Nicole Johänntgen erhält Kunstpreis des Saarlandes
Seit 1959 wird der Kunstpreis des Saarlandes für hervorragende künstlerische Leistungen in den Bereichen Musik, Literatur und bildenden Kunst vergeben. In diesem Jahr wurde eine Künstlerin der Sparte Musik bedacht: die im Saarland geborene und aufgewachsene, seit 2005 in Zürich lebende Saxofonistin, Komponistin und Aktivistin Nicole Johänntgen. Mit der Auszeichnung will die Jury ein besonderes Zeichen für Frauen in der Musikszene setzen – tatsächlich ist sie die erste Preisträgerin im Bereich Musik in der mehr als 60-jährigen Historie dieses Kunstpreises! Die Jury hob die Innovationskraft und Experimentierfreudigkeit der 41-Jährigen hervor und würdigte ihre Arbeit als Vermittlerin und Pädagogin. Zuletzt hat Johänntgen zwei Solo-Aufnahmen veröffentlicht: unbegleitete Saxofon-Improvisationen und ein Klavier-Album mit elf kurzen Solo-Piècen. Seit geraumer Zeit veröffentlicht sie ihre Platten auf dem eigenen Label (Selmabird Records). Schon seit vielen Jahren gibt sie ihre Erfahrungen an junge Musikerinnen weiter: ihr Förderprogramm SOFIA („Support Of Female Improvising Artists“) findet alle zwei Jahre in Zürich statt, die nächste Ausgabe ist vom 30. Mai bis 4. Juni 2023. Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert.
„Kulturpreisdeckel“ bei hr-Konzerten: Das hr-9-Euro-Ticket ist da!
Neu und nur für kurze Zeit: am 17.01.2023 startet das hr-9-Euro-Ticket des hr-Sinfonieorchesters und der hr-Bigband. Vorerst bis Ende März sind ausgewählte Konzerte der beiden Klangkörper für jeweils neun Euro zu haben – auch das Konzert von hr-Bigband & Alice Merton am 9./10. Februar! Mit diesem limitierten Spezialangebot möchten die hr-Orchester gerne vorwiegend jenen Menschen einen Konzertbesuch ermöglichen, die sich aufgrund allgemein gestiegener Preise ein solches Kulturerlebnis nicht erlaubt hätten. Das Publikum komme nach der Corona-Pandemie endlich wieder zurück, aber nun schlügen die stark gestiegenen Preise für Lebenshaltungskosten zu, so hr-Musikchef Michael Traub. Um jedoch möglichst allen Menschen die Teilhabe an Kultur – besonders in Krisenzeiten wie diesen – zu ermöglichen, bieten das hr-Sinfonieorchester und die hr-Bigband zusätzlich zu ihren bestehenden Ermäßigungen in diesem Winter das Spezialticket an.
flausen+forschungsstipendien 2024
Noch bis 15.03.2023 können sich professionelle Künstler*innen-Gruppen à 4 Personen aus dem Bereich der Darstellenden Künste für ein flausen+stipendium im Jahr 2024 bewerben. Das Besondere an den flausen+stipendien ist, dass es sich um Forschungsstipendien handelt, die Zeit und Raum für die Entwicklung und Erforschung neuer, gewagter Ideen ermöglichen – sowohl im Hinblick auf neue ästhetische Ansätze als auch auf aktuelle Themen. Die Stipendiat*innen können ein selbstgewähltes Thema auf der Bühne intensiv künstlerisch erforschen, mit neuen Formen experimentieren oder den eigenen Stil untersuchen und weiterentwickeln. Bewerben können sich u.a. Videokünstler*innen, Autor*innen, Musiker*innen, schon bestehende Gruppen, neue Gruppen oder auch Künstler*innen, die etwas erforschen wollen und sich dazu andere Künstler*innen suchen wollen. Statt einer Premiere gibt es am Ende des vierwöchigen Stipendiums das öffentliche makingOFF: einen Abschlussabend, der Einblick in die Forschungsarbeit gibt. Das Modellprojekt will professionellen, freischaffenden Künstler*innen so eine Labormöglichkeit frei von Aufführungs- und Ergebniszwängen geben. Es wird also szenisch geforscht, nicht produziert!
