Online-Galerie der Jazz Coalition zeigt Arbeiten von US-Jazzmusiker*innen

Die US-amerikanische, von Terri Lyne Carrington, Dee Dee Bridgewater, Nicole Mitchell u.a. ins Leben gerufene Jazz Coalition hat 104 Jazzmusiker*innen während der Coronapandemie mit jeweils 1.000 Dollar finanziell unterstützt. Die in dieser Zeit entstandenen Werke werden nun als Audio-Files oder Videos in einer Online-Galerie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. „Was als fokussierte Mission begonnen hat, hat sich in eine emotionale Reise verwandelt“, sagt Danny Melnick, einer der Vorsitzenden. Unter den Künstler*innen, von denen Beiträge zu sehen oder zu hören sind, befinden sich Carla Bley, Linda May Han Oh, Jazzmeia Horn, Allison Miller, Amirtha Kidambi, Alexa Tarantino, Ava Mendoza, Brandee Younger, Cyrille Aimée, Christine Jensen, Jaimie Branch (Foto), u.v.m.

18.08.2021

Britische Initiative fordert „Safe Spaces Now“ auf Konzerten und Festivals

(Foto: Safe Spaces Now)

Veranstaltungsorte, Festivals, Studios und Arbeitsplätze sind zu oft keine sicheren Orte für Frauen, Mädchen und non-binäre Personen, schreiben die Organisator*innen der neuen Initiative der Musikindustrie „Safe Spaces Now“. Die britische Initiative hat es sich zum Ziel gesetzt, die Belästigung und den Missbrauen von Frauen* bei Konzerten und Festivals zu beenden. Denn einer Statistik zufolge haben mehr als 40% der Frauen unter 40 Jahren bei einer Liveveranstaltung bereits sexuelle Belästigung erlebt. Schlimmer noch, die Exekutivdirektorin von UN Women UK Claire Barnett führt kürzlich veröffentlichte Daten an, wonach nur 3% der 18-24jährigen Frauen noch nicht im öffentlichen Raum belästigt worden seien. Alle Hoffnungen auf eine Verhaltensänderung bei der neuen Generation junger Männer hätten sich nicht erfüllt. „It is not OK for women to be constantly worried about their safety at festivals, to make sure they always have phone chargers on them so they can call someone if they feel unsafe,“ werden die Organisator*innen in der Zeitung The Guardian zitiert. Den Anfang macht das Strawberries & Creem festival in Cambridge, das sich als erstes britisches Festival zu einem 50/50 Line-Up verpflichtet hat. Das Pilotprojekt mit UN Women UK will zeigen, wie Festivals mit neu gestalteten Räumen und besserer Ausbildung so ausgerichtet werden können, dass sie einladende, integrative und sichere Räme sind, in denen Menschen gemeinsam Musik genießen können. Barnett ist überzeugt, dass sich – ähnlich schnell wie bei den Rauchverboten in Innenräumen – eine Verhaltensänderung in der Zukunft erreichen lässt. Gerade die Wiedereröffnung nach dem Corona-Lockdown böte eine einmalige Chance, Livemusik von Grund auf neu zu „programmieren“.

18.08.2021

#MelodivaSpotlight: Mane mit neuem Video „Toxic – not masculine“

Symptom oder Ursache, generationenüberdauerndes Verhalten, dem endlich der Garaus gemacht werden sollte? Die Frankfurter Singer-/Songwriterin Mane hat die auftrittsarme Zeit genutzt und einen Song über ein Thema geschrieben, das ihr schon lang auf der Seele lag: toxische Männlichkeit. Schaut frau genauer hin, sind viele Alphamänner, die momentan auf der Welt mit Gewalt und Unterdrückung regieren,  ausgeprägte Vertreter dieses Verhaltens. Zwar sind die einfachsten Antworten oft nicht die klügsten, aber ihre Phantasie, wie man dem Problem zu Leibe rücken könnte, hat durchaus einen gewissen Charme. Flugs wurde der Song mit dem Duokollegen Dennis Lapp in dessen Küchenstudio aufgenommen und mit Bildern in Szene gesetzt.

