60 Jahre Jazzfest Berlin: Broschüre steht kostenfrei zum Download bereit
Anlässlich des 60-jährigen Bestehens des Jazzfest Berlin wirft ein Jubiläumsmagazin einen vielschichtigen Blick auf die Geschichte des Festivals. Im Mittelpunkt stehen die Forschungsergebnisse der Wissenschaftler*innen und Studierenden des Jazzfest Research Lab, die das Festivalarchiv untersucht haben. Darüber hinaus erzählen Zeitzeug*innen Anekdoten und beleuchten Besonderheiten aus der gesamten Festivalgeschichte. Die Jazzmusikerin, Improvisatorin, Pädagogin und Musikwissenschaftlerin Dr. Ursel Schlicht ist mit dem Beitrag „Boo to You Too – Eine Collage zu Gender und Teilhabe beim Jazzfest Berlin 1964–2024” vertreten. Darin zeichnet sie nach, wie das Jazzfest Berlin sich immer wieder als weltoffenes und gesellschaftsveränderndes neues Forum präsentiert habe; bis zum überzeugenden aktuellen Konzept, echte Diversität umzusetzen, sei es aber ein langer Weg gewesen. In ihrem Artikel lässt sie Künstlerinnen wie Jane Ira Bloom, Joanne Brackeen, Camila Nebbia und Val Wilmer zu Wort kommen, die beim Jazzfest aufgetreten sind, und beschreibt, wie Frauen lange (oder bis heute) nicht als Innovatorinnen und als Ikonen des engeren Jazzkanons akzeptiert wurden. Auch sei lange keine einzige Schwarze Amerikanerin beim Festival aufgetreten. Erst 2000 sei Bewegung in die Szene gekommen, als neue Netzwerke unter Musikerinnen* und insgesamt ein neues Selbstbewusstsein entstanden seien. Nach 54 Jahren übernahm Nadin Deventer (Foto: Roland Owsnitzki) 2018 als erste weibliche künstlerische Leiterin das Zepter, nahm Strukturen unter die Lupe, änderte Formate und zeigte eine neue Konsequenz in der Präsentation von Musikerinnen und der Teilhabe. So trat das Jazzfest als erstes Jazzfestival der Initiative Keychange bei, sorgte für ein diverses Line Up, das auch neue Stimmen wie die Avant-Feministin Moor Mother, Nicole Mitchell oder Nancy Mounir auf die Bühne brachte. „Der heutige hohe Anspruch von Nadin Deventer, facettenreiche Vielfalt darzustellen und Jazz eine neue musikalische und politische Dynamik zu geben, die alle Generationen und kulturellen Gruppen erreicht, fußt auf Jahrzehnten individueller und kollektiver Anstrengungen. Trotz der Realität, dass Ausgrenzung von Minderheiten und systemischer Rassismus wieder brandaktuelle Themen sind: Der Mikrokosmos dieses Jazzfestivals sendet wirkungsvolle Impulse in die Gesellschaft aus und dient so als wertvolles Vorbild“, lautet Schlichts Fazit. In der Broschüre findet ihr auch ein Interview mit der Kuratorin Deventer, die den großen Druck beschreibt, dem sie zu Beginn ausgesetzt war: „Je länger ich in diesem Geschäft bin, desto mehr wird mir klar, dass es nicht nur um Qualifikation oder Genderfragen geht – es geht auch darum, dass ich zu einer neuen Generation gehöre und die ältere an Einfluss verliert. Das Patriarchat in Deutschland versuchte, seine Einflusssphäre gegen alles von außen zu verteidigen. Ehrlich gesagt wünsche ich niemandem, da durch zu müssen“.
Hier könnt ihr die Broschüre downloaden.
