Horst gibt auf – Frankfurter Club muss schließen
Sieben Jahre war das Horst im Gallus eine Institution für Konzert-, Film- und komische Kultur. Seit dem 05.07. ist klar: Horst hat Corona nicht überlebt. Das Projekt, dass Lolek Lorey und Caro Hock über die letzten sieben Jahre aufgebaut hatten, konnte die laufenden Kosten nicht mehr stemmen. Nach der Schließung im Januar wegen einer Brandschutzsanierung kam die Corona-Pandemie – die Wiedereröffnung plante das Team damals für den ersten Mai und freute sich auf Konzerte, Parties, die Jam Session „The Horst Sessions“, Comedy und die im Stadtteil beliebte Veranstaltung „Pasta Kino e Vino“. Stattfinden konnte das alles aufgrund der Kontaktbeschränkungen und Betriebsschließungen nicht. Das Horst beantragte Soforthilfe; diese reichte mit 10 000 Euro jedoch nur für rund sechs Wochen. Auch die Rücklagen, die das Team für die Zeit der Brandschutzsanierung gespart hatte, halfen nur kurzfristig. Eine weitere Förderung sei weder vom Land noch von der Stadt in Aussicht gestellt worden. Schließlich entschied sich das Team dafür, den Mietvertrag mit den Adlerwerken nicht zu verlängern. Dies ist auch schade für den Stadteil Gallus, in dem wenig Kultur ansässig ist. Auch die Musiker*innen und Künstler*innen aus dem Netzwerk des Horst verlieren so eine Unterstützungsmöglichkeit. Das Team ist jedoch entschlossen, sein Know-How und Netzwerk weiter zu nutzen. Wenn sie wieder einen Raum finden – auch eine Pop-up-Location sei denkbar, so Lorey, soll die Reise weitergehen. Wir können es der Stadt Frankfurt und uns nur wünschen, dass es hier weiterhin Kulturräume gibt, in denen Qualität wichtiger ist als Wirtschaftlichkeit.
Quelle: Journal Frankfurt
14.07.2020