 

18.08.2021

Shortlist für Preis für Popkultur 2021 steht fest

Der Preis für Popkultur ist ein Jurypreis, der seit 2016 einmal im Jahr verliehen wird und moderne populäre, im deutschsprachigen Raum produzierte Musik und Popkultur in allen Facetten auszeichnet. Die Jury besteht aus inzwischen rund 800 Popkulturschaffenden aus allen Bereichen, die gemeinsam den Verein zur Förderung der Popkultur e. V. bilden. Jetzt wurde die Shortlist bekannt gegeben. Mine (Foto) hat gleich dreimal die Chance auf einen Preis, als Lieblingsproduzentin, in der Kategorie „Lieblingsalbum“ und als “Lieblings-Solokünstlerin”, in der sich auch ELIF, Shirin David, Haiyti und Nura Chancen ausrechnen dürfen. Auf den Preis für die „Lieblingsband“ darf ÄTNA spekulieren, unter den „Lieblingsproduzent*innen wird außerdem Novaa genannt. In der Kategorie „Hoffnungsvollste*r Newcomer*in“, die in diesem Jahr in Kooperation mit YouTube Music verliehen wird, darf u.a. Zoe Wees auf eine Auszeichnung hoffen, die mit Nura auch für „Lieblingslied“ nominiert ist. In der Rubrik „Spannendste Idee/Kampagne“ zeigt sich wie auch in den letzten Jahren, dass Pop und Politik auch hervorragend zusammen funktionieren: nominiert sind u. a. die #DeutschrapMeToo Initiative, die es sich zum Ziel gemacht hat, auf sexualisierte Gewalt in der Deutschrapszene aufmerksam zu machen und das Bündnis Alarmstufe Rot, das seit Pandemiebeginn auf die katastrophale Situation vieler Kulturschaffender hinweist. Erwähnenswert sind auch die Carolin Kebekus Show „Kein Rock am Ring“, die in der Kategorie „Schönste Geschichte“ Chancen hat und die Plattform und Streaming-Initiative United We Stream bei „Gelebte Popkultur“. Die Preisverleihung findet am 6. Oktober 2021 im Berliner Tempodrom statt.

17.08.2021

Kultur.Gemeinschaften unterstützt kulturelle Träger bei Digitalisierung

Mit elf Millionen Euro fördern Bund und Länder erneut die digitale Qualifizierung und Transformation in Kultureinrichtungen. Das Förderprogramm KULTUR.GEMEINSCHAFTEN: Kompetenzen, Köpfe, Kooperationen unterstützt Kultureinrichtungen und kulturelle Träger beim Aufbau eines digital gestützten Austauschs mit ihrem Publikum. Michael Müller, Regierender Bürgermeister von Berlin und Stiftungsratsvorsitzender der Kulturstiftung der Länder: „Die Pandemie hat nicht nur dazu geführt, dass viele Kultureinrichtungen ihr digitales Engagement enorm gesteigert haben. Sie hat auch gezeigt, dass Menschen Kulturangebote verstärkt im Internet gesucht und gefunden haben. Dieses Förderprogramm wird dazu beitragen, dass künftig zunehmend Menschen im Netz mit Kultur in Berührung kommen, die zuvor diesen Zugang nicht hatten.“ Kultureinrichtungen und kulturelle Träger können sich bis 24. September 2021 bewerben.

17.08.2021

Die Bestenliste 3/21 ist da und ehrt erfreulich viele Musikerinnen*

Wer hat es auf die dritte Bestenliste des Preises der Deutschen Schallplattenkritik geschafft? In der Kategorie „Grenzgänge“ konnte die Sängerin Birgit Minichmayr mit ihrem Album „As An Unperfect Actor“ punkten. Sie begibt sich darin mit Bernd Lhotzky und Quadro Nuevo auf die Spuren der rätselvollen Sonette von William Shakespeare. Die Jazz-Jurys haben sich für das Doppelalbum von Sarah Vaughan  „Live At The Berlin Philharmonie 1969“ und das Album „Uneasy“ entschieden, an dem die Kontrabassistin Linda May Han Oh mitgewirkt hat. Als bestes Weltmusikalbum wurde Tania Salehs CD „A.D.“ prämiert, einer unserer CD-Tipps April. Dota wurde mit „Wir rufen dich: Galaktika“ im Liedermacher-Genre ausgewählt. Folk & Singer-/Songwriter zeigt eine Neuentdeckung: „Tworna“ von Caterina Other, Jessica Jäckel und Frieder Zimmermann bietet deutschen Folk zwischen Pop und Weltmusik mit Nyckelharpa, Waldzither, Gitarre, Fretless Bass und allerlei Percussion. Auch in „Pop“, „Rock“ und „Alternative“ wurden erfreulich viele female (fronted) acts gekürt: Japanese Breakfast mit ihrem Album „Jubilee“, das Londoner Quartett Dry Cleaning um die Sängerin Florence Shaw mit „New Long Leg“ und die britische Band Wolf Alice um Ellie Rowsell. „Club & Dance“ ehrt die Londoner Produzentin Loraine James für ihre Scheibe „Reflection“.

