Erstes Wochenende der Pop rlp masterclass ist gestartet
Am vorletzten Wochenende fand in den Räumen des Café Hahn, Koblenz, der Auftakt zur dritten Staffel der pop rlp masterclass statt. Im Mittelpunkt des von pop rlp, dem Kompetenzzentrum für Popularmusik Rheinland-Pfalz, initiierten und durchgeführten mehrmonatigen Förderprogramms stehen dabei junge aufstrebende Künstler*innen und Musikgruppen in und aus Rheinland-Pfalz, die künftig von erfahrenen und erfolgreichen Mentor*innen wie der Musikerin und Musikmanagerin Johanna Eicker aus Köln (Carolin Kebekus Band) begleitet und gefördert werden. Mehr als 40 Bands und Künstler*innen hatten sich in diesem Jahrfür die pop rlp masterclass beworben, sechs davon – u.a. I AM JO (Mainz), Lea X Linda (Eifel) und die Kölner Progressive Metalband Aeries um die Sängerin Laura Kiddo – wurden zum Vorspiel in den legendären Koblenzer Musikclub Café Hahn eingeladen, um ein Konzert zu geben und ein Livevideo zu drehen. Die produzierten Videos werden in den nächsten Wochen im YouTube-Channel von pop rlp veröffentlicht. Wer in den Kreis der pop rlp masterclass aufgenommen wird, entscheiden die Mentor*innen in den nächsten zwei Wochen. Man darf gespannt sein.
Call for papers: Tagung zu gemeinschaftlichem kulturellen Handeln
Für die internationale und interdisziplinäre Tagung „(Wahl-)Verwandtschaften: Gemeinschaftliches kulturelles Handeln“ im Forschungszentrum Musik und Gender an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover vom 26. bis 28. Mai 2022 werden ab sofort Beiträge gesucht. Die Tagung fokussiert die Bedeutung unterschiedlicher, nicht familiärer Beziehungsformen für kulturelles Handeln und fragt danach, wie künstlerisches Agieren hierdurch beeinflusst wird: Ermöglichen oder behindern Beziehungen Kreativität? Wie verändern sich Handlungsspielräume durch Statuspassagen? Unterscheiden sich familiäre (Familie, Geschwister, Ehe/Partnerschaft) und selbstgewählte (Kollektive, Lehrer-Schülerschaft, Arbeitsteams, Freundschaften, Ehe/Partnerschaft) Beziehungsformen in dieser Hinsicht? Inwiefern prägen hier beispielsweise geschlechtliche, nationale, ständische, milieuspezifische oder religiöse Faktoren das gemeinsame Handeln?
Der Call for Papers wendet sich an Wissenschaftler*innen der Gender Studies in den Bereichen Musik-, Literatur-, Theater-, Kunst-, Sozial– und Geschichtswissenschaft. Bewerbungen von Nachwuchswissenschaftler*innen sind ausdrücklich erwünscht. Interessierte Wissenschaftler*innen sind eingeladen, bis 15.10.2021 einen Vorschlag für einen Beitrag einzureichen (~250–300 Wörter) unter Mitteilung der Präferenz, ob eine 30-minütige Keynote oder ein 20-minütiger Vortrag angeboten wird. Eine Publikation ausgewählter Beiträge ist geplant.
Sexismus – Übergriffe – Machtmissbrauch: Online-Podiumsdiskussion
Videotipp: „Drumming through the decades“
Warum gilt das Schlagzeug/die Trommel als „männliches“ Instrument und haben Frauen* in der Geschichte auch schon Schlagzeug gespielt? Das beleuchtet der erste sehenswerte Teil einer Videoreihe zur Geschichte des Trommelns durch die Jahrzehnte mit einem speziellen Fokus auf Frauen*. Teil 1 beschäftigt sich mit dem Trommeln von der Antike bis 1900. Die Serie ist auf 12 Teile angelegt, die wöchentlich veröffentlicht werden sollen. Moderiert wird die Sendung von der Schlagzeugerin Vicky O’Neon. Vier Episoden hat sie bereits auf ihrem Youtube-Channel veröffentlicht.
