Buchtipp: „New Standards: 101 Lead Sheets By Women Composers“
Die Schlagzeugerin Terri Lyne Carrington hat ein Buch veröffentlicht: „New Standards: 101 Lead Sheets By Women Composers“ versammelt 101 Kompositionen von Frauen*. Carrington leitet das neu gegründete „Berklee Institute For Jazz And Gender Justice“ seit 2018 und hatte für die Eröffnungsfeier ihre Student*innen gebeten, im „Real Book“ mit seinen zahllosen Jazzstandards nach Kompositionen zu suchen, die ausschließlich von Frauen geschrieben worden sind. Daraufhin suchte sie mit ihren Studierenden nach Jazzstücken, für die Komponistinnen, Trans- und nicht-binäre Menschen verantwortlich sind. Und sie wurden fündig. Die Stücke umfassen 100 Jahre Jazzhistorie und wurden unter anderem von Lil Hardin Armstrong, Mary Lou Williams, Alice Coltrane, Geri Allen, Maria Schneider, Cecile McLorin Salvant, Cassandra Wilson, Dianne Reeves, Dorothy Ashby, Carla Bley, Jane Ira Bloom, Jamie Branch, Tia Fuller, Leni Stern, Esperanza Spalding, Dianne Reeves, Gretchen Parlato, Jazzmeia Horn oder Nicole Mitchell, Monika Herzig geschrieben. Es sind aber auch Nicht-US-Amerikanerinnen wie Anke Helfrich, die Chilenin Melissa Aldana oder die Afro-Britin Nubya Garcia in der Liste mit Jazzkomponistinnen zu finden. Passend dazu sind die „New Standards Vol. 1“ (VÖ: 16.09.2022, Candid Records/Indigo) auf CD und LP erschienen, aufgenommen von Carringtons Band u.a. mit der Bassistin Linda May Han Oh und der Pianistin Kris Davis und weiteren Gästen. Ein großes Feature inkl. Interview mit Carrington kommt in der nächsten Ausgabe von Jazz thing, die am 28.10. erscheint.
Online-Panel „Women and Music“ 10.10.2022
„Decolonial Perspectives on Gender, Sexuality, and Patriarchy: Art, Activism, and Academia“ heißt ein internationales, interdisziplinäres und hybrides Forum der Eberhard Karls Universität Tübingen, in dem es auch ein Panel zu Musik gibt: am 10.10. geht es von 15-16 Uhr um „Women and Music“. Tarynne Swarts (University of Wits) spricht über “Renegotiating gendered subjectivities and deconstructing patriarchy in the music industry. Narratives from musicians in the Global South and North”, danach wird Sally Anne Gross (University of Westminster) einen Vortrag mit dem Titel “Talkin’ Bout a Revolution: Social media music activism among non–binary, non–males and women of colour musicians” halten. Rafael Moreira (UFF) spricht über „Bahian mothers sing the counter–hegemonic struggle: matriarchy in samba schools“. Um per Zoom teilnehmen zu können, ist eine Registrierung per Mail notwendig.
Neue Schriftenreihe „Die Gesellschaft der Musik“
Musik ist immer selbst schon Vollzug gesellschaftlich-kultureller Praxis, findet nicht nur in (der) Gesellschaft statt, sondern als deren Teil. Dem soll der Titel einer neuen Schriftenreihe Rechnung tragen: „Die Gesellschaft der Musik“, herausgegeben von Wolfgang Fuhrmann, Corinna Herr und Karsten Mackensen. Die in dieser Reihe erscheinenden Studien und Sammelbände untersuchen musikalische Phänomene aus komplementären kultur- und sozialwissenschaftlichen Perspektiven. Historische und empirische Verfahren sollen gleichermaßen zur Anwendung kommen, kulturspezifische und systematische Fragestellungen einander nicht ausschließen, sondern inspirieren. Ebenso können alle Arten und Formen von Musik, Musikkulturen und musikalischen Akteur*innen zum Gegenstand werden. Die Themen und Ansätze reichen daher von einer historischen Anthropologie der Musik bis hin zu aktuellen Themen und Problemen. Diesen gilt allerdings besonderes Augenmerk. So wird ein Schwerpunkt der Reihe in einer „Musiksoziologie des Digitalen“ bestehen, also einer Untersuchung der tiefgreifenden technischen, medialen, ökonomischen, juristischen und kulturellen Transformationen, die die globale Musikkultur durch die fortschreitende Digitalisierung erfährt. Der erste Band wird 2023 im Rombach Wissenschaftsverlag erscheinen „Atemlos zum Erfolg. Gender, Frauenbild und Entwicklungstendenzen im deutschen Schlager“ von Marina Forell.
