Clubliebe e.V. & BUND Berlin e.V. starten bundesweites Projekt für klimafreundliches Nachtleben
Mehr Nachhaltigkeit im Nachtleben: Dazu verpflichten sich die Clubs, die den Code of Conduct „Zukunft Feiern!“ unterzeichnen. Nun starten BUND Berlin e.V. und clubliebe e.V. ein bundesweites Kooperationsprojekt, das die ursprünglich aus Berlin stammende Initiative in viele weitere Städte und Regionen bringt. Die Projektpartner*innen vor Ort bieten Energieberatungen für die teilnehmenden Clubs an und organisieren Runde Tische, bei denen sich diese austauschen können und Unterstützung erhalten. Mit dem Code of Conduct verpflichten sich die Unterzeichner*innen, konkrete Ziele im Bereich Klima- und Umweltschutz, aber auch in der sozialen Nachhaltigkeit zu erreichen. Dafür wählen sie aus einem detaillierten Maßnahmenpool diejenigen Vorschläge aus, die am besten zur Realität ihrer Veranstaltungsstätte passen. „Der Code of Conduct gibt Clubs, die oft wenig Zeit und Geld haben, ein Nachhaltigkeitskonzept an die Hand, mit dem sie sofort mit der Umsetzung beginnen können“, erklärt Hanna Mauksch, Projektleiterin von „Zukunft Feiern!“. „So tragen die unterzeichnenden Clubs dazu bei, möglichst schnell möglichst viel CO2 in der Kulturbranche einzusparen und die Umweltbelastungen des Nachtlebens zu reduzieren. Der Abbau von Barrieren und Ungerechtigkeiten in unserer Gesellschaft wird dabei mitgedacht.“ Das Projekt läuft zunächst bis Ende Mai 2023. Im Frühjahr 2023 wird es den ersten bundesweiten Runden Tisch geben, in denen sich die Regionen über die Umsetzung austauschen und politische Ziele formulieren werden, um die nachhaltige Entwicklung der Clubkultur voranzutreiben.
Brandenburg unterstützt vom Ukraine-Krieg betroffene Künstler*innen
Das Kulturministerium unterstützt vom Ukraine-Krieg betroffene Künstler*innen mit einem Sonderhilfsfonds in Höhe von rund 120.000 Euro. Damit werden acht Projekte von Kultureinrichtungen gefördert. Mit dem Ukraine-Hilfsfonds Kultur soll die aktuelle Notlage vom Ukraine-Krieg betroffener Kulturschaffender durch die Einbindung in das Kulturleben im Land Brandenburg abgefedert werden. Im Vordergrund steht die Förderung der künstlerischen Arbeitsmöglichkeiten und Aktivitäten. Gefördert wird z.B. die Musikakademie Rheinsberg gGmbH für ihr Programm ‘Rheinsberger Residencies for Refugees‘. Mit der Förderung wird drei Ensembles ein fünftägiger Arbeitsaufenthalt an der MKR, inkl. Coaching und Abschluss-Schulkonzert mit jeweils rund 150 Schüler*innen ermöglicht. Der Verband der Musik- und Kunstschulen Brandenburg erhält eine Fördersumme für die Integration von Geflüchteten aus der Ukraine in die Musik- und Kunstschulen. Finanziert werden damit u.a. acht Unterstützungsstipendien à 300 Euro für Notenmaterial, Probenfahrten etc. für besonders begabte Jugendliche, die für die Mitwirkung in einem Landesjugendensemble oder eine spezielle Talentförderung an den Musikschulen in Betracht kommen.
Slots für „Kulturrad“ @ Autofreier Sonntag 11.09. zu vergeben
Musicians wanted! Während des Autofreien Sonntags am 11.09.2022 in Hannover ist ein „Kulturrad“ in der Stadt unterwegs. Auf 3 Slots zwischen 11-18 Uhr können sich Musiker*innen aller Genres und Instrumente – solo und Duo (was auf das Rad passt) – bewerben. Alle weiteren Infos per Mail.