Innovationsfonds Pop stärkt Popularmusik in Brandenburg
Die popularmusikalische Szene Brandenburgs stärken und weiterentwickeln – das ist das Ziel des Innovationsfonds Pop. Mit dem Förderprogramm unterstützt das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg jedes Jahr popularmusikalische Projekte, Veranstaltungen und Präsentationen. Noch bis 1. März 2023 können entsprechende Förderanträge beim Kulturministerium eingereicht werden. Die Förderhöhe je Projektantrag beträgt maximal 10.000 Euro. Antragsberechtigt sind juristische Personen des privaten Rechts, die künstlerisch bzw. kuratorisch arbeiten und der Gemeinnützigkeit unterliegen. Der Projektschwerpunkt muss in Brandenburg sein. Ein besonderes Augenmerk liegt in diesem Jahr auf Formaten, die Brandenburger Nachwuchsmusiker*innen unterstützen und auf die Bühne bringen. Außerdem werden popularmusikalische Workshop-Programme und interdisziplinäre Formate, Formate in den Bereichen Nachwuchsförderung, Nachhaltigkeit, Diversität oder Gender Equality, neue Modellprojekte oder Kampagnen zum Zugang zur Livemusik, der Auf- oder Ausbau popularmusikalischer Netzwerke und mehr gefördert.
Ringvorlesung zu Inklusivem Musik- und Theaterbetrieb 17.01.2023
EUCREA und das Team „Gleichstellung und Diversität“ der Hochschule für Musik und Theater Hamburg laden herzlich zur vorletzten Veranstaltung der Ringvorlesung „Nicht ohne uns! Wegebereitung eines inklusiven Musik- und Theaterbetriebs“ im Mendelssohn-Saal der HfMT Hamburg am Dienstag den 17.01.23 um 18 Uhr ein. Angela Müller-Giannetti berichtet über den Verein EUCREA e.V., der 2021 mit 25 Organisationen in vier Bundesländern mit dem Projekt ARTplus die erste umfassende Offensive zur künstlerischen Qualifizierung und Ausbildung von Kreativen mit Behinderung gestartet hat. Danach folgt ein Gespräch über Möglichkeiten und Barrieren des inklusiven Orientierungsjahrs am Hamburger Konservatorium. EUCREA und das Hamburger Konservatorium kooperieren bereits seit 2018 miteinander. Ab dem WS 2022 bieten das Hamburger Konservatorium für Musikschaffende mit Behinderung ein Orientierungsjahr Musik an. Ziel des Jahres ist es, jungen Menschen den Zugang zu einer berufliche Orientierung im Hinblick auf eine professionelle Musikausbildung zu ermöglichen. Wie kann dieses Angebot auf künstlerische Hochschulen erweitert und welche Ansätze übernommen werden? Zum Abschluss gibt es ein Klassisches Gitarrensolo von Gencay Özata (ARTplus Student). Eine Voranmeldung ist notwendig und erfolgt über eventbrite. Die Veranstaltung kann auch online auf Zoom unter diesem Link verfolgt werden (Meeting-ID: 662 7195 4562, Kenncode: 839365).
Veranstaltungsort: Mendelssohn-Saal | HfMT Hamburg | Harvestehuder Weg 12 | 20148 Hamburg
Der Saal ist für Rollstuhlfahrer*innen mit einem Lift zugänglich. Barrierefreie Toiletten gibt es leider nicht.
Veranstaltungstipp: „Muße, Musen und das Müssen“ 18.01.2023
Im Rahmen der Abschlusspräsentation der Lectures for Future wird das Buch „Muße, Musen und das Müssen. Wissen und Geschlecht in Musik • Theater • Film„ Bd. 9. der Reihe mdw Gender Wissen (von Andrea Ellmeier und Doris Ingrisch (Hg.)) (2022) präsentiert und Verbindungslinien zum Thema Klima gezeichnet. „Das Müssen drückt eine zwingende Notwendigkeit aus und ist ein mächtiges Instrument. Es vermittelt Macht. Uns dieses Müssens bewusst zu werden und uns dann im Gegenzug Räume des Nicht-Müssens wie der Muße zu erschließen, ist ein bedeutsames Thema. In den Gender Studies und darüber hinaus lässt sich das Müssen als hochpolitische Dimension lesen, denn mit dem Müssen gehen normative Setzungen und Ordnungssysteme Hand in Hand. Dies eröffnet aktuelle Fragen zu Machtstrukturen, innerhalb derer sich Wissenschaft und Kunst bewegen. Wenn wir die Welt gestalten, uns nicht dem Müssen unterwerfen wollen, braucht es neue Vorstellungen von dem, was möglich ist. Es braucht neue Lebens- und Arbeitsformen, um dem „Schrecken von Anthropozän und Kapitalozän“, wie Donna Haraway (2018) formulierte, zu begegnen. Es bedarf einer veränderten Beziehung zu Zeit, Raum und zu uns selbst. Die Pandemie hat auf den Ist-Stand der Welt ein Brennglas gerichtet. Ein Nachdenken über die Muße trägt dazu bei, sie neu wahrzunehmen und andere Wege zu finden, in ihr zu leben“. Beginn: 18:30 Uhr, Eintritt frei. Die Veranstaltung kann auch online besucht werden: Zoomlink für Online-Teilnahme (Anmeldung nicht erforderlich).
