Videotipp: Klangteppich – Festival for music of the Iranian diaspora
Das Festival Klangteppich III präsentierte am 2. Juni 2021 online Konzertvideos von vier Uraufführungen: Hadi Bastani erarbeitet gemeinsam mit der Komponistin, Dirigentin und Musikerin Yalda Zamani eine Performance mit modularem Synthesizer, elektronischen Sounds, Codes und Bewegungssensoren, die elektronische Musikerin Xeen aus Istanbul zelebriert gemeinsam mit dem Tubisten Orlando Boeykens Mikrotonalität, Reduktion und Opulenz, das Duo RCO, Gäste des Festivals Noiselab, performt in einer Klanginstallation und der Rangarang Chor mit persischen und deutschen Muttersprachler*innen singt unter Leitung von Laura Winkler neue Arrangements von Liedern der iranischen Sängerinnen Hayedeh (1942-1990) Marzieh (1924-2010) und Ramesh (1946-2020).
Klangteppich präsentiert seit 2018 Musikschaffende aus Iran und der iranischen Diaspora in neuen Begegnungen mit Künstler*innen anderer Spielweisen und Szenen in Berlin. Klangteppich initiiert grenzüberschreitende Zusammenarbeiten, hinterfragt eurozentrische Wahrnehmungen von Musik und erzeugt Aufmerksamkeit für künstlerische Ausdrucksformen jenseits von Zuschreibungen. Basis ist das Festival, darüber hinaus ermöglicht Klangteppich Residenzen für Musikschaffende der iranischen Diaspora. Von Mitte April bis Ende Juni 2021 ist der Klangkünstler, Komponist, und Anthropologe Hadi Bastani artist in residence von Klangteppich. Donate
#artistathome: „Sommer in Frankfurt“ von Bird’s Talk
Für alle, die das Online-Event des gemischten Frankfurter Chors Bird’s Talk verpasst haben, gibt es jetzt ein brandneues Good-Vibes-Video über den Sommer in Frankfurt. Das ausgeschlafene Video wurde von einer Komponistin, einem Texter, einer Chorleiterin, einer Tonmeisterin, einer Videokünstlerin, fünfzehn Sänger*innen und siebzig Unterstützer*innen – viele davon in Personalunion – mit Begabung, Engagement, Fleiß und Geld produziert. Der Chor mit Sitz in Frankfurt wird von Regina Klein geleitet.
„Kultursommer Frankfurt Rhein-Main“ startet im Juli
Female Music auf Spotify: EQUAL & New Music Friday Female Edition
Im April 2021 verkündete Spotify mit „EQUAL“ den Start eines internationalen Musikprogramms, mit dem der Audio-Streaming-Service zukünftig die Gleichberechtigung von Frauen in der Musikbranche noch stärker fördern möchte. Ausgewählte Musikerinnen werden in monatlichen nationalen und globalen Playlists präsentiert und gleichzeitig mit umfangreichen Marketing-Kampagnen unterstützt. Hier geht es zur EQUAL-Playlist Deutschland, Österreich und der Schweiz. Oder ihr schaut mal bei der sorgfältig ausgewählten NEW MUSIC FRIDAY -FEMALE EDITION von unserer Nachwuchsredaktion Melodita vorbei, die jeden Freitag erscheint. Dort stellen wir unsere neuen Lieblingsreleases, Empfehlungen und Songs von starken Frauen, die uns umhauen, vor.
Deutscher Jazzpreis zum ersten Mal verliehen
Gestern wurde zum ersten Mal der Deutsche Jazzpreis verliehen. In einem Gala-Livestream aus Clubs in ganz Deutschland kamen viele Größen des Jazz zu Wort und zu Ton. Eine patirärisch besetze Fachjury mit Mitgliedern aus unterschiedlichen Bereichen des Musikbusiness verlieh den Preis in verschiedenen Kategorien. Hier seien vor allem die weiblichen Gewinner genannt:
In der Kategorie Vokal gewann Lucia Kadotsch. Als Arrangement des Jahres wurde „Ophelia“ von Fabia Mantwill ausgezeichnet. Der Preis für das beste internationale Instrumentalalbum des Jahres ging an Carla Bley für „Life goes on“. Debüt-Album des Jahres wurde Mirna Bogdanovics „Confontation“. In der Kategorie Bass gewann Eva Kruse, in der Kategorie Piano/Keyboards Aki Takase. Als Album vokal des Jahres international wurde Kandace Springs‚ „The women who raised me“ mit einem Preis bedacht. In der Kategorie Album instrumental des Jahres gewann das Julia Hülsmann Quartett, Gewinnerin der Kategorie Blasinstumente International wurde Jaimie Branch.
Jeweils in zwei Kategorien nominiert waren Johanna Summer und Salomea die jedoch letzendlich leer ausgingen. Außerdem wurde dem Unterfahrt Jazzclub in München der „Sonderpreis der Jury“ verliehen. Die Verleihung könnt ihr hier nachschauen.
