»Klassik«, »Black Music«, »Weltmusik« und viele mehr – diese Kategorien stehen durch postkoloniale Perspektiven in Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft zunehmend in der Kritik. Die Hinterfragung kanonisierter Ordnungen und Konzepte von Musik – das »decentering« europäisch-hegemonialer Wissensordnungen – hat auch längst die Musikwissenschaft und benachbarte Disziplinen wie die Theater,- Film- und Medienwissenschaft erreicht. Die kritischen Debatten betreffen gesellschaftliche Themen, zunehmend aber auch die Perspektiven der Geistes- und Kulturwissenschaften als Teil der Gesellschaft selbst. Die Tagung am ZPKM nimmt populäre Musik unter dem Label »Weltmusik« in den Blick. Der Begriff ist in den späten 1980er Jahren als Vermarktungsstrategie entstanden, um die Suche nach populärer Musik zu erleichtern, die in »westlich« geprägten Begrifflichkeiten nicht definierbar war. Seitdem wird das Etikett Weltmusik kontrovers diskutiert. Die aktuellen kritischen Forschungs-, Diskussions- und Praxisansätze zusammenzubringen, ist das Ziel der Tagung. Musikologisch, historisch und kulturwissenschaftlich bzw. -anthropologisch Forschende sowie Praktizierende sind eingeladen, bis zum 10.01.2022 ein Abstract für Beiträge mit Kurz-CV und Angaben zum theoretischen/ empirischen/ methodischen Zugang einzureichen (dt. oder engl., im Umfang von ca. 300 Wörtern). Bitte senden Sie Ihren Themenvorschlag parallel an:
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New Music Award: Leony und Luna sind „Durchstarterinnen des Jahres“
Auch in diesem Jahr vergeben die jungen Radiosender der ARD und Deutschlandfunk Nova im Rahmen des „NEW MUSIC AWARDS“ einen Preis an den vielversprechendsten Newcomeract des Jahres, der den Durchbruch noch vor sich hat. Außerdem wird der „Durchstarter des Jahres“ ausgezeichnet. Ein Act also, dem auch dank der Unterstützung durch die jungen ARD-Programme und Deutschlandfunk Nova in diesem Jahr der Durchbruch gelang. In einer Abstimmung unter den beteiligten Sendern fiel die Wahl in diesem Jahr auf gleich zwei Künstlerinnen: Leony und Luna.
Leony Burger konnte unter ihrem Künstlernamen Leony nach zahlreichen Kollaborationen mit Acts wie VIZE und Sam Feldt in diesem Jahr ihren Solo-Durchbruch feiern. Ihre Single „Faded Love“ schaffte es in die Top 20 der deutschen Charts, wurde bei deutschen Radiosendern bis heute über 60.000 Mal gespielt.
Luna aus der Nähe von Passau machte in diesem Jahr mit ihrem Song „Verlierer“ auf sich aufmerksam. Nachdem sie eine erste Version auf TikTok veröffentlicht hatte, nahm die Sängerin LEA sie für ihr Label unter Vertrag. Es folgten: Einsätze bei deutschen Radiostationen im vierstelligen Bereich und über 45 Millionen Plays im Streaming. Mit „Blau“ gibt es inzwischen bereits einen Nachfolge-Song, im nächsten Jahr geht Luna auf ihre erste Headliner-Tour. Ihre „NEW MUSIC AWARDS“ bekommen Leony und Luna am 10. September 2021 im Rahmen der Award-Show überreicht.
Interessant, dass sich beide in ihren Songs auf sehr unterschiedliche Weise und in ganz unterschiedlichem Stil mit einem ähnlichen Thema befassen, der Absage an eine Liebe.
