Anhebung Künstlersozialabgabe auf 5,0 % ab 2023
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat eine Erhöhung der Künstlersozialabgabe von 4,2 auf 5,0 Prozent ab 2023 angekündigt. Selbstständige Künstler*innen und Publizisten*innen tragen die Hälfte ihrer Sozialversicherungsbeiträge, die andere Beitragshälfte wird durch einen Bundeszuschuss und durch die Künstlersozialabgabe der Unternehmen, die künstlerische und publizistische Leistungen verwerten, finanziert. Die Künstlersozialabgabe trägt zur Finanzierung der Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung von rund 190.000 selbstständigen Künstler*innen sowie Publizist*innen in Deutschland bei. Seit 2018 sei der Künstlersozialabgabesatz unverändert geblieben, so das BMAS. Dies sei während der für die Kulturszene schwierigen Corona-Jahre 2021 und 2022 durch zusätzlich 117 Mio. Euro vom Bund gewährleistet worden. Der Abgabesatz für 2023 hätte eigentlich auf 5,9 Prozent angehoben werden müssen, weitere Bundesmittel von rund 59 Mio. Euro würden die Erhöhung begrenzen.
Call for papers: Destination Unknown
„Destination Unknown: Die Zukunft des Jazz“ wird der Titel des nächsten Darmstädter Jazzforums heißen, das vom 28. bis 30. September 2023 stattfinden wird. Dazu gibt es bereits einen Call for papers, für den noch bis Ende des Jahres Vorschläge für 25-minütige Referate eingereicht werden können. Die Referate sollten sich zu folgenden Themenkomplexen zuordnen lassen, dürfen aber auch gern darüber hinausweisen, soweit sie unter das Grundthema “Zukunft des Jazz” passen: Möglichkeiten und Grenzen des Jazz (musikalisch, ästhetisch, gesellschaftlich); afro-amerikanische Wurzeln des Jazz vs. universelle Aussagekraft der Musik; Zukunft der Musikvermarktung / Musikverbreitung; Nachhaltigkeit beim Musikmachen, Musikpräsentieren, Musik erleben; Geschlechtergerechtigkeit im Jazz / Diversität im Jazz (vgl. Jazzforum 14 + 17); Jazz or no Jazz: eine musikalische Praxis in einer Welt verschwindender Genres.
Vorschläge mit Titel und knappem Abstract des Referatsvorschlags werden bis 31. Dezember 2022 per Mail erbeten.
heimat@jazzinstitut: „Bebop Mädchen“ goes Darmstadt
Mandy Neukirchner ist eine Gitarristin aus Leipzig, die 2020 unter dem Titel „Bebop Mädchen“ einen Podcast ins Leben gerufen hat. In ihren Sendungen behandelt sie aktuelle Themen, die Karriereplanung und Alltagssituationen von Musiker*innen betreffen, aus einer bewusst feministischen Perspektive. Die Inhalte, die sie auf frische und unverbaute Art mit ihren Gesprächspartner*innen angeht, reichen von der Bewältigung weiblicher Selbstzweifel beim Musikmachen bis zur allgemeinen Mysogynie im Musikbusiness oder auf Musikerinnen bezogene Hatespeech im Netz. Das Jazzinstitut Darmstadt hat Mandy Neukirchner nun zu seiner fünften Kurzresidenz unter dem Titel heimat@jazzinstitut eingeladen. Die Kurzresidenzen startete das Jazzinstitut während der Corona-Pandemie, um Künstler*innen ein kreatives Auftanken zu ermöglichen und ihnen die Gelegenheit zu geben, Darmstadt zur HEIMAT ihrer aktuellen künstlerischen Ambitionen und Projekte zu machen. Es stellt dafür seine Räumlichkeiten, und fachlichen Ressourcen zur Verfügung, außerdem bekommen die Künstler*innen finanzielle Unterstützung inform von Tagegeld, Auftrittshonorar, Übernachtungs- und Reisekosten und mehr. Neukirchner wird ihre Kurzresidenz zu einer ausgiebigen Evaluation ihrer bisherigen Podcast-Reihe nutzen und neue Themen erschließen. Dazu trifft sie sich (real bzw. virtuell) mit der SWR-Journalistin Julia Neupert, der Kulturmanagerin Lisa Tuyala und der Podcasterin Imke Machura (Raketerei) und recherchiert mehrere Tage im Archiv des Jazzinstituts (heimat@jazzinstitut).
