickeln. Das Stipendium wird für zwölf Monate gewährt und umfasst auch eine selbst gewählte Residenzphase. Bewerber*innen müssen Erfahrungen im Bereich Technologie/Neue Medien nachweisen. Das FEB-4 Förderprogramm richtet sich an professionelle freie Ensembles und Bands in Deutschland, die zur Vielfalt und künstlerischen Qualität der experimentellen Musikszene beitragen. Ziel ist u.a. die Unterstützung von Ensembles und Bands bei der Professionalisierung des Managements, der Entwicklung neuer künstlerischer Modelle und der Vermittlung ihrer musikalischen Formate. Gefördert werden langfristige Projekte, die bundesweit präsentiert werden und innovative Kollaborationen sowie nachhaltige Formen der Ensemble- und Bandarbeit umfassen. Antragsberechtigt sind professionelle Ensembles mit mindestens fünf Mitgliedern, die seit Januar 2022 ihren Sitz in Deutschland haben. Die Förderung beträgt bis zu 50.000 Euro jährlich für maximal zwei Jahre. Eine Bewerbung ist bei beiden Programmen bis zum 12. Juli 2024 möglich.
Ausschreibung des Fonds Experimentelles Musiktheater: NOperas! 2025/2026
Die siebte Ausschreibungsrunde für die Förderinitiative NOperas! läuft. Damit erhalten Theatermacher*innen die Möglichkeit, innerhalb der Spielzeit 2025/26 ein Musiktheaterprojekt bundesweit in Zusammenarbeit von zwei Stadttheatern zu realisieren. Bis zum 15.07.2024 können sich europaweit Teams bewerben, die gemeinsam das Zusammenspiel von Komposition, Text, Regie, Bühne verantworten. Das Anliegen von „NOperas!“ richtet sich explizit auf die Förderung aktueller Spielformen jenseits des traditionellen Musiktheaters und deren Etablierung im Betrieb der Stadttheater.
Aufenthaltsstipendium im Studio für Elektroakustische Musik (Berlin)
Das Aufenthaltsprogramm des Studios für Elektroakustische Musik der Akademie der Künste, Berlin fördert neue Initiativen und inspirierende Ideen auf dem Gebiet der zeitbasierten, performativen, digitalen Künste an der Schnittstelle von Klang, Musik und Technik.
Das Aufenthaltsprogramm wird an 8-10 Stipendiat*innen für 1-2 Wochen vergeben und steht allen Kunstschaffenden offen, sich mit Einzel- oder Gruppenprojekten zu bewerben. Pro Jahr gibt es zwei Zeiträume, in denen ein Aufenthalt für maximal 2 Wochen stattfinden kann. Der erste Zeitraum ist vom 01. April bis zum 30. Juni und der Zeitraum ist vom 01. September bis zum 30. November. Die Förderung ist prinzipiell nicht mit einer Unterkunft verbunden, in Einzelfällen ist eine Übernahme der Reise- und Aufenthaltskosten möglich. Die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und bestehenden Programmen wird ausdrücklich begrüßt.
Bildungsreferent*in Schwerpunkt Junges Musiktheater (Rheinsberg)
Die Musikkultur Rheinsberg gGmbH sucht zum 01. September 2024 eine*n Bildungsreferent*in (m/w/d) Schwerpunkt Junges Musiktheater in Vollzeit. Bewerbungsfrist: 30.Juni 2024
Projektmitarbeiter*in für Förderprogramm „Verbindungen fördern“ (Berlin)
Der Bundesverband Freie Darstellende Künste (BFDK) sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine*n engagierte*n und organisationserfahrene*n Mitarbeiter*in mit Erfahrung im Projektmanagement für das Förderprogramm „Verbindungen fördern“. Bewerbungsende: 30. Juni 2024
Honoraruntergrenzen für Künstler*innen kommen zum 01. Juli
Im Rahmen der Mitgliederversammlung des Deutschen Kulturrates im September 2023 hat die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) Kulturstaatsministerin Claudia Roth angekündigt, dass eine Förderung von Kulturprojekten durch den Bund künftig an die Zahlung von Mindesthonoraren für Künstler*innen gebunden sein soll. Jetzt ist es so weit: Projekte oder Institutionen, die zu mindestens 50 Prozent durch die BKM gefördert werden, müssen ab dem 1. Juli 2024 Honoraruntergrenzen einhalten. In den Ländern werden verpflichtende Honoraruntergrenzen bei öffentlicher Förderung derzeit diskutiert, zum Teil auch schon umgesetzt.