17.08.2021

Pilotprojekt Clubculture Reboot macht Hoffnung auf baldige Clubbesuche

Für das Pilotprojekt “Clubculture Reboot” ziehen die Senatsverwaltung für Kultur und Europa und die Clubcommission Berlin ein positives Zwischenfazit. Mit 2.110 Testpersonen wurden am 6.-8. August Indoor-Clubnächte in sechs verschiedenen Clubs auf Basis von PCR-Tests durchgeführt. Die Pilotveranstaltung zeigte auf, dass Clubnächte auch unter pandemischen Bedingungen sicher durchgeführt werden können. Ausgangspunkt für das Pilotprojekt war, dass Öffnungsschritte für Clubs nicht nachhaltig sein können, solange etwaige Öffnungsschritte ausschließlich an die Inzidenz gebunden sind. Die mangelnde Planbarkeit, die daraus resultiert, stellt für die Branche ein großes Problem dar und kann durch wissenschaftlich fundierte Modelle, die Tanzveranstaltungen auch unter pandemischen Bedingungen ermöglichen, gelöst werden.

Bevor die Clubnächte besucht werden konnten, mussten alle Teilnehmer*innen einen PCR-Test machen, der ihnen für 48h eine freie Bewegung zwischen den teilnehmenden Clubs ermöglichte. Eine Woche später erfolgte eine Nachtestung. Eine neue Infektion mit SARS-CoV-2 konnte nicht festgestellt werden. Finale Ergebnisse werden aber erst Ende August erwartet. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von der Charité Berlin.

17.08.2021

17. Darmstädter Jazzforum: Roots | Heimat: Wie offen ist der Jazz?

Die Konferenz des 17. Darmstädter Jazzforums des Jazzinstituts widmet sich vom 30. September bis 2. Oktober 2021 Fragen der Gerechtigkeit im Jazz. Zollen wir den Ursprüngen dieser Musik als afro-amerikanische Kunst genügend Respekt? Ist unsere Verehrung der großen Jazzheroen nicht ein bloßes Lippenbekenntnis, wenn wir in dieser Musik, die von Freiheit und Individualität handelt, gleichzeitig feststellen müssen, dass Frauen im Jazz hierzulande nach wie vor selten sind, von BIPoC (Black, Indigenous, People of Color) einmal ganz zu schweigen? Ist der Jazz in Deutschland nicht lange zu einer etablierten Hochkultur geworden, die nur von einer (studierten) Minderheit gemacht und goutiert wird? Und wenn das so ist, wie zufrieden sind wir mit dem Status quo bzw. wie können wir diesen ändern?

Genügend Stoff also für drei Tage mit Vorträgen und Diskussionen mit Wissenschaftler*innen, Journalist*innen, Veranstalter*innen, vor allem aber auch mit Musiker*innen. Musik gibt es auch: Die Kölner Saxophonistin Luise Volkmann wird am 1. Oktober in der Bessunger Knabenschule den Kathrin-Preis entgegennehmen und spürt mit ihrer neuen zehnköpfigen Band LEONEsauvage den Ritualen afro-amerikanischer und ihrer eigenen Musik nach. Ab dem 4. September zeigt das Jazzinstitut außerdem die Ausstellung „Jazzgeschichten in Rot und Blau“ mit Plakaten des renommierten Schweizer Grafikers Niklaus Troxler, der bei der Konferenz über den Zusammenhang seiner Kunst mit der erlebten Musik berichten wird.