Kulturinitiative am Main
#artistathome: Julie Kuhl – Where Seabirds Scream
Was machen eigentlich die Jugendlichen in der Pandemie? Julie Kuhl, fast 16 Jahre, produziert ihr erstes eigenes Album. Die Single-Auskopplung „Where Seabirds Scream“ gibt es als Video, und sie überzeugt mit großer Professionalität, stimmungsvoller Sehnsucht nach dem Meer und der Stimme einer jungen Künstlerin, die noch viel vorhat.
#artistathome: Malonda mit „Feuerfrau 2.0“
Was tun, wenn frau sich als inklusive Feministin positioniert und dennoch in der eigenen Kunst gewaltvolle Sprache entdeckt? Malonda macht es vor und verändert einfach die Kunst.
Darum veröffentlicht sie jetzt eine neue Version ihres Songs „Feuerfrau“. Ihr Statement dazu: „Obwohl selbst Teil einer durch Rassifizierung marginalisierten Gruppe, bin auch ich rassistisch sozialisiert und habe in der Vergangenheit gewaltvolle Sprache benutzt. In der ersten Version von „Feuerfrau“ von 2015 habe ich eine koloniale und problematische Fremdbezeichnung für Amerikanische Ureinwohner:innen sowie ein stereotypes Bild verwendet. Mir war mit der Zeile schon länger nicht wohl, aber ich habe eine Weile gebraucht, um eine Position zu finden bzw. eine Entscheidung zu treffen. Letztlich habe ich mich dazu entschlossen, den Song umzutexten und neu zu veröffentlichen. Dabei geht es mir nicht nur darum, Hörer*innen nicht zu verletzen. Ich will auch zeigen, wie wichtig ständige Reflexion und das Entlernen von problematischer und gewaltvoller Sprache sind. Daher habe ich eine neue Fassung des Songs aufgenommen und diese mit dem ursprünglichen Video kombiniert.“
Feuerfrau ist und bleibt eine Hymne auf das Laute und Andersartige, auf das Über-alle-Stränge-schlagen. Brachial und dringlich wird der Rahmen von herkömmlichem Elektropop gesprengt und das Entfesselte gefeiert. Weil die Tonspur eine musikalisch unveränderte Neufassung des 2018 veröffentlichten Songs benutzt, sind an einer Stelle im Musikvideo Bild und Ton nicht synchron.
Mit dieser klaren Haltung zu Kunst und Selbstreflexion macht sie vor, dass Antidiskriminierung keine Zensur ist, sondern ein Mittel der eigenen Stimme; und das Kunst nicht auf den Sockel gehört, sondern mitten in unseren sich immer weiter wandelnden gesellschaftlichen Dialog.
Brückenstipendien Hessen – Antragstellung noch möglich
Mitte März sind die Brückenstipendien aus dem Kulturpaket II des Landes Hessen an den Start gegangen. Bislang ist das Kontingent von 3.600 Stipendien noch nicht ausgeschöpft und es ist noch bis 23. Juni 2021 möglich, sich für das Brückenstipendium des Landes Hessen über das Antragsportal der Hessischen Kulturstiftung zu bewerben.
Bandcontest Spätival sucht Berliner Bands
Das SPÄTIVAL von LOTTO Berlin gibt auch 2021 Berliner Bands wieder eine Bühne. Die Spätival-Community stimmt gemeinsam mit einer Fachjury über die Gewinner*innen aus den Genres Pop, Rock, Singer-/Songwriter, Hip Hop/Rap, Elektro und Jazz/Soul ab. Am 18.09.2021 stehen dann die sechs Bandcontest-Gewinnerbands beim SPÄTIVAL 2021 auf der Bühne! Ihr macht coole Musik und kommt aus Berlin? Bewerbt euch jetzt und schickt bis 09.07.2021 euer Musikvideo zu. Rockt, swingt, schreit oder singt: Hauptsache dit fetzt!
BMW Welt Young Artist Jazz Award vergeben
Zum sechsten Mal zeichnet BMW zusammen mit der Stadt München in diesem Jahr drei Musiker*innen aus: den diesjährigen „BMW Welt Young Artist Jazz Award“ bekommen Julia Hornung (Foto: Christoph Bombart), Sam Hylton und Alma Naidu. Die 30-jährige Julia Hornung spielt als Bassistin vornehmlich im rein weiblichen Indie-Pop-Ensemble SIEA sowie im Monaco Swing Ensemble, das Musik in der Tradition Django Reinhardt spielt. Die Sängerin Naidu konnte man als Frontfrau des Landesjugendjazzorchesters sowie mit ihrem eigenen Quintett hören, sie wird aber auch von Musikern wie Wolfgang Haffner oder der Jazzrausch Bigband immer wieder gerne ans Mikrofon geholt. Die Entscheidung wurde von einer fünfköpfigen Jury unter der Leitung des Journalisten Oliver Hochkeppel getroffen. Erstmals gibt es für jeden der drei Preisträger*innen auch ein Preisgeld von jeweils 3.000 Euro.
#artistathome: Evas Apfel auf Reisen durch 100 Jahre Musikgeschichte
Die Band Evas Apfel hat die Zeit genutzt und im Lockdown eine neue CD aufgenommen. Auf der CD findet ihr Songs von 1920 bis 2020. Diese besondere musikalische Reise durch die letzten 100 Jahre Musikgeschichte kommt für 15€ direkt von der Band zu euch nach Hause.