Buchtipp: ROOTS | HEIMAT. Diversity in Jazz
Jazz ist ein Symbol für Diversität – so mag man zumindest meinen, wenn man die Geschichte afro-amerikanischer Musik betrachtet. Doch zollen wir insbesondere in Europa dieser Idee genügend Respekt? Ist unsere Verehrung der großen Jazzheroen nicht ein bloßes Lippenbekenntnis, wenn wir in dieser Musik, die doch von Freiheit und Individualität handelt, gleichzeitig feststellen müssen, dass Frauen hierzulande nach wie vor selten sind, von BIPoC (Black, Indigenous, People of Color) einmal ganz zu schweigen? Ist der Jazz in Deutschland nicht lange zu einer etablierten Hochkultur geworden, die nur von einer akademischen Minderheit gemacht und gehört wird? Und wenn dem so ist, wie zufrieden sind wir mit dem Status quo bzw. wie können wir diesen ändern? Fragen, auf die dieses Buchs in sehr unterschiedlichen Ansätzen nach Antworten sucht. Die vorliegenden Beiträge sind Vorträge, Diskussionen und Performances, die während des 17. Jazzforums in Darmstadt präsentiert wurden, zu dem das Jazzinstitut Darmstadt im Herbst 2021 eingeladen hatte. Das Buch ist in fünf Themenblöcke gegliedert und befasst sich mit kultureller Identität, dem Aneignungsprozess afroamerikanischer Musik in Europa, Innen- und Außensichten, konkreten Beispielen von Musiker*innen und ihrem Umgang mit Herkunft und Identität sowie einer Perspektivänderung.
Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung Band 17, Hg. Von Wolfram Knauer, 303 S., pb., 29€, 978-3-95593-017-2, Wolke Verlag
Online-Seminare „Klimaverantwortung in Kulturorganisationen“
Im Rahmen der Initiative Culture4Climate startet die Kulturpolitische Gesellschaft Ende November 2022 erstmals und in Pilotform mit einem Weiterbildungsangebot zum Thema „Klimaverantwortung in Kulturorganisationen“. Das Angebot richtet sich insbesondere an aktuelle und künftige Entscheidungsträger*innen in Kulturorganisationen unterschiedlicher Kultursparten, z.B. Museen, Theater, Konzerthäuser, Festivals, soziokulturelle Zentren und Bibliotheken und soll für die Herausforderungen von Klimawandel und Nachhaltiger Entwicklung sensibilisieren. Denn das Thema ist zwar schon auf der Agenda der Kulturpolitik angelangt, für die langfristige Verankerung und Umsetzung braucht es aber Kompetenzen, die in der Ausbildung von Kulturmanager*innen bisher kaum auf dem Lehrplan standen. Das Weiterbildungsangebot besteht aus kompakten, dreistündigen Seminaren, in denen die Teilnehmenden zu Rahmenbedingungen, Voraussetzungen, zentralen Handlungsfeldern und Umsetzungsmöglichkeiten für die Übernahme von Klimaverantwortung in Kulturorganisationen qualifiziert werden. Die vorwiegend online durchgeführten Seminare verbinden komprimierte Wissensvermittlung mit interaktiven Reflexions-, Austausch- und Transferkomponenten. Für die November-Veranstaltung könnt ihr euch nur noch auf die Warteliste setzen, aber eventuell sind Termine im Dezember noch buchbar…
Fundstücke gesucht: Hamburger Musikkulturen der 70er & 80er
Für eine Ausstellung im Universitätsmuseum ruft die Universität Hamburg momentan auf, die private Schatzkiste nach Erinnerungsstücken, Plakaten, Plattencovern, Eintrittskarten, Fanzines etc. zu durchforsten. Besonders die female* Musikszene aus der damaligen Zeit ist bisher kaum dokumentiert. Solltet ihr also noch diverse Fundstücke zu Hause haben, auch über die Anfänge des f*mz (Frauenmusikzentrum), so könnt ihr diese direkt im Hauptgebäude der Hamburger Universität einscannen lassen. Die erhobenen Quellen und Objekte werden direkt einer stetig wachsenden Sammlung zugeführt und dokumentiert.
„Mackerszenen? Frauen in der Hamburger Musikkultur“ 17.11.2022
Wie männlich war die Hamburger Musikkultur der 70er und 80er Jahre und wie haben Frauen Räume und Bühnen auch für sich erobern und nutzen können? Sind die Netzwerke und Infrastrukturen urbaner Musikkulturen für Frauen unproblematisch nutzbar oder sind sie von Männern für Männer gemacht? Am 17.11.2022 sprechen Doro Offermann (7 Kick the Can/Sir Bradley), Charlotte Marsau (Bitch Band No. 1), Inga Rumpf (City Preachers / Frumpy), Rita Flügge-Timm (DolceRita Music) und die Band SirBradley auf einer Veranstaltung der Universität Hamburg über Hamburgs Musikgeschichte und die Möglichkeiten und Herausforderungen von Musikerinnen in einer häufig männlich dominierten Welt – und darüber, ob und wie Frauen in der Musik Dinge anders und vielleicht sogar besser machen (Moderation: Prof. Dr. Thorsten Logge (Universität Hamburg), Stefanie Hempel). Einlass: 19:30 Uhr, Eintritt frei und mit Anmeldung.