Coronabedingt ist die Teilnahme am 17. Darmstädter Jazzforum vor Ort beschränkt, nach Anmeldung aber möglich und erwünscht. Zugleich werden Konferenz und Konzert über den YouTube-Kanal des Jazzinstituts gestreamt.

17.08.2021

Initiative Musik unterstützt bei Bewerbung für SXSW 2022

Ihr wollt eure Musik auf den Showcases der SXSW 2022 präsentieren? Die Initiative Musik unterstützt professionelle Künstler*innen aus Deutschland bei der Bewerbung! Interessierte schicken bis 19. August eine Mail.

17.08.2021

Stipendienprogramm der GVL ist gestartet

Ab sofort könnt ihr eure Anträge auf das Stipendienprogramm der GVL einreichen! Im Rahmen von NEUSTART KULTUR unterstützt die GVL freischaffende Künstler*innen der Bereiche Musik, Schauspiel, Synchron und Wort sowie Tanz mit Stipendien im Umfang von 30 Millionen Euro. Für das Stipendium können sich freiberufliche oder auf Produktionsdauer beschäftigte Künstler*innen bewerben, die im Jahr 2020 einen Gesamtbetrag der Einkünfte von 60.000 Euro nicht überschritten haben und ihre künstlerische Tätigkeit im Haupterwerb betreiben. Gefördert werden künstlerische Maßnahmen: Darbietungen, Produktionen oder Online-Formate. Aber auch Rechercheprojekte und kreative Weiterbildungsmaßnahmen werden unterstützt. Anträge können bis 19.09. gestellt werden, allerdings werden die Stipendien in der Reihenfolge der Antragstellung vergeben. Weitere Infos erfahrt ihr in den FAQs oder ihr lasst euch telefonisch von Montag bis Sonntag von 6-22 Uhr beraten unter der Tel. 0202-2515 57305.

17.08.2021

Künstler*innenförderung der Initiative Musik geht in die 55. Runde

Ab Anfang Oktober können sich Musiker*innen wieder für die Künstler*innenförderung der Initiative Musik bewerben. Sie richtet sich an Solokünstler*innen und Bands sowie an Autor*innen der Musikwirtschaft – insbesondere Nachwuchskünstler*innen, die auf dem deutschen und internationalen Musikmarkt Fuß fassen wollen. Mögliche Fördergegenstände sind Komposition und Konzeption, Produktion und Aufnahme, Tonträgerherstellung, Videos und Contentproduktion, Promotion und Marketing, Tour sowie Proben für Studioproduktion und Konzerte. Der Förderanteil bleibt weiterhin bei 75% der Gesamtkosten (anstatt der ursprünglichen 40%), die mögliche Fördersumme pro Projekt beträgt mindestens 7.500 Euro bis maximal 30.000 Euro. Anträge können bis 13. Oktober ausschließlich online über das Antragsportal der Initiative Musik gestellt werden. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Antragsstellung ist hier zu finden. Die Initiative Musik wird vorab wieder einen Workshop mit anschließender Q&A zu allgemeinen Fragen zur Förderung und Antragsstellung anbieten. Informationen zum Termin und zur Anmeldung werden noch bekanntgegeben. Außerdem gibt es eine telefonische Beratung von Montag bis Freitag, jeweils 14 bis 17 Uhr, unter der Tel. 030 – 531 475 45 – 30.

17.08.2021

Leadership-Programm für Frauen* in der Kulturbranche

Zum zweiten Mal schreibt das Erich Pommer Institut ein Leadership-Programm für Frauen* in der Kulturbranche aus: shift_culture ist ein Programm zur Förderung von Frauen* in Führungs- und Leitungspositionen in Kulturbetrieben zu den Themen Transformational Leadership, Innovations- und Changemanagement, Kommunikation, Selbstmarketing, Netzwerke und Modernes Gleichstellungsmanagement. Das Programm dient zur Stärkung der Führungsqualitäten und fördert den Kulturwandel im Unternehmen. Ab sofort können sich Kulturunternehmen (Theater, Bühne, Oper, Orchester, Philharmonien etc.) mit einer Frau* in einer Führungs- oder Leitungsposition, im Tandem mit einer personalverantwortlichen Person, für das Programm bewerben. Bewerbungsfrist: 27.10.2021.

17.08.2021