Radiotipp: Jazz | Fly Me To The Moon @ hr2 30.08.2022 – 23:30 Uhr
Bei der Sendung „Jazz – Fly Me To The Moon“ am heutigen 30.08.2022 um 23:30 Uhr geht es um Nachhaltigkeit in der Musikszene, „internationale Beziehungen im Jazz in Zeiten von Flugscham“. Mauretta Heinzelmann spricht mit Jazzmusiker*innen wie Eva Klesse (Foto) und Efrat Alony, wie sie es halten mit dem Klimaschutz. Denn internationale Beziehungen inspirieren die Musik, weltweite Auftritte schmücken eine Karriere. Und die Jazzgeschichte wäre zweifellos ohne das Flugzeug anders verlaufen. Die Corona-Pandemie hat sowohl eine Zäsur gesetzt als auch neue Lösungen erzwungen wie Zoom-Proben, kleine Besetzungen, regionale Projekte. Wie spiegelt sich dies in der Musik und wie gehen international aktive Jazzmusiker*innen damit um? Wie kann sich der Jazz den weiten Horizont erhalten?
Die Sendung ist Teil des ARD-Radiofestivals 2022: Zehn Wochen lang und noch bis 16.09. präsentiert die ARD die besten Konzerte, spitzzüngiges Kabarett, guten Jazz, interessante Romane und hintergründige Gespräche.
Bewerbungsfrist für Hauptstadtkulturfonds gestartet
Der Hauptstadtkulturfonds (HKF) fördert aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien kulturelle Projekte und Veranstaltungen in nahezu allen künstlerischen Sparten sowie inter- und transdisziplinäre Vorhaben. Die geförderten Projekte sollen in Berlin stattfinden, und darüber hinaus nationale und internationale Relevanz in einem der folgenden Bereiche ausweisen: Bildende Kunst, Darstellende Künste, Film, Literatur, Medienkunst, Musik, Übergreifend, Zeitgeschichte/Geschichte. Bewerben können sich natürliche oder juristische Personen mit Konzepten für nahezu alle künstlerischen Sparten, auch spartenübergreifende, inter- und transdisziplinäre Vorhaben können eingereicht werden. Gesucht wird nach Projekten, „die für die Bundeshauptstadt Berlin bedeutsam sind, nationale und internationale Ausstrahlung haben und besonders innovativ sind“. Der Fonds soll durch die Förderung aktueller kultureller und künstlerischer Projekte dazu beitragen, von Berlin aus den überregionalen und internationalen kulturellen Dialog aufzunehmen und zu festigen. Bis zum 4. Oktober 2022 18 Uhr können Anträge für eine Einzelprojektförderung aus dem Hauptstadtkulturfonds für Projekte im Jahr 2023 gestellt werden.
Sorge vor Schließungen von Kultureinrichtungen im Herbst & Winter
Die hohen Energiepreise könnten Kommunen dazu zwingen, Einsparungen bei den sog. freiwilligen Leistungen – dem Kultur- und Vereinsleben, vorzunehmen, also gerade die Bereiche, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern. Das befürchten der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates Olaf Zimmermann und der Geschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg in einer Pressemitteilung. „Wir laufen, wenn nicht dagegen gesteuert wird, auf eine Schließungswelle von Kultureinrichtungen im Herbst und Winter zu. In den letzten beiden Wintern wurden öffentliche und private Kultureinrichtungen aus Infektionsschutzgründen geschlossen oder stark reglementiert. Jetzt drohen neue Schließungen u. a. wegen der explodierenden Kosten in den kommunalen Haushalten. Wir erwarten, dass sich die Verantwortlichen von Bund, Ländern und Kommunen jetzt dieser Frage annehmen und gegensteuern. Der Kulturbereich befindet sich wegen den Coronaschließungen immer noch in einem Ausnahmezustand, weitere Schließungen sind nicht verkraftbar,“ schreibt Olaf Zimmermann.
