Clubstudie der Initiative Musik – erste Ergebnisse
Eine bundesweite Online-Umfrage der Initiative Musik zur Situation der Livemusikspielstätten wurde vom 28. September bis zum 31. Oktober 2020 durchgeführt. Die Ergebnisse der Clubstudie geben erstmals bundesweit einen Überblick zur Situation der Musikspielstätten. So soll ein ganzheitliches Bild davon entstehen, wie genau die Musikspielstätten aufgestellt sind und was sie kulturell, sozial und ökonomisch ausmacht. Die Handlungsempfehlungen, die sich aus der Studie ergeben, sollen Impulse bilden, um die Musikspielstätten in Zukunft noch besser zu erhalten und zu unterstützen. Erste Ergebnisse der Clubstudie stehen nun auf der Webseite der Initiative Musik zur Verfügung.
„Bühne frei!“-Livestreams mit Elda u.a. im Mai & Juni
Was machen Musiker*innen ohne Bühne? Vielen freischaffenden Künstler*innen ist durch die fehlenden Auftrittsmöglichkeiten ihre Lebensgrundlage entzogen worden. Deshalb startete der Hessische Rundfunk im April die Aktion „Bühne frei!“, bei der sich hessische Musikerinnen und Musiker bewerben konnten. Aus 1500 Bewerbungen wurden 24 Acts ausgewählt: Max Mutzke, Cassandra Steen, Laith Al-Deen, Sabrina Setlur, Gregor Meyle und Stefanie Heinzmann fungierten als Gastgeber*innen für insgesamt sechs Folgen der „Bühne frei“-Aktion und wählten jeweils vier Bands für einen Abend aus. Die erste Folge, die auch im hr-Fernsehen ausgestrahlt wurde, ging u.a. mit Elda an den Start. Geschichten sowie Porträts und Gespräche rund um die hessischen Musiker*innen zeigen Maintower und die Hessenschau ebenfalls ab 10. Mai. Auch die Radiowellen hr2-kultur und hr1 senden einzelne Konzerte, und YOU FM und hr3 laden Bands als Gesprächsgäste ein. Alle Konzerte werden auch in der ARD-Mediathek veröffentlicht.
Jazzbüro Hamburg lobt Kompositionswettbewerb aus
Der Jazz City Hamburg Sampler wird 2021 zum 5. Mal vom Jazzbüro Hamburg veröffentlicht. Bisher fand sich darauf immer eine Werkschau aktueller Veröffentlichungen Hamburger Jazzmusiker*innen. In diesem Jahr schreiben die Macher*innen hierfür einen Kompositionswettbewerb aus. Die Hamburger Behörde für Kultur und Medien stellt dafür 130.000 Euro für die Realisierung, inklusive Produktionskosten und Honorare für Musiker*innen zur Verfügung. Das Jazzbüro Hamburg organisiert das Projekt und beruft eine unabhängige Fachjury. Diese wählt bis zu 24 neue Kompositionen und Produktionen aus, die auf dem Jazz City Hamburg Sampler 2021 „Corona Edition“ veröffentlicht werden. Die Künstler*innen erhalten durch die Förderung die Möglichkeit, ihre Werke zu erarbeiten und zu veröffentlichen. Je nach Besetzungsgröße können die Kompositionsprojekte eine Förderung zwischen 1.000 und 9.000 Euro erhalten. Die geförderten Kompositionen sollen genreübergreifend, auch über die Grenzen der Jazzszene hinaus, die Vielfalt der Freien Musikszene Hamburgs zeigen. Szene- und genreübergreifende Produktionen sind demnach ausdrücklich erwünscht. Bewerbungsfrist: 30.06.2021
W.A.M. Awards 2021 sucht independent artists
Die 2021 W.A.M. Awards – We Are The Music Makers – feiern die“unglaublichsten“ independent Künstler*innen der Welt in verschiedenen Genres und Kategorien. Bands und Soloacts ohne Majorlabel und mit eigenen Songs können sich bis 15.07. bewerben (Gebühr: 24,98$). Den (Haupt-)Gewinner*innen winken hauptsächlich PR, Radioplays und Recordingsessions.