Neustart Kultur ohne Frauen*
„Redet nicht, bucht Frauen“ heißt ein Gastbeitrag der Schweizer Musikerin Sophie Hunger im Spiegel, der kritisiert, dass die Kultur zwar nach der Pandemie neu startet, aber leider weitgehend ohne Frauen*. Und sie fragt zu Recht: „warum knüpft die Initiative Musik ihren Geldfluss nicht an Bedingungen? Will Olaf Scholz nur stolz auf seine 2,5 Milliarden »Neustart Kultur« sein oder auch darauf, worin man sie investiert?“ Auch uns beschleicht der Eindruck, dass bei sehr vielen Konzerten, die in den nächsten Wochen mit öffentlichen Geldern gefördert werden, doch wieder hauptsächlich Männer auf der Bühne stehen und die Pfründe unter den üblichen – männlichen – Verdächtigen aufgeteilt werden. (Foto: Ausschnitt Line-Up Rock am Ring 2022)
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Panel „Gleichstellung und Diversity in der Berliner Jazzszene“ zum Nachschauen
Wie schaut es aus mit der Gleichstellung der Geschlechter im Jazz? Die „Gender. Macht. Musik“-Studie, welche die Deutsche Jazzunion 2020 veröffentlicht hat, zeigt in Zahlen, was wir längst wissen: Der deutsche Jazz ist weit davon entfernt divers zu sein, und bestehende Machtstrukturen halten das daraus entstehende Ungleichgewicht aufrecht. Die aus der Jazzstudie 2016 abgeleitete Meta-Studie beleuchtet die Unterschiede zwischen cis-Frauen und cis-Männern. Aber es ist ja eigentlich klar: Diskriminierung bezieht sich nicht alleine aufs Geschlecht. Wenn wir über Sexismus sprechen, müssen wir auch über Rassismus, Klassismus und andere Formen der Diskriminierung, die sich in Ausbeutung, Ausschluss und Machtmissbrauch äußern, sprechen. Und wenn wir das getan haben, was dann? Banden bilden und ran an die Buletten! Es gibt bereits einige Initiativen, die sich des Abbaus diskriminierender Strukturen angenommen haben und Institutionen im Prozess der Demokratiebildung unterstützen. Diese Initiativen vorzustellen und gemeinsam zu erschließen, was es noch braucht, war Sinn und Anliegen eines Panels inklusive Workshop am 12. Juni 2021 im Rahmen der Jazzwoche Berlin, der hier nachgeschaut werden kann. Mit dabei war Mirca Lotz (Music Women Germany, Forward Like Waves), Laura Block (Deutsche Jazzunion, Projektleitung Gleichstellung im Jazz), Julia Kadel (Musikerin), Saskia Lauvaux (Musikerin*), Moderation Friede Merz (Musikerin, Vorständin der IG Jazz Berlin) & Johanna Schneider (Musikerin).
Landeschorwettbewerb Schleswig-Holstein und Hamburg
Endlich haben die Chöre im Norden wieder ein Ziel: Das große Fest der Chormusik, die Choralle, wird am 24. und 25. September 2022 in Bad Oldesloe stattfinden. Die alle vier Jahre stattfindenden LandesChorWettbewerbe werden bundesweit als Vorentscheid für den Deutschen Chorwettbewerb durchgeführt: Die CHORALLE ist der LandesChorWettbewerb für die Bundesländer Schleswig-Holstein und Hamburg. Sie wird vom Landesmusikrat in der Freien und Hansestadt Hamburg und dem Landesmusikrat Schleswig-Holstein veranstaltet. Anmeldungen zur Choralle sind bis zum 30. Juni 2022 möglich.
Initiative „3. Oktober – Deutschland singt“ geht in die neue Runde
Die Initiative „3. Oktober – Deutschland singt“ will dezentral vor Ort im ganzen Land eine lokale Feiertradition mit partizipativen Musikerlebnissen anstoßen und damit den Zusammenhalt im ganzen Land stärken und die Hoffnung für eine von Kultureller Vielfalt geprägte Zukunft stärken. Dazu werden Chöre, Ensembles, Gemeinden, Vereine und Bands im ganzen Land eingeladen, am Tag der Deutschen Einheit um 19.00 Uhr auf ihren Marktplätzen gemeinsam zehn bekannte Lieder aus vielen Genres anzustimmen. Es soll eine öffentliche, den lokalen Gegebenheiten entsprechende Feierkultur für den Tag der Deutschen Einheit entstehen und eine kultur- und generationsübergreifende Verbundenheit im ganzen Land gestärkt werden.
Wer mitmachen will, findet auf der Webseite der Initiative Hinweise zur gemeinsamen Programmgestaltung und Planungshilfen.