Neben der „Durchstarterin des Jahres“ wird dann auch der Preis für die „Newcomer/in des Jahres“ vergeben. Dafür hat jeder der beteiligten Sender einen vielversprechenden Musikact aus seiner Region nominiert. Darunter sind ebenfalls viele junge Künstlerinnen: Lienne aus Augsburg, nominiert von PULS (BR), jupiter flynn aus Berlin, nominiert von Deutschlandfunk Nova (Deutschlandradio), Leepa aus Berlin, nominiert von Fritz (RBB), Chuala aus Berlin, nominiert von N-JOY (NDR), Rote Mütze Raphi aus Koblenz, nominiert von DASDING (SWR)
Call for Papers: Weltmusik in postkolonialer Perspektive
Jetzt für Musik- & Frauen-Projekte in Afghanistan spenden
Der Institutsleiter des Afghanistan National Institute of Music berichtet von schlimmen Zuständen, seitdem die Taliban die Herrschaft in Afghanistan übernommen haben. Instrumente wurden bereits zerstört, seine Schule kann nicht öffnen. Alle, die in die Arbeit und den Unterricht an diesem Institut verwickelt waren, sind nun gefährdet, denn die Taliban verstehen Musik als Sünde. Die Spenden für dieses Institut können nun erst mal nicht für Tourneen oder Neuanschaffungen verwendet werden, sondern müssen in Sicherheitsleistungen investiert werden, um das, was schon da ist, vor der Zerstörung zu bewahren. Hier könnt ihr für das ANIM spenden.
Ein weiterer Verein setzt sich bereits seit 1984 für die Schulbildung – anfangs insbesondere von Mädchen – in Afghanistan ein. Afghanistan Schulen will vor allem Schulangestellte mit Zuwendungen unterstützen, weil die neue Regierung den Lehrenden weniger Gehalt zahlen will. Im Moment herrsche große Unsicherheit, in Behörden, Banken und Hilfsorganisationen dürften Frauen bislang nicht arbeiten – die Taliban-Kämpfer wüssten nicht, wie sie sich gegenüber Frauen verhalten müssten und müssten erst ausgebildet werden, wurde dem Verein mitgeteilt. Die Schülerinnen der Frauenzentren lernen momentan gemeinsam mit ihren Lehrerinnen zuhause und nähen u.a. Schuluniformen für Bedürftige.
Die neue Inititative des Zentrums für feministische Außenpolitik Berlin und HÁWAR.help möchte auf ihrer Plattform Defend Afghan Women’s Rights Spenden für afghanische NGOs und Akteur*innen sammeln, die Frauen in Afghanistan unterstützen und helfen, sie außer Landes zu bringen. Außerdem arbeiten sie an politischen Forderungen für eine menschenrechtsbasierte Außenpolitik. Pinkstinks hält einen regelmäßig aktualisierten Blog bereit, der euch über weitere Unterstützungsmöglichkeiten informiert. Mehr zu Aktionen und Demos findet ihr bei Seebrücke.
musicRLPwomen* laden zum Gründungsevent 30.09.2021
Ottilie-Roederstein-Stipendien für Künstlerinnen
Das Land Hessen setzt sich zum Ziel, in Hessen lebende oder arbeitende Künstlerinnen und Kultur schaffende Frauen besser zu unterstützen, um ihrer Unterrepräsentanz in allen Bereichen der professionellen Künste entgegenzuwirken und ihre Situation und Sichtbarkeit nachhaltig zu verbessern. Dazu hat Hessen die Förderrichtlinie „Ottilie–Roederstein–Stipendien“ aufgesetzt, die
Zuwendungen für zukunftsweisende künstlerische und kulturelle Vorhaben und Projekte von Künstlerinnen aller Sparten (Bildende Kunst, Musik, Komposition, Film, Darstellende Künste, Literatur) vergibt. Die eingereichten Arbeiten bzw. Projektvorhaben sollen zur Entwicklung der Kunst– und Kulturlandschaft Hessens beitragen und den Beitrag von Künstlerinnen darin sichtbar machen. Seit Mitte August 2021 können sich etablierte Künstlerinnen, Nachwuchskünstlerinnen sowie Künstlerinnengruppen für drei unterschiedliche Stipendien im Rahmen dieses neuen Förderprogramms beim Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) bewerben. Bewerbungsschluss: 30.09.2021
Girl* Put Your Jam On // ALL FINTA* Jam Session 30.09.2021
Pop-Seminare vermitteln Branchenbasics für Musikschaffende
Die Musikbranche ist komplex und oft fehlt es an richtigen Kontakten, um selbst die einfachsten Probleme zu lösen. Viele Musiker*innen haben Fragen zu GEMA, Verlagswesen, Urheberrecht und ähnlichen Themen. Vom 28. September – 19. Oktober veranstaltet das Pop-Büro Stuttgart deshalb vier Pop-Seminare zu Musikbranchen-Basics. In der neuen vierteiligen Weiterbildungsreihe könnt ihr von Profis alles Wesentliche rund um fachliche und rechtliche Grundlagen in der Musikbranche lernen. Die Seminare finden online via Zoom in der Regel dienstags von 18-21 Uhr statt, hängen inhaltlich miteinander zusammen und sind nur als Reihe hier buchbar (Tickets: 41,17 €). Ein weiterer Block ist im Frühjahr 2022 geplant.