Radio WeWeWe sucht Bands aus der Wetterau & (Mittel-)Hessen
Radio WeWeWe (WelleWestWetterau) geht vom 3. bis 11. Juli wieder per UKW und im Internet live auf Sendung und bietet Bands, Künstler*innen und Newcomer*innen aus der Region Wetterau und Umgebung Gelegenheit, ihre Musik einzusenden. Ein Team aus rund 30 Moderator*innen, Reporter*innen und Techniker*innen produziert in seiner Freizeit ein abwechslungsreiches Radioprogramm mit Infos zum Jubiläum des TSV Butzbach und Berichten aus der Wetterau. Und dazu gibt es eine besondere Mischung aus u. a. regionaler Musik. Kurz gesagt: Hier kommt man als regionale Band ganz einfach ins Programm. Zu hören gibt es die regionale Musik rund um die Uhr innerhalb der Musikrotation verteilt sowie in separaten Sondersendungen, in denen dann ausgewählte Titel im Detail vorgestellt werden. Bands und Musiker*innen aus der Wetterau und (Mittel-) Hessen können bis 06.06.2021 ihre Songs hier einreichen.
#artistathome: Trio Aman Aman mit „Dancing Bats“ & live in Gießen
Teil XI der „Sonntags-Konzert Reihe“, mit der Anka Hirsch (Cello) ihre Musikprojekte während des Lockdowns zu Gehör bringt, präsentiert ihr Trio Aman Aman mit Araceli Fernández González (Gesang) und Marliese Glück (Darbukka): „Dancing Bats“ ist im Rahmen eines Projekts entstanden, das sich mit der Frage: „Wie ist es eine Fledermaus zu sein“ und dem Thema „Wahrnehmung und Natur mit Kindern“ beschäftigte. Hirschs Komposition beruht auf dem Korvai „Takedina Jon“ (einem südindischen rhythmischen Pattern) und dem Makam „Kurdi“ (extended Jazz Version).
Das Programm von Aman Aman enthält türkische, arabische, spanische und sephardische Lieder und Melodien, Cantigas aus dem Mittelalter, sowie neue eigene Kompositionen, die – am liebsten in ungeraden Rhythmen – durch ihre Originalität bestechen. Am 24.05. sind sie um 16 Uhr unter freiem Himmel in der St. Thomas Morus Kirche in Gießen zu erleben. Eine Anmeldung ist notwendig, das Platzkontingent ist beschränkt. Am Pfingstsonntag treten sie um 15 Uhr auf der Roten Bühne in Eisenbach auf.
#artistathome: Stephanie Wagners „four flutes grooving“ bei Edition Kossack
Manche haben Klopapiertürme gebaut, andere lustige Videos gedreht während des ersten Lockdowns im März 2020. Die Jazzflötistin Stephanie Wagner hat ein grooviges Stück geschrieben, das Flöten von ihrer perkussiven Seite und Beatboxing und Spieltechniken wie „keyclicks“ und „tongue-rams“ zeigt. Fortgeschrittene Flötist*innen haben jetzt die Möglichkeit, das Stück nach Noten nachzuspielen, denn das Querflöten-Quartett „four flutes grooving“ ist jetzt notiert bei der Edition Kossack erschienen; zunächst als Version für vier C-Flöten, im Juni auch als Edition für 2 C-Flöten, Alt-Flöte und Bassflöte. Wie sich das Stück anhört, zeigt Stephanie Wagner im Video: krass…!
#artistathome: Scapsis mit neuem Video „Sag mir“
Mit dem Video „Sag mir“ gibt die Rapperin Scapsis ein klares Statement ab: für Mut, Liebe, Toleranz und Vielfalt und gegen das Segnungsverbot homosexueller Paare, das die römische Glaubenskongregation Ende März ausgesprochen hat.
Women in Jazz Festival 2021: Konzerte zum Nachschauen
Das Women in Jazz Festival konnte in diesem Jahr dank zahlreicher Sponsor*innen & Förder*innen als Online-Festival an den Start gehen. Vom 30.04.-25.05. wurden Konzerte mit großartigen Künstlerinnen gestreamt, die auch nachträglich geschaut werden können; jeweils den kompletten Livestream sowie nur die Konzerte. Auf dem Youtube-Kanal des Festivals stehen bereits einige Konzerte zum Nachschauen bereit, zwei davon zeigen ungewöhnliche Instrumente: Izabella Effenberg (Foto) präsentierte ihre wundervolle Musik mit Glas Harfe, Array Mbira, Steeldrum, Sundrum usw. Ariane Toffel ist eine sog. „Carilloneurin“, sie spielte das große Glockenspiel im Roten Turm in Halle. Außerdem könnt ihr die Konzerte von June Cocó, Nora Benamara, Marta Wajdzik, Viviane De Farias, Uschi Brüning, Caro Josée, Rachel Hermlin, Reut Regev und Anna Maria Jopek nachverfolgen.
in:balance – Veranstaltungsreihe zu Gender Equality in der Musik in Rheinland-Pfalz
pop rlp startet eine Veranstaltungsreihe für mehr Gender Equality in der Musik, die in der Gründung des Ländernetzwerks musicRLPwomen münden soll. Über den Sommer werden verschiedene Aspekte in verschiedenen Formaten thematisiert.