Jetzt bewerben: Festiwäldchen 11.-13.07.2025
Das dreitägige Kunst- und Kulturfestival Festiwäldchen wird von der Helfer-Stab gGmbH veranstaltet und findet am 11. bis 13. Juli 2025 auf dem Gelände des „Naturfreundehaus“ in Berg statt. Die Helfer-Stab gGmbH lädt dazu ein Bestandteil zu sein und ruft Künstler*innen dazu auf sich zu bewerben. Die Helfer-Stab gGmbH ist eine gemeinnützige Nichtregierungsorganisation, die sich ursprünglich zur Fluthilfe und zum Wiederaufbau des Ahrtals gegründet hat. Bewerbungsschluss: 31. Dezember 2024
15. European Young Artists‘ Jazz Award Burghausen 2025
Anlässlich der 54. Internationalen Jazztage Burghausen vom 25. bis 30. März 2025 lädt die Interessengemeinschaft Jazz Burghausen e.V. in Kooperation mit der Stadt Burghausen zur Einreichung von Beiträgen zum 15. European Young Artists‘ Jazz Award Burghausen 2025 ein. Der jährlich vergebene Preis wurde ins Leben gerufen, um vielversprechende junge Jazzkünstler*innen aktiv zu fördern. Solokünstler*innen, Duos, Combos aus drei oder mehr Musiker*innen und Big Bands mit Sitz in Europa, die am 30. März 2025 nicht älter als 30 Jahre sind, können sich bis 31. Oktober 2024 hier bewerben. Alle Spielarten des Jazz sind zugelassen. Den Gewinner*innen winken Preise im Gesamtwert von 10.000 Euro sowie zwei Auftritte (26./27.03.2025). In einem „blinden Auswahlverfahren“ wählt die Jury fünf Formationen aus, die an der Endausscheidung teilnehmen. Die Namen der fünf ausgewählten Formationen werden im Dezember 2024 veröffentlicht. Die Endausscheidung findet am Vorabend des 54. Internationalen Jazzfestivals, am 25. März 2025, im Rahmen eines öffentlichen Konzerts statt. Jede*r der fünf Finalist*innen muss einen 20-minütigen Live-Auftritt absolvieren. Die IG Jazz erstattet jedoch Reisekosten von bis zu 800 Euro pro Band sowie Kosten für Unterkunft und Verpflegung. Für den Auftritt in München am 27. März erhält die Band eine Gage.
Neuer Jazzpreis in Österreich
Jazzmusiker*innen aus Österreich können sich noch bis 15.08.2024 für den neuen Österreichischen Jazzpreis bewerben. Der Begriff „Jazz“ soll dabei weit gefasst werden und nicht nur Idiome der Jazzgeschichte (Traditional, Swing, Bebop/Cool, Hard Bop/Free, Fusion etc.), sondern auch improvisierte Musik allgemein sowie Grenzgänger*innen des Genres in Richtung Klassik/zeitgenössische Musik, Volksmusik/World Music, Dance/Elektronik, Soul/Funk und Rock/Pop umfassen. Im Gesamtspektrum sind dementsprechend auch unterschiedlichste Besetzungen, Formstrukturen und Crossovers mit anderen Kunstsparten gemeint (Literatur, Tanz, Film, …). Migrierte Künstler*innen, die in Österreich ihren Lebensmittelpunkt haben, sind ausdrücklich eingeladen, sich am Austrian Jazz Award zu beteiligen. „Der Jazz hat in Österreich eine lange Tradition, die bis in die 1920er Jahre zurückreicht“, schreiben die Initiator*innen des Preises. „In den Jahren 1997 bis 2009 existierte der Hans-Koller-Preis in zahlreichen Kategorien. Die Einstellung dieses Jazzpreises aufgrund beruflicher Veränderungen seines Organisators Mathias Rüegg hat eine deutliche Lücke in der Wahrnehmung des Jazz und der Würdigung der künstlerischen Leistungen vieler Musikerinnen und Musiker in Österreich erzeugt.“ Diese Lücke soll jetzt mit dem neuen Preis geschlossen werden.
Jede*r Musiker*in, die/der sich für den Preis bewirbt, wird gleichzeitig in eine Datenbank der österreichischen Jazzszene eingetragen und dadurch auffindbar. Der mit insgesamt 25.000 Euro dotierte Award wird in drei Kategorien vergeben: „Best Live Act“, „Best Album“ und „Best Newcomer“. Preisverleihung und Preisträgerkonzerte finden am 5. Dezember 2024 im Porgy & Bess in Wien statt.