Die Clubcommission macht sich große Sorgen vor allem wegen des neuen Infektionsschutzgesetzes, das am 23. September verabschiedet und ab dem 1. Oktober 2022 in Kraft treten soll. Nachvollziehbar ist aus Sicht der Clubcommission bei drohender Überlastung der Intensivstationen eine Wiedereinführung der Testpflicht, sofern diese erneut kostenfrei angeboten werden. Die vorgesehene Maskenpflicht in den Innenbereichen von Clubs und Musikspielstätten ließe sich jedoch nicht umsetzen. Ähnlich wie das Ende 2021 in Berlin verhängte Tanzverbot hätte dies die zwangsläufige Schließung dieser Orte auch ohne behördliche Anordnung zur Folge. Pamela Schobeß, 1. Vorsitzende der Clubcommission: “Sollte das Infektionsschutzgesetz zum Oktober in der geplanten Form in Kraft treten, wird die Lage für Clubs und Musikspielstätten bundesweit noch dramatischer, als sie es jetzt schon ist. Hinzu kommt, dass die Veranstaltungsbranche in besonders schweren Zeiten der letzten zwei Jahre nur aufgrund von Förderungen und Hilfsprogrammen überleben konnte. Dass für die kommenden Monate keine Förderungen geplant sind, gefährdet die Existenz vieler Clubs und Musikspielstätten.” Von den Schließungen bedroht seien insbesondere weniger kommerzialisierte Orte, Bühnen für Nachwuchs und soziale Räume, die einen wichtigen Beitrag zum kulturellen Leben und gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten.
Impulsprogramm „Kultur nach Corona“ fördert 49 Musikprojekte
Mit dem Förderprogramm „Perspektive Pop“ unterstützt das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg die Live-Musik-Szene im Land. Weitere rund zwei Millionen Euro an Coronahilfen gehen in der zweiten Runde an 49 spannende Projekte von Musikschaffenden und Veranstalter*innen, um den Akteur*innen der Live-Musikszene Mut zu machen, neue künstlerische Impulse zu wagen und Live-Musik sowohl in den ländlich geprägten, als auch in den städtischen Raum zu bringen. Eine der Geförderten ist Diana Ezerex (Foto: mom) aus Karlsruhe, die sich mit ihrem „Identity Project“ kreativ mit Fragen der Identität, Zugehörigkeit und Diaspora von Menschen mit afrikanischer Herkunft auseinandersetzt. Yolanda Diefenbach aus Mannheim wird ihr Debütalbum und Live-Session-Videos produzieren und ihre elektro-akustische Popmusik auf Streaming-Plattformen im Internet veröffentlichen. ALVA und listentojules werden ebenfalls ins Studio gehen, Sandie Wollasch ihr Konzeptalbum „Women’s Choice“ verwirklichen. Um Sichtbarkeit von Mutterschaft und künstlerischem Schaffen geht es beim Studioprojekt von Kerstin Wahl. Die Alte Feuerwache Mannheim plant eine offene Ausschreibung: „From Mannheim to Planet Ears“ soll im Januar 2023 Kunstschaffende und Kollektive aus Baden-Württemberg zu gemeinsamen Arbeit mit Künstler*innen aus dem Ausland anregen. Die Ergebnisse dieses Austauschs werden bei freiem oder geringem Eintritt während des internationalen Plattformtreffens „Planet Ears – rethink international music!“ im September 2023 in Mannheim präsentiert. Die vollständige Liste der Geförderten findet ihr hier.
Mareike Wiening wird neue Hauptfachdozierende Schlagzeug Jazz/Pop an der ZHdK
Hier kommen gute Neuigkeiten für die deutschsprachige Hochschullandschaft: Die Hochschulleitung der Zürcher Hochschule der Künste hat die Neubesetzung der Hauptfachdozierenden im Fach Schlagzeug Jazz/Pop beschlossen und sich für Mareike Wiening und Arthur Hnatek entschieden. Die beiden folgen auf die langjährigen Schlagzeugdozenten Andy Brugger und Tony Renold, welche die ZHdK altershalber verlassen, und treten ihr Amt ab Herbstsemester 2022 an. Die Schlagzeugerin und Komponistin Mareike Wiening absolvierte ihre Studien an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Mannheim, am Rytmisk Musikkonservatorium Kopenhagen und an der New York University. Sie ist als freischaffende Jazz-Musikerin in verschiedenen internationalen Projekten und Ensembles in New York und Europa tätig und leitet ihr eigenes Jazz-Quintett, das ausschliesslich ihre Kompositionen interpretiert. Konzerte mit namhaften Musiker*innen führten Wiening durch Europa, Brasilien und die USA. Sie gab Workshops und wirkte bei zahlreichen Musical- und Theateraufführungen in Europa und bei Off-Broadway Shows in New York City mit. Sie ist mehrfache Kulturförderpreisträgerin, Stipendiatin und MEINL-Endorserin für Becken und Sticks.