Veranstaltungsort: Anna-Siemsen-Hörsaal, Fakultät für Erziehungswissenschaft, Von-Melle-Park 8, 20146 Hamburg
Komponistinnen – Zwischen Wunderkind und Ehefrau: Heike Matthiesen 15. Nov. 2022 / Dienstag 20:00 Uhr
Am 15.11.2022 um 20:00Uhr gibt es im internationalen Theater in Frankfurt am Main ein Gespräch und Konzert mit klassischer Gitarre von und mit Heike Matthiesen. Die weltweit gefeierte klassische Gitarristin veröffentlichte 2016 das vielbeachtete Album Guitar Ladies, auf dem ausschließlich Kompositionen von Frauen zu hören sind. Außerdem ist sie Spezialistin für das Gitarrenrepertoire im Archiv Frau und Musik in Frankfurt am Main und im Vorstand des Internationalen Arbeitskreises Frau und Musik e. V.. Unermüdlich engagiert sie sich dafür, dass von Frauen geschriebene Musik mehr in Konzertprogrammen, in der Ausbildung oder in Wettbewerben eine gleichberechtigte Rolle spielt. Gleichzeitig repräsentiert Matthiesen einen neuen Musikerinnentyp: kommunikativ, polyglott und internetaffin. Sie weiß, moderne Medien für ihre Anliegen zu nutzen. Ihre Videos haben mehr als 2 Millionen Klicks auf YouTube. Die Vernetzung des Archivs auf den Ebenen Musikschulen, Szene-Newsletter und internationale Kongresse sowie die Erstellung von Playlists auf Spotify sind für sie gängige Wege, damit Musikerinnen und Komponistinnen in den männlich dominierten Strukturen der Klassikszene die ihnen gebührende Anerkennung finden können. Gründe genug, sich mit Heike Matthiesen auf eine Reise durch drei Jahrhunderte mit den Gitarrenkompositionen von Madame Sydney Pratten, Sylvie Bodorova, Lilith Guegamian, Nadia Gerber und Maria Linnemann zu begeben. Im Gespräch dazu wird neben dem Eingehen auf die Komponistinnen auch z. B. die Rolle des Internets bei der Zugänglichkeit von Noten ihrer Kompositionen oder die Rolle von Veranstaltern bei der Akzeptanz ihrer Werke beleuchtet. Die 1969 geborene Gitarristin Heike Matthiesen lebt in Frankfurt am Main und stammt aus einer Opernfamilie. Seit frühester Kindheit hatte sie Klavierunterricht, mit 18 Jahren wechselte sie aber zur Gitarre. Bereits zwölf Monate später zeigte sie genügend Talent für ein Studium in Frankfurt, wurde Meisterschülerin Pepe Romeros. Heute ist sie Solistin und Kammermusikerin, trat in über 30 Ländern auf, spielte bei Gitarrenfestivals im In-und Ausland, ist Jurorin in Wettbewerben und veröffentlichte vier Solo-Alben. Die Presse schreibt über sie in Superlativen: „Gitarrenmusik zum Niederknien“.
3. Meet Up von musicRLPwomen* 12.11.2022
GIRLS* GET SHIT DONE – Panel in München
Music by woman goes LISTEN TO MUNICH! Denn: Der Start in die Musikbranche ist schwer – gut, dass unsere Brancheninsiderinnen* dir bei GIRLS* GET SHIT DONE ohne Geheimniskrämerei und Floskeln Frage und Antwort stehen. Unter anderem mit dabei: Jasmin Himmelmann ( Audiolith Records ) und Simone Schellmann (Counterparts ). Für die Teilnahme zu GIRLS* GET SHIT DONE ist eine vorherige Anmeldung unter ed.kr1731687549ewrei1731687549ef@hc1731687549inumo1731687549tnets1731687549il1731687549 oder am Welcome-Desk vor Ort notwendig. Bei der Anmeldung könnt ihr gerne gleich angeben, an welchen Themenfeldern ihr interessiert seid und welche Frage ihr schon immer stellen wolltet! Außerdem benötigt ihr ein kostenloses Konferenzticket, das ihr euch unter dieser Mail holen könnt! GIRLS* GET SHIT DONE | 12.11.22 | 11 – 14 Uhr | Fachstelle Pop | FLINTA+ only!
NEUSTART AMATEURMUSIK stellt bis Jahresende Fördermittel für Musikensembles zur Verfügung
Das Förderprogramm NEUSTART AMATEURMUSIK bietet ab sofort weitere Anreize, um Musikvereine, Chöre und Orchester sowie Kreisverbände nach der Corona-Zeit bei der Wiederaufnahme der Proben- und Konzerttätigkeit zu unterstützen. Die Einreichung von Förderanträgen ist bis zum 31. Dezember 2022 laufend möglich. Beratung und Hilfe bei der Antragstellung ist gewährleistet. Pro Projekt sind bis zu 20.000 EUR Zuschuss möglich; Kreisverbände sowie kleinere Diözesen können bis zu 150.000 EUR beantragen.
Kulturrad sucht Duo für Auftritt in Minden 27.11.2022
Weihnachten vor der Tür und das Kulturrad ist wieder ordentlich im Einsatz. Gesucht wird aktuell noch ein Duo für einen Auftritt beim Weihnachtsmarkt in Minden am 27.11. von 16:30-18:30 Uhr. Wer will? Schickt eure Bewerbung per Mail.