Netzwerktreffen des Bühnenmütter* e.V. „Performing Care“ 17.-18.02.2025
Am 17. und 18. Februar 2025 laden die Bühnenmütter e.V. zu einem Netzwerktreffen in die M*halle des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin ein. Bei diesem Event sollen neue Wege für die Vereinbarkeit von Carearbeit und der Arbeit als Künstler*in erprobt werden und die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, sich austauschen und zu reflektieren, einander zu bestärken und mit Initiativen und Vereinen gemeinsam weiterzudenken. „Die Ressource, um zusammenzukommen und unsere versteckten Potenziale zu leben, ist: ZEIT. In der Kunstproduktion ist die Ressource Zeit noch immer ein zentrales, aber viel zu häufig mit einem (vermeintlichen) Mangel besetztes Thema. Und Elternschaft, egal ob im Wechselmodell, als Kernfamilie, alleinerziehend oder als queere Familie verknappt diese Ressource noch“, heißt es im Programm. Frühbucher-Rabatt: Wer sich bis heute, 13.1. hier anmeldet, bekommt die Übernachtung geschenkt (solange Vorrat reicht).
Weiterbildung „Transformationsmanager*in Nachhaltige Kultur (IHK)“
Bereits in der 7. Generation findet seit September bis Dezember 2024 die Bund-Runde der Weiterbildung Transformationsmanager*in Nachhaltige Kultur statt. Das Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien bietet dieses Weiterbildungsangebot zusammen mit der Thema1 GmbH an, um motivierte Akteur*innen aus dem Kulturbereich dabei zu unterstützen, eine transformative Rolle anzunehmen und die notwendigen Prozesse hin zur ökologisch nachhaltigen Kunst und Kultur mit ganz praktischen Maßnahmen zu begleiten. Ziel des Angebots ist es, Handlungswissen zu vermitteln, wie Kulturstätten und Medienproduktionen den Weg zu mehr Nachhaltigkeit beschreiten können. Neben der Wissensvermittlung dient das Angebot der Vernetzung von Akteur*innen untereinander und mit Expert*innen. Die Absolvent*innen werden dadurch in die Lage versetzt, mit ihrem Wissen Prozesse und Projekte in ihren Institutionen anzustoßen, durchzuführen und zu begleiten, die Vorbildcharakter für die Branche und darüber hinaus für eine klimagerechte Gesellschaft haben. Bewerbungsschluss: 26. Januar 2025.
„Übermorgen – Neue Modelle für Kulturinstitutionen“: Antrag ab sofort möglich
Kulturinstitutionen in deutschen Großstädten stehen vor einer Vielzahl komplexer, kulturpolitischer Zukunftsaufgaben, die durch sich derzeit überlagernde Krisen entstehen. Das bundesweite Programm „Übermorgen – Neue Modelle für Kulturinstitutionen“ lädt Kultureinrichtungen und Kommunen ein, trotz dieser Herausforderungen einen Raum für grundlegende Innovationen zu schaffen und sich dem Impuls zu widersetzen, auf Bekanntes und Vertrautes zurückzugreifen. Mit dem Programm stellt die Kulturstiftung des Bundes die Mittel zur Verfügung, um Überlegungen zu neuen Modellen zu ermöglichen: etwa für interkommunale Kooperationen oder experimentelle Nutzungskonzepte für Kulturorte. Das Programm beruht auf der Annahme, dass Kulturinstitutionen in zehn Jahren nur dann eine breite gesellschaftliche Unterstützung genießen werden, wenn sie noch stärker als Gemeingut wahrgenommen werden.
„LOKAL“ für Kultur und Engagement fördert den Aufbau von Netzwerken
Das antragsoffene Modellprogramm „LOKAL – Programm für Kultur und Engagement“ fördert bundesweit den Aufbau von mindestens 26 langfristig angelegten Netzwerken in Städten und Gemeinden unter 100.000 Einwohner*innen. Pro Projekt stehen bis zu 240.000 Euro für vier Jahre zur Verfügung. Mit dem Programm sollen Kulturvereine und -institutionen gestärkt werden, die sich für ein soziales Miteinander und vielfaltsorientierte Partizipationsprozesse einsetzen. Das Gesamtprogramm wird in den Jahren 2024 bis 2031 von der Kulturstiftung des Bundes, der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb sowie der European Cultural Foundation durchgeführt und umfasst Akademien und Beratung, ein europäisches Austausch- und Begleitprogramm sowie ein bundesweites Abschlussfestival. Ab sofort sind die Fördergrundsätze von LOKAL online, Anträge können bis 14. Februar 2025 gestellt werden. Für Antragstellende werden analoge (ab 15. Januar) und digitale Antragsberatungen (nächster Termin: 29. Januar 2025 | 10 Uhr | via Microsoft Teams) angeboten (alle Termine hier). Mehr zu den Fördergrundsätzen erfahrt ihr in zwei Videos hier.
