Komponistinnen – Zwischen Wunderkind und Ehefrau: Heike Matthiesen 15. Nov. 2022 / Dienstag 20:00 Uhr
Am 15.11.2022 um 20:00Uhr gibt es im internationalen Theater in Frankfurt am Main ein Gespräch und Konzert mit klassischer Gitarre von und mit Heike Matthiesen. Die weltweit gefeierte klassische Gitarristin veröffentlichte 2016 das vielbeachtete Album Guitar Ladies, auf dem ausschließlich Kompositionen von Frauen zu hören sind. Außerdem ist sie Spezialistin für das Gitarrenrepertoire im Archiv Frau und Musik in Frankfurt am Main und im Vorstand des Internationalen Arbeitskreises Frau und Musik e. V.. Unermüdlich engagiert sie sich dafür, dass von Frauen geschriebene Musik mehr in Konzertprogrammen, in der Ausbildung oder in Wettbewerben eine gleichberechtigte Rolle spielt. Gleichzeitig repräsentiert Matthiesen einen neuen Musikerinnentyp: kommunikativ, polyglott und internetaffin. Sie weiß, moderne Medien für ihre Anliegen zu nutzen. Ihre Videos haben mehr als 2 Millionen Klicks auf YouTube. Die Vernetzung des Archivs auf den Ebenen Musikschulen, Szene-Newsletter und internationale Kongresse sowie die Erstellung von Playlists auf Spotify sind für sie gängige Wege, damit Musikerinnen und Komponistinnen in den männlich dominierten Strukturen der Klassikszene die ihnen gebührende Anerkennung finden können. Gründe genug, sich mit Heike Matthiesen auf eine Reise durch drei Jahrhunderte mit den Gitarrenkompositionen von Madame Sydney Pratten, Sylvie Bodorova, Lilith Guegamian, Nadia Gerber und Maria Linnemann zu begeben. Im Gespräch dazu wird neben dem Eingehen auf die Komponistinnen auch z. B. die Rolle des Internets bei der Zugänglichkeit von Noten ihrer Kompositionen oder die Rolle von Veranstaltern bei der Akzeptanz ihrer Werke beleuchtet. Die 1969 geborene Gitarristin Heike Matthiesen lebt in Frankfurt am Main und stammt aus einer Opernfamilie. Seit frühester Kindheit hatte sie Klavierunterricht, mit 18 Jahren wechselte sie aber zur Gitarre. Bereits zwölf Monate später zeigte sie genügend Talent für ein Studium in Frankfurt, wurde Meisterschülerin Pepe Romeros. Heute ist sie Solistin und Kammermusikerin, trat in über 30 Ländern auf, spielte bei Gitarrenfestivals im In-und Ausland, ist Jurorin in Wettbewerben und veröffentlichte vier Solo-Alben. Die Presse schreibt über sie in Superlativen: „Gitarrenmusik zum Niederknien“.