Thüringer Kompositionspreis ausgeschrieben
Komponist*innen, die vor dem 31. Dezember 1990 geboren sind und seit mindestens einem Jahr in Thüringen wohnen, können sich jetzt um den Thüringer Kompositionspreis bewerben. Die Auszeichnung der Thüringer Staatskanzlei und des Landesmusikrates Thüringen e.V. wird jährlich vergeben. Der Preis besteht aus einem honorierten Kompositionsauftrag in Höhe von 5.000€.
Komponist*innen werden aufgefordert, sich mit bereits existierenden Kompositionen zu bewerben, die ihr Schaffen exemplarisch zeigen sollen. Hierfür reichen Bewerber*innen jeweils 5 Partitur-Exemplare (in Druckform-nicht digital!) und 5 CDs von zwei oder höchstens drei ihrer Werke, ohne Angabe des Titels, beim Landesmusikrat Thüringen ein. Es wird empfohlen, Werke unterschiedlicher Charaktere und davon mindestens ein Stück für Orchester auszuwählen. Die Bewerbung erfolgt anonym. Bewerbungsende ist der 15. August 2021. Bewerbungen an: Landesmusikrat Thüringen, Steubenstr. 15, 99423 Weimar
#artistathome: Boy who ate the sun mit Debüt-Album
Vor einigen Wochen ist das Debüt-Album des Singer-Songwriter-Jazz Trios „Boy who ate the sun“ (VÖ: 30.04. Klaeng Records) erschienen. Das gleichnamige Album mit 10 Tracks wird von einem illustrierten Gedichtband begleitet, mit Texten der australischen Sängerin, Jazzgitarristin und Bandleaderin Ula Martyn-Ellis. Martyn-Ellis, Calvin Lennig am Kontrabass und Lukas Schwegmann (Schlagzeug, Percussion) erzeugen einen experimentellen Mix aus Jazzelementen mit folkigem Storytelling und rauem Indierock. CD & Gedichtband sind hier erhältlich.
#artistathome: Luisa Babarro
Luisa Babarros EP „Flüchtige Liebende“ ist ab sofort bei allen gängigen Streaming- und Download-Anbietern erhältlich. Die insgesamt vier Songs erzählen von einer intensiven aber kurzweiligen Begegnung, nach der nichts mehr ist wie zuvor. Die damit verwobenen Gefühle vertont Luisa gekonnt mit musikalischer und textlicher Tiefe. Dies wird besonders in dem Song „Die Glut“ deutlich, der die Thematik der flüchtigen Liebe in das Bildnis eines langsam erlöschenden Feuers übersetzt. Beide Personen sind sich des Erlöschens bewusst, aber spielen das Spiel trotzdem bis zum offensichtlichen Ende. Auch „Meine Karten“ und „Was du von meiner Welt wolltest“ erzählen von dem nicht kompatiblen Paar, das los lassen muss.
Zu „Meine Karten“ gibt es außerdem ein Video:
Als gefragte Cellistin im Popbereich spielte Luisa in den vergangenen Jahren mit u. a. Herbert Grönemeyer, Hundreds oder Get Well Soon und als Support für Alin Coen, Alexa Feser und andere. Mit „Ich bin eine Andere“ veröffentlichte Luisa 2019 ihr Debütalbum.
35 Jahre Noten von Komponistinnen
Der Furore Verlag feiert sein 35-jähriges Verlagsjubiläum: 35 Jahre Musik von Komponistinnen! Seit 1986 widmet sich Kasseler Musikverlag exklusiv den Werken von Komponistinnen. Kürzlich wurde der Verlag für seine Pionierarbeit mir dem Sonderpreis des Hessischen Verlagspreis ausgezeichnen.
Der Furore Verlag ist Partner und Schnittstelle zwischen Komponistinnen, Interpret*innen und Hörer*innen. Furore berät und inspiriert, macht Musik von Frauen hör- und erlebbar – und zwar weltweit. Unter den verschiedenen Aktionen zum Verlagsjubiläum gehört auch ein Freundeskreis, der sich gerade in Gründung befindet und zum Ort der Begegnung, des gemeinsamen Konzerterlebnisses und ein nachhaltiges Forum des
Austauschs und der Diskussion werden soll.
Eine Sendung von Deutschlandfunk Kultur beschäftigte sich mit diesem Anlass und Interviewte die Verlagschefin Renate Matthei. Zu Wort kommt darin auch Luise Volkmann, sie spricht über ihre Erfahrungen mit der Führungsrolle als Komponistin und Bandleaderin.