Kommende Bundestageswahl 2025: Forderungen der LiveKomm & PRO MUSIK
Im Vorfeld der Bundestagswahl im Februar hat der Bundesverband LiveKomm Wahlprüfsteine entwickelt und diese in Kernforderungen veröffentlicht.
Fünf Kernforderungen:
- Anerkennung des kulturellen Bezugs von Clubs & Livemusikspielstätten innerhalb der BauNVO
- Umsteuern beim Bundesimmissionsschutzgesetz & Schallschutzprogramm verstetigen
- Verstetigung und Ausbau der Musikclub- und Festivalförderungen auf Bundesebene
- Politische Unterstützung bei der Einrichtung des Live Music Fund
- „Arbeit auf Abruf“ branchenkonform gestalten
Die ausführlichen Erläuterungen der Forderungen findet ihr hier.
Auch der Bundesverband PRO MUSIK hat politische Forderungen für eine zukunftsfähige Kultur- und Kreativwirtschaft aufgestellt. Die Kernforderungen:
- Stärkung der Künstlersozialkasse
- Angebote zur Professionalisierung freier Musikschaffender erhalten und stärken
- Steuerpaket für eine starke künstlerische Selbstständigkeit
- Studie zur Einkommenssituation freier Musikschaffender
- Erhöhung der Kulturetats zur Sicherung von Honoraruntergrenzen
- Angemessene Vergütung im Musikstreaming und für KI-Nutzung
Open Call für Artists beim Festival für Freunde bis 15. Januar 2025
Kreative Konzepte aus den Bereichen Theater, Musik, Performance, Ausstellungen, Film, Installationen, wissenschaftliche Experimente, Workshops sowie digitale und hybride Formate. Konzepte, die den Raum des Hofes herausfordern und mit ihm experimentieren wollen oder die auf der digitalen Plattform des Festivals Platz finden können. Thematische Vorgaben gibt es keine.
Was geboten wird:
Der Festival Für Freunde e.V. bietet den Künstler*innen eine kostenlose Unterkunft, technische Betreuung sowie Verpflegung. Für jede*n Künstler*in oder Künstler*innengruppe kann eine Gage gezahlt werden, die nach der Zusage individuell vereinbart wird.
Anmeldung und Fristen:
Das Anmeldeformular sowie Fotos und/oder ein Videolink sollten bis spätestens 15.01.2025 eingereicht werden.
Preis der deutschen Schallplattenkritik: julakim & Lariza auf der ersten Longlist 2025
Der Preis der deutschen Schallplattenkritik hat seine aktuelle Longlist 1/2025 vorgestellt. Die zurzeit 153 Kritiker-Juror*innen haben in 32 Kategorien insgesamt 290 Neuerscheinungen des letzten Quartals nominiert, die für die nächste Bestenliste in Frage kommen. Nominiert wurden auch zwei Künstler*innen aus unserem Netzwerk wie z.B. „bLuzLand“ des julakim Trios (Eigenverlag) und Larizas Album „Luminance“ (Unit) in der Kategorie „Grenzgänge“. Außerdem finden sich Nubya Garcia, Carmen Souza, Ayom, Mari Boine, Nesrine, Isabel Frey, Wishamalii, Carolin No, Franziska Günther, Toni Kater, Nadia Birkenstock, Brigitte Fontaine, Max Herre & Joy Denalane, Beth Hart, Soap&Skin, Laura Marling, Allysha Joy, Sylvie Courvoisier u.v.a. Die Bestenliste 1/2025 wird am 14. Februar veröffentlicht.
