Dirigentin Hyunju Kwon gewinnt Deutschen Chordirigentenpreis
Der fünfte Deutsche Chordirigentenpreis geht an Hyunju Kwon. Die in Südkorea geborene Dirigentin studiert in Saarbrücken und arbeitet als musikalische Assistentin beim Kammerchor Saarbrücken. Beim Deutschen Chordirigentenpreis setzte sie sich unter insgesamt vier Finalist*innen durch. Vergeben wird der Preis vom Forum Dirigieren, ein Projekt des Deutschen Musikrates, und dem RIAS Kammerchor Berlin. Gestiftet wird das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro von der Deutschen Musik- und Orchestervereinigung unisono und der Vereinigung deutscher Opern- und Tanzensembles. Der Deutsche Chordirigentenpreis ist der einzige Wettbewerb für Chordirigentinnen und -dirigenten auf nationaler Ebene. Er wurde 2014 erstmals verliehen und ist Höhepunkt und Abschluss der Förderung junger, talentierter Chordirigent*innen durch den Deutschen Musikrat. Analog zu der seit 1991 bestehenden Förderung junger Orchesterdirigent*innen entstand 2008 mit dem Förderbereich Chordirigieren auch für den Nachwuchs im Chorbereich eine Plattform zur künstlerischen Weiterentwicklung.
Professuren am KreativInstitut.OWL in Detmold zu vergeben
Das KreativInstitut.OWL ist ein wissenschaftlich-künstlerisches Institut im Verbund der Hochschule für Musik Detmold, der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe und der Universität Paderborn. Für dieses Institut wird am Kreativ Campus Detmold ein Gebäude mit 1.044 qm errichtet, welches Medienlabore und kreative Arbeitsplatzkonzepte bereitstellt. Im KreativInstitut.OWL werden 6,5 Professuren sowie Mitarbeitendenstellen in den Bereichen Musik- und Filminformatik, Digital Humanities, sowie Digitale Medienproduktion eingerichtet, um die Zukunftsfähigkeit der Kultur- und Kreativwirtschaft durch Forschung und Transfer auf dem Gebiet digitaler Medien nachhaltig zu stärken. Die Forschungsprofessur für „Komposition und Sound Design für digitale Medien“ (W2 analog, 50 %) (m/w/d) ist befristet bis Ende 2026 in einem außertariflichen Privatdienstverhältnis (Bewerbungsschluss: 31. Oktober 2022). Sie initiiert multimediale und transdisziplinäre Projekte sowie Forschungsvorhaben in den Gebieten Sound Design und Komposition für VR/AR, multimediale Komposition, Sound- und Videoinstallationen, computerbasierte Musikinstrumente sowie Sound Design für Spiele, Film und interaktive Medien. Es sollen aktuelle Technologien kreativ erprobt werden, zum Beispiel die künstlerische Anwendung von Künstlicher Intelligenz, Deep Learning und Deep Fakes. Außerdem sind eine Professur für Digitale Methoden der Musik- und Medienedition und eine Professur für Modellierung vernetzter virtueller Datenräume (im Bereich Musik und Medien) zu besetzen (Bewerbungsschluss: 10.11.2022).
#MelodivaSpotlight: Teresa Bergmans neues Video & Crowdfunding
Sie nennt es ihr „vielleicht epischstes Musikvideo“, das sie je gemacht hat: Teresa Bergman hat gerade ihre neue Single „Collateral Damage“ aus dem kommenden Album „33, Single & Broke“ (VÖ: 21.10.2022) releast und in ihrem sehenswerten Video kommen ein 22 Tonnen schwerer Bagger, eine Barockperücke und natürlich großartige Musik vor!