Electronic Barcamp: jetzt bewerben!
Du machst Musik, bei der elektronische Klangerzeuger, Laptops und Sequenzer-Programme Teil deiner Arbeit sind und die u.a. unter die Genres Electronic, Hip-Hop und Indietronic fällt? Du hättest gerne einmal ein Feedback von renommierten Experten*innen in einer Masterclass dazu? Du hast Lust dazuzulernen und mit anderen Musiker*innen und Produzent*innen in Austausch zu treten und mit neuem Know-How deinem Track den letzten Feinschliff zu verpassen? Dann bewirb dich ab 03.09. mit einem deiner Tracks für das Electronic Barcamp. Eine unabhängige Jury sucht aus allen Bewerbungen 9 Teilnehmer*innen aus, jeweils 3 aus den Genres Electronic, Hip-Hop und Indietronic. Du bekommst bis spätestens 15.10. eine Rückmeldung, ob du ausgewählt wurdest. Ab dem 18. Oktober 2021 startet das Electronic Barcamp mit dem ersten digitalen Kennenlerntermin. Das Highlight findet am 23. Oktober ganztägig in den High-End Tonstudios der SAE in Stuttgart statt. In einer Masterclass feilt ihr an deinem Song und erhaltet somit exklusive und individuelle Tricks, um deinen Song zu perfektionieren. Mit diesem Know-How kannst du deinen Song noch einmal überarbeiten und bis zum 07. November 2021 erneut einsenden. Für die besten Umsetzungen winken 3 x 500€ Preisgeld & Sachpreise.
Buchtipp: „Ich brauche eine Genie“-Songbook
Sandra und Kersty Grether gelten als Erfinderinnen des Pop-Feminismus in Deutschland. In der von ihnen herausgegebenen umfassenden und empowernden Sammlung von Lyrics und dazugehörigen Illustrationen hiesiger Musikerinnen „Ich brauche eine Genie“ wird ein neues Selbstverständnis im Umgang mit Politik, Alltag, Ich und Liebe sichtbar: kämpferisch, divers, zärtlich, nachdenklich, lustig, queer, selbstbewusst, gekonnt. Frei nach dem Motto ihres Indie-Labels Bohemian Strawberry Records: Weil es nichts Schöneres gibt, als einer Frau zuzuhören. Welche 70 Musikerinnen* in ihrem heute veröffentlichten Songbook dabei sind, könnt ihr hier nachlesen. Am 30. September 2021 stellen sie es im Literaturforum im Brecht-Haus bei „Krawalle & Liebe #18“ mit Mary Ocher, Gudrun Gut in Berlin vor. Am 15. Oktober 2021 folgt eine Online-Premiere „Ich brauche eine Genie. Der Film“ mit Live-Sets von Drunk at Your Wedding, Das Rattenkabinett, The Doctorella, Die Supererbin und Lesungen von: Shirley Holmes, Malonda, Zuckerklub u.v.a. Das Buch umfasst 304 Seiten und ist hier erhältlich.