Jaimie Branch im Alter von nur 39 Jahren gestorben
Wer sie einmal live gesehen hat, vergaß sie so schnell nicht: die US-amerikanische Jazztrompeterin und Komponistin Jaimie Branch spielte mit vollem Körpereinsatz, trug Trainingsanzüge oder Regenmäntel auf der Bühne und mischte mit ihrer Musik in den letzten Jahren die Jazzszene auf. „Sie kultivierte eine Art Punk-Attitüde im Jazz und füllte damit eine Lücke, die es so in dieser Form lange nicht gegeben hatte. Das alles lenkte ein wenig davon ab, dass sie auch eine höchst bemerkenswerte und talentierte Trompeterin war“, meinte Jazz-Experte Matthias Wegner im Deutschlandfunk Kultur. Jetzt ist bekannt geworden, dass sie am letzten Montag aus noch nicht geklärter Ursache mit nur 39 Jahren in ihrem Haus in New York City starb.
RockCity Hamburg startet Umfrage zu Trends, Digitalität, Diversity und Mental Health
Welche Megatrends werden sich in welcher Weise in zehn oder in zwanzig Jahren auf Musikschaffende auswirken? Wie sehen Veranstaltungen, Angebote und die Kommunikation von RockCity zum jetzigen Zeitpunkt aus und wie sollten sie aussehen, um zukunftssicher, bunter und leichter zu sein? Diese Fragen stellt sich der Verein RockCity Hamburg e.V. und startet dazu eine Umfrage, in der auch Themen wie Digitalität, Diversity und Mental Health angesprochen werden. Alle Akteur*innen der Hamburger Musikszene sind eingeladen, an der Umfrage teilzunehmen und RockCity ein Feedback zu geben.
Deutscher Filmmusikpreis: jetzt bewerben
Ab sofort können sich Filmkomponist*innen mit ihren Musikprojekten für die Vergabe des Deutschen Filmmusikpreises in der Kategorie Beste Musik im Film bewerben. Für die Kategorie Nachwuchs werden bis zum Ende der Einreichfrist formlose Vorschläge und Empfehlungen entgegengenommen. Nach Ende der Einreichfrist am 11. September 2022 selektiert die hochkarätige Jury die eingereichten Produktionen und wählt die Nominierten aus. Die Bekanntgabe der Preisträger:innen ist im Rahmen der Verleihungsgala am 28. Oktober 2022 in Halle (Saale) geplant.
Jetzt beteiligen: Studie zur Arbeitsweise & Wirksamkeit von FLINTA*-Netzwerken
Eine wissenschaftliche Studie der TU-Braunschweig rückt erstmalig Netzwerke von Frauen und FLINTA*-Personen in den Fokus der Forschung und untersucht ihre gesellschaftspolitisch notwendige Funktion in seiner Wirksamkeit und speziellen Arbeitsweise. Um die Studie möglichst aussagekräftig zu machen, werden alle FLINTA*-Netzwerke/Gruppierungen (es müssen keine eingetragenen Vereine sein) aufgerufen, sich an der Umfrage zu beteiligen. Teilnehmen kann jede berufstätige Person, die in mindestens einem Netzwerk aktiv ist, zu dem cis-Männer keinen Zugang haben. Das betrachtete Netzwerk sollte mindestens aus 10 Mitgliedern bestehen, es benötigt keine formelle Gründung. Ideal wäre eine Beteiligung von rund 10 Teilnehmer*innen aus eurem Netzwerk, damit die Rückmeldung anonymisiert erfolgen kann. Trotzdem gilt: je mehr Mitglieder teilnehmen, desto aussagekräftiger die Ergebnisse. Der Zeitumfang beträgt ca. eine Stunde, die Umfrage läuft in den Monaten August/September. Alle Netzwerke erhalten, wenn gewünscht, eine eigene Auswertung. Interessierte wenden sich per Mail an Cornelie Kunkat oder Frau Dr. Wittner.