Bergmans Song ist ein Statement für gesunde Wut – vor allem für Frauen*: „Wir leben immer noch in einer Gesellschaft, die von kleinen Mädchen erwartet, süß zu sein, während kleine Jungs stark und zäh sind. Viele Personen fühlen sich immer noch unwohl, wenn eine Frau ihre berechtigte Wut zeigt. Der Vorwurf, labil, verrückt, zickig, herrisch oder kontrollsüchtig zu sein, ist immer noch zu weit verbreitet. (…) wenn ihr das Gefühl habt, dass etwas nicht in Ordnung ist, kann Wut euch dabei helfen, etwas zu ändern. Sie kann ein Ansporn sein, ein Feuer, dass einen voranbringt. Ich würde mich freuen, wenn dieser Song und das Video euch dazu bringen, etwas anzusprechen, was ihr gerne in eurem Leben ändern würdet“. Übrigens: Ihre Crowdfunding-Kampagne zur Finanzierung des Drucks und der Pressung einiger ganz besonderer, ökologischerer CDs und Vinyls endet am 16. Oktober 2022. Klickt euch rein und beteiligt euch, es warten tolle Dankeschöns auf euch!
Gewinner*innen beim Preis für Popkultur
Zum sechsten Mal kam die deutsche Musikbranche zusammen, um im Rahmen des Preises für Popkultur herausragende Persönlichkeiten der Popkulturszene für ihre kreativen Leistungen zu ehren. Vor rund 1000 Gästen im Berliner Admiralspalast durfte Indie-Pop Songwriterin Antje Schomaker ihre Auszeichnung in der Kategorie „Lieblingskünstler*in“ entgegennehmen. Novaa konnte sich für She’s A Star über den Preis in der Kategorie „Lieblingsproduzentin“ freuen. Für die „Schönste Geschichte“ zeigen sich Blond verantwortlich, die mit ihrem „Hörbuch der sexualisierten Gewalt“ zeigen, wie präsent diese Problematik nach wie vor in unserer Gesellschaft ist. Ein weiteres wichtiges Statement setzte Carolin Kebekus, die mit ihrem DCKSFESTIVAL den Spagat zwischen großer Unterhaltung und der Kritik an der vorherrschenden Geschlechterungerechtigkeit in der Musikindustrie schaffte – das ist „Gelebte Popkultur“ und ein Ausdruck für die Haltung und das Engagement der Mitglieder des Vereins für Popkultur. Der emotionale Höhepunkt des Abends war die Verleihung des „Lifetime Achievement Award“ an Metal-Ikone Doro Pesch (Foto: Steffen Junghanß), die in den 80er-Jahren mit ihrer Band Warlock den Grundstein für ihre internationale Karriere legte und bis heute als Solokünstlerin Ausnahmeerfolge feiert. In der Männerdomäne Heavy Metal, aber auch als Botschafterin für Terre des Femmes hat sie viel dafür getan, dass Frauen heute anders wahrgenommen werden.
FRAUEN*BÜHNE 12.11.2022 im Frauenkulturzentrum Darmstadt
In Darmstadt hat es sich eine Gruppe von Frauen* zum Ziel gemacht, einen wohlwollenden, offenen Raum zum Performen zu schaffen. Auf der offenen Bühne sollen Mädchen*, Frauen* und FLINTA* die Möglichkeit bekommen, das zu zeigen, was sie bewegt, stützt, stark und empfindsam macht. Die Gruppe lädt dich herzlich ein, in einem geschützten Raum zu teilen, was Dich begeistert, beschäftigt, zu Tränen rührt oder vor Freude tanzen lässt. Egal ob Gedicht, Poetry Slam, ein Lied, Theater, Performance oder Tanz – alles ist willkommen! Egal ob jung oder alt, ob professionell oder Amateur*in: Hier ist ein geschützter, offener Ort für Dich, um zu sehen und gesehen zu werden. Anmeldungen per Mail.
Veranstaltungsort: Frauenkulturzentrum, Emilstraße 10, 64289 Darmstadt
Creative Business Academy bietet Support für Kreativunternehmen
Egal, ob du im Rahmen deines Projektvorhabens beispielsweise eine neue Software zur Automatisierung von Geschäftsprozessen einführen willst, nachhaltige Innovationen auf den Markt bringen möchtest oder Support bei der Finanzplanung brauchst: Die Creative Business Academy hilft dir konkret dabei, dein Projekt in eine profitable Entwicklung zu bringen und setzt dabei direkt an deinem spezifischen Problem an. 60 Fachexpert*innen unterstützen dich bei der Realisierung deines kreativwirtschaftlichen Projektvorhabens. Dich erwartet ein individuell auf dich zugeschnittenes Programm, das einen Gesamtwert von bis zu 12.000 € pro Teilnehmer*in hat: 30 Stunden Support, ein zugeschnittenes Vortrags- und Workshop-Programm sowie finanzielle Begleitung. Bewerbungsschluss: 27.10.2022
MOVEUP! Stipendien-Programm für Hamburger Musiker*innen
Von 14.10.2022 bis einschließlich 14.11.2022 können sich Musiker*innen aus dem Raum Hamburg beim MOVEUP! Stipendien-Programm von RockCity und der Behörde für Kultur und Medien bewerben. Zu holen sind 6.000 € für Komposition/Produktion (Upstart) oder 7.000 € für Marketing/Multimedia/PR (Upmedia)!