Veranstaltungsort: spiel|mach|t|raum S0225 | Anton-von-Webern-Platz 1 | 1030 Wien
Projektleitung Veranstaltungsmanagement und Neue Medien in Teilzeit (70%)
Das Popbüro Region Stuttgart sucht für die Elternzeitvertretung seiner Projektleitung für Veranstaltungsmanagement und Neue Medien zum 1. März 2023 und befristet bis 31. August 2024 eine engagierte Person mit abgeschlossenem Hochschulstudium oder vergleichbare Ausbildung in den Bereichen Kulturmanagement, audiovisuelle Medientechnik, Veranstaltungstechnik, Medienmanagement oder vergleichbares). Die Aufgabe erfordert ein hohes zeitliches und inhaltliches Engagement. Die Arbeitszeit erfordert den Einsatz auch abends und am Wochenende.
Call for Papers: „Binär – Nonbinär. Posthumanismus, Sound, Gender“
Ein aktueller Call for Papers fragt nach Beiträgen zum Fachgruppensymposium „Binär – Nonbinär. Posthumanismus, Sound, Gender“ auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung in Saarbrücken vom 4.–7.10.2023. „Wie klingt ein nonbinäres Subjekt? Was verbindet die Kulturgeschichte eines aussterbenden Pilzes oder das Internet der Dinge mit Musik? Was hat der ökologische Begriff der Assemblage mit polyphonem Hören zu tun? Entziehen sich auditive Medien – Musik und Sound – nicht einer Einordnung in Semantisierungsmuster und damit auch einer Logik des Binären? “ Das Fachgruppensymposium geht diesen und ähnlichen Fragen nach, um neue musikwissenschaftliche Denk– und Handlungsräume jenseits des Human(istisch)en zu erschließen. Die Vorträge zum Themenkomplex Non–Binarität, Sound und Subjektivität/Gender werden so ausgewählt, dass sie in ihrer Gesamtheit eine möglichst große inhaltliche Bandbreite abbilden, um auf diese Weise einen Eindruck von Vielfalt und Potential kritisch–posthumanistischer Perspektiven für die musikwissenschaftliche Gender– und Queerforschung zu vermitteln.
Einreichungen für 20–minütige Vorträge werden bis 28.01.2023 per Mail. Das Abstract sollte 200 Wörter nicht überschreiten. Eine Rückmeldung wird Anfang Februar erfolgen.
Konzertreihe Klangkosmos startet wieder
Mit vielen starken Frauenstimmen und Instrumentalistinnen startet die Konzertreihe Klangkosmos von Alba Kultur in ihre 23. Spielzeit in verschiedenen Spielstätten Nordrhein-Westfalens. Den Januar gestaltet ab dem 10.1. die kubanische Cellistin Ana Carla Maza (Foto) mit ihrem Brückenschlag zwischen den Rhythmen Lateinamerikas und klassischer Spielweise. Das serbische Frauentrio Rodjenice kommt im März mit magischen Stimmen des rituellen slawischen Gesangs. Unter dem Titel „Winds Of The Aral Sea“ werden Azada Qarlibaeva und Gumisay Berdikhanova aus der Autonomen Republik Karakalpakstan im April zu Gast sein. Sie führen die Tradition des Bakhshi-Gesangs weiter, der sich in der Region um den Aralsee bis auf das 13. Jahrhundert zurückführen lässt. Im Mai schließlich kommt mit Lornoar erstmals eine Sängerin, Songwriterin und Tänzerin aus Kamerun mit einem akustischen Trio nach Deutschland.
Erste Longlist des Preises der Deutschen Schallplattenkritik erschienen

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