Den Anfang macht ein Onlinetalk zum Thema Booking – Gender-Gerechtigkeit auf den Bühnen des Landes: Hast du schon mal versucht, dir Festivalplakate ohne männliche Musiker vorzustellen? Richtig, da bleibt an vielen Stellen wenig stehen. In ihrer Keynote zeichnet Marie-Christine Scheffold ihre eigene Entwicklung nach – wie sie ihren eigenen internalisierten Sexismus aufdeckte, bekämpft und begegnet. Warum ist es so wichtig, sich auf diesen Prozess einzulassen und dabei eigene Fehler einzugestehen? Genau da beginnt der Weg sich nicht nur persönlich, sondern auch im beruflichen Kontext für Chancengleichheit und Gleichberechtigung einzusetzen.
Es folgt ein Onlinetalk zu Macht in der Populären Musik am 7.6., Workshops zu Songwriting und bedroom-producing für FLINTA+ und ein Konzertlivestream zum Abschluss.
Preis der Deutschen Schallplattenkritik – neue Bestenliste
Die zweite Bestenliste des Preises der Deutschen Schallplattenkritik 2021 ist da – und wie immer wir freuen uns besonders über Gewinnerinnen* von denen wir schon länger wissen, dass sie toll sind!
In der Kategorie „Grenzgänge“ gewinnt die Produktion Identigration des Bridges-Kammerorchesters. Achtundzwanzig Instrumentalist*innen aus unterschiedlichsten Kulturen bilden das Kammerorchester von „Bridges – Musik verbindet“ und lässt Volksmusiken, Funk und Frankfurter Keller-Jazz, sprechende Flötenchöre und barocke „Folia“ zusammenfließen. In der Kategorie „Liedermacher“ überzeugte Magdalena Ganter mit Neo Noir die Jury. Siegertitel in der Kategorie Pop ist das Album Woanders der Berlinerin Masha Qrella, in dem sie 17 Gedichte und Prosawerke von Thomas Brasch in Musik setzt. Die Jury für R&B, Soul und HipHop hat die erst 20jährige Londonerin Arlo Parks ausgezeichnet. Ihr Album Collapsed in Sunbeams beschreibt sie so: „Selten tönte eine Mischung aus Soul, Poesie und Pop so homogen und so leichtfüssig, wirkte dabei zugleich so eindringlich und mutmachend.“ Die Gewinner*innen der Kategorien Folk/Singer-Songwriter und Club und Dance sind weit gereist: Das Duo Staritsa stammt vom westlichen Rand Russlands und präsentiert auf seinem Debüt-Album Klyukva Songs, die eine tiefe Liebe zu traditionellen Themen, Meodien, Harmonien und Rhythmen der russischen Volksmusik mit modernem Klanggewand verbinden. Yu Su besingt in ihrem Debüt-Album Yellow River Blue ihre Heimatstadt am Gelben Fluss in China und gleichzeitig ihre Rastlosigkeit die sie bis nach Kanada brachte.
17. Mai: Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie
Heute, am 17.05. ist der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie, kurz: IDAHOBIT. Das Datum wurde zur Erinnerung an den 17. Mai 1990 gewählt, an dem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschloss, Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel für Krankheiten zu streichen; Transsexualität wurde erst 2018 mit dem Erscheinen der ICD-11 von der WHO als „Krankheit“ gestrichen (!). In vielen europäischen Ländern hindern Vorurteile und Gewalt Homosexuelle und Transsexuelle daran, frei und sicher zu leben, in inner- und außereuropäischen Ländern werden die Aktionen abgesagt oder sogar Gewalt gegen Aktivist*innen ausgeübt. Und auch in Deutschland sind trans*Menschen Hass und Angriffen ausgesetzt. Das Journal Frankfurt hat jetzt in seiner Mai-Ausgabe einen lesenswerten Gastbeitrag von Julia Eberz veröffentlicht, der auch online zu lesen ist. Eberz hat sich 2019 als trans* Frau geoutet und ist seit dem 1. April Stadtverordnete für Bündnis 90/Die Grünen im Römer. Außerdem ist sie eine der Sprecher*innen der Arbeitsgemeinschaft Queer der Frankfurter Grünen (Foto: Jasmin Sessler/Pixabay).