Popakademie Talkreihe „Musik und Umwelt“ (ab 11.10.2022)
Die Popakademie Baden-Württemberg bietet auch in diesem Wintersemester mit der Talkserie „Popakademie Talks“ spannende Einblicke zu aktuellen Themen. Die neuesten drei Ausgaben finden von Oktober bis Dezember unter der Überschrift „Musik und Umwelt – Einwirkung der Umwelt auf musikalische Prozesse“ statt. Den Auftakt macht am Dienstag, den 11. Oktober, Prof. Dr. Maria Sonevytsky zum Thema: “Irradiated Folklore: Chornobyl Songs and the Nuclear Threat to Ukrainian Culture”. Prof. Dr. Maria Sonevytsky ist Associate Professorin für Anthropologie und Musik am Bard College und Gründerin des “Chornobyl Songs Project: Living Culture from a Lost World”, einem öffentlichen Ethnomusikologie-Programm, mit dem Ziel, das Bewusstsein für die kulturellen Auswirkungen einer Atomkatastrophe zu schärfen. Weiter geht es am 08.11. mit Julia Nagele aka listentojules, Sängerin, Gitarristin und Dozentin sowie Teil von Music Declares Emergency Germany. Sie wird über „Klimakrise und Umweltschutz“ sprechen. Ein weiterer Talk mit Fine Stammnitz befasst sich mit „Umweltschutz in der Musikindustrie“. Fine Stammnitz ist Gründerin und Leiterin des Green Touring Network, wo sie in verschiedenen Projekten daran arbeitet, das Potenzial der Musikindustrie zu aktivieren, um einen aktiven Beitrag zum Kampf für Klimagerechtigkeit zu leisten. Sie ist außerdem Mitbegründerin von Music Declares Emergency in Deutschland, Teil des Aktionsnetzwerks Nachhaltigkeit und betreut das Recyclingmanagement bei Festivalproduktionen.
Buchtipp: „New Standards: 101 Lead Sheets By Women Composers“
Die Schlagzeugerin Terri Lyne Carrington hat ein Buch veröffentlicht: „New Standards: 101 Lead Sheets By Women Composers“ versammelt 101 Kompositionen von Frauen*. Carrington leitet das neu gegründete „Berklee Institute For Jazz And Gender Justice“ seit 2018 und hatte für die Eröffnungsfeier ihre Student*innen gebeten, im „Real Book“ mit seinen zahllosen Jazzstandards nach Kompositionen zu suchen, die ausschließlich von Frauen geschrieben worden sind. Daraufhin suchte sie mit ihren Studierenden nach Jazzstücken, für die Komponistinnen, Trans- und nicht-binäre Menschen verantwortlich sind. Und sie wurden fündig. Die Stücke umfassen 100 Jahre Jazzhistorie und wurden unter anderem von Lil Hardin Armstrong, Mary Lou Williams, Alice Coltrane, Geri Allen, Maria Schneider, Cecile McLorin Salvant, Cassandra Wilson, Dianne Reeves, Dorothy Ashby, Carla Bley, Jane Ira Bloom, Jamie Branch, Tia Fuller, Leni Stern, Esperanza Spalding, Dianne Reeves, Gretchen Parlato, Jazzmeia Horn oder Nicole Mitchell, Monika Herzig geschrieben. Es sind aber auch Nicht-US-Amerikanerinnen wie Anke Helfrich, die Chilenin Melissa Aldana oder die Afro-Britin Nubya Garcia in der Liste mit Jazzkomponistinnen zu finden. Passend dazu sind die „New Standards Vol. 1“ (VÖ: 16.09.2022, Candid Records/Indigo) auf CD und LP erschienen, aufgenommen von Carringtons Band u.a. mit der Bassistin Linda May Han Oh und der Pianistin Kris Davis und weiteren Gästen. Ein großes Feature inkl. Interview mit Carrington kommt in der nächsten Ausgabe von Jazz thing, die am 28.10. erscheint.