Universitätsassistent*in an Institut für Musiksoziologie Wien gesucht
Am Institut für Musiksoziologie der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien ist voraussichtlich ab 1. Februar 2023 eine befristete Stelle als Universitätsassistent*in (Prae- oder Post-Doc) zu besetzen. Die Vollzeitstelle ist auf 6 Jahre befristet und sieht ein Mindestentgelt von monatlich brutto für Prae-Doc-Stellen € 3.058,60 (14 Mal) bzw. ein Einstiegsgehalt von max. € 3.625,90 bei tätigkeitsbezogenen Vorerfahrungen vor; für Post-Doc-Stellen beträgt das monatliche Bruttoentgelt € 4.061,50 (14 Mal). Die Universität strebt eine Erhöhung des Frauenanteils beim wissenschaftlichen, künstlerischen und allgemeinen Universitätspersonal insbesondere in Leitungsfunktionen an und fordert daher qualifizierte Frauen ausdrücklich zur Bewerbung auf. Bewerbungsschluss: 31.10.2022
Auftrittsförderung für Bands aus Rheinland-Pfalz
Talentierte Nachwuchsbands und Einzelkünstler*innen der rheinland-pfälzischen Rock- und Popszene können sich ab sofort für eine Auftrittsförderung bewerben. Dabei können Einzelauftritte (bis zu 200€ Zuschuss) und Tourneen (mindestens 3 Auftritte in 10 Tagen, national / international mit bis zu 1.200 € Zuschuss) gefördert werden. Die Auftrittsförderung dient der bedarfsgerechten und nachhaltigen Entwicklung der rheinland-pfälzischen Rock- und Popmusikszene, insbesondere innerhalb des Landes, förderfähig sind aber auch Auftritte im nationalen und internationalen Bereich. Das Eingangsdatum des Antrags muss vor dem Auftrittsdatum liegen – Ausnahmen sind im Einzelfall möglich.
musicRLPwomen* lädt ein: digitales Netzwerktreffen & pop rlp meet up
Am 13.10. um 18 Uhr ist es wieder so weit, die musicRLPwomen* – die Regionalgruppe Rheinland-Pfalz von Music Women* Germany – veranstaltet ein Netzwerktreffen und laden alle Beteiligten und Interessierten herzlich zu ihrem digitalen Netzwerktag ein. Hier erwarten euch Workshops, Talks und Vortäge zum Thema Frauen* und Diversität in der Musik, mit einem besonderen Fokus auf Soziale Medien und TikTok. Berichtet wird auch über alle Entwicklungen und Plänen des Netzwerkes sowie kommende anstehende Events, Workshops und Meet Ups. Du möchtest dabei sein, aktiv werden oder einfach nur mal rein schnuppern? Dann schreibe einfach eine kurze Mail und werde Teil des Netzwerkes.