#MelodivaSpotlight: Karoline Höfler mit neuem Duo „Roof Songs“
„Roof Songs“ heißt ein neugegründetes Projekt in der ungewöhnlichen Besetzung Vibraphon und Kontrabass, das während der Corona Pandemie entstand. Konzerttätigkeiten und reguläre Bandarbeit waren fast unmöglich geworden, so erwuchs aus den spontanen Improvisationen des Tübinger Vibraphonisten Dizzy Krisch auf seinem Hausdach das Projekt „roof songs“. Dafür konnte er die Stuttgarter Kontrabassistin Karoline Höfler gewinnen, mit der er bereits seit ca. 25 Jahren in unterschiedlichen Formationen zusammenarbeitet. Die Musik spiegelt die Intimität des Rückzugs auf sich selbst wieder und folgt der Idee, das Gefühl des Eingesperrtseins im privaten Raum während dieser schwierigen Zeit zu überwinden, um ein Gefühl von Freiheit statt der Enge des Raumes zu vermitteln. Im Sommer 2020 folgten erste Duo-Aufnahmen für die SWR Produktion „#Zusammenspielen“ . Ende August 2021 fand dann das erste Livestreaming-Konzert bei „live at mochers Vol 48“ statt.
#MelodivaSpotlight: Finna-Remix von Shirley Holmes‘ „Oh oh!“
Rapperin Finna ist eine grinsende Rebellin, die sich für sexuelle Selbstbestimmung und gegen Homophobie und Bodyshaming stark macht. Eine Powerfrau, die durch starke Softness und bestechende Ehrlichkeit nicht nur auffällt, sondern sich als bleibender Eindruck in die Herzen spielt. Für Shirley Holmes hat sie ihren ersten Remix ever gemacht, einen tip top Track, musikalisch zum Träumen und Chillen, quasi der Gegenentwurf zum Originalsong. Der Track ist die dritte Auskopplung aus dem SHIRLEY HOLMES „Die Krone der Erschöpfung“-Remix-Album, das im Herbst erscheint und auf dem neben Finna auch Egotronic, Annette Benjamin (Hans-A-Plast), Rod (Abwärts/Ärzte), Lulu (The Toten Crackhuren im Kofferraum), Schrottgrenze, Jörkk&Karl (Love A), Pilocka Krach, Malonda, SAFI, Die Supererbin und Bahrenfeld vertreten sind. Hier könnt den „Oh oh – Finna Remix“ anhören und kaufen. Das Original könnt ihr hier anklicken.
Lesung „These Girls“ & Konzert Ducks on Drugs 01.09.2021
Vor 50 Jahren forderte Aretha Franklin „Respect“, in den Neunzigern rebellierten die Riot Grrrls und heute vermarkten Superstars wie Beyoncé eine sexy Version des Feminismus. Die Charts sind voll mit weiblichen Stimmen, doch bleiben Festivalbühnen, Musikzeitschriften und Clubnächte männerdominiert. Dabei gibt es Role Models an jeder Ecke, in jedem Jahrzehnt, in dem Frauen zu Gitarre, Mikrofon oder DJ-Software griffen. Jede hat ihre eigenen Geschichten. Es geht um Selbstermächtigung, um Wut, um Gleichberechtigung, um Drugs and Rock’n’Roll, um Sex und Sexualität – und auch mal um Menstruation. Vor allem aber um Musik. Egal, ob Stimmen im Soul, Battles im Rap, Gitarrensoli im Rock, große Hits im Pop oder Tunes im Techno. Juliane Streich hat diesen Künstlerinnen das Buch „These Girls. Streifzüge durch die feministische Musikgeschichte“ gewidmet, in dem zahlreiche Autor*innen zentrale Künstler*innen aus 70 Jahren Musikgeschichte präsentieren. In Kürze stellt sie es bei einer Lesung zusammen mit weiteren Autor*innen des Buches am 01.09.2021 in den Mainzer Kulturgärten im KUZ vor. Danach gibt es natürlich: Musik! Von Daniela Reis und Ente Schulz aka Ducks On Drugs. Einlass 18 Uhr | Beginn 19:30 Uhr | VVK 10€ zzgl. Gebühren | AK 15€ | TICKETS
Veranstaltungsort: Mainzer Kulturgärten im KUZ, Open Air, Dagobertstraße 20 b, 55116 Mainz