Jüdische Kulturtage 26.08.-05.09.2010 Berlin

Ohne Vergangenheit ist die Zukunft nicht denkbar. Kultur und Traditionen werden von Generation zu Generation überliefert und verändern sich dabei ständig. KünstlerInnen aus aller Welt zeigen in diesem Jahr, wie ihre Gegenwart aussieht, klingt und sich anfühlt. Eine Fotoausstellung portraitiert Überlebende der Shoah und ihre Nachkommen. Jahrtausendealte Musik erhält durch junge Kantoren eine neue Dimension. Ein Satire-Urgestein trifft auf einen StandUp- Comedian. Eine junge Jazzsängerin erweckt jüdische Folksongs zu neuem Leben. Und ein 23-Jähriger rekonstruiert eine hundert Jahre alte Symphonie. Die 16 Veranstaltungen der 24. Jüdischen Kulturtage vom 26.08. bis 05.09.2010 zeigen, wie lebendig jüdische Kultur heute ist.
Das erste Pop-Konzert des Festivals präsentiert drei junge Shootingstars aus Israel, die auch international auf Erfolgskurs gehen. In den USA, Kanada und Europa sorgen HaBanot Nechama (zu deutsch: die Trostmädchen) mit ihrem sinnlichen Folk-Soul-Reggae-Gemisch für Furore. Seit 2007 spenden sie einem weltweit immer größer werdenden Publikum Trost und Freude. Die israelische Jazz-Sängerin Efrat Alony liebt die einfühlsame Verschmelzung von Pop, Rock und Jazz zu ungewöhnlichen Soundcollagen. Sie bekennt sich zu Einflüssen von Joni Mitchell bis Arvo Pärt, von Wayne Horvitz bis Radiohead. Das Publikum liebt an der Wahlberlinerin das Klangabenteuer – die Reise durch musikalische Welten. 2009 nahm Efrat Alony gemeinsam mit der hr Bigband „New Jewish Folk Songs“ auf, eine jazzorchestrale Vision jüdischer Folklore und schuf damit eine weitere faszinierende Facette im Alony-Klang-Universum. Außerdem kommt die große Chava Alberstein nach Jahren endlich wieder nach Berlin. Sie singt auf Hebräisch und auf Jiddisch, ihrer Muttersprache. Albersteins Lieder sind ebenso vom Klezmer inspiriert wie von amerikanischem Folk oder französischem Chanson. In Israel gilt sie als eine der bedeutendsten Sängerinnen und Komponistinnen überhaupt. Unterhaltung allein ist ihr zu wenig. Sie ist die Joan Baez ihres Landes genannt worden, die Stimme seines Gewissens. Die Grande Dame des Folksongs in Israel verkörpert eine Mischung aus literarischem Chanson und lebenslangem Kampf für den Frieden.

04.08.2010