Übrigens: Musiker*innen können ihre Neuerscheinungen selbst einreichen und die Juror*innen auf ihr Album aufmerksam machen. „Es empfiehlt sich, die Bemusterungen z.B. direkt nach Erhalt aus dem Presswerk vorzunehmen, idealerweise mehrere Wochen vor dem offiziellen Veröffentlichungstermin (VÖ), damit die Juror*innen ausreichend Zeit zum Anhören haben und der VÖ nicht mit den internen Nominierungsstichtagen kollidiert“, heißt es in den FAQs. Dort könnt ihr die jeweiligen Stichtage nachlesen.
Mitarbeiter*in Kommunikation & Öffentlichkeitsarbeit (m/w/d) in Berlin gesucht
Die Deutsche Jazzunion sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine*n Mitarbeiter*in Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit (w/m/d) für klassische Pressearbeit (Pressemitteilungen, Pressekonferenzen, Newsletter); Social Media-Arbeit (Content-Erstellung, Strategie/Konzeption von Kampagnen, Umsetzung); Betreuung der Website; Betreuung von visuellen und audiovisuellen Medien (Druckprodukte, Präsentationen, Foto-, Audio- und Videoproduktionen) und Unterstützung in der politischen Kommunikation. Als Mitarbeiter*in Kommunikation und Öffentlichkeit bist du Teil eines jungen Teams und arbeitest eng mit der Geschäftsführerin und den Kolleg*innen aus den anderen Bereichen zusammen. Der Stellenumfang beträgt 60% (24 Arbeitsstunden / Woche) und ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen. Arbeitsort ist Berlin, Homeoffice ist nach Absprache möglich, es werden mindestens 2-3 Tage in Büropräsenz erwartet. Die Vergütung erfolgt je nach Qualifikation in Anlehnung an TVöD E9a/E9b. Die Stelle ist vorerst bis zum 31. Dezember 2025 befristet, eine Verlängerung bzw. Entfristung wird angestrebt. Bewerbungsfrist: 31. Dezember 2024
Keychange Talent Leadership Programme
Das Keychange Talent Leadership Program (TLP) ist ein sechsmonatiges Training für Frauen und gender-diverse Personen, die bereit sind, Veränderungen in der Musikindustrie voranzutreiben. Das Programm stattet zukünftige Führungskräfte mit den Werkzeugen aus, um Vielfalt, Inklusion, Gerechtigkeit und Zugänglichkeit (DIEA) voranzutreiben. Durch Workshops, Mentoring und praktische Projekte erwerben die Teilnehmer*innen praktische Fähigkeiten, neue Erkenntnisse und das Selbstvertrauen, lokal und global Veränderungen anzustoßen. Das Programm beginnt bei der Tallinn Music Week im April 2025, wird online fortgesetzt und endet beim Reeperbahn Festival im September 2025. Bewerbungsschluss: 13. Januar 2025
Afrika-Tage in Wien suchen neue Leitung
Nach 20 Jahren legen die Afrika-Tage in Wien eine Pause ein. Über die letzten zwei Jahrzehnte hinweg stand das Festival um Gründer Medhat Abdelati unter dem Motto „Eine Welt in Wien“ für den Dialog zwischen den Kulturen, setzte Zeichen gegen Diskriminierung, Homophobie und Rassismus. „Nun übergeben wir dieses besondere Erbe an eine neue Generation, die bereit ist, die Afrika-Tage Wien mit frischen Ideen und einer neuen Vision zu gestalten“, lassen die bisherigen Veranstalter verlauten. „Es ist Zeit für einen Wechsel, um neue Wege zu beschreiten und noch mehr Menschen für Afrika zu begeistern.“ Zugleich danken sie allen Wegbegleiter*innen für die gemeinsame Zeit. Gesucht wird nun ein*e Nachfolger*in, die*/der die Begeisterung für Afrika teilt und bereit ist, die Afrika-Tage weiterzuentwickeln. „Wenn Sie eine Vision haben, die Afrika und Wien noch näher zusammenbringt, dann laden wir Sie herzlich ein, Teil dieser Geschichte zu werden“, beendet das Team seinen Aufruf und bittet um Kontaktaufnahme per Mail. Bis zur Übergabe des Staffelstabs nimmt das Festival eine Auszeit. (Quelle)