Online-Panel „Women and Music“ 10.10.2022
„Decolonial Perspectives on Gender, Sexuality, and Patriarchy: Art, Activism, and Academia“ heißt ein internationales, interdisziplinäres und hybrides Forum der Eberhard Karls Universität Tübingen, in dem es auch ein Panel zu Musik gibt: am 10.10. geht es von 15-16 Uhr um „Women and Music“. Tarynne Swarts (University of Wits) spricht über “Renegotiating gendered subjectivities and deconstructing patriarchy in the music industry. Narratives from musicians in the Global South and North”, danach wird Sally Anne Gross (University of Westminster) einen Vortrag mit dem Titel “Talkin’ Bout a Revolution: Social media music activism among non–binary, non–males and women of colour musicians” halten. Rafael Moreira (UFF) spricht über „Bahian mothers sing the counter–hegemonic struggle: matriarchy in samba schools“. Um per Zoom teilnehmen zu können, ist eine Registrierung per Mail notwendig.
Neue Schriftenreihe „Die Gesellschaft der Musik“
Musik ist immer selbst schon Vollzug gesellschaftlich-kultureller Praxis, findet nicht nur in (der) Gesellschaft statt, sondern als deren Teil. Dem soll der Titel einer neuen Schriftenreihe Rechnung tragen: „Die Gesellschaft der Musik“, herausgegeben von Wolfgang Fuhrmann, Corinna Herr und Karsten Mackensen. Die in dieser Reihe erscheinenden Studien und Sammelbände untersuchen musikalische Phänomene aus komplementären kultur- und sozialwissenschaftlichen Perspektiven. Historische und empirische Verfahren sollen gleichermaßen zur Anwendung kommen, kulturspezifische und systematische Fragestellungen einander nicht ausschließen, sondern inspirieren. Ebenso können alle Arten und Formen von Musik, Musikkulturen und musikalischen Akteur*innen zum Gegenstand werden. Die Themen und Ansätze reichen daher von einer historischen Anthropologie der Musik bis hin zu aktuellen Themen und Problemen. Diesen gilt allerdings besonderes Augenmerk. So wird ein Schwerpunkt der Reihe in einer „Musiksoziologie des Digitalen“ bestehen, also einer Untersuchung der tiefgreifenden technischen, medialen, ökonomischen, juristischen und kulturellen Transformationen, die die globale Musikkultur durch die fortschreitende Digitalisierung erfährt. Der erste Band wird 2023 im Rombach Wissenschaftsverlag erscheinen „Atemlos zum Erfolg. Gender, Frauenbild und Entwicklungstendenzen im deutschen Schlager“ von Marina Forell.
Universitätsassistent*in an Institut für Musiksoziologie Wien gesucht
Am Institut für Musiksoziologie der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien ist voraussichtlich ab 1. Februar 2023 eine befristete Stelle als Universitätsassistent*in (Prae- oder Post-Doc) zu besetzen. Die Vollzeitstelle ist auf 6 Jahre befristet und sieht ein Mindestentgelt von monatlich brutto für Prae-Doc-Stellen € 3.058,60 (14 Mal) bzw. ein Einstiegsgehalt von max. € 3.625,90 bei tätigkeitsbezogenen Vorerfahrungen vor; für Post-Doc-Stellen beträgt das monatliche Bruttoentgelt € 4.061,50 (14 Mal). Die Universität strebt eine Erhöhung des Frauenanteils beim wissenschaftlichen, künstlerischen und allgemeinen Universitätspersonal insbesondere in Leitungsfunktionen an und fordert daher qualifizierte Frauen ausdrücklich zur Bewerbung auf. Bewerbungsschluss: 31.10.2022