Am 22.10.22 ab 14 Uhr findet das erste pop rlp meet up im Kuppelsaal der Festung Ehrenbreitstein, Koblenz statt. Auf euch warten 3 spannende Themenstränge zu den Themen Marketing, Kulturpolitik und Awareness, präsentiert von musicRLPwomen*. Neben verschiedenen Workshops zu Themen des Musikbusiness wie „Marketing und Social Media für Bands“ wird es auch Impulse zu den Themen „Kulturelle Entwicklung von Städten und Regionen“ und „Popkultur im Herbst 2022“ mit Bezug zur Corona Pandemie geben. Mit metty und Sinu spielen abends zwei aufstrebende junge Künstler*innen aus RLP auf der Bühne des Kuppelsaals der Festung Ehrenbreitstein, tagsüber spielt KatKit, eine Teilnehmerin der pop rlp masterclass. Neben dem inhaltlichen Teil wird es außerdem ausreichend Gelegenheit zur Vernetzung geben. Es stellen sich verschiedene Initiativen des Landes und des Bundes vor und ihr habt die Möglichkeit persönlich mit diesen ins Gespräch zu kommen. Eingeladen sind alle Akteur*innen der Popmusikszene, also auch Veranstaltende, Kulturpolitiker*innen, sowie Musiker*innen und Dienstleistende. Die Teilnahme ist kostenlos (Tickets).
Konferenz “Hanns Eislers Musik und Diskurses aus Gender-Perspektive“ 05.-06.11.22
Halbe Professur Gesang/Ensembleleitung in Berlin zu besetzen
An der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin ist im Jazz Institut Berlin (JIB) die nachstehend aufgeführte Stelle einer halben Professur (im Angestelltenverhältnis, 9 LVS) im Fachgebiet Gesang/Ensembleleitung – (analog) BesGr. W2 zum Sommersemester 2023 zu besetzen. Gesucht wird eine hervorragende Künstlerpersönlichkeit (m/w/d) (tiefe Stimmlage Tenor/Bariton/Bass), die über eine internationale Reputation verfügt und aktiv im Jazz-Bereich tätig ist. Darüber hinaus werden hervorragende fachbezogene Leistungen in der Praxis sowie nachweislich qualifizierte pädagogische Erfahrungen im Hochschulbereich erwartet. Erwartet werden ferner einschlägige Veröffentlichungen von Tonträgern als Leader*in und/oder „Side(wo)man“ sowie Eigenkompositionen und stilistische Vielfalt. Fähigkeiten zur Begleitung stimmbildnerischer Prozesse und die Vermittlung vokaler Improvisation an Studierende mit Hauptfach Gesang werden vorausgesetzt. Erfahrungen mit Studioproduktionen sind erwünscht. Amts- und Unterrichtssprache ist Deutsch, der Wohnort Berlin ist wünschenswert. Bewerbungsschluss: 18.Oktober 2022
Kulturbereich setzt mit Deklaration auf Nachhaltigkeit: jetzt anschließen
Mit einer Selbstverpflichtung schaffen 42 Organisationen und Akteur*innen aus den Bereichen Film, Bildende Kunst, Darstellende Kunst, Literatur, Museen, Bibliotheken, Festivals und Soziokultur ein Fundament für ihre Ausrichtung an Nachhaltigkeit, kultureller Vielfalt und Klimaschutz. Bundesweit zeigen damit öffentliche und freie Einrichtungen ihre Entschlossenheit, sich mit ihren Möglichkeiten für die Erreichung von Klimazielen und einen Kulturwandel im Sinne der globalen Nachhaltigkeitsziele einzusetzen. Mit der Unterzeichnung der Nachhaltigkeitsdeklaration erkennen die Kultureinrichtungen, Kulturakteur*innen und Kulturnetzwerke die weltweit von 193 Ländern geteilte UN Agenda 2030 an. Der Nachhaltigkeitsdeklaration für den Kulturbereich können sich ab dieser Woche auch weitere Kultureinrichtungen, Kulturakteur*innen und Kulturnetzwerke anschließen. Alle aktuellen und künftigen Unterzeichner*innen der Nachhaltigkeitsdeklaration für den Kulturbereich schaffen nicht nur ein tragfähiges Fundament für ihre mittel– und langfristige Nachhaltigkeitsorientierung, sie haben in der vom Bundesklimaministerium geförderten Initiative Culture4Climate auch die Möglichkeit, an Schulungen teilzunehmen, Partnerschaften zu bilden und ein Fördercoaching für Klimaschutz zu erhalten.
Culture4Climate ist eine Initiative von der Kulturpolitischen Gesellschaft, dem Netzwerk Nachhaltigkeit in Kunst und Kultur (2N2K) und dem Öko-Institut. Ansprechpartnerinnen in der Kulturpolitischen Gesellschaft sind: Charlotte Burghardt und Sophie Pfaff.
Filmtipp: „La Clave – Das Geheimnis der kubanischen Musik“
Lebensfreude, die ansteckt! „La Clave – Das Geheimnis der kubanischen Musik“ ist ein leidenschaftlicher Dokumentarfilm über die musikalische Seele eines Landes (86 Min., Kinostart: 15.09.2022). Auf Kuba verschmelzen Einflüsse aus Afrika und Europa zu einer einzigartig bunten Kultur. Deren wild pulsierendes Herz ist die Musik- und Tanzszene, die sich weit über Latin-Jazz und Salsa hinaus erstreckt. Havannas Straßen vibrieren vor Bewegung und Klang: Aus allen Richtungen strömen die hypnotischen Rhythmen von Clave-Hölzern, Trommeln, traditionellen Liedern und populären Hits. Die karibische Insel lebt Musik! Wichtige Musiker*innen und Expert*innen wie Jazz-Legende Bobby Carcassés, Schlagzeugerin Yissy García oder Musikhistoriker Dr. Olavo Alén entschlüsseln die Ursprünge der kubanischen Musik, gewähren mitreißende Einblicke in ihren Reichtum und den Umgang mit dem Nachwuchs. Denn in wohl kaum einem anderen Land spielt die musikalische Erziehung eine so wichtige Rolle wie hier! Musikschulen – hierzulande ein teures Privileg – sind dort nicht nur zahlreich, sondern auch kostenlos und begeistern die Kinder von Klein auf für Gesang, verschiedenste Instrumente und Tänze wie Rumba, Conga und Bolero. Trailer
Kick-off der Beteiligungsphase der Kulturentwicklungsplanung Frankfurt 15.11.22
Save the date: die Auftaktveranstaltung der Beteiligungsphase der Kulturentwicklungsplanung der Stadt Frankfurt am Main findet am Dienstag, 15.11.2022 von 17-20 Uhr im Zoo-Gesellschaftshaus, Alfred-Brehm-Platz 16, 60316 Frankfurt am Main statt. Alle Frankfurter Kulturakteur*innen sowie interessierte Bürger*innen sind zu dieser Kick-off-Veranstaltung sehr herzlich eingeladen. Auf der Auftaktveranstaltung sollen die Ergebnisse der bisherigen Befragungen und Erhebungen präsentiert und die Themen der Beteiligungsphase sowie die einzelnen Beteiligungsformate vorgestellt werden. Darüber hinaus wird es auch eine erste Möglichkeit der direkten Partizipation an der Kulturentwicklungsplanung geben. Weitere Infos kommen in Kürze.
Preis der Deutschen Schallplattenkritik: elf Jahrespreise vergeben
Kaum zu glauben: unter den vielen Alben, die 2022 veröffentlicht wurden, haben die Jurys des Preises der Deutschen Schallplattenkritik nur eins von einer weiblichen* Künstlerin für so gut befunden, dass sie einen der elf Jahrespreise bekam: das Album „Jesus Was An Alien“ der DJ, Produzentin und Sängerin Perel. „Zwischen Alt-Disco, House und Achtziger-Wave-Pop schwebt sie nun in ihrer eigenen Sphäre. Ihr Markenzeichen, ein dunkles Stimmtimbre, in dem sie ihre bisweilen philosophischen Texte intoniert, hat ihr schon öfters den Vergleich mit Hildegard Knef eingebracht. Mit diesem starken, zweiten Album hebt Perel ihren Sound buchstäblich auf eine neue, andere Ebene“, heißt es in der Begründung.
Uns würden da schon einige